Siemens in rauer See
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Siemens in rauer See
Auf der heutigen Hauptversammlung dürfte Siemens der Unmut der Aktionäre entgegen peitschen. Denn das deutsche Industrieflaggschiff hält für seine Aktionäre vornehmlich Hiobsbotschaften parat.
Schwer dürfte vor allem der Ausblick auf den Gemütern lasten. Zwar bekräftigte Siemens-Chef Peter Löscher am Dienstagmorgen den Jahresausblick, wonach Siemens ein Umsatzplus zwischen drei und fünf Prozent und einen Auftragseingang über den Erlösen anstrebt. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft soll weiterhin sechs Milliarden Euro erreichen.
Nur Molltöne
Doch es sind die Zwischentöne, die beunruhigen. So musste Löscher noch vor Beginn der Hauptversammlung in der Münchner Olympiahalle einräumen: "Auch wenn in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung erwartet wird, müssen wir hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen." Die Unsicherheiten der anhaltenden Schuldenkrise hätten auch in der Realwirtschaft Spuren hinterlassen.
Ganz klar geht es Siemens darum, die Analysten und Aktionäre auf ein schwieriges Jahr einzustimmen: Bereits bei früheren Gelegenheiten hatte Finanzchef Joe Kaeser davon gesprochen, dass es "ganz harter Arbeit" bedürfe, um die Ergebnisprognose zu erfüllen. Und zum Jahreswechsel hatte Löscher gegenüber seinen Mitarbeitern betont: "2012 wird kein leichtes Jahr, das weltwirtschaftliche Umfeld verspricht mehr Gegenwind als Rückenwind."
Schwache Auftragslage…
Davon zeugt auch bereits der Geschäftsverlauf im ersten Quartal: Der Auftragseingang sank um fünf Prozent auf 19,8 Milliarden Euro. Der Umsatz legte wegen des immer noch dicken Auftragspolsters hingegen um zwei Prozent zu auf 17,9 Milliarden Euro.
Die schwache Auftragslage bei Siemens ist derweil auch ein deutlicher Fingerzeig, wie es um die weltweite Konjunktur tatsächlich bestellt ist. Mittelstand und Industriekunden halten sich zunehmend zurück, Finanzierungsengpässe und Unsicherheiten über die weitere Entwicklung hemmen hier die Nachfrage.
Und die öffentlichen Auftraggeber müssen angesichts der im vergangenen Jahr massiv zutage getretenen Haushalts- und Schuldenprobleme vor allem eines: sparen, sparen, sparen.
Goldene Zeiten sind passé
Auch weitere Details des vorgelegten Zahlenwerks entpuppten sich als große Enttäuschung. So brach das Ergebnis der mittlerweile vier Kerngeschäftsfelder Industrie, Energie, Gesundheit sowie Infrastruktur und Städte, das Siemens als Sektorenergebnis ausweist, im ersten Quartal um ein Sechstel ein auf 1,6 Milliarden Euro.
Unter dem Strich standen nach 1,75 Milliarden Euro vor einem Jahr noch 1,46 Milliarden Euro. Kostspielige Projektverzögerungen in der Windkraft und im Zuggeschäft überraschend deutlich auf den Gewinn. So verzögert sich die Anbindung eines Windparks auf See, die Produktion von Windturbinen rentierte sich zuletzt nicht mehr. Im Geschäft mit erneuerbaren Energien fiel sogar ein Fehlbetrag von 48 Millionen Euro an.
"Man muss einfach sehen: Die goldenen Zeiten sind vorbei, in denen man immer mit zweistelligen Wachstumsraten rechnen konnte", sagte Löscher. "Der Markt wird kurzfristig hart umkämpft bleiben." Dennoch solle der Verlust ein einmaliger Ausrutscher bleiben.
Analysten und Anleger enttäuscht
Analysten zeigen sich ob des vorgelegten Zahlenwerks entsetzt, Umsatz und Ergebnis seien klar hinter den durchschnittlichen Marktschätzungen zurückgeblieben. Insgesamt sei das ein sehr enttäuschender Quartalsbericht, meinte ein Händler.
Entsprechend negativ fällt auch die Börsenreaktion aus: Mit einem Minus von 3,4 Prozent auf 75,70 Euro ist die Siemens-Aktie zu Handelsauftakt der größte Verlierer im Dax. Bereits im vergangenen Jahr hatten Siemens-Aktionäre mit ihren Papieren wenig Freude, 2011 wies der Dax-Titel ein Minus von mehr als 18 Prozent aus.
