Die deutschen Wölfe lieben Rehe
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Die deutschen Wölfe lieben Rehe
Die wildlebenden Wölfe in Deutschland fressen sehr selten Schafe oder andere Nutztiere. Laut einer Studie stehen dagegen Rehe ganz oben auf dem Speiseplan.
Die in Deutschland lebenden Wölfe sind laut einer Untersuchung nur in seltenen Fällen eine Gefahr für Schafe, Ziegen und andere Nutztiere. Der Anteil von Nutztieren auf ihrem Speiseplan liege bei "unter einem Prozent", wie die Frankfurter Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Montag in Görlitz mitteilte. Den größten Anteil der Beute machen nach Angaben der Forscher mit rund 96 Prozent wilde Huftiere aus, allen voran Rehe mit 55,3 Prozent. Es folgen Rotwild mit 20,8 Prozent und Wildschweine mit 17,7 Prozent. Der Hase hat mit knapp drei Prozent nur einen geringen Anteil am Speiseplan.
Seit der Wiederansiedlung der Wölfe in Deutschland vor mehr als zehn Jahren gibt es vor allem mit Landwirten und Tierhaltern immer wieder Konflikte, weil die Räuber mitunter Schafe und sogar Damwild in Gehegen töten. Aus diesem Anlass haben die Forscher das Fressverhalten der in die Lausitz in Sachsen eingewanderten Wölfe unter die Lupe genommen. Dafür haben die Experten mehr als 3000 Kotproben von Wölfen auf unverdaute Hinterlassenschaften wie Haare, Knochen, Hufe oder Zähne der Beutetiere untersucht und sich die Reste erlegter Beute analysiert.
"Solange Schafe und Co. gut geschützt werden und es genug Auswahl unter den Wildtieren gibt, gehen Wölfe nicht die Gefahr ein, mit Elektrozäunen oder Herdenschutzhunden konfrontiert zu werden", fasst der Zoologe Hermann Ansorge vom Senckenberg Forschungsinstitut die Ergebnisse der Studie zusammen. Das Konfliktpotenzial zwischen Mensch und Wolf sei "sehr gering". "Einer Wiederansiedlung der Wölfe sollte nichts im Wege stehen", lautete das Fazit der Forscher.
Nutztierhalter gegen Rückkehr des Wolfes
In Deutschland war der Wolf Mitte des 19. Jahrhunderts faktisch ausgerottet. Erst seit wenigen Jahren sind sie wieder hier heimisch. Im Jahr 2000 siedelte sich ein aus Polen eingewandertes Wolfspaar in Sachsen an und zog erstmals wieder Welpen in Deutschland auf.
Mittlerweile leben rund 60 Wölfe in Deutschland - allein neun Rudel mit etwa 34 Jungtieren in der Lausitz auf dem Gebiet Sachsens und Brandenburgs. Einzeltiere tauchten in den vergangenen Jahren auch in Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Hessen und Niedersachsen auf. Wölfe sind seit 1990 in Deutschland geschützt.
Um Vorurteile gegen dem vermeintlich "bösen Wolf" abzubauen und Konflikte zu vermeiden, gibt es in einigen Ländern wie Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Sachsen-Anhalt Managementpläne zum Umgang mit Wölfen. Als größte Konfliktfelder gelten Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Tourismus. Vor allem Nutztierhalter wehren sich oft gegen die Rückkehr des Wolfes, da ihre Tiere für die Räuber eine einfache Beute sind. Ein Wolf braucht immerhin eine tägliche Fleischration von zwei bis drei Kilo.
Im sächsischen Wolfsgebiet werden Maßnahmen zum Herdenschutz wie etwa Elektrozäune öffentlich gefördert. Für durch Wölfe verursachte Verluste gibt es einen Ausgleich.
Quelle
Die in Deutschland lebenden Wölfe sind laut einer Untersuchung nur in seltenen Fällen eine Gefahr für Schafe, Ziegen und andere Nutztiere. Der Anteil von Nutztieren auf ihrem Speiseplan liege bei "unter einem Prozent", wie die Frankfurter Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Montag in Görlitz mitteilte. Den größten Anteil der Beute machen nach Angaben der Forscher mit rund 96 Prozent wilde Huftiere aus, allen voran Rehe mit 55,3 Prozent. Es folgen Rotwild mit 20,8 Prozent und Wildschweine mit 17,7 Prozent. Der Hase hat mit knapp drei Prozent nur einen geringen Anteil am Speiseplan.
Seit der Wiederansiedlung der Wölfe in Deutschland vor mehr als zehn Jahren gibt es vor allem mit Landwirten und Tierhaltern immer wieder Konflikte, weil die Räuber mitunter Schafe und sogar Damwild in Gehegen töten. Aus diesem Anlass haben die Forscher das Fressverhalten der in die Lausitz in Sachsen eingewanderten Wölfe unter die Lupe genommen. Dafür haben die Experten mehr als 3000 Kotproben von Wölfen auf unverdaute Hinterlassenschaften wie Haare, Knochen, Hufe oder Zähne der Beutetiere untersucht und sich die Reste erlegter Beute analysiert.
"Solange Schafe und Co. gut geschützt werden und es genug Auswahl unter den Wildtieren gibt, gehen Wölfe nicht die Gefahr ein, mit Elektrozäunen oder Herdenschutzhunden konfrontiert zu werden", fasst der Zoologe Hermann Ansorge vom Senckenberg Forschungsinstitut die Ergebnisse der Studie zusammen. Das Konfliktpotenzial zwischen Mensch und Wolf sei "sehr gering". "Einer Wiederansiedlung der Wölfe sollte nichts im Wege stehen", lautete das Fazit der Forscher.
Nutztierhalter gegen Rückkehr des Wolfes
In Deutschland war der Wolf Mitte des 19. Jahrhunderts faktisch ausgerottet. Erst seit wenigen Jahren sind sie wieder hier heimisch. Im Jahr 2000 siedelte sich ein aus Polen eingewandertes Wolfspaar in Sachsen an und zog erstmals wieder Welpen in Deutschland auf.
Mittlerweile leben rund 60 Wölfe in Deutschland - allein neun Rudel mit etwa 34 Jungtieren in der Lausitz auf dem Gebiet Sachsens und Brandenburgs. Einzeltiere tauchten in den vergangenen Jahren auch in Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Hessen und Niedersachsen auf. Wölfe sind seit 1990 in Deutschland geschützt.
Um Vorurteile gegen dem vermeintlich "bösen Wolf" abzubauen und Konflikte zu vermeiden, gibt es in einigen Ländern wie Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Sachsen-Anhalt Managementpläne zum Umgang mit Wölfen. Als größte Konfliktfelder gelten Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Tourismus. Vor allem Nutztierhalter wehren sich oft gegen die Rückkehr des Wolfes, da ihre Tiere für die Räuber eine einfache Beute sind. Ein Wolf braucht immerhin eine tägliche Fleischration von zwei bis drei Kilo.
Im sächsischen Wolfsgebiet werden Maßnahmen zum Herdenschutz wie etwa Elektrozäune öffentlich gefördert. Für durch Wölfe verursachte Verluste gibt es einen Ausgleich.
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