Neuer Anlaufpunkt für Psycho's (Tagesklinik eröffnet)
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Neuer Anlaufpunkt für Psycho's (Tagesklinik eröffnet)
Braunschweig war die am schlechtesten versorgte Stadt Niedersachsens im Bereich psychiatrischer teilstationärer Betreuung von Kindern. Bis jetzt.
Teilstationär, das bedeutet: Die Wochenenden und Nächte verbringen die Heranwachsenden zu Hause, die Tage in dem Psychiatriezentrum. In der neuen Tagesklinik werden seit dem 7. Mai acht Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren behandelt. Vier Plätze werden noch vergeben.
Am Mittwoch wurde die neue psychiatrische Tagesklinik für Kinder und Jugendliche nun auch offiziell eröffnet. Träger ist die Awo. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Thomas Zauritz, Geschäftsführer der Awo Niedersachsen.
Er erinnerte bei der Eröffnung daran, dass die Realisierung der Tagesklinik ein großer Erfolg sei. Diese sei jedoch nur der erste Schritt hin zu einer besseren medizinischen Versorgung in der Region.
Die nächste große Baustelle: die schlechte Versorgungslage in der Kinder- und Jugendpsychiatrie im stationären Bereich, also im Krankenhaus. „Unsere Region ist der Bereich in Niedersachsen mit der schlechtesten Bettenquote“, so Zauritz. Normalerweise, erklärte er den Begriff, werde für 3000 Minderjährige ein Bett bereitgehalten. Doch in unserer Region werde nur ein Bett für 4600 Minderjährige bereitgehalten - zu wenig, da der Bedarf in den letzten Jahren stetig gestiegen sei.
Dass immer mehr Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen eingewiesen werden, das habe mehrere Ursachen. Zum einen sei der Druck in Schule und im Elternhaus gestiegen, so seine Einschätzung. Das Ergebnis: Angst- oder Zwangsstörungen oder andere psychische Störungen. Zum anderen erkenne die Medizin heute psychische Erkrankungen sie einfach besser an, während sie früher vielleicht gar nicht erkannt und damit auch nicht gezählt wurden.
Dennoch: Trotz der gestiegenen gesellschaftlichen Akzeptanz bleibe eine Stigmatisierung: Wer unter einer solchen Krankheit leide, werde schnell abgestempelt. Die Bedenken der Anwohner der neuen Tagesklinik hätten dies deutlich gezeigt. Im Vorfeld der Eröffnung hatten sie gegen die Errichtung der Klinik protestiert. Diese Bedenken habe man jedoch in vielen Gesprächen ausräumen können, befand Zauritz. Der Awo-Geschäftsführer mahnte: „Eine Gesellschaft zeichnet sich auch dadurch aus, wie sie mit den Schwachen und Kranken in ihrer Mitte umgeht. Dazu gehört es, ausreichend Behandlungsangebote vorzuhalten und die Betroffenen nicht an den Rand abzuschieben.“
Die Umgestaltung der Villa kostete 1,2 Millionen Euro. Das Land zahlte 900 000 Euro, die Awo 300 000 Euro.
Quelle
Teilstationär, das bedeutet: Die Wochenenden und Nächte verbringen die Heranwachsenden zu Hause, die Tage in dem Psychiatriezentrum. In der neuen Tagesklinik werden seit dem 7. Mai acht Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren behandelt. Vier Plätze werden noch vergeben.
Am Mittwoch wurde die neue psychiatrische Tagesklinik für Kinder und Jugendliche nun auch offiziell eröffnet. Träger ist die Awo. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Thomas Zauritz, Geschäftsführer der Awo Niedersachsen.
Er erinnerte bei der Eröffnung daran, dass die Realisierung der Tagesklinik ein großer Erfolg sei. Diese sei jedoch nur der erste Schritt hin zu einer besseren medizinischen Versorgung in der Region.
Die nächste große Baustelle: die schlechte Versorgungslage in der Kinder- und Jugendpsychiatrie im stationären Bereich, also im Krankenhaus. „Unsere Region ist der Bereich in Niedersachsen mit der schlechtesten Bettenquote“, so Zauritz. Normalerweise, erklärte er den Begriff, werde für 3000 Minderjährige ein Bett bereitgehalten. Doch in unserer Region werde nur ein Bett für 4600 Minderjährige bereitgehalten - zu wenig, da der Bedarf in den letzten Jahren stetig gestiegen sei.
Dass immer mehr Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen eingewiesen werden, das habe mehrere Ursachen. Zum einen sei der Druck in Schule und im Elternhaus gestiegen, so seine Einschätzung. Das Ergebnis: Angst- oder Zwangsstörungen oder andere psychische Störungen. Zum anderen erkenne die Medizin heute psychische Erkrankungen sie einfach besser an, während sie früher vielleicht gar nicht erkannt und damit auch nicht gezählt wurden.
Dennoch: Trotz der gestiegenen gesellschaftlichen Akzeptanz bleibe eine Stigmatisierung: Wer unter einer solchen Krankheit leide, werde schnell abgestempelt. Die Bedenken der Anwohner der neuen Tagesklinik hätten dies deutlich gezeigt. Im Vorfeld der Eröffnung hatten sie gegen die Errichtung der Klinik protestiert. Diese Bedenken habe man jedoch in vielen Gesprächen ausräumen können, befand Zauritz. Der Awo-Geschäftsführer mahnte: „Eine Gesellschaft zeichnet sich auch dadurch aus, wie sie mit den Schwachen und Kranken in ihrer Mitte umgeht. Dazu gehört es, ausreichend Behandlungsangebote vorzuhalten und die Betroffenen nicht an den Rand abzuschieben.“
Die Umgestaltung der Villa kostete 1,2 Millionen Euro. Das Land zahlte 900 000 Euro, die Awo 300 000 Euro.
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