Quelle
Schwer dürfte vor allem der Ausblick auf den Gemütern lasten. Zwar bekräftigte Siemens-Chef Peter Löscher am Dienstagmorgen den Jahresausblick, wonach Siemens ein Umsatzplus zwischen drei und fünf Prozent und einen Auftragseingang über den Erlösen anstrebt. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft soll weiterhin sechs Milliarden Euro erreichen.
Nur Molltöne
Doch es sind die Zwischentöne, die beunruhigen. So musste Löscher noch vor Beginn der Hauptversammlung in der Münchner Olympiahalle einräumen: "Auch wenn in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung erwartet wird, müssen wir hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen." Die Unsicherheiten der anhaltenden Schuldenkrise hätten auch in der Realwirtschaft Spuren hinterlassen.
Ganz klar geht es Siemens darum, die Analysten und Aktionäre auf ein schwieriges Jahr einzustimmen: Bereits bei früheren Gelegenheiten hatte Finanzchef Joe Kaeser davon gesprochen, dass es "ganz harter Arbeit" bedürfe, um die Ergebnisprognose zu erfüllen. Und zum Jahreswechsel hatte Löscher gegenüber seinen Mitarbeitern betont: "2012 wird kein leichtes Jahr, das weltwirtschaftliche Umfeld verspricht mehr Gegenwind als Rückenwind."
Schwache Auftragslage…
Davon zeugt auch bereits der Geschäftsverlauf im ersten Quartal: Der Auftragseingang sank um fünf Prozent auf 19,8 Milliarden Euro. Der Umsatz legte wegen des immer noch dicken Auftragspolsters hingegen um zwei Prozent zu auf 17,9 Milliarden Euro.
Die schwache Auftragslage bei Siemens ist derweil auch ein deutlicher Fingerzeig, wie es um die weltweite Konjunktur tatsächlich bestellt ist. Mittelstand und Industriekunden halten sich zunehmend zurück, Finanzierungsengpässe und Unsicherheiten über die weitere Entwicklung hemmen hier die Nachfrage.
Und die öffentlichen Auftraggeber müssen angesichts der im vergangenen Jahr massiv zutage getretenen Haushalts- und Schuldenprobleme vor allem eines: sparen, sparen, sparen.
Goldene Zeiten sind passé
Auch weitere Details des vorgelegten Zahlenwerks entpuppten sich als große Enttäuschung. So brach das Ergebnis der mittlerweile vier Kerngeschäftsfelder Industrie, Energie, Gesundheit sowie Infrastruktur und Städte, das Siemens als Sektorenergebnis ausweist, im ersten Quartal um ein Sechstel ein auf 1,6 Milliarden Euro.
Unter dem Strich standen nach 1,75 Milliarden Euro vor einem Jahr noch 1,46 Milliarden Euro. Kostspielige Projektverzögerungen in der Windkraft und im Zuggeschäft überraschend deutlich auf den Gewinn. So verzögert sich die Anbindung eines Windparks auf See, die Produktion von Windturbinen rentierte sich zuletzt nicht mehr. Im Geschäft mit erneuerbaren Energien fiel sogar ein Fehlbetrag von 48 Millionen Euro an.
"Man muss einfach sehen: Die goldenen Zeiten sind vorbei, in denen man immer mit zweistelligen Wachstumsraten rechnen konnte", sagte Löscher. "Der Markt wird kurzfristig hart umkämpft bleiben." Dennoch solle der Verlust ein einmaliger Ausrutscher bleiben.
Analysten und Anleger enttäuscht
Analysten zeigen sich ob des vorgelegten Zahlenwerks entsetzt, Umsatz und Ergebnis seien klar hinter den durchschnittlichen Marktschätzungen zurückgeblieben. Insgesamt sei das ein sehr enttäuschender Quartalsbericht, meinte ein Händler.
Entsprechend negativ fällt auch die Börsenreaktion aus: Mit einem Minus von 3,4 Prozent auf 75,70 Euro ist die Siemens-Aktie zu Handelsauftakt der größte Verlierer im Dax. Bereits im vergangenen Jahr hatten Siemens-Aktionäre mit ihren Papieren wenig Freude, 2011 wies der Dax-Titel ein Minus von mehr als 18 Prozent aus.
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