Telefonseelsorge jetzt auch im Chat

Ein offenes Ohr rund um die Uhr: Seit mehr als fünfzig Jahren sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge in Hannover Ansprechpartner für Menschen mit Sorgen und Nöten. Wählt jemand irgendwo zwischen Wunstorf, Hildesheim oder Bad Nenndorf die bundesweit kostenlose Nummer landet er oder sie automatisch in Hannover. Die Kosten für das Angebot trägt die evangelische Landeskirche, die die Ehrenamtlichen auch psychologisch schult. Jetzt gehen die Betreuer neue Wege: Sie bieten Beratung und Gespräche nun auch per Chat im Internet an.



Sechs Mitarbeiter bereits geschult

Unter der Adresse www.telefonseelsorge.de erreichen Hilfesuchende eine bundesweite Plattform und können darüber datensicher und anonym einen Chat-Termin mit einem Seelsorger in ihrer oder einer anderen Region vereinbaren. Von den 100 Mitarbeitern der Hannoverschen Telefonseelsorge sind sechs bereits geschult. Sie kommunizieren ab sofort auch schriftlich über den Computer mit den Ratsuchenden.
Anonymität reizt viele Chatter

Manchen Menschen fällt es leichter, ihre Sorgen im Chat mittzuteilen, sagt der Leiter der Seelsorge in Hannover, Pastor Christian Voigtmann. "Auch jemand, der nicht reden mag, kann seine Probleme aufschreiben." Außerdem nähmen Chats an Beliebtheit zu, weil sie anonymer sind. Vor allem jüngere Menschen sollten von dem Angebot angesprochen werden. "Die kennen sich auch besser mit dem Medium aus", so Voigtmann.
Unterstützung von der Volksbank

Rund 30 Telefonseelsorgen in kirchlicher Trägerschaft haben sich bundesweit zu der Plattform zusammengeschlossen. In Hannover bekommt die Landeskirche als Träger für das Projekt 7.000 Euro Starthilfe von der Volksbank, davon sollen weitere Schulungen bezahlt werden. Der Andrang am Seelsorge-Telefon bleibt vom Chat-Angebot unberührt: Rund 20.000 Hilfesuchende pro Jahr wenden sich an die Berater in Hannover, Tendenz steigend.

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