Polizeiaktion gegen „Geister-Radler“

28 Vergehen in 60 Minuten – die Bilanz einer Polizeiaktion gegen sogenannte „Geister-Radler“.

Die Polizei hat am späten Dienstagnachmittag auf der Celler Straße Radfahrer aufgespürt, die auf der falschen Straßenseite unterwegs waren. Wie Polizeisprecher Wolfgang Klages berichtet, zogen sich die Beamten den Zorn vieler Ertappter zu – und ernteten Beifall von Anliegern, die munter in die Diskussion mit den regelbrechenden Radlern eingestiegen seien.

Die Polizei hatte sich auf der Celler Straße an der Einmündung zur Freisestraße postiert, um ein Vergehen zu ahnden, dass im vorigen Jahr böse Folgen für viele Beteiligte hatte – das Geisteradeln. „Dieses regelwidrige Verhalten war im letzten Jahr die Hauptursache für Unfälle, bei denen Fahrradfahrer in Braunschweig zum großen Teil schwer verletzt wurden“, so Polizeisprecher Wolfgang Klages.

Am Ende sprachen seine Kollegen Verwarnungen im Zwei-Minuten-Takt aus. „Während der Gespräche der Kollegen mit den Falschfahrern sind uns natürlich noch viele weitere durch die Lappen gegangen“, so Klages. Die 28 Radfahrer, die die Beamten erwischten, müssen 15 Euro Verwarngeld bezahlen.

In erster Linie, so Klages, gehe es jedoch darum, den Verwarnten die Gefahren ihres Verhaltens vor Augen zu führen. Am vorigen Freitag erst hatte es am Kontrollpunkt an der Freisestraße einen Zusammenstoß zwischen einer Autofahrerin (33) und einem Mountain-Biker (16) gegeben. Der Jugendliche war über die Motorhaube gestürzt, hatte sich dabei Prellungen an Armen und Beinen zugezogen und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Eine ähnliche Situation, schildert Klages, habe sich am Dienstag an der Einfahrt zum Klinikum Celler Straße zugetragen. Eine Radfahrerin (33) wurde vom Auto erfasst und verletzt in die Klinik gebracht. In beiden Fällen radelten die Betroffenen entgegen der erlaubten Fahrtrichtung. Klages kündigte weitere Kontrollen der Polizei an.

Sven Wöhler, Vorsitzender des Radfahrervereins ADFC, sagt: „Die Geister-Radler sind tatsächlich ein großes Problem in Braunschweig. Sie sorgen für die meisten Unfälle zwischen Radfahrern. Wir begrüßen die Kontrollen der Polizei und hoffen, dass die Polizei in Zukunft mehr Fahrrad-Streifen einsetzt.“

Fakten

Unfälle mit Radfahrern

749 Fahrradfahrer waren voriges Jahr in Unfälle verwickelt, 59 wurden schwer verletzt, mussten stationär behandelt werden, 377 kamen mit leichteren Blessuren davon

2011 ereigneten sich 166 Unfälle mir Radlern, die auf der falschen Straßenseite unterwegs waren. 56 mehr als im Jahr zuvor.

Quelle