VW schließt Verkauf von Sitech nicht aus

Der wirtschaftliche Erfolg des Volkswagen-Konzerns weckt Begehrlichkeiten. Doch Forderungen von Mitarbeitern des Tochterunternehmens Sitech nach mehr Geld beantwortete VW jetzt mit der Drohung, den Sitzehersteller zu verkaufen. Offenbar fürchtet der Konzern einen Präzedenzfall, sollten sich die Mitarbeiter durchsetzen.



Dammbruch befürchtet

400 Mitarbeiter hatten am vergangenen Donnerstag vor den Werkstoren demonstriert. Sie wollen in den Haustarif II von VW eingruppiert werden. Doch da spielt der Konzern nicht mit. Nur mit gestaffelten Tarifen sei die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, sickerte aus dem Unternehmen durch. Und weil Volkswagen bei demnächst rund 500.000 Mitarbeitern weltweit einen Dammbruch befürchtet, sollten sich die Sitech-Beschäftigten mit ihrer Forderung durchsetzen, ist die Verkaufsdrohung durchaus ernst zu nehmen.

Sitech stellt in Wolfsburg, Emden, Hannover, im polnischen Polkowiece sowie im chinesischen Shanghai Autositze für VW her. Das könnten externe Zulieferer auch. Um diese Gefahr wissen auch die Arbeitnehmervertreter, die den Konflikt deshalb einvernehmlich regeln möchten. Offiziell wurden etwaige Verkaufs-Überlegungen von einem Konzernsprecher gestern weder bestätigt noch dementiert.

Betriebsrat will mit Vorstand sprechen

Der Betriebsrat wurde konkreter. „Wir werden den Vorstand zu Gesprächen auffordern, um die Frage eines beabsichtigten Verkaufs zu klären. Betriebsrat und Vorstand haben sich dazu verpflichtet, die Gleichrangigkeit von Beschäftigungssicherung und Wirtschaftlichkeit anzuerkennen. Der Vorstand hat wohl auf Grund der aktuellen Entwicklung die Sorge, dass Sitech seine Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnte und damit auch die Beschäftigung gefährdet wäre“, betonte Betriebsratssprecher Gunnar Kilian.

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