E.ON schlägt Gasnetz für Milliardensumme an Macquarie los
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E.ON schlägt Gasnetz für Milliardensumme an Macquarie los
Düsseldorf (Reuters) - E.ON-Chef Johannes Teyssen füllt mit dem Verkauf des deutschen Ferngasnetzes für 3,2 Milliarden Euro die klammme Kasse des Energiekonzerns auf.
Die Netztochter Open Grid Europe (OGE) werde von einem Konsortium um die australische Investmentbank Macquarie übernommen, teilte der größte deutsche Versorger am Mittwoch mit. Die Transaktion soll im dritten Quartal abgeschlossen werden. Teyssen will die Schulden des durch den beschleunigen Atomausstiegs unter Druck stehenden Energieriesen senken und Investitionen in Wachstumsmärkte wie Brasilien, Indien und die Türkei vorantreiben.
Zu dem Konsortium gehören Infinity Investments, British Columbia Investment Management und eine Kapitalanlagegesellschaft der Münchener Rück. Open Grid Europe betreibt das größte Ferngasnetz Deutschlands mit einer Länge von 12.000 Kilometern. Macquarie hatte bereits Anfang vergangenen Jahres die Ferngasnetztochter Thyssengas von RWE übernommen, die Leitungen mit einer Länge von rund 4000 Kilometern betreibt. Branchenkreisen zufolge zahlten die Australier dafür 500 Millionen Euro.
MACQUARIE SETZT AUF STABILE GESCHÄFTE
"OGE ist ein hervorragendes, sehr gut geführtes Unternehmen, das in einem stabilen regulierten Umfeld agiert", erklärte Edward Beckley, Leiter des Bereichs Macquarie Infrastructure and Real Assets Europa. "Es passt ausgezeichnet zu den nachhaltigen und langfristigen Investmentzielen unseres Konsortiums."
Macquarie verdient sein Geld vor allem mit Infrastrukturfonds, die Investitionen in stabile Geschäfte finanzieren und auf ebenso stabile Rückflüsse setzen. Sie bleiben oft 20 Jahre engagiert - deutlich länger als normale Finanzinvestoren. Auch Versicherer suchen langfristige Anlagen, die ihnen Banken immer seltener bieten können. Die Renditen auf das eingesetzte Kapital werden bei den Strom- und Gasnetzen von der Bundesnetzagentur festgelegt. Sein großes Stromnetz hatte E.ON 2009 für 1,1 Milliarden Euro an den niederländischen Betreiber Tennet verkauft.
WETTBEWERBSHÜTER DÜRFTEN DEAL BEGRÜSSEN
Dem Deal müssen noch das Bundeskartellamt und das Bundeswirtschaftsministerium zustimmen. Wettbewerbs-Probleme muss Macquarie wohl nicht befürchten, da der Betrieb der Netze komplett reguliert ist. Die EU-Kommission hatte zudem E.ON und RWE aus Wettbewerbsgründen zur Abgabe ihrer großen Strom- und Gasnetze aufgefordert. Die Konzerne hatten sich lange Zeit gewehrt, dem Druck jedoch letztlich nachgegeben.
Im Rennen waren nach Angaben aus Branchenkreisen mehrere Konsortien, darunter eines um den französischen Versorger GDF-Suez, eines um den Versicherungskonzern Allianz sowie eine Gruppe um die belgische Fluxys.
Open Grid Europe mit Sitz in Essen beschäftigt rund 1600 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört zu E.ON Ruhrgas. Mit dem Verkauf von OGE wird die frühere Ertragsperle Ruhrgas praktisch zerschlagen. Weitere Geschäfte sollen mit der in Düsseldorf ansässigen Tochter E.ON Energy Trading verschmolzen werden.
Mit der Transaktion kommt E.ON seinem Ziel näher, bis Ende 2013 durch Beteiligungsverkäufe 15 Milliarden Euro einzunehmen. Mehr als zwölf Milliarden habe E.ON bereits kassiert, erklärte der Versorger. E.ON hatte sein Stromnetz in Großbritannien für fast fünf Milliarden Euro und seine Restbeteiligung am russischen Gazprom-Konzern für 3,4 Milliarden Euro verkauft. Hinzu kamen Kraftwerke und Stadtwerke-Beteiligungen. "Die Mittel werden zum Schuldenabbau sowie zur Investition in Wachstumsgeschäfte eingesetzt", bekräftigte der Konzern. E.ON drücken Schulden von 37,6 Milliarden Euro.
