Ex-Staatssekretär Lorenz ist tot

Polizeitaucher haben am Montag im Kieler Hafen eine Leiche gefunden. Nach Angaben der Polizei-Direktion Neumünster handelt es sich bei dem Toten um den früheren SPD-Staatssekretär im Innenministerium, Ulrich Lorenz. Die Todesursache sei noch nicht bekannt, hieß es. Lorenz war seit Sonntag vermisst worden. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig reagierte betroffen und bestürzt. Die Nachricht erfülle ihn mit großer Trauer, meinte der SPD-Politiker. Innenminister Andreas Breitner (SPD) sagte, er habe einen guten Freund und Ratgeber verloren.



Leichnam wird obduziert

Lorenz hatte am Sonntagmorgen sein Haus in Felde verlassen, um mit dem Zug nach Kiel zu fahren. Der 57 Jahre alte Rechtsanwalt wollte seine Kanzlei aufsuchen. Nach ersten Ermittlungen ging die Kriminalpolizei davon aus, dass er um 6.53 Uhr im Kieler Hauptbahnhof aus dem Zug stieg. "Dort verliert sich seine Spur", teilte die Polizei mit. Die Leiche wurde dann in der Hörn, dem letzten Teil der Kieler Förde im Stadtbereich entdeckt. Eine Obduktion des Leichnams soll jetzt die Umstände des Todes klären.
Stegner: "Sein unerwarteter Tod macht mich sprachlos"

Lorenz war nach verschiedenen Stationen in der schleswig-holsteinischen Landesverwaltung 2000 Staatssekretär im Innenministerium. Nach dem Bruch der Großen Koalition wurde er 2009 in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Er arbeitete danach als Rechtsanwalt in einer Kieler Sozietät. "Sein unerwarteter Tod macht mich sprachlos", sagte der SPD-Landesvorsitzende und Ex-Innenminister Ralf Stegner am Montag. Er kannte Lorenz aus langjähriger Zusammenarbeit in der Landesregierung. "Er war ein aufgrund seiner Kompetenz und seines Wissens allseits geschätzter Kollege und für mich auch ein persönlicher Freund und Weggefährte."

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