"Kepler 11145123" der rundeste Planet im Universum
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"Kepler 11145123" der rundeste Planet im Universum
Gut bei uns forscht man noch mit fliegenden Eier oder versucht das Rad neu zu erfinden, aber anders wo ist man schon etwas weiter.
Ferner Stern ist das rundeste Objekt der Natur
Bei einem mittleren Radius von rund 1,5 Millionen Kilometern unterscheiden sich polarer und äquatorialer Radius nur um drei Kilometer: Runder geht es kaum.
Die Erde ist keine Scheibe, aber richtig rund ist sie auch nicht. Über die Form unseres eigenen Planeten wissen wir mittlerweile Bescheid - anders ist es mit weit entfernten Sternen, die von hier aus nur als winziger Punkt am Himmel zu sehen sind. Ihre Gestalt ist für Forscher schwer herauszufinden. Mithilfe neuer Methoden ist es Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen nun aber gelungen, die Form eines Sterns zu bestimmen, der mehr als 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Das sind 47.000.000 Milliarden Kilometer. Und sie haben festgestellt, dass dieser Stern der rundeste bisher bekannte Himmelskörper ist, ja sogar der rundeste natürliche Körper überhaupt. Der Stern heißt "Kepler 11145123".
"Noch runder als die Sonne"
Der untersuchte Stern "Kepler 11145123" ist zweimal so groß wie die Sonne - und runder. Hier dargestellt in einer Grafik des MPS.
Wie misst man die "Rundheit" eines Sterns? Zwei Werte sind dazu notwendig: die Strecke vom Mittelpunkt des Sterns bis zum Pol und die Strecke vom Mittelpunkt bis zum Äquator. Je geringer der Unterschied zwischen dem polaren und dem äquatorialen Radius, desto runder ist der Stern. Bei "Kepler 11145123" beträgt der Unterschied nur drei Kilometer. "'Kepler 11145123' ist somit das rundeste Objekt, das in der Natur je beobachtet wurde, runder noch als die Sonne", sagt Teamleiter Laurent Gizon vom MPS. Bei der Sonne ist der äquatoriale Radius zehn Kilometer länger als der polare, bei der Erde beträgt der Unterschied 21 Kilometer.
"Kepler 11145123" dreht sich sehr langsam
Die Abweichung von nur drei Kilometern bei einem riesigen Stern wie "Kepler 11145123" sei erstaunlich, so die Forscher. Der Stern ist mit einem mittleren Radius von 1,5 Millionen Kilometern doppelt so groß wie die Sonne. Entscheidend für die Form ist, wie schnell sich ein Stern um sich selbst dreht: Die Zentrifugalkraft sorgt für ein Abflachen. Je schneller der Stern rotiert, desto stärker die Zentrifugalkraft und desto flacher wird der Stern. Die Erde braucht nur 24 Stunden, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen, die Sonne dreht sich innerhalb von 27 Tagen einmal um sich selbst. Bei "Kepler 11145123" dauert es mit 81 Tagen dreimal so lange. Trotz der langsamen Rotation sei ein so geringes Abflachen des Sterns aber überraschend, so das MPS.
Schwingungen jahrelang beobachtet
Um die Radien mit bisher nicht gekannter Genauigkeit zu messen, wandten die Forscher nach Angaben des MPS erstmals Methoden der Asteroseismologie an. Dabei werden die Schwingungen des Himmelskörpers erfasst. Das Weltraumteleskop "Kepler" der US-amerikanischen Weltraumagentur NASA hat die Schwingungen von "Kepler 11145123" mehr als vier Jahre lang beobachtet. Verschiedene Schwingungsarten treten in unterschiedlichen Breitengraden des Sterns unterschiedlich ausgeprägt auf, erklären die Wissenschaftler. Gizon und sein Team verglichen die Frequenzen der Schwingungen, die am Äquator dominieren, mit denen in höheren Breiten. Mit dieser Vorgehensweise konnten sie die Strecken mit einer Genauigkeit von einem Kilometer bestimmen.
