In errinerung an Peter Hofmann
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In errinerung an Peter Hofmann
Er wurde als Parsifal in Bayreuth gefeiert, sang in den Metropolen der Welt und gab 300-mal das "Phantom der Oper". Der blondgelockte Tenor scheute sich nicht, auch Rockmusik zu singen. Nun ist Peter Hofmann im Alter von 66 Jahren gestorben - nach langer, schwerer Parkinson-Krankheit.
Er galt als "schönster Lohengrin aller Zeiten", wurde als Siegmund in der "Walküre" bejubelt, gastierte in der New Yorker "Met". Peter Hofmann, der als Jugendlicher mehrfach hessischer Zehnkampfmeister wurde, war mit seinen blonden Locken und seinem eindrucksvollen Körper ein Mann, dessen Charisma nicht auf die Welt der Oper beschränkt bleiben konnte. Also nahm er Alben namens "Rock Classics" auf, warb für American Express; der SPIEGEL nannte ihn 1984 einen "putzmunteren Springinsfeld zwischen abendländischem Tongut und kandiertem Pop".
Doch in den letzten Jahren war über Peter Hofmann weniger in den Feuilletons als in den bunten Seiten zu lesen - er erkrankte, wie im August 1999 bestätigt wurde, an Parkinson; es gab Berichte über finanzielle Nöte und Existenzangst. Im März 2007 heiratete er seine Lebensgefährtin Sabine Zimmerer, mit der er eine gemeinsame Tochter hatte. Aus Hofmanns erster Ehe stammen zwei Söhne.
Nun ist Hofmann im Alter von 66 Jahren in einem Klinikum im oberfränkischen Selb gestorben. "Ich denke, es war eine Erlösung für ihn", sagte sein Bruder Fritz Hofmann gegenüber der Nachrichtenagentur dapd. Der Künstler sei nicht an seiner langjährigen Parkinson-Erkrankung, sondern an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Ein Freund der Familie sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Er ist ganz friedlich eingeschlafen." Allerdings habe niemand mit seinem Tod gerechnet.
Peter Hofmann, 1944 im böhmischen Marienbad geboren und in Hessen aufgewachsen, begann seine Gesangskarriere als Gitarrist und Sänger einer Rock'n'Roll-Band. 1969 nahm er ein Gesangsstudium an der Musikhochschule Karlsruhe auf und debütierte bald am Lübecker Stadttheater. 1974 wechselte er nach Wuppertal, wo er erstmals den Siegmund in Wagners "Walküre" gab. In dieser Rolle gelang ihm 1976 in einer Bayreuther Inszenierung vom "Ring des Nibelungen" der Durchbruch - er sang dort auch noch den Parsifal, den Lohengrin und den Walther von Stolzing in den "Meistersingern von Nürnberg".
Gegen Ende der achtziger Jahre wurde er für stimmliche Schwächen mehrfach scharf kritisiert, musste große Auftritte gar abbrechen - die "Welt" sprach von einer "Sängertragödie von beinahe griechischem Ausmaß". Doch als "Phantom der Oper" in der Hamburger Aufführung des Musicals genoss er wieder den Applaus des Publikums. Nach seiner Parkinson-Krankheit ging er ab 1999 mit Anna-Maria Kaufmann noch auf eine siebenwöchige Tournee mit Liedern aus Webbers Stück. 2004 gab er das Ende seiner Karriere bekannt.
Quelle
Peter Hofmann (* 22. August 1944 in Marienbad, Sudetenland; † 29. November 2010 in Selb, Fichtelgebirge) war ein deutscher Opernsänger (Tenor), der auch als Rockmusiker bekannt wurde.
Peter Hofmann wuchs in Darmstadt auf und begann mit 16 Jahren als Sänger und Gitarrist in einer Rock-and-Roll-Band. Vor seiner musikalischen Karriere widmete er sich als Schüler dem Leistungssport und war unter anderem hessischer Jugendmeister im Stabhochsprung und Zehnkämpfer.
Es folgten mehrere Jahre bei der Bundeswehr, wo Hofmann als Fallschirmjäger im Fallschirmjägerbataillon 272 in Wildeshausen diente und als Stabsunteroffizier ausschied. Mit seinem Entlassungsgeld finanzierte er sein Gesangsstudium.
