Strahlen in Lebensmitteln-Wie wirkt radioaktives Cäsium?
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Strahlen in Lebensmitteln-Wie wirkt radioaktives Cäsium?
In Japan werden unvorstellbare Messwerte an Radioaktivität festgestellt, auch in Lebensmitteln. In Tokio beispielsweise wurde erst kürzlich Kohl aus dem Verkehr gezogen, der mit 890 Becquerel 390 Becquerel zu viel radioaktives Cäsium enthielt. Die Behörden vor Ort, aber auch in Europa versuchen immer wieder, die Bevölkerung zu beruhigen. Unterdessen wirft die Verbraucherorganisation foodwatch der Europäischen Union (EU) vor, per Eilverordnung die zulässigen Grenzwerte für Lebensmittelimporte aus Japan deutlich heraufgesetzt zu haben und fordert einen vollständigen Importstopp aus Japan. Der Verbraucher in Deutschland bleibt verunsichert zurück.
Bei der Belastung von Lebensmitteln aus Japan geht es vor allem um radioaktives Cäsium, das in der Luft verbreitet wird. Dieser leicht flüchtige Stoff gelangt, gebunden an feine Staubteilchen, entweder auf und in den Boden, auf und in die Blätter von Pflanzen oder ins Wasser, das die Pflanzen dann aufnehmen. Verseuchte Pflanzen wiederum werden von Nutztieren gefressen - so nehmen die Tiere die Radioaktivität auf. Ein mit Cäsium-137 stark verseuchter Boden kann jahrzehntelang nicht mehr als Anbau- oder Weidefläche genutzt werden. Auch die Halbwertszeit von freigesetztem radioaktivem Cäsium ist entscheidend für die Belastung von Lebensmitteln. Cäsium-134 (Cs134) beispielsweise hat eine Halbwertszeit von zwei Jahren, Cäsium-137 (Cs137) sogar von 30 Jahren.
Die Isotope von Cäsium können dementsprechend lange vor allem in Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukten, Blattpflanzen wie Spinat und Kohl sowie in Pilzen, Meerestieren und –pflanzen zu finden sein. Von hier aus können sie in den menschlichen Körper gelangen. Einmal vom Körper aufgenommene Cäsium-Isotope können von Lebewesen nicht mehr abgestoßen werden. Auch der Mensch hat nach einer zu hohen Dosis mit erheblichen gesundheitlichen Schädigungen zu rechnen. Ob Lebensmittel radioaktiv belastet sind, kann man weder schmecken, noch riechen geschweige denn sehen. Nur mit Hilfe eines Geigerzählers können die Belastungen angezeigt werden.
Radioaktives Cäsium tarnt sich
Radioaktives Cäsium wird vom Körper mit Kalium verwechselt, das heißt, nach der Aufnahme wird es vom Magen-Darm-Trakt vollständig resorbiert, verdrängt dann das im Körper befindliche Kalium und wird stattdessen von den Körperzellen aufgenommen und wie Kalium eingebaut. Vor allem in Muskel-, Nieren-, Leber- und Knochenzellen, aber auch im Blut reichert sich das gefährliche Cäsium an. Beim Zerfall von Cäsium-134 und Cäsium-137 entstehen sowohl schädliche Beta-, als auch die alles durchdringenden Gammastrahlen. Im Körper zerstört die Strahlung des radioaktiven Stoffs den Energiehaushalt, den Stoffwechsel und die DNA der Zelle.
Besonders stark war die Belastung von Lebensmitteln mit Radioaktivität 1986 nach dem Unglück im Atomkraftwerk Tschernobyl. Vor allem die Belastung der Milch stand im Mittelpunkt der Kontrollen, da Kinder noch größere Schäden durch radioaktive Stoffe davontragen als Erwachsene. Das liegt vor allem daran, dass sich bei Kindern noch wesentlich häufiger die Zellen teilen als bei Erwachsenen. So wird das radioaktive Cäsium durch Wachstum und schnelle Zellteilung vor allem in den Zellen der Organe angereichert und richtet dort erhebliche Schäden an.
Verheerende Folgen
Kinder, die eine zu hohe Dosis radioaktives Cäsium aufgenommen haben, erleiden nach einem bis vier Jahren diverse bösartige Erkrankungen, die meistens nach kurzer Krankheitszeit tödlich enden. Das wissen Forscher heute nach den zahlreichen Untersuchungen in Tschernobyl und Umgebung. Erwachsene dagegen, die einer ähnlichen Dosis Cäsium ausgesetzt waren, bekommen erst nach 20 bis 25 Jahren die typischen Erkrankungen. Auch sie sterben wesentlich früher als gesunde Menschen an den durch die Strahlen ausgelösten Folgeerkrankungen.
