Lehrer protestieren gegen große Klassen an Gymnasien
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Lehrer protestieren gegen große Klassen an Gymnasien
Binnen zwei Wochen haben fast 10.000 niedersächsische Lehrer einen Aufruf für kleinere Klassen und bessere Lernbedingungen an Gymnasien unterzeichnet.
Die Landesregierung müsse endlich zu ihren Versprechungen stehen und die Situation an den Schulen verbessern, forderte der Philologenverband Niedersachsen am Montag in Hannover.
„Es herrscht eine ungeheure Unzufriedenheit in den Kollegien. In mehr als 40 Jahren Verbandsarbeit habe ich so etwas noch nicht erlebt“, sagte Landesgeschäftsführer Roland Neßler. Der damalige Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) habe bereits vor vier Jahren versprochen, dass mit der Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren auch die Klassen verkleinert würden.
Die Klassengröße an Gymnasien liegt derzeit bei maximal 32 Schülern, im fünften Jahrgang bei höchstens 30 Schülern. Dass die fünften Klassen im vergangenen Sommer von 32 auf 30 Kinder verkleinert wurden, ist aus Sicht der Lehrer nur ein Tropfen auf den heißen Stein. In den großen Klassen sei es sehr schwierig, individuell auf einzelne Schüler einzugehen, betonte Neßler. Der Verband der Elternräte der Gymnasien unterstützt die Proteste.
„Wir nehmen den Wunsch nach kleineren Klassen ernst“, sagte die Sprecherin von Kultusminister Bernd Althusmann (CDU), Corinna Fischer. Sie verwies auf die Unterrichtsversorgung von landesweit durchschnittlich 101,8 Prozent an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen im ersten Schulhalbjahr. Zum Schuljahr 2013/14 werde eine weitere Absenkung der Klassenobergrenzen unter anderem in Realschulen und Gymnasien auf 28 Schüler angestrebt, kündigte die Ministeriumssprecherin an.
Im Vergleich der 16 Bundesländer hat nach Angaben des Philologenverbands nur Berlin geringfügig größere Klassen an Gymnasien als Niedersachsen. Als besonders problematisch schätzen die Pädagogen die Situation im 10. Jahrgang ein, denn hier geht es um die wichtige Vorbereitung auf die Oberstufe und das Abitur. Vor Einführung des Turbo-Abiturs zählten die Klassen im entsprechenden Jahrgang 11 nur 26 Schüler, jetzt sind es 32.
Die Gymnasiallehrer wenden sich darüber hinaus gegen eine zunehmende Bürokratisierung seit Einführung der Eigenverantwortlichen Schule. „Die Schulen sollen zu allem und jedem Konzepte erarbeiten. Die Lehrer sitzen deshalb ständig mit Eltern und Schülern in Sitzungen und haben weniger Zeit, Unterricht vorzubereiten“, kritisierte Neßler. dpa
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Die Landesregierung müsse endlich zu ihren Versprechungen stehen und die Situation an den Schulen verbessern, forderte der Philologenverband Niedersachsen am Montag in Hannover.
„Es herrscht eine ungeheure Unzufriedenheit in den Kollegien. In mehr als 40 Jahren Verbandsarbeit habe ich so etwas noch nicht erlebt“, sagte Landesgeschäftsführer Roland Neßler. Der damalige Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) habe bereits vor vier Jahren versprochen, dass mit der Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren auch die Klassen verkleinert würden.
Die Klassengröße an Gymnasien liegt derzeit bei maximal 32 Schülern, im fünften Jahrgang bei höchstens 30 Schülern. Dass die fünften Klassen im vergangenen Sommer von 32 auf 30 Kinder verkleinert wurden, ist aus Sicht der Lehrer nur ein Tropfen auf den heißen Stein. In den großen Klassen sei es sehr schwierig, individuell auf einzelne Schüler einzugehen, betonte Neßler. Der Verband der Elternräte der Gymnasien unterstützt die Proteste.
„Wir nehmen den Wunsch nach kleineren Klassen ernst“, sagte die Sprecherin von Kultusminister Bernd Althusmann (CDU), Corinna Fischer. Sie verwies auf die Unterrichtsversorgung von landesweit durchschnittlich 101,8 Prozent an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen im ersten Schulhalbjahr. Zum Schuljahr 2013/14 werde eine weitere Absenkung der Klassenobergrenzen unter anderem in Realschulen und Gymnasien auf 28 Schüler angestrebt, kündigte die Ministeriumssprecherin an.
Im Vergleich der 16 Bundesländer hat nach Angaben des Philologenverbands nur Berlin geringfügig größere Klassen an Gymnasien als Niedersachsen. Als besonders problematisch schätzen die Pädagogen die Situation im 10. Jahrgang ein, denn hier geht es um die wichtige Vorbereitung auf die Oberstufe und das Abitur. Vor Einführung des Turbo-Abiturs zählten die Klassen im entsprechenden Jahrgang 11 nur 26 Schüler, jetzt sind es 32.
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