Die Superdrohne ist ein riesiger Datenstaubsauger
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Die Superdrohne ist ein riesiger Datenstaubsauger
Monatelang haben die Ingenieure von EADS auf den Start der Eurohawk
hingearbeitet. Die Superdrohne ist mit leisem Rauschen abgehoben. Auf
dem unbemannten Flugkörper ruhen große Hoffnungen.
Freitagvormittag, 10.36 Uhr. Der Himmel ist leicht bewölkt über dem Betriebsgelände des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS im bayerischen Manching. Normalerweise donnern hier Kampfjets in den Himmel.
Diesmal ist allerdings nur ein vergleichsweise leises Rauschen zu hören. Jetzt startet der Eurohawk von der Start- und Landebahn – die größte unbemannte Aufklärungsdrohne der Bundeswehr.
Die Ingenieure
haben über Monate hinweg auf den Tag hingearbeitet. Der "Habicht" ist
mit 40 Metern Spannweite noch größer als ein Airbus-Jet des Typs A320
und damit das größte unbemannte Flugzeug der Welt.
Drohne kann 30 Stunden in der Luft bleiben
Der Flieger, der
auf dem amerikanischen Global Hawk von Northrop Grumman basiert und von
EADS mit Technologie ausgerüstet wurde, kann bis zu 30 Stunden in der
Luft bleiben und 23.000 Kilometer weit fliegen – das reicht aus, um die
halbe Erdkugel zu überbrücken.
EADS hat die Drohne zwar
nicht gebaut. Trotzdem setzt das Unternehmen große Erwartungen in die
Drohnentechnologie. "Der heutige Erstflug des Eurohawk ist ein weiterer
Meilenstein, der die europäische Technologieführerschaft von Cassidian
im Bereich der unbemannten Flugsysteme unter Beweis stellt", sagte
Bernhard Gerwert, Chef der EADS-Rüstungsdivision Cassidian.
Drohnen sollen Arbeitsplätze bei EADS sichern
Die
Drohnentechnologie soll künftig Arbeitsplätze bei EADS sichern. Das
Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen produziert in Manching derzeit noch
Kampfjets des Typs Eurofighter. Allerdings tut sich das Unternehmen
schwer, neue Käufer im Ausland zu finden.
Erst vor etwa
über einem Jahr war das Unternehmen in einer Ausschreibung in Indien dem
französischen Rivalen Dassault unterlegen. Im Jahr 2017 dürfte den
Eurofighter-Ingenieuren die Arbeit ausgehen, kommen keine Folgeaufträge.
EADS wirbt für eine europäische Drohne
Das Unternehmen
wirbt deswegen auch beharrlich dafür, dass die europäischen Staaten
sich für den Bau einer gemeinsamen Drohne entscheiden. Zuletzt war in
EADS-Kreisen die Erwartung genährt worden, dass sich Frankreich und
Deutschland auf ein gemeinsames Projekt einigen könnten.
Gut möglich, dass sich die Regierung am Rande der Feierlichkeiten des 50. Jubiläums der Élysée-Vertrags entsprechend äußern.
Der
Drohnentechnologie gehört die Zukunft in der militärischen Luftfahrt. Im
Gegensatz zu bemannten Flugzeugen können Drohnen lange in der Luft
bleiben. Darüber hinaus sind sie auch deutlich günstiger herzustellen,
da die kostspieligen Systeme zur Lebenserhaltung der Piloten entfallen.
Afghanistan-Einsatz brachte den Durchbruch
Vor allem der
Nato-Einsatz in Afghanistan hat Drohnen zum Durchbruch verholfen. Der
Einsatz trug angesichts der zahlreichen zivilen Opfer von Angriffen
bewaffneter Drohnen auch zur Kritik bei.
Der Eurohawk
allerdings trägt keine Waffen. Er ist im Prinzip ein riesiger
Datenstaubsauger. Aus einer besonders großen Höhe soll der "Habicht" den
Datenverkehr belauschen können: Also Telefongespräch, SMS, Radio und
Fernsehsendungen empfangen können.
Genauer Leistungsumfang ist geheim
Entwicklungsingenieure
von Cassidian in Manching, Ulm und Friedrichshafen haben in den letzten
Monaten die komplette, speziell für die Bundeswehr entwickelte Sensorik
in das Flugzeug integriert. Der genaue Leistungsumfang ist allerdings
geheim.
Zahlreiche
Hersteller arbeiten derzeit an der Drohne. So testete das französische
Unternehmen Dassault, das etwa den Kampfjet Rafale herstellt, vor
wenigen Wochen eine Tarnkappen-Kampfdrohne.
Das Flugzeug
mit dem Namen "nEUROn" hat den 25-minütigen Testflug erfolgreich
bestanden. Auch die britische BAE Systems arbeitet an einer
Tarnkappendrohne unter dem derzeitigen Projektnamen Taranis. Die USA
testen eine Kampfdrohne mit dem Namen X-47B.
Bundeswehr will fünf Drohnen kaufen
Langfristig plant die Bundeswehr den Kauf von fünf unbemannten Flugzeugen zur weiträumigen, signalerfassenden Luftaufklärung.
Sie sollen im
Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann" in Jagel (Schleswig-Holstein)
stationiert werden. Der Eurohawk sollte eigentlich schon im vergangenen
Jahr an die Bundeswehr ausgeliefert werden. Wann es dazu kommen wird,
ist allerdings noch unklar.
Der Eurohawk
wird die erste große Drohne sein, die die Bundeswehr selbst besitzt. Für
den Einsatz in Afghanistan least die Bundeswehr derzeit Drohnen des
Typs Heron des Herstellers Israel Aerospace Industries. Sonst verfügt
die Bundeswehr nur über kleine Drohnen wie die Luna, die mehr einem
Modellflugzeug ähnelt.
