Autoliv-Mitarbeiter kämpfen um Standort
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Autoliv-Mitarbeiter kämpfen um Standort
Die Mitarbeiter des Braunschweiger Airbag-Produzenten Autoliv legten am Montag für drei Stunden die Arbeit nieder. Vordergründig geht es um die Arbeitszeiten. Vor allem aber fürchten die 300 Beschäftigten, dass ihr Werk dichtgemacht werden soll.
Bisher haben Betriebsrat und Geschäftsführung über die Arbeitsbedingungen direkt verhandelt. Seit anderthalb Jahren übernimmt Autoliv in Braunschweig schrittweise den Tarifvertrag der Textilindustrie. Der findet Anwendung, weil dort Airbags gefertigt werden.
Den heikelsten Punkt der Eingliederung von Autoliv in den Tarifvertrag haben sich die Tarifparteien bis zum Schluss aufgehoben: Wann und unter welchen Bedingungen wird Autoliv die 37-Stunden-Woche einführen? Bisher wird im Braunschweiger Werk 40 Stunden gearbeitet. Die IG Metall fordert eine Verkürzung der Arbeitszeit um drei Stunden bei vollem Lohnausgleich. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, rief die Gewerkschaft für gestern zum Warnstreik auf.
Offensichtlich fehlen Autoliv Aufträge
Besonderen Zündstoff birgt die Frage nach den Arbeitszeiten, weil bei Autoliv in den nächsten Jahren Stellen gestrichen werden. Möglicherweise soll der Standort komplett geschlossen werden, befürchtet der Betriebsrat. „Ich gehe davon aus, dass der Standort Ende 2014 aufgegeben wird“, sagt Betriebsratschef Heiko Tepperwien.
Ingwert Ingwertsen, Autoliv-Personaldirektor für Europa, betont zwar: „Mir ist keine unternehmerische Entscheidung bekannt, das Werk zu schließen.“ Dennoch gibt es laut Betriebsrat viele Indizien, die darauf hindeuten, dass Autoliv genau dies beabsichtigt. „In den nächsten beiden Jahren will das Unternehmen je 70 Arbeitsplätze abbauen, Ende 2013 werden wir hier noch 100 Mitarbeiter haben“, sagt Tepperwien. Vor kurzem waren es noch mehr als 300.
Laut Tepperwien kommen keine Aufträge mehr herein. Mitte kommenden Jahres läuft der Auftrag über die Fertigung von Airbags für den Golf 6 aus. Die Airbags für das Nachfolger-Modell kommen nicht aus Braunschweig, bestätigt Autoliv-Manager Ingwertsen. „Das wird Konsequenzen für den Personalstand haben.“ Konkrete Zahlen will er jedoch nicht nennen.
Mitarbeiter: Seit anderthalb Jahren fürchten wir um unsere Jobs
Vor dem Hintergrund des erwarteten drastischen Personalabbaus gewinnt die Forderung nach einer Verkürzung der Arbeitszeit an Brisanz. „Je kürzer wir arbeiten, desto geringer fällt der Stellenabbau aus“, sagt Tepperwien. Drei Stunden weniger Wochenarbeitszeit machen 21 Stellen weniger, die gestrichen werden können, hat der Betriebsrat errechnet.
Die für Montag geplanten Verhandlungen zur Arbeitszeit hat das Unternehmen allerdings abgesagt. Ingwertsens Begründung: „Es gibt im Vergleich zum vorigen Verhandlungstag ohnehin keinen neuen Sachstand.“ Er sei aber zuversichtlich, dass man sich Anfang nächsten Jahres einigen werde.
Ein Mitarbeiter sagt: „Seit anderthalb Jahren fürchten wir um unsere Jobs. Das Unternehmen will den Standort ausbluten, weil es in Polen günstiger produzieren kann.“ Seinen Namen will er, wie die meisten Streik-Teilnehmer, lieber nicht in der Zeitung lesen.
Quelle
Bisher haben Betriebsrat und Geschäftsführung über die Arbeitsbedingungen direkt verhandelt. Seit anderthalb Jahren übernimmt Autoliv in Braunschweig schrittweise den Tarifvertrag der Textilindustrie. Der findet Anwendung, weil dort Airbags gefertigt werden.
Den heikelsten Punkt der Eingliederung von Autoliv in den Tarifvertrag haben sich die Tarifparteien bis zum Schluss aufgehoben: Wann und unter welchen Bedingungen wird Autoliv die 37-Stunden-Woche einführen? Bisher wird im Braunschweiger Werk 40 Stunden gearbeitet. Die IG Metall fordert eine Verkürzung der Arbeitszeit um drei Stunden bei vollem Lohnausgleich. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, rief die Gewerkschaft für gestern zum Warnstreik auf.
Offensichtlich fehlen Autoliv Aufträge
Besonderen Zündstoff birgt die Frage nach den Arbeitszeiten, weil bei Autoliv in den nächsten Jahren Stellen gestrichen werden. Möglicherweise soll der Standort komplett geschlossen werden, befürchtet der Betriebsrat. „Ich gehe davon aus, dass der Standort Ende 2014 aufgegeben wird“, sagt Betriebsratschef Heiko Tepperwien.
Ingwert Ingwertsen, Autoliv-Personaldirektor für Europa, betont zwar: „Mir ist keine unternehmerische Entscheidung bekannt, das Werk zu schließen.“ Dennoch gibt es laut Betriebsrat viele Indizien, die darauf hindeuten, dass Autoliv genau dies beabsichtigt. „In den nächsten beiden Jahren will das Unternehmen je 70 Arbeitsplätze abbauen, Ende 2013 werden wir hier noch 100 Mitarbeiter haben“, sagt Tepperwien. Vor kurzem waren es noch mehr als 300.
Laut Tepperwien kommen keine Aufträge mehr herein. Mitte kommenden Jahres läuft der Auftrag über die Fertigung von Airbags für den Golf 6 aus. Die Airbags für das Nachfolger-Modell kommen nicht aus Braunschweig, bestätigt Autoliv-Manager Ingwertsen. „Das wird Konsequenzen für den Personalstand haben.“ Konkrete Zahlen will er jedoch nicht nennen.
Mitarbeiter: Seit anderthalb Jahren fürchten wir um unsere Jobs
Vor dem Hintergrund des erwarteten drastischen Personalabbaus gewinnt die Forderung nach einer Verkürzung der Arbeitszeit an Brisanz. „Je kürzer wir arbeiten, desto geringer fällt der Stellenabbau aus“, sagt Tepperwien. Drei Stunden weniger Wochenarbeitszeit machen 21 Stellen weniger, die gestrichen werden können, hat der Betriebsrat errechnet.
Die für Montag geplanten Verhandlungen zur Arbeitszeit hat das Unternehmen allerdings abgesagt. Ingwertsens Begründung: „Es gibt im Vergleich zum vorigen Verhandlungstag ohnehin keinen neuen Sachstand.“ Er sei aber zuversichtlich, dass man sich Anfang nächsten Jahres einigen werde.
Ein Mitarbeiter sagt: „Seit anderthalb Jahren fürchten wir um unsere Jobs. Das Unternehmen will den Standort ausbluten, weil es in Polen günstiger produzieren kann.“ Seinen Namen will er, wie die meisten Streik-Teilnehmer, lieber nicht in der Zeitung lesen.
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