Mit der Kamera im Dünndarm
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Mit der Kamera im Dünndarm
Das Städtische Krankenhaus Nettetal hat noch einmal 100 000 Euro in die endoskopische Abteilung investiert. Mit drei neuen Geräten sieht sich das Haus nun auf Augenhöhe mit Spezialkliniken.
Oberarzt Dr. Michael Heines (links) und Chefarzt Dr. Michael Pauw zeigen das neue Ballonsondenenteroskop des Städtischen Krankenhauses Nettetal.
Winzig klein ist die Kamera am Ende des neuen Ballonsonden-enteroskops, das Chefarzt Dr. Michael Pauw in der Hand hält. Umso großartiger sind die Bilder, die das Wunderwerk der Technik übermittelt: gestochen scharf, natürlich in Farbe und sogar in HDTV-Qualität. Mit dem neuen Gerät können die Internisten des Städtischen Krankenhauses Nettetal in den Dünndarm ihrer Patienten schauen und – im Gegensatz zur früheren Untersuchungsmethode per geschluckter Kapsel – sofort therapeutische Eingriffe vornehmen oder Gewebeproben entnehmen.
Knapp 100 000 Euro hat das Krankenhaus in den vergangenen Monaten (nach 470 000 Euro im Jahr 2010) noch einmal investiert, um die endoskopische Abteilung mit weiteren drei Spezialgeräten zu komplettieren. "Jetzt stehen wir einer gastroenterologischen Spezialklinik in nichts mehr nach", freute sich Chefarzt Pauw bei der gestrigen Präsentation der neuen Geräte im hauseigenen Darmkrebszentrum. Patienten müssen nun nicht mehr nach Mönchengladbach oder Krefeld geschickt werden, und mehr noch: "Wir hoffen auf Patienten über das Kreisgebiet hinaus", sagte Jörg Schneider, Geschäftsführer des Nettetaler Krankenhauses.
Untersuchung dauert lange
Das Ballonsondenenteroskop ist mit 2,4 Metern doppelt so lang wie ein herkömmliches Endoskop, mit dem die Ärzte nicht bis in den Dünndarm gelangen konnten. Einen Nachteil gibt es jedoch: "Die gesamte Untersuchung des Dünndarms dauert eineinhalb bis drei Stunden. Es muss also einen guten Grund dafür geben", erklärte Pauw. Eine Voruntersuchung mit einer Kapsel, die der Patient schluckt, ist also weiter notwendig.
Neu am Nettetaler Krankenhaus ist auch die Möglichkeit, mithilfe einer Funkkapsel-pH-Metrie den Säuregehalt in der Speiseröhre über 48 Stunden kontinuierlich zu messen. Eine solche Untersuchung kann nötig werden, wenn die Speiseröhre etwa durch krankhaftes Sodbrennen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bei der neuen Methode wird dem Patienten mit einem Endoskop eine gut einen Zentimeter lange und bleistiftdicke Funkkapsel in die Speiseröhre geclipst, die ihre Werte sendet, von selbst wieder abfällt und auf natürlichem Wege ausgeschieden wird.
Mit 170 Euro ist eine solche Kapsel allerdings nicht ganz billig, wobei die Vorteile der Untersuchung laut Pauw überwiegen: Der Patient muss keinen Schlauch durch die Nase tragen, der obendrein womöglich die Messung verfälscht. Noch dazu kann der Patient währenddessen essen und Sport treiben, was eine Untersuchung unter reellen Lebensbedingungen ermöglicht.
Ebenfalls neu ist die Ösophagusmanometrie, mit der die Funktion der Speiseröhre untersucht wird. Dem Patienten wird durch die Nase eine Sonde eingeführt, die es dem Arzt ermöglicht, den Schluckvorgang mithilfe unterschiedlicher Farben auf einem Bildschirm zu betrachten.
http://www.rp-online.de/niederrhein-sued/nettetal/nachrichten/mit-der-kamera-im-duenndarm-1.2684636
Oberarzt Dr. Michael Heines (links) und Chefarzt Dr. Michael Pauw zeigen das neue Ballonsondenenteroskop des Städtischen Krankenhauses Nettetal.
Winzig klein ist die Kamera am Ende des neuen Ballonsonden-enteroskops, das Chefarzt Dr. Michael Pauw in der Hand hält. Umso großartiger sind die Bilder, die das Wunderwerk der Technik übermittelt: gestochen scharf, natürlich in Farbe und sogar in HDTV-Qualität. Mit dem neuen Gerät können die Internisten des Städtischen Krankenhauses Nettetal in den Dünndarm ihrer Patienten schauen und – im Gegensatz zur früheren Untersuchungsmethode per geschluckter Kapsel – sofort therapeutische Eingriffe vornehmen oder Gewebeproben entnehmen.
Knapp 100 000 Euro hat das Krankenhaus in den vergangenen Monaten (nach 470 000 Euro im Jahr 2010) noch einmal investiert, um die endoskopische Abteilung mit weiteren drei Spezialgeräten zu komplettieren. "Jetzt stehen wir einer gastroenterologischen Spezialklinik in nichts mehr nach", freute sich Chefarzt Pauw bei der gestrigen Präsentation der neuen Geräte im hauseigenen Darmkrebszentrum. Patienten müssen nun nicht mehr nach Mönchengladbach oder Krefeld geschickt werden, und mehr noch: "Wir hoffen auf Patienten über das Kreisgebiet hinaus", sagte Jörg Schneider, Geschäftsführer des Nettetaler Krankenhauses.
Untersuchung dauert lange
Das Ballonsondenenteroskop ist mit 2,4 Metern doppelt so lang wie ein herkömmliches Endoskop, mit dem die Ärzte nicht bis in den Dünndarm gelangen konnten. Einen Nachteil gibt es jedoch: "Die gesamte Untersuchung des Dünndarms dauert eineinhalb bis drei Stunden. Es muss also einen guten Grund dafür geben", erklärte Pauw. Eine Voruntersuchung mit einer Kapsel, die der Patient schluckt, ist also weiter notwendig.
Neu am Nettetaler Krankenhaus ist auch die Möglichkeit, mithilfe einer Funkkapsel-pH-Metrie den Säuregehalt in der Speiseröhre über 48 Stunden kontinuierlich zu messen. Eine solche Untersuchung kann nötig werden, wenn die Speiseröhre etwa durch krankhaftes Sodbrennen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bei der neuen Methode wird dem Patienten mit einem Endoskop eine gut einen Zentimeter lange und bleistiftdicke Funkkapsel in die Speiseröhre geclipst, die ihre Werte sendet, von selbst wieder abfällt und auf natürlichem Wege ausgeschieden wird.
Mit 170 Euro ist eine solche Kapsel allerdings nicht ganz billig, wobei die Vorteile der Untersuchung laut Pauw überwiegen: Der Patient muss keinen Schlauch durch die Nase tragen, der obendrein womöglich die Messung verfälscht. Noch dazu kann der Patient währenddessen essen und Sport treiben, was eine Untersuchung unter reellen Lebensbedingungen ermöglicht.
Ebenfalls neu ist die Ösophagusmanometrie, mit der die Funktion der Speiseröhre untersucht wird. Dem Patienten wird durch die Nase eine Sonde eingeführt, die es dem Arzt ermöglicht, den Schluckvorgang mithilfe unterschiedlicher Farben auf einem Bildschirm zu betrachten.
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