Quelle
hingearbeitet. Die Superdrohne ist mit leisem Rauschen abgehoben. Auf
dem unbemannten Flugkörper ruhen große Hoffnungen.
Freitagvormittag, 10.36 Uhr. Der Himmel ist leicht bewölkt über dem Betriebsgelände des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS im bayerischen Manching. Normalerweise donnern hier Kampfjets in den Himmel.
Diesmal ist allerdings nur ein vergleichsweise leises Rauschen zu hören. Jetzt startet der Eurohawk von der Start- und Landebahn – die größte unbemannte Aufklärungsdrohne der Bundeswehr.
Die Ingenieure
haben über Monate hinweg auf den Tag hingearbeitet. Der "Habicht" ist
mit 40 Metern Spannweite noch größer als ein Airbus-Jet des Typs A320
und damit das größte unbemannte Flugzeug der Welt.
Drohne kann 30 Stunden in der Luft bleiben
Der Flieger, der
auf dem amerikanischen Global Hawk von Northrop Grumman basiert und von
EADS mit Technologie ausgerüstet wurde, kann bis zu 30 Stunden in der
Luft bleiben und 23.000 Kilometer weit fliegen – das reicht aus, um die
halbe Erdkugel zu überbrücken.
EADS hat die Drohne zwar
nicht gebaut. Trotzdem setzt das Unternehmen große Erwartungen in die
Drohnentechnologie. "Der heutige Erstflug des Eurohawk ist ein weiterer
Meilenstein, der die europäische Technologieführerschaft von Cassidian
im Bereich der unbemannten Flugsysteme unter Beweis stellt", sagte
Bernhard Gerwert, Chef der EADS-Rüstungsdivision Cassidian.
Drohnen sollen Arbeitsplätze bei EADS sichern
Die
Drohnentechnologie soll künftig Arbeitsplätze bei EADS sichern. Das
Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen produziert in Manching derzeit noch
Kampfjets des Typs Eurofighter. Allerdings tut sich das Unternehmen
schwer, neue Käufer im Ausland zu finden.
Erst vor etwa
über einem Jahr war das Unternehmen in einer Ausschreibung in Indien dem
französischen Rivalen Dassault unterlegen. Im Jahr 2017 dürfte den
Eurofighter-Ingenieuren die Arbeit ausgehen, kommen keine Folgeaufträge.
EADS wirbt für eine europäische Drohne
Das Unternehmen
wirbt deswegen auch beharrlich dafür, dass die europäischen Staaten
sich für den Bau einer gemeinsamen Drohne entscheiden. Zuletzt war in
EADS-Kreisen die Erwartung genährt worden, dass sich Frankreich und
Deutschland auf ein gemeinsames Projekt einigen könnten.
Gut möglich, dass sich die Regierung am Rande der Feierlichkeiten des 50. Jubiläums der Élysée-Vertrags entsprechend äußern.
Der
Drohnentechnologie gehört die Zukunft in der militärischen Luftfahrt. Im
Gegensatz zu bemannten Flugzeugen können Drohnen lange in der Luft
bleiben. Darüber hinaus sind sie auch deutlich günstiger herzustellen,
da die kostspieligen Systeme zur Lebenserhaltung der Piloten entfallen.
Afghanistan-Einsatz brachte den Durchbruch
Vor allem der
Nato-Einsatz in Afghanistan hat Drohnen zum Durchbruch verholfen. Der
Einsatz trug angesichts der zahlreichen zivilen Opfer von Angriffen
bewaffneter Drohnen auch zur Kritik bei.
Der Eurohawk
allerdings trägt keine Waffen. Er ist im Prinzip ein riesiger
Datenstaubsauger. Aus einer besonders großen Höhe soll der "Habicht" den
Datenverkehr belauschen können: Also Telefongespräch, SMS, Radio und
Fernsehsendungen empfangen können.
Genauer Leistungsumfang ist geheim
Entwicklungsingenieure
von Cassidian in Manching, Ulm und Friedrichshafen haben in den letzten
Monaten die komplette, speziell für die Bundeswehr entwickelte Sensorik
in das Flugzeug integriert. Der genaue Leistungsumfang ist allerdings
geheim.
Zahlreiche
Hersteller arbeiten derzeit an der Drohne. So testete das französische
Unternehmen Dassault, das etwa den Kampfjet Rafale herstellt, vor
wenigen Wochen eine Tarnkappen-Kampfdrohne.
Das Flugzeug
mit dem Namen "nEUROn" hat den 25-minütigen Testflug erfolgreich
bestanden. Auch die britische BAE Systems arbeitet an einer
Tarnkappendrohne unter dem derzeitigen Projektnamen Taranis. Die USA
testen eine Kampfdrohne mit dem Namen X-47B.
Bundeswehr will fünf Drohnen kaufen
Langfristig plant die Bundeswehr den Kauf von fünf unbemannten Flugzeugen zur weiträumigen, signalerfassenden Luftaufklärung.
Sie sollen im
Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann" in Jagel (Schleswig-Holstein)
stationiert werden. Der Eurohawk sollte eigentlich schon im vergangenen
Jahr an die Bundeswehr ausgeliefert werden. Wann es dazu kommen wird,
ist allerdings noch unklar.
Der Eurohawk
wird die erste große Drohne sein, die die Bundeswehr selbst besitzt. Für
den Einsatz in Afghanistan least die Bundeswehr derzeit Drohnen des
Typs Heron des Herstellers Israel Aerospace Industries. Sonst verfügt
die Bundeswehr nur über kleine Drohnen wie die Luna, die mehr einem
Modellflugzeug ähnelt.
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