Ein weiteres Problem nach der Aufnahme von radioaktivem Cäsium ist die Einlagerung in die Eizellen der Frauen und in die Spermien des Mannes. Sowohl Eizellen als auch Spermien sind nach der Verstrahlung zeitlebens geschädigt. Das kann dazu führen, dass entweder Sterilität entsteht oder missgebildete Kinder geboren werden. Auch Fehlgeburten sind möglich. Dazu kommen die genetischen Schäden, die an die Folgegenerationen in potenzierter Form weitergegeben werden und bisher kaum erforscht werden konnten.
Mediziner können derzeit nichts gegen eine Überdosis im Körper aufgenommenes radioaktives Cäsium tun. Es gibt weder eine Therapie noch wirksame Medikamente. Lediglich die Folgeerkrankungen können medizinisch behandelt werden.
Quelle
Bei der Belastung von Lebensmitteln aus Japan geht es vor allem um radioaktives Cäsium, das in der Luft verbreitet wird. Dieser leicht flüchtige Stoff gelangt, gebunden an feine Staubteilchen, entweder auf und in den Boden, auf und in die Blätter von Pflanzen oder ins Wasser, das die Pflanzen dann aufnehmen. Verseuchte Pflanzen wiederum werden von Nutztieren gefressen - so nehmen die Tiere die Radioaktivität auf. Ein mit Cäsium-137 stark verseuchter Boden kann jahrzehntelang nicht mehr als Anbau- oder Weidefläche genutzt werden. Auch die Halbwertszeit von freigesetztem radioaktivem Cäsium ist entscheidend für die Belastung von Lebensmitteln. Cäsium-134 (Cs134) beispielsweise hat eine Halbwertszeit von zwei Jahren, Cäsium-137 (Cs137) sogar von 30 Jahren.
Die Isotope von Cäsium können dementsprechend lange vor allem in Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukten, Blattpflanzen wie Spinat und Kohl sowie in Pilzen, Meerestieren und –pflanzen zu finden sein. Von hier aus können sie in den menschlichen Körper gelangen. Einmal vom Körper aufgenommene Cäsium-Isotope können von Lebewesen nicht mehr abgestoßen werden. Auch der Mensch hat nach einer zu hohen Dosis mit erheblichen gesundheitlichen Schädigungen zu rechnen. Ob Lebensmittel radioaktiv belastet sind, kann man weder schmecken, noch riechen geschweige denn sehen. Nur mit Hilfe eines Geigerzählers können die Belastungen angezeigt werden.
Radioaktives Cäsium tarnt sich
Radioaktives Cäsium wird vom Körper mit Kalium verwechselt, das heißt, nach der Aufnahme wird es vom Magen-Darm-Trakt vollständig resorbiert, verdrängt dann das im Körper befindliche Kalium und wird stattdessen von den Körperzellen aufgenommen und wie Kalium eingebaut. Vor allem in Muskel-, Nieren-, Leber- und Knochenzellen, aber auch im Blut reichert sich das gefährliche Cäsium an. Beim Zerfall von Cäsium-134 und Cäsium-137 entstehen sowohl schädliche Beta-, als auch die alles durchdringenden Gammastrahlen. Im Körper zerstört die Strahlung des radioaktiven Stoffs den Energiehaushalt, den Stoffwechsel und die DNA der Zelle.
Besonders stark war die Belastung von Lebensmitteln mit Radioaktivität 1986 nach dem Unglück im Atomkraftwerk Tschernobyl. Vor allem die Belastung der Milch stand im Mittelpunkt der Kontrollen, da Kinder noch größere Schäden durch radioaktive Stoffe davontragen als Erwachsene. Das liegt vor allem daran, dass sich bei Kindern noch wesentlich häufiger die Zellen teilen als bei Erwachsenen. So wird das radioaktive Cäsium durch Wachstum und schnelle Zellteilung vor allem in den Zellen der Organe angereichert und richtet dort erhebliche Schäden an.
Verheerende Folgen
Kinder, die eine zu hohe Dosis radioaktives Cäsium aufgenommen haben, erleiden nach einem bis vier Jahren diverse bösartige Erkrankungen, die meistens nach kurzer Krankheitszeit tödlich enden. Das wissen Forscher heute nach den zahlreichen Untersuchungen in Tschernobyl und Umgebung. Erwachsene dagegen, die einer ähnlichen Dosis Cäsium ausgesetzt waren, bekommen erst nach 20 bis 25 Jahren die typischen Erkrankungen. Auch sie sterben wesentlich früher als gesunde Menschen an den durch die Strahlen ausgelösten Folgeerkrankungen.
Ein weiteres Problem nach der Aufnahme von radioaktivem Cäsium ist die Einlagerung in die Eizellen der Frauen und in die Spermien des Mannes. Sowohl Eizellen als auch Spermien sind nach der Verstrahlung zeitlebens geschädigt. Das kann dazu führen, dass entweder Sterilität entsteht oder missgebildete Kinder geboren werden. Auch Fehlgeburten sind möglich. Dazu kommen die genetischen Schäden, die an die Folgegenerationen in potenzierter Form weitergegeben werden und bisher kaum erforscht werden konnten.
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