Heiße diskussion um Waggumer Baugebiet
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Heiße diskussion um Waggumer Baugebiet
Das Dachgeschoss des Feuerwehrhauses war überfüllt. Sogar auf dem Flur standen Waggumer, die mehr über das neue Baugebiet wissen wollten.
Die Stadtverwaltung hatte das übliche Verfahren geändert. Die vorgeschriebene Beteiligung der Öffentlichkeit sollte nicht allein auf dem Schriftweg erfolgen. Stattdessen kam Stadtplaner Bernd Schmidbauer nach Waggum, um die Meinung der Bürger in Erfahrung zu bringen und Vorbehalte zu protokollieren.
Dabei handelt es sich um ein Baugebiet, das der Rat bereits im Jahr 1999 auf den Weg gebracht hatte. Auf Wunsch des Bezirksrates, der mit aller Macht damals darauf gedrängt hatte, dass Waggum größer wird. Heute sieht das anders aus.
Bezirksbürgermeister war damals und ist heute Gerhard Stülten. Er glaubt nicht, dass der Ratsbeschluss noch Bindungskraft hat: „Damals war von 40 Bauplätzen die Rede. Heute sollen es 98 sein. Damals existierte die Verbindung Grasseler Straße noch, heute ist sie gekappt.“
Die Waggumer, die einst so glücklich damit waren, Braunschweiger zu sein, aber auf dem Land zu wohnen und dennoch schnell in der Stadt sein zu können, fühlen sich seit Kappung der Grasseler Straße vergessen. Das geschah wegen der Landebahn-Verlängerung. Seither hat der Verkehr im Ort zugenommen, und die Meinung, das sei zumutbar und werde sich „zurechtruckeln“, wird nicht geteilt. Vorsichtig ausgedrückt.
Doch wenn der Verkehr durch das Baugebiet weiter zunimmt – die Schallschutzplanung geht von täglich zusätzlichen 700 Fahrzeugen aus – was heißt das für Ort und Neubürger?
Die Frage blieb offen, denn ein Verkehrsgutachten gibt es nicht. „Zu planen, ohne ein Verkehrsgutachten vorzulegen, ist eine Unverschämtheit“, wurde moniert und mit Applaus bedacht. Die Investoren, Schmidbauer nannte als treibende Kraft die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg, sollen das nachholen. Zumal viele Anwohner der Meinung sind, die Zuwegung über Ortskern und eine Art Bitumenstraße am Schwimmbad mache den Eindruck einer Notlösung.
Doch es geht um viel Geld. Das Beberbachtal, an dessen Hang die Häuer gebaut werden sollen, gilt als vorzügliche Lage. Fuchs und Hase sagen sich dort auf den Feldern gute Nacht. Im benachbarten Baugebiet Rabenrodestraße, das die Stadt entwickelt hatte und das zurückversetzt liegt, wurden darum für Top-Lagen 180 Euro je Quadratmeter gezahlt.
Wobei im Baugebiet „Vor den Hörsten“ Grundstücke von etwa 700 bis zu 900 Quadratmetern Fläche ausgewiesen werden sollen. Anwesen könnten dort entstehen und Investitionen von deutlich mehr als 30 Millionen Euro ausgelöst werden. Grundsätzlich scheinen die Waggumer gegen Neubürger auch nichts zu haben. Der Schwimmbad Förderverein hat dank Neubürgern von der Rabenrodestraße seine Mitgliederzahl auf 80 verdoppelt. Er erhofft sich aus dem geplanten Neubaugebiet zusätzliche Unterstützung, die beabsichtigte Schließung des Schwimmbades zu verhindern. Wenn nur der Verkehr nicht wäre.
Bürgermeister Stülten kündigte an, im Bezirksrat anregen zu wollen, die Waggumer weiter über den Planungsfortgang zu informieren.
Quelle
Die Stadtverwaltung hatte das übliche Verfahren geändert. Die vorgeschriebene Beteiligung der Öffentlichkeit sollte nicht allein auf dem Schriftweg erfolgen. Stattdessen kam Stadtplaner Bernd Schmidbauer nach Waggum, um die Meinung der Bürger in Erfahrung zu bringen und Vorbehalte zu protokollieren.
Dabei handelt es sich um ein Baugebiet, das der Rat bereits im Jahr 1999 auf den Weg gebracht hatte. Auf Wunsch des Bezirksrates, der mit aller Macht damals darauf gedrängt hatte, dass Waggum größer wird. Heute sieht das anders aus.
Bezirksbürgermeister war damals und ist heute Gerhard Stülten. Er glaubt nicht, dass der Ratsbeschluss noch Bindungskraft hat: „Damals war von 40 Bauplätzen die Rede. Heute sollen es 98 sein. Damals existierte die Verbindung Grasseler Straße noch, heute ist sie gekappt.“
Die Waggumer, die einst so glücklich damit waren, Braunschweiger zu sein, aber auf dem Land zu wohnen und dennoch schnell in der Stadt sein zu können, fühlen sich seit Kappung der Grasseler Straße vergessen. Das geschah wegen der Landebahn-Verlängerung. Seither hat der Verkehr im Ort zugenommen, und die Meinung, das sei zumutbar und werde sich „zurechtruckeln“, wird nicht geteilt. Vorsichtig ausgedrückt.
Doch wenn der Verkehr durch das Baugebiet weiter zunimmt – die Schallschutzplanung geht von täglich zusätzlichen 700 Fahrzeugen aus – was heißt das für Ort und Neubürger?
Die Frage blieb offen, denn ein Verkehrsgutachten gibt es nicht. „Zu planen, ohne ein Verkehrsgutachten vorzulegen, ist eine Unverschämtheit“, wurde moniert und mit Applaus bedacht. Die Investoren, Schmidbauer nannte als treibende Kraft die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg, sollen das nachholen. Zumal viele Anwohner der Meinung sind, die Zuwegung über Ortskern und eine Art Bitumenstraße am Schwimmbad mache den Eindruck einer Notlösung.
Doch es geht um viel Geld. Das Beberbachtal, an dessen Hang die Häuer gebaut werden sollen, gilt als vorzügliche Lage. Fuchs und Hase sagen sich dort auf den Feldern gute Nacht. Im benachbarten Baugebiet Rabenrodestraße, das die Stadt entwickelt hatte und das zurückversetzt liegt, wurden darum für Top-Lagen 180 Euro je Quadratmeter gezahlt.
Wobei im Baugebiet „Vor den Hörsten“ Grundstücke von etwa 700 bis zu 900 Quadratmetern Fläche ausgewiesen werden sollen. Anwesen könnten dort entstehen und Investitionen von deutlich mehr als 30 Millionen Euro ausgelöst werden. Grundsätzlich scheinen die Waggumer gegen Neubürger auch nichts zu haben. Der Schwimmbad Förderverein hat dank Neubürgern von der Rabenrodestraße seine Mitgliederzahl auf 80 verdoppelt. Er erhofft sich aus dem geplanten Neubaugebiet zusätzliche Unterstützung, die beabsichtigte Schließung des Schwimmbades zu verhindern. Wenn nur der Verkehr nicht wäre.
Bürgermeister Stülten kündigte an, im Bezirksrat anregen zu wollen, die Waggumer weiter über den Planungsfortgang zu informieren.
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