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Was war die Metabox AG

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Was war die Metabox AG Empty Was war die Metabox AG

Beitrag  Andy Do Apr 04, 2013 7:35 pm

Die Metabox AG bzw. met@box AG war ein Unternehmen der Unterhaltungselektronik- und Multimedia-Branche mit Sitz in Hildesheim, das sich zuletzt primär mit der Entwicklung und dem Vertrieb sogenannter SetTopBoxen bzw. Geräten für interaktives Fernsehen beschäftigte.

Was war die Metabox AG 800px-Metabox_logo.svg

Die Firma wurde von ehemaligen Entwicklungsingenieuren und Managern der Amiga Technologies 1996 als PIOS Computer AG gegründet. Später wurde sie zur Metabox AG umfirmiert. Zunächst wurde geplant, PowerPC-basierte PReP-Rechner (Macintosh-Clones) auf den Markt zu bringen. Nach zahlreichen Testsiegen der Macintosh-Clones (Keenya, Magna) zog Apple jedoch seine MacOS-Lizenzierung zurück, sodass diese Produktlinie wieder eingestellt werden musste. Später werden CHRP-Rechner und PowerPC-Karten für Amiga-Rechner ins Auge gefasst.

Zu Beginn werden PowerPC-Karten für Apple-Rechner (Marke JoeCard) und MacIntosh-kompatible Rechner (Keenya, Magna) entwickelt und erfolgreich international vertrieben. Parallel werden die ersten Internet-Set-Top-Boxen MB50 (Kooperation mit Ravisent) und MB500 (entwickelt unter OS/2) gebaut und verkauft. Eine Redaktion für Internet-TV (MetaTV) wird aufgebaut. Die Entwicklung einer hochmodularen, Coldfire-basierten SetTopBox, die bereits Funktionen wie DVD-Player, Harddisc-Recording und DVB-T umfasst, wird 1999/2000 gestartet (Metabox 1000 bzw. Phoenix). MHP-Unterstützung war geplant.

Allerdings folgt 2001 für die am Neuen Markt notierte Metabox AG ein dramatischer Einbruch. Aufgrund von Missmanagement wird die Aufmerksamkeit der einschlägigen Medien geweckt, die eine Meldung des Unternehmens über einen millionenschweren Auftrag anzweifeln. Im Mai 2001 muss das Unternehmen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen.

Was war die Metabox AG Metabox1000
Metabox 1000 (Phoenix)

Die Geschichte von Metabox endet jedoch nicht mit dem Insolvenzantrag. Eine Aktionärsgemeinschaft hatte sich gegründet und unterstützte das Unternehmen.[1] Anfang November 2001 wurde der Insolvenzantrag überraschend in letzter Minute zurückgezogen. Alle Aktionäre, die damit wieder Hoffnung geschöpft hatten, wurden jedoch enttäuscht. Anfang April 2002 teilte der Vorstand mit, man werde den Neuen Markt verlassen.[2] Einige Monate später, am 30. August 2002, stellte der Vorstand erneut einen Insolvenzantrag. Im Oktober 2002 wurden letztlich alle Mitarbeiter bzw. die verbliebenen Metabox-1000-Entwickler entlassen.

Wichtige Manager der Metabox AG waren Stefan Domeyer (Gründer & Geschäftsführer), Geerd Ulrich Ebeling (Mitbegründer & Manager) sowie Herbert Steinhauer (letzter Geschäftsführer). Wichtige Mitgründer waren die Amiga-Veteranen Dave Haynie (Technik), Dr. Peter Kittel und Andy Finkel. Auch Stefan Domeyer selbst hatte für kurze Zeit als Geschäftsführer für Amiga Technologies gearbeitet.

Wichtiges Tochterunternehmen der Metabox AG war u. a. die Amstrad GmbH.