Er absolvierte sein Gesangsstudium an der Karlsruher Musikhochschule, daneben privat bei Emmy Seiberlich. Sein Operndebüt gab er 1972 am Theater Lübeck in der Rolle des Tamino in Mozarts Die Zauberflöte. Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren nach Lübeck das Opernhaus Wuppertal und das Staatstheater Stuttgart. Der Durchbruch gelang ihm 1976 in der Rolle des Siegmund bei den Bayreuther Festspielen unter Pierre Boulez, wo er 14 Jahre lang sang.
Danach übernahm Hofmann weltweit vor allem Wagnerrollen an den wichtigsten Opernhäusern der Welt wie der Opéra Garnier (Paris) und der Metropolitan Opera in New York: Tristan, Lohengrin, Parsifal und Walther von Stolzing in Die Meistersinger von Nürnberg – Rollen, in denen er nicht nur wegen seines kraftvollen Gesangs, sondern auch wegen seiner hünenhaften Erscheinung mit für einen Opernsänger ungewöhnlich langen blonden Locken auffiel. In einer unüberhörbaren Stimmkrise beendete er 1990 seine Karriere als Opernsänger, nachdem er in der Rolle des Siegmund mehrfach ausgebuht worden war.
Parallel dazu widmete sich Hofmann weiterhin der Rockmusik und veröffentlichte erfolgreich einige Platten, auf denen er bekannte Rock- und Popballaden interpretierte. Dieser Ausflug in die U-Musik wurde mit zahlreichen Gold- und Platin-Schallplatten belohnt. Bereits das erste Album Rock Classics erhielt nach kurzer Zeit Doppel-Platin. In der Folgezeit war Hofmann sowohl im Opern- als auch im Bereich der U-Musik aktiv und präsentierte sich zeitweise als Rocker mit Lederkluft und schweren Motorrädern. Er provozierte gern das biedere Publikum und wollte nie ein Opernsänger im herkömmlichen Sinne sein.
Ab 1990 spielte er die Titelrolle in dreihundert Aufführungen von Das Phantom der Oper (Musical), mit denen das neu erbaute Theater Neue Flora in Hamburg seinen Betrieb aufnahm. Peter Hofmann hat wichtige Auszeichnungen wie diverse Bambis bis zum Grammy erhalten.
1997 war Hofmann neben Gojko Mitić bei den Karl-May-Spielen Bad Segeberg als Old Firehand in Winnetou und Old Firehand zu sehen.
Im Jahr 2003 erschien die Biografie Peter Hofmann – Singen aus Leidenschaft.
Im Okt.2012 erschien das Buch seines Bruders Fritz Hofmann Peter Hofmann - Geschichten aus einem bewegten Sängerleben.
Aus seiner ersten Ehe hatte er zwei Söhne, seine zweite Ehe mit der Opernsängerin Deborah Sasson wurde 1983 auf dem Standesamt Kemnath geschlossen und dauerte bis 1990. Hofmann lebte viele Jahre auf Schloss Schönreuth in der Oberpfalz, anschließend einige Jahre im ehemaligen Schulhaus von Friedersreuth bei Pressath und dann mehrere Jahre bis zu seinem Tode zurückgezogen mit seiner dritten Frau Sabine (geborene Zimmerer) und der 2003 geborenen Tochter Laura im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.
1994 entdeckte Hofmann an sich erste Anzeichen der Parkinson-Krankheit, konnte die Auswirkungen jedoch zunächst mit Hilfe von Medikamenten beherrschen und weiter als Sänger auftreten. 1999 gab er seine Krankheit öffentlich bekannt und trat seit seiner Weihnachtstournee im Jahr 2000 nicht mehr auf.[1] Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit konnte er kaum noch sprechen, nicht mehr selbständig essen und war auf den Rollstuhl angewiesen.[2] Jahrelang unterstützte er die Parkinson-Forschung mit seinem Peter Hofmann Parkinson Forschungsprojekt.
In der Nacht zum 30. November 2010 starb Hofmann in einer Klinik, in die er wenige Tage zuvor mit dem Verdacht auf Lungenentzündung eingeliefert worden war.[3]
Seit seiner Bundeswehr-Dienstzeit als Fallschirmjäger in Merzig pflegte Hofmann eine enge Freundschaft zu dem Wolfsforscher Werner Freund, der sein militärischer Ausbilder war. Hofmann war Pate des Wolfes Peter im Wolfspark in Merzig.
