Mountainbiker legt Kleinkind um

Ein zweijähriges Mädchen ist am Sonntag am Nussberg von einem Freizeitsportler angefahren und schwer verletzt worden.



Nach einem Sprung über eine Erdkuppel landete der 24-jährige Mountainbiker auf dem Kopf des Mädchens, das er übersehen hatte. Mit Prellungen und Verdacht auf Brustverletzungen musste das Kind ins Krankenhaus gebracht werden. Auch der Radfahrer erlitt Fußverletzungen.

Der junge Mann war auf einem von Mountainbikefahrern als Parcours genutztem Weg im Prinz-Albrecht-Park unterwegs. Als er dabei den höchsten Punkt des Nussbergs übersprang, prallte er Polizeiangaben zufolge bei der Landung auf das Kleinkind, dass mit seinem Bruder gerade die unbefestigte Anhöhe von der Gegenseite erklomm.

Polizeisprecher Joachim Grande: „Wahrscheinlich hat ein Schutzhelm, den das Kind trug, Schlimmeres verhindert.“ Der Helm wurde bei dem Aufprall total zertrümmert. Der Bruder wurde nicht verletzt. Die Polizei ermittelt nun gegen den Freizeitsportler wegen fahrlässiger Körperverletzung. Es geht dabei im Wesentlichen um die Frage, ob er die Kinder sehen konnte oder hätte sehen müssen.

Bei dem Parcours handelt es sich um eine nicht gekennzeichnete und auch nicht abgesperrte Strecke quer durch den Prinz-Albrecht-Park. Polizeiangaben zufolge gilt hier, wie generell rund um das Freizeitgebiet Nussberg, die Straßenverkehrsordnung. Grande: „Und die besagt, dass jeder auf andere zu achten und gegenseitig Rücksicht zu nehmen ist.“

Immer wieder komme es am Nussberg zu kleineren Zusammenstößen, wenn zum Beispiel Radfahrer Jogger anfahren oder Hunde, die hier frei laufen dürfen, hinter Joggern herlaufen. Grande: „Der Park wird eben von sehr vielen Menschen auf ganz unterschiedliche Weise genutzt – von Joggern, Fußgängern, Radfahrern, Hundebesitzern, Inline-Skatern, Mountainbikern, Fußballspielern, von jungen Menschen und älteren. Jeder hat seinen Platz dort, und da lassen sich solche Dinge nie ganz ausschließen.“. Zumal es behördlicherseits keinerlei Regulierungen gebe.“

Die Kinder, sagt Joachim Grande, seinen beim Spielen den Nussberg hochgeklettert, und vermutlich habe der Radfahrer sie schlicht übersehen.

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Die gute Nachricht: Dem zweijährigen Mädchen, das am Sonntagnachmittag beim Spielen von einem Mountainbiker angefahren und schwer verletzt wurde, geht es besser. Es wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen. Das habe der Vater der Polizei auf Anfrage mitgeteilt, sagte gestern Polizei-Sprecher Joachim Grande.

Unterdessen ist unter den Lesern unserer Zeitung eine Debatte um den inoffiziellen, aber geduldeten Mountainbike-Parcours am Nußberg entbrannt. Leser fordern, den Parcours zu sperren. Denn diesen hätten sich die Sportler inmitten eines Landschaftsschutzgebietes selbst „erfahren“. Natürlich müsse es in einer großen Stadt Platz für Trendsportarten geben, wenn man mit der Zeit gehen will. Aber dann doch „geordnet“ mit Rücksicht auf andere mit anderen Interessen. Der „Parcours“ sei ein, zwar inzwischen völlig zerstörter, ansonsten ganz normaler bewaldeter Bereich des Parks!

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