"Wir haben vor, die Methode auch bei anderen Sternen anzuwenden", so Gizon. Für die Forschung sei vor allem interessant, wie eine schnellere Rotation und stärkere Magnetfelder die Gestalt eines Sterns verändern.
Quelle
Ferner Stern ist das rundeste Objekt der Natur
Bei einem mittleren Radius von rund 1,5 Millionen Kilometern unterscheiden sich polarer und äquatorialer Radius nur um drei Kilometer: Runder geht es kaum.
Die Erde ist keine Scheibe, aber richtig rund ist sie auch nicht. Über die Form unseres eigenen Planeten wissen wir mittlerweile Bescheid - anders ist es mit weit entfernten Sternen, die von hier aus nur als winziger Punkt am Himmel zu sehen sind. Ihre Gestalt ist für Forscher schwer herauszufinden. Mithilfe neuer Methoden ist es Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen nun aber gelungen, die Form eines Sterns zu bestimmen, der mehr als 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Das sind 47.000.000 Milliarden Kilometer. Und sie haben festgestellt, dass dieser Stern der rundeste bisher bekannte Himmelskörper ist, ja sogar der rundeste natürliche Körper überhaupt. Der Stern heißt "Kepler 11145123".
"Noch runder als die Sonne"
Der untersuchte Stern "Kepler 11145123" ist zweimal so groß wie die Sonne - und runder. Hier dargestellt in einer Grafik des MPS.
Wie misst man die "Rundheit" eines Sterns? Zwei Werte sind dazu notwendig: die Strecke vom Mittelpunkt des Sterns bis zum Pol und die Strecke vom Mittelpunkt bis zum Äquator. Je geringer der Unterschied zwischen dem polaren und dem äquatorialen Radius, desto runder ist der Stern. Bei "Kepler 11145123" beträgt der Unterschied nur drei Kilometer. "'Kepler 11145123' ist somit das rundeste Objekt, das in der Natur je beobachtet wurde, runder noch als die Sonne", sagt Teamleiter Laurent Gizon vom MPS. Bei der Sonne ist der äquatoriale Radius zehn Kilometer länger als der polare, bei der Erde beträgt der Unterschied 21 Kilometer.
"Kepler 11145123" dreht sich sehr langsam
Die Abweichung von nur drei Kilometern bei einem riesigen Stern wie "Kepler 11145123" sei erstaunlich, so die Forscher. Der Stern ist mit einem mittleren Radius von 1,5 Millionen Kilometern doppelt so groß wie die Sonne. Entscheidend für die Form ist, wie schnell sich ein Stern um sich selbst dreht: Die Zentrifugalkraft sorgt für ein Abflachen. Je schneller der Stern rotiert, desto stärker die Zentrifugalkraft und desto flacher wird der Stern. Die Erde braucht nur 24 Stunden, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen, die Sonne dreht sich innerhalb von 27 Tagen einmal um sich selbst. Bei "Kepler 11145123" dauert es mit 81 Tagen dreimal so lange. Trotz der langsamen Rotation sei ein so geringes Abflachen des Sterns aber überraschend, so das MPS.
Schwingungen jahrelang beobachtet
Um die Radien mit bisher nicht gekannter Genauigkeit zu messen, wandten die Forscher nach Angaben des MPS erstmals Methoden der Asteroseismologie an. Dabei werden die Schwingungen des Himmelskörpers erfasst. Das Weltraumteleskop "Kepler" der US-amerikanischen Weltraumagentur NASA hat die Schwingungen von "Kepler 11145123" mehr als vier Jahre lang beobachtet. Verschiedene Schwingungsarten treten in unterschiedlichen Breitengraden des Sterns unterschiedlich ausgeprägt auf, erklären die Wissenschaftler. Gizon und sein Team verglichen die Frequenzen der Schwingungen, die am Äquator dominieren, mit denen in höheren Breiten. Mit dieser Vorgehensweise konnten sie die Strecken mit einer Genauigkeit von einem Kilometer bestimmen.
"Wir haben vor, die Methode auch bei anderen Sternen anzuwenden", so Gizon. Für die Forschung sei vor allem interessant, wie eine schnellere Rotation und stärkere Magnetfelder die Gestalt eines Sterns verändern.
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