-- Esoterik --

Der Begriff Esoterik stammt aus dem Griechischen (esoterikós =„innerlich“) und steht für die Lehre des Geheimen. Esoterik wird heute für die verschiedenartigsten Phänomene und Methoden verwendet: von A wie Astrologie, Aromatherapie, Aura-Fotografie, Bach-Blütentherapie, Channeling, Handlesen, kosmische Ernährung, Pendeln, Reiki, Schamanismus, Tarot bis Z wie Zahlenmagie. Dass diese Verfahren oft unkonventionell sind, ist nicht das eigentliche Problem. Einzelnen Verfahren können durchaus zur Verbesserung des Wohlbefindens des Betroffenen beitragen oder einen Impuls zur Problemlösung liefern. Häufig geht aber vergessen, dass hinter diesen Ansätzen eine bestimmte Weltanschauung steht, die wiederum einen bestimmten Umgang mit Methoden nach sich zieht. Gewisse Vertreter/innen der Esoterik zeigen dabei ein ideologisches, gegen kritische Einwände weitgehend immunisiertes Grundmuster - der kritisch Denkende verstehe die „neue Wissenschaft“ schlichtweg nicht. Damit verbunden sind Elitedenken (nur wenige erreichen die höchste Ebene der Erleuchteten) und Allmachtsphantasien (Heilung jeder Krankheit und Behebung gesellschaftlicher Missstände durch Umkanalisierung von Energie). Hier fehlt es an Selbstreflexion und an der Einsicht über Grenzen und allfällige Schädlichkeit der eigenen Methode. Solche Denkmuster zeigen zwar, welche Bedürfnisse unsere postmoderne Welt offenbar nicht abdeckt, aber sie richten sich gegen eine aufgeklärte, offene, diskurs- und vernunftorientierte Gesellschaft und können die Abhängigkeit Leichtgläubiger von Gurufiguren und elitären Gruppen fördern.

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