Verbraucherpreise klettern erneut:Inflationsangst in Japan

Japans Notenbank belässt den Leitzins auf einem historisch niedrigen Niveau. Eine leichte Besserung der wirtschaftlichen Lage macht es möglich. Allerdings steigen die Verbraucherpreise bereits den dritten Monat in Folge und schüren Inflationsängste.



Die japanischen Verbraucherpreise sind im April etwas stärker als erwartet gestiegen. In der Kernrate, die in Japan Ölprodukte einschließt und lediglich stark schwankende Preise für Lebensmittel außen vorlässt, legte der Preisindex um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie die japanische Regierung mitteilte. Damit verteuerten sich die Verbraucherpreise den dritten Monat in Folge.

Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Die reine Kern-Rate ohne Energie- und Lebensmittelpreise ging im April um 0,3 Prozent zum Vorjahr zurück.
Wirtschaft berappelt sich

Die japanische Notenbank greift indes nicht zu zinspolitischen Maßnahmen. Der Leitzins bleibe weiter im Korridor zwischen null und 0,1 Prozent, hieß es. Die bekanntgegebene Entscheidung war erwartet worden und fiel einstimmig aus. Die Zentralbank vertrat nach wie vor die Auffassung, dass die japanische Wirtschaft ihren moderaten Erholungskurs fortsetzen wird.

Dafür sprechen auch die steigenden Exporte Japans. Diese haben im April erneut zugelegt, allerdings nicht so stark wie erwartet. Die Ausfuhren nahmen im Vorjahresvergleich um 7,9 Prozent zu, wie das Finanzministerium bereits am Mittwoch mitgeteilt hatte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Plus von 12,7 Prozent gerechnet.

Die Importe zogen um acht Prozent an. Experten hatten mit 10,2 Prozent kalkuliert. Damit wies Japan für April ein Handelsdefizit von 520,3 Mrd. Yen (5,1 Mrd. Euro) aus.

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