Quelle & Einzelnachweise
Er galt als "schönster Lohengrin aller Zeiten", wurde als Siegmund in der "Walküre" bejubelt, gastierte in der New Yorker "Met". Peter Hofmann, der als Jugendlicher mehrfach hessischer Zehnkampfmeister wurde, war mit seinen blonden Locken und seinem eindrucksvollen Körper ein Mann, dessen Charisma nicht auf die Welt der Oper beschränkt bleiben konnte. Also nahm er Alben namens "Rock Classics" auf, warb für American Express; der SPIEGEL nannte ihn 1984 einen "putzmunteren Springinsfeld zwischen abendländischem Tongut und kandiertem Pop".
Doch in den letzten Jahren war über Peter Hofmann weniger in den Feuilletons als in den bunten Seiten zu lesen - er erkrankte, wie im August 1999 bestätigt wurde, an Parkinson; es gab Berichte über finanzielle Nöte und Existenzangst. Im März 2007 heiratete er seine Lebensgefährtin Sabine Zimmerer, mit der er eine gemeinsame Tochter hatte. Aus Hofmanns erster Ehe stammen zwei Söhne.
Nun ist Hofmann im Alter von 66 Jahren in einem Klinikum im oberfränkischen Selb gestorben. "Ich denke, es war eine Erlösung für ihn", sagte sein Bruder Fritz Hofmann gegenüber der Nachrichtenagentur dapd. Der Künstler sei nicht an seiner langjährigen Parkinson-Erkrankung, sondern an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Ein Freund der Familie sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Er ist ganz friedlich eingeschlafen." Allerdings habe niemand mit seinem Tod gerechnet.
Peter Hofmann, 1944 im böhmischen Marienbad geboren und in Hessen aufgewachsen, begann seine Gesangskarriere als Gitarrist und Sänger einer Rock'n'Roll-Band. 1969 nahm er ein Gesangsstudium an der Musikhochschule Karlsruhe auf und debütierte bald am Lübecker Stadttheater. 1974 wechselte er nach Wuppertal, wo er erstmals den Siegmund in Wagners "Walküre" gab. In dieser Rolle gelang ihm 1976 in einer Bayreuther Inszenierung vom "Ring des Nibelungen" der Durchbruch - er sang dort auch noch den Parsifal, den Lohengrin und den Walther von Stolzing in den "Meistersingern von Nürnberg".
Gegen Ende der achtziger Jahre wurde er für stimmliche Schwächen mehrfach scharf kritisiert, musste große Auftritte gar abbrechen - die "Welt" sprach von einer "Sängertragödie von beinahe griechischem Ausmaß". Doch als "Phantom der Oper" in der Hamburger Aufführung des Musicals genoss er wieder den Applaus des Publikums. Nach seiner Parkinson-Krankheit ging er ab 1999 mit Anna-Maria Kaufmann noch auf eine siebenwöchige Tournee mit Liedern aus Webbers Stück. 2004 gab er das Ende seiner Karriere bekannt.
Quelle
Peter Hofmann (* 22. August 1944 in Marienbad, Sudetenland; † 29. November 2010 in Selb, Fichtelgebirge) war ein deutscher Opernsänger (Tenor), der auch als Rockmusiker bekannt wurde.
Peter Hofmann wuchs in Darmstadt auf und begann mit 16 Jahren als Sänger und Gitarrist in einer Rock-and-Roll-Band. Vor seiner musikalischen Karriere widmete er sich als Schüler dem Leistungssport und war unter anderem hessischer Jugendmeister im Stabhochsprung und Zehnkämpfer.
Es folgten mehrere Jahre bei der Bundeswehr, wo Hofmann als Fallschirmjäger im Fallschirmjägerbataillon 272 in Wildeshausen diente und als Stabsunteroffizier ausschied. Mit seinem Entlassungsgeld finanzierte er sein Gesangsstudium.
