Riddagshausen und Richard Borek
Seite 1 von 1
Riddagshausen und Richard Borek
Entstehung des Ortes Riddagshausen

Das Dorf Riddagshausen wurde 1146 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als
Heinrich der Löwe dem in Gründung befindlichen Kloster als
Erstaustattung das Dorf Ritdageshusen mit all dessen Landbesitz und
Arbeitskräften schenkte.
Aus dem Ortsnamen läßt sich ablesen, daß die Siedlung vermutlich schon
zwei bis drei Jahrhunderte länger existierte. Gegründet wurde sie
wahrscheinlich von einem Mann namens Ricdagus bzw. Riddagus; dieser
Vorname war noch bis zum 12. Jahrhundert anzutreffen. Die Endung
"-husen" für einen Ortsnamen war in dieser Gegend nur bis zum frühen 10.
Jh. "in Mode".
Anfang des 14. Jahrhunderts entstand außerhalb der Klosteranlage das
Dorf Neuhof, das den heutigen Ortskern bildet. Vermutlich haben sich
hier Bewohner der aufgelösten Bauernsiedlungen Ottenrode (südwestlich
von Gliesmarode), Hünessen (am Lünischteich) und Kaunum (an der Wabe
zwischen Riddagshausen und Schöppenstedter Turm) niedergelassen.
1605 gab es in Neuhof zwei große Ackerhöfe und acht Kothöfe, seit 1683
auch ein Rittergut. 1822 wurde Neuhof mit der Klosterdomäne zu einer
Kirchengemeinde vereinigt. Von 1832 bis 1948 hatte die Familie Nehrkorn
in vier Generationen die Domäne gepachtet.
Seit 1492 (und besonders schlimm in den Jahren 1542 und 1606) kam es
immer wieder zu Zerstörungen des Klosters durch Braunschweiger; von hier
aus dem Feldlager leiteten die Welfenherzöge ihren Belagerungen der
Stadt Braunschweig. Nach den erfolglosen Belagerungen haben dann die
Braunschweiger das Kloster vielfach verwüstet. Die Reformation wurde
erstmals 1542 eingeführt und 1568 abgeschlossen
Neuere Geschichte des Ortes Riddagshausen
Im Jahre 1934 wurde Riddagshausen in die Stadt Braunschweig
eingemeindet. Gleichzeitig wurde die Stadt Braunschweig Eigentümerin des
Klostergutes.

Die am 31.03.1935 gegründete Hermann-Göring Stiftung übernahm das Naturschutzgebiet und
errichtete in der Buchhorst beim „Grünen Jäger“ den „Reichsjägerhof“. Ab 1939 übernahm sie auch das Klostergut.
Während des 2. Weltkrieges wurde am 23.09.1943 Riddagshausen irrtümlich von englischen Bombern,
die eigentlich die Rüstungsbetriebe in der Kralenriede treffen wollten,
angegriffen. Neben Treffern im Naturschutzgebiet wurde auch besonders
der Klostergutsbereich getroffen. Im Schlaf kamen viele Bewohner der
Arbeiterhäuser des Klostergutes ums Leben.

Nach dem Ende des 3. Reiches wurde die Stiftung in „Jägerhofstiftung“
umbenannt und 1955 aufgelöst. Das Naturschutzgebiet und das Gut
Riddagshausen fielen zurück an die Stadt Braunschweig, die das Gut bis
1968 in Eigenbewirtschaftung führte. Ab 1969 übernahm Karl Friedrich
Osthoff das Gut und führte es bis zum Jahr 1980. Von da an übernahm die
Volkswagen AG das gesamte Klostergutgelände und errichtet hier das
V.A.G. Marketing Management Institut GmbH, wobei die alte Substanz in
den Um-/Neubau einbezogen wurde.
Seit 1968 engagiert sich die "Bürgerschaft Riddagshausen mit
Freundeskreis e.V." - zunächst geleitet vom Unternehmer Richard Borek,
später von dessen Sohn Henning - für den Erhalt und die Verschönerung
des Ortsbildes. Aufgrund von Privatinitiative wurden1968-1980 mehrere
alte Bauernhäuser aus dem Braunschweiger Land in dem Bereich zwischen
den Bächen Mittelriede und Wabe versetzt. Besonders imposant wirkt das
Warbsenhaus, zuerst errichtet im Jahr 1588 im Weserdorf Warbsen. Daneben
steht das Lewehaus aus Lewe bei Liebenburg. Das Parsau-Haus wurde durch
Zwischenbauten mit dem Wendeburg-Haus verbunden. Die Häuser aus
Bergfeld und Hohnebostel runden das Ensemble ab.

Im September 1979 wurde die von Remlingen umgesetzte Bockwindmühle auf
der Lünischhöhe feierlich eingeweiht. Sie erhielt nach der letzten
Braunschweiger Herzogin den Namen „Victoria Luise“.
Mittlerweile bildet Riddagshausen zusammen mit den Ortsteilen
Gliesmarode und Querum den Stadtbezirk Wabe-Schunter. In Riddagshausen
wohnten im Oktober 2000 genau 707 Menschen. Prominenteste Bewohnerin des
Ortes war jahrzehntelang die Herzogin Victoria Luise gewesen, die
Tochter des letzten deutschen Kaisers Wilhelms II. Sie war bei der
Braunschweiger Bevölkerung äußerst beliebt und starb 1980 im Alter von
88 Jahren.
Quelle