Quelle
Die Netztochter Open Grid Europe (OGE) werde von einem Konsortium um die australische Investmentbank Macquarie übernommen, teilte der größte deutsche Versorger am Mittwoch mit. Die Transaktion soll im dritten Quartal abgeschlossen werden. Teyssen will die Schulden des durch den beschleunigen Atomausstiegs unter Druck stehenden Energieriesen senken und Investitionen in Wachstumsmärkte wie Brasilien, Indien und die Türkei vorantreiben.
Zu dem Konsortium gehören Infinity Investments, British Columbia Investment Management und eine Kapitalanlagegesellschaft der Münchener Rück. Open Grid Europe betreibt das größte Ferngasnetz Deutschlands mit einer Länge von 12.000 Kilometern. Macquarie hatte bereits Anfang vergangenen Jahres die Ferngasnetztochter Thyssengas von RWE übernommen, die Leitungen mit einer Länge von rund 4000 Kilometern betreibt. Branchenkreisen zufolge zahlten die Australier dafür 500 Millionen Euro.
MACQUARIE SETZT AUF STABILE GESCHÄFTE
"OGE ist ein hervorragendes, sehr gut geführtes Unternehmen, das in einem stabilen regulierten Umfeld agiert", erklärte Edward Beckley, Leiter des Bereichs Macquarie Infrastructure and Real Assets Europa. "Es passt ausgezeichnet zu den nachhaltigen und langfristigen Investmentzielen unseres Konsortiums."
Macquarie verdient sein Geld vor allem mit Infrastrukturfonds, die Investitionen in stabile Geschäfte finanzieren und auf ebenso stabile Rückflüsse setzen. Sie bleiben oft 20 Jahre engagiert - deutlich länger als normale Finanzinvestoren. Auch Versicherer suchen langfristige Anlagen, die ihnen Banken immer seltener bieten können. Die Renditen auf das eingesetzte Kapital werden bei den Strom- und Gasnetzen von der Bundesnetzagentur festgelegt. Sein großes Stromnetz hatte E.ON 2009 für 1,1 Milliarden Euro an den niederländischen Betreiber Tennet verkauft.
WETTBEWERBSHÜTER DÜRFTEN DEAL BEGRÜSSEN
Dem Deal müssen noch das Bundeskartellamt und das Bundeswirtschaftsministerium zustimmen. Wettbewerbs-Probleme muss Macquarie wohl nicht befürchten, da der Betrieb der Netze komplett reguliert ist. Die EU-Kommission hatte zudem E.ON und RWE aus Wettbewerbsgründen zur Abgabe ihrer großen Strom- und Gasnetze aufgefordert. Die Konzerne hatten sich lange Zeit gewehrt, dem Druck jedoch letztlich nachgegeben.
Im Rennen waren nach Angaben aus Branchenkreisen mehrere Konsortien, darunter eines um den französischen Versorger GDF-Suez, eines um den Versicherungskonzern Allianz sowie eine Gruppe um die belgische Fluxys.
Open Grid Europe mit Sitz in Essen beschäftigt rund 1600 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört zu E.ON Ruhrgas. Mit dem Verkauf von OGE wird die frühere Ertragsperle Ruhrgas praktisch zerschlagen. Weitere Geschäfte sollen mit der in Düsseldorf ansässigen Tochter E.ON Energy Trading verschmolzen werden.
Mit der Transaktion kommt E.ON seinem Ziel näher, bis Ende 2013 durch Beteiligungsverkäufe 15 Milliarden Euro einzunehmen. Mehr als zwölf Milliarden habe E.ON bereits kassiert, erklärte der Versorger. E.ON hatte sein Stromnetz in Großbritannien für fast fünf Milliarden Euro und seine Restbeteiligung am russischen Gazprom-Konzern für 3,4 Milliarden Euro verkauft. Hinzu kamen Kraftwerke und Stadtwerke-Beteiligungen. "Die Mittel werden zum Schuldenabbau sowie zur Investition in Wachstumsgeschäfte eingesetzt", bekräftigte der Konzern. E.ON drücken Schulden von 37,6 Milliarden Euro.
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