Er absolvierte sein Gesangsstudium an der Karlsruher Musikhochschule, daneben privat bei Emmy Seiberlich. Sein Operndebüt gab er 1972 am Theater Lübeck in der Rolle des Tamino in Mozarts Die Zauberflöte. Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren nach Lübeck das Opernhaus Wuppertal und das Staatstheater Stuttgart. Der Durchbruch gelang ihm 1976 in der Rolle des Siegmund bei den Bayreuther Festspielen unter Pierre Boulez, wo er 14 Jahre lang sang.
Danach übernahm Hofmann weltweit vor allem Wagnerrollen an den wichtigsten Opernhäusern der Welt wie der Opéra Garnier (Paris) und der Metropolitan Opera in New York: Tristan, Lohengrin, Parsifal und Walther von Stolzing in Die Meistersinger von Nürnberg – Rollen, in denen er nicht nur wegen seines kraftvollen Gesangs, sondern auch wegen seiner hünenhaften Erscheinung mit für einen Opernsänger ungewöhnlich langen blonden Locken auffiel. In einer unüberhörbaren Stimmkrise beendete er 1990 seine Karriere als Opernsänger, nachdem er in der Rolle des Siegmund mehrfach ausgebuht worden war.
Parallel dazu widmete sich Hofmann weiterhin der Rockmusik und veröffentlichte erfolgreich einige Platten, auf denen er bekannte Rock- und Popballaden interpretierte. Dieser Ausflug in die U-Musik wurde mit zahlreichen Gold- und Platin-Schallplatten belohnt. Bereits das erste Album Rock Classics erhielt nach kurzer Zeit Doppel-Platin. In der Folgezeit war Hofmann sowohl im Opern- als auch im Bereich der U-Musik aktiv und präsentierte sich zeitweise als Rocker mit Lederkluft und schweren Motorrädern. Er provozierte gern das biedere Publikum und wollte nie ein Opernsänger im herkömmlichen Sinne sein.
Ab 1990 spielte er die Titelrolle in dreihundert Aufführungen von Das Phantom der Oper (Musical), mit denen das neu erbaute Theater Neue Flora in Hamburg seinen Betrieb aufnahm. Peter Hofmann hat wichtige Auszeichnungen wie diverse Bambis bis zum Grammy erhalten.
1997 war Hofmann neben Gojko Mitić bei den Karl-May-Spielen Bad Segeberg als Old Firehand in Winnetou und Old Firehand zu sehen.
Im Jahr 2003 erschien die Biografie Peter Hofmann – Singen aus Leidenschaft.
Im Okt.2012 erschien das Buch seines Bruders Fritz Hofmann Peter Hofmann - Geschichten aus einem bewegten Sängerleben.
Aus seiner ersten Ehe hatte er zwei Söhne, seine zweite Ehe mit der Opernsängerin Deborah Sasson wurde 1983 auf dem Standesamt Kemnath geschlossen und dauerte bis 1990. Hofmann lebte viele Jahre auf Schloss Schönreuth in der Oberpfalz, anschließend einige Jahre im ehemaligen Schulhaus von Friedersreuth bei Pressath und dann mehrere Jahre bis zu seinem Tode zurückgezogen mit seiner dritten Frau Sabine (geborene Zimmerer) und der 2003 geborenen Tochter Laura im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.
1994 entdeckte Hofmann an sich erste Anzeichen der Parkinson-Krankheit, konnte die Auswirkungen jedoch zunächst mit Hilfe von Medikamenten beherrschen und weiter als Sänger auftreten. 1999 gab er seine Krankheit öffentlich bekannt und trat seit seiner Weihnachtstournee im Jahr 2000 nicht mehr auf.[1] Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit konnte er kaum noch sprechen, nicht mehr selbständig essen und war auf den Rollstuhl angewiesen.[2] Jahrelang unterstützte er die Parkinson-Forschung mit seinem Peter Hofmann Parkinson Forschungsprojekt.
In der Nacht zum 30. November 2010 starb Hofmann in einer Klinik, in die er wenige Tage zuvor mit dem Verdacht auf Lungenentzündung eingeliefert worden war.[3]
Seit seiner Bundeswehr-Dienstzeit als Fallschirmjäger in Merzig pflegte Hofmann eine enge Freundschaft zu dem Wolfsforscher Werner Freund, der sein militärischer Ausbilder war. Hofmann war Pate des Wolfes Peter im Wolfspark in Merzig.
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