Der Neue Markt war eine Startup-Börse, an der sich von ihrer Gründung 1997 bis zu ihrer Auflösung 2004 eine Reihe von jungen Firmen Eigenkapital beschaffen konnten. Darunter waren viele Firmen, die sich aufgrund ihrer Risiko-Bewertung ansonsten nur Unterstützung durch privates Risikokapital (von Venture-Capital-Beteiligungsgesellschaften) hätten erhoffen können. Gerade Firmen im Umfeld des Internet-Booms der späten 1990er Jahre waren zunächst hochbewertet, mussten jedoch später Insolvenz anmelden oder wegen (vermeintlichen oder tatsächlichen) Betruges geschlossen werden.

Die Metabox AG konnte in dieser euphorischen Börsen-Stimmung ihre Aktien weit vor der Realisierung eines Massenproduktes platzieren - ein mehrfach gesehener Vorgang in dieser Phase des Neuen Marktes, in der aufgrund der bloßen Hoffnung auf zukünftige Märkte vielen Aktien zu hohen Kursgewinnen verholfen wurde. Dieser Umstand hoher Kurswerte wurde später von vielen Beobachtern rückblickend, d. h. nach Platzen der Spekulationsblase, kritisiert. Allerdings hat auch die Leichtsinnigkeit vieler Anleger, oftmals getrieben von nackter Gier und den pausenlosen Kaufempfehlungen von "Analysten" und "Börsengurus" diese Entwicklung überhaupt erst befördert.

In diesem später zunehmend auch kritisch beobachteten Umfeld entwickelte die Metabox AG eine internet-taugliche Settopbox (Metabox 1000) als Nachfolger früherer Produkte, geriet jedoch mit deren Fertigstellung immer mehr in Verzug. Die Metabox AG hatte in der Boomzeit des Neuen Marktes millionenschwere Verträge für die neue Box Großaufträge angekündigt, die später jedoch durch die Unternehmensinsolvenz nicht zur Ausführung kamen. Zum Skandal wurde im April 2000 eine Ad-hoc-Meldung, in der berichtet wurde, ein ausländisches Unternehmen habe mit einer Tochtergesellschaft von Metabox einen Vertrag über den Kauf von 500.000 digitalen Multimedia-Boxen im Wert von rund 255 Millionen Euro abgeschlossen. Tatsächlich gab es lediglich einen Vorvertrag (Letter of Intent), der allerdings für den Käufer bereits eine feste Abnahmeverpflichtung beinhaltete. Unmittelbar nach der Veröffentlichung stieg der Kurs der Aktie von 38,90 auf zeitweise bis zu 83,80 Euro.

Der Umstand, dass der Name des Vertragspartners auch auf Nachfrage nicht genannt wurde, rief zahlreiche Kritiker auf den Plan. Mehrere Berichterstatter und Börsen-Experten unterstellten dem Unternehmen Rechtsverstösse, die sich jedoch zunächst nicht eindeutig belegen ließen. Schließlich eröffnete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche der Metabox AG. Es kam zu massiven Kurseinbrüchen. Der Gründer & CEO Stefan Domeyer wurde im Juli 2004 in Hildesheim zu einer Haftstrafe von sieben Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Außerdem musste er 10.000 Euro als Bewährungsauflage zahlen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er im Jahr 2000 durch die Veröffentlichung einer falscher Börsen-Pflichtmitteilung (Ad-hoc-Meldungen) den Kurs der Metabox-Aktie in die Höhe getrieben hatte.[3]

Ende 2005 scheiterte Domeyer mit einem Revisionsantrag beim Bundesgerichtshof (BGH). Die Karlsruher Richter sahen in dem Urteil des Hildesheimer Landgerichts keinen Rechtsfehler zum Nachteil des Angeklagten und wiesen die Revision durch Beschluss zurück.

Letztlich ist das Unternehmen an der technischen Fertigstellung der neuen Boxengeneration gescheitert und musste im Jahr 2001 Insolvenz anmelden.

Quelle-Literatur & Einzelnachweise
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