Das Dorf Riddagshausen wurde 1146 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als
Heinrich der Löwe dem in Gründung befindlichen Kloster als
Erstaustattung das Dorf Ritdageshusen mit all dessen Landbesitz und
Arbeitskräften schenkte.
Aus dem Ortsnamen läßt sich ablesen, daß die Siedlung vermutlich schon
zwei bis drei Jahrhunderte länger existierte. Gegründet wurde sie
wahrscheinlich von einem Mann namens Ricdagus bzw. Riddagus; dieser
Vorname war noch bis zum 12. Jahrhundert anzutreffen. Die Endung
"-husen" für einen Ortsnamen war in dieser Gegend nur bis zum frühen 10.
Jh. "in Mode".
Anfang des 14. Jahrhunderts entstand außerhalb der Klosteranlage das
Dorf Neuhof, das den heutigen Ortskern bildet. Vermutlich haben sich
hier Bewohner der aufgelösten Bauernsiedlungen Ottenrode (südwestlich
von Gliesmarode), Hünessen (am Lünischteich) und Kaunum (an der Wabe
zwischen Riddagshausen und Schöppenstedter Turm) niedergelassen.
1605 gab es in Neuhof zwei große Ackerhöfe und acht Kothöfe, seit 1683
auch ein Rittergut. 1822 wurde Neuhof mit der Klosterdomäne zu einer
Kirchengemeinde vereinigt. Von 1832 bis 1948 hatte die Familie Nehrkorn
in vier Generationen die Domäne gepachtet.
Seit 1492 (und besonders schlimm in den Jahren 1542 und 1606) kam es
immer wieder zu Zerstörungen des Klosters durch Braunschweiger; von hier
aus dem Feldlager leiteten die Welfenherzöge ihren Belagerungen der
Stadt Braunschweig. Nach den erfolglosen Belagerungen haben dann die
Braunschweiger das Kloster vielfach verwüstet. Die Reformation wurde
erstmals 1542 eingeführt und 1568 abgeschlossen
Neuere Geschichte des Ortes Riddagshausen
Im Jahre 1934 wurde Riddagshausen in die Stadt Braunschweig
eingemeindet. Gleichzeitig wurde die Stadt Braunschweig Eigentümerin des
Klostergutes.

Die am 31.03.1935 gegründete Hermann-Göring Stiftung übernahm das Naturschutzgebiet und
errichtete in der Buchhorst beim „Grünen Jäger“ den „Reichsjägerhof“. Ab 1939 übernahm sie auch das Klostergut.
Während des 2. Weltkrieges wurde am 23.09.1943 Riddagshausen irrtümlich von englischen Bombern,
die eigentlich die Rüstungsbetriebe in der Kralenriede treffen wollten,
angegriffen. Neben Treffern im Naturschutzgebiet wurde auch besonders
der Klostergutsbereich getroffen. Im Schlaf kamen viele Bewohner der
Arbeiterhäuser des Klostergutes ums Leben.

Nach dem Ende des 3. Reiches wurde die Stiftung in „Jägerhofstiftung“
umbenannt und 1955 aufgelöst. Das Naturschutzgebiet und das Gut
Riddagshausen fielen zurück an die Stadt Braunschweig, die das Gut bis
1968 in Eigenbewirtschaftung führte. Ab 1969 übernahm Karl Friedrich
Osthoff das Gut und führte es bis zum Jahr 1980. Von da an übernahm die
Volkswagen AG das gesamte Klostergutgelände und errichtet hier das
V.A.G. Marketing Management Institut GmbH, wobei die alte Substanz in
den Um-/Neubau einbezogen wurde.
Seit 1968 engagiert sich die "Bürgerschaft Riddagshausen mit
Freundeskreis e.V." - zunächst geleitet vom Unternehmer Richard Borek,
später von dessen Sohn Henning - für den Erhalt und die Verschönerung
des Ortsbildes. Aufgrund von Privatinitiative wurden1968-1980 mehrere
alte Bauernhäuser aus dem Braunschweiger Land in dem Bereich zwischen
den Bächen Mittelriede und Wabe versetzt. Besonders imposant wirkt das
Warbsenhaus, zuerst errichtet im Jahr 1588 im Weserdorf Warbsen. Daneben
steht das Lewehaus aus Lewe bei Liebenburg. Das Parsau-Haus wurde durch
Zwischenbauten mit dem Wendeburg-Haus verbunden. Die Häuser aus
Bergfeld und Hohnebostel runden das Ensemble ab.

Im September 1979 wurde die von Remlingen umgesetzte Bockwindmühle auf
der Lünischhöhe feierlich eingeweiht. Sie erhielt nach der letzten
Braunschweiger Herzogin den Namen „Victoria Luise“.
Mittlerweile bildet Riddagshausen zusammen mit den Ortsteilen
Gliesmarode und Querum den Stadtbezirk Wabe-Schunter. In Riddagshausen
wohnten im Oktober 2000 genau 707 Menschen. Prominenteste Bewohnerin des
Ortes war jahrzehntelang die Herzogin Victoria Luise gewesen, die
Tochter des letzten deutschen Kaisers Wilhelms II. Sie war bei der
Braunschweiger Bevölkerung äußerst beliebt und starb 1980 im Alter von
88 Jahren.
Quelle
Luziefer-bs1- Admin
- Anzahl der Beiträge : 6588
Anmeldedatum : 01.04.11
Alter : 59
Ort : Braunschweig

» Borek und der Reichsjägerhof
» Die Richard-Borek-Stiftung
» Die Geschichte Riddagshausen im Mittelalter
» Die Richard-Borek-Stiftung
» Die Geschichte Riddagshausen im Mittelalter
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
» R.I.P Rudolf HAASE
» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
» die ärzte
» NERVOSA
» die ärzte
» ???????????????????????????????? ????????????????????
» Iron Maiden