Thomas Steg wird VW-"Außenminister"

"Generalbevollmächtigter für Außen- und Regierungsbeziehungen des Volkswagenkonzerns" - der genaue Titel der Funktion, die Thomas Steg ab heute übernimmt, füllt alleine eine ganze Zeile. Und sie klingt nicht nur kompliziert, der neue Job wird auch alles andere als leicht. Steg soll für VW vor allem Kontakte und Verbindungen zu Regierungen knüpfen und verbessern - auf der ganzen Welt. Zehn Marken, mehr als 60 Fabriken, rund 400.000 Angestellte weltweit. "Ich freue mich auf diese Herausforderung, aber ich weiß auch, dass es eine gewaltige Arbeit wird", sagte Steg an seinem ersten Arbeitstag in Wolfsburg.


Der ehemalige Vize-Sprecher der Bundesregierung soll für VW Kontakte zu Regierungen herstellen. (Archivbild) © imago Fotograf: Horst Galuschka

Ein volles Adressbuch hilft

Mit der neuen Aufgabe kehrt der gebürtige Braunschweiger nach vielen Jahren nach Niedersachsen zurück. Ein kluger Schachzug des Automobil-Herstellers VW. Denn als langjähriger Vertrauter von Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) und ehemaliger stellvertretender Bundesregierungssprecher hat Steg viele wichtige Adressen und Telefonnummern gesammelt. Damit sollte die vom Konzern gewünschte Kontaktpflege zur Politik leicht fallen, glaubt auch Steg selbst: "Das ist alles so unendlich wertvoll, weil ich mich weder in Brüssel noch in Berlin zurechtfinden muss, sondern mich sehr gut auskenne in dem Betrieb. Ich weiß, wie Entscheidungen sowohl in den Parlamenten als auch in den Ministerien getroffen werden."
Besondere Beziehung zu VW

Dieses Wissen wird notwendig sein, allein vor dem Hintergrund der Diskussion über das VW-Gesetz, das sich die Europäische Union erneut zur Brust nehmen will. Steg kennt nicht nur die Wege durch das politische Labyrinth, sondern hat auch eine besondere Beziehung zum VW-Konzern. Stegs Vater und Bruder haben für das Unternehmen gearbeitet. Und das erste Auto des 51-Jährigen war ein weißer Käfer.

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