Argentinischer Ex-Diktator Jorge Videla im Gefängnis gestorben
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Argentinischer Ex-Diktator Jorge Videla im Gefängnis gestorben
Er war das Gesicht der Diktatur in Argentinien. 30 000 Menschen sollen in der Zeit seiner Herrschaft ums Leben gekommen sein. Nun ist Ex-Diktator Videla im Gefängnis gestorben.
Der argentinische Ex-Diktator Jorge Rafael Videla ist tot. Der ehemalige General sei am Freitagmorgen an Altersschwäche in der Haftanstalt Marcos Paz bei Buenos Aires gestorben, sagte der für den Strafvollzug zuständige Direktor Víctor Hortel der staatlichen Nachrichtenagentur Telam. Videla war das Gesicht der Diktatur. Zehntausende Menschen kamen während seiner Herrschaft ums Leben. Er wurde 87 Jahre alt.
Keine Reue für Ermordung von 30 000 Menschen
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden während der Diktatur 1976 bis 1983 rund 30 000 Menschen ermordet, der Großteil von ihnen während der fünfjährigen Herrschaft Videlas bis 1981. Videla selbst sprach von bis zu 8000 Getöteten. „Wir mussten eine große Anzahl Menschen beseitigen“, erklärte er. Reue zeigte er nie.
Zuletzt wurde Videla im Juli 2012 wegen systematischen Babyraubs zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt, sein Nachfolger Reynaldo Bignone (1982-1983) erhielt 15 Jahre. Während der Militärdiktatur wurden Oppositionellen 500 Kinder weggenommen und zur Adoption freigegeben.
Der streng katholische Videla hatte 1976 den Staatsstreich gegen Präsidentin Isabel Perón angeführt. Die Militärjunta ernannte ihn zum Präsidenten. 1981 trat Videla zurück. Nach Wiederstellung der Demokratie wurde er wegen zahlreicher Morde und Entführungen zu lebenslanger Haft verurteilt und unehrenhaft vom Militär entlassen.
Videla: „Habe Krieg gegen Terrorismus geführt“
1990 begnadigte Präsident Carlos Menem Videla und andere Militärs. 2010 nannte der Oberste Gerichtshof diesen Schritt verfassungswidrig und hob die Begnadigung auf. Videla selbst bezeichnete sich als „politischen Häftling“.
„Es hat keinen Sinn, sich im Rahmen einer rechtlosen Justiz zu verteidigen“, erklärte er jüngst im Prozess über den berüchtigten „Plan Cóndor“. Seine Regierung habe einen „Krieg gegen den Terrorismus“ geführt. Unter dem Namen „Plan Cóndor“ kooperierten in den 70er-Jahren die Geheimdienste der damaligen Militärdiktatoren Argentiniens, Brasiliens, Chiles, Boliviens, Paraguays und Uruguays, um linke Regimegegner auch über die Grenzen hinweg zu verfolgen.
Der Staatsstreich gegen Perón sei durchgeführt worden, „um eine anarchische Gesellschaft zu disziplinieren, um aus dem demagogischen Populismus zu kommen und eine liberale Marktwirtschaft zu etablieren“, erklärte der ehemalige General die Ziele der Diktatur in einem 2012 veröffentlichten Buch.
Videla wurde am 2. August 1925 in eine Militärfamilie in Mercedes, hundert Kilometer westlich von Buenos Aires, geboren.
Quelle
Der argentinische Ex-Diktator Jorge Rafael Videla ist tot. Der ehemalige General sei am Freitagmorgen an Altersschwäche in der Haftanstalt Marcos Paz bei Buenos Aires gestorben, sagte der für den Strafvollzug zuständige Direktor Víctor Hortel der staatlichen Nachrichtenagentur Telam. Videla war das Gesicht der Diktatur. Zehntausende Menschen kamen während seiner Herrschaft ums Leben. Er wurde 87 Jahre alt.
Keine Reue für Ermordung von 30 000 Menschen
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden während der Diktatur 1976 bis 1983 rund 30 000 Menschen ermordet, der Großteil von ihnen während der fünfjährigen Herrschaft Videlas bis 1981. Videla selbst sprach von bis zu 8000 Getöteten. „Wir mussten eine große Anzahl Menschen beseitigen“, erklärte er. Reue zeigte er nie.
Zuletzt wurde Videla im Juli 2012 wegen systematischen Babyraubs zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt, sein Nachfolger Reynaldo Bignone (1982-1983) erhielt 15 Jahre. Während der Militärdiktatur wurden Oppositionellen 500 Kinder weggenommen und zur Adoption freigegeben.
Der streng katholische Videla hatte 1976 den Staatsstreich gegen Präsidentin Isabel Perón angeführt. Die Militärjunta ernannte ihn zum Präsidenten. 1981 trat Videla zurück. Nach Wiederstellung der Demokratie wurde er wegen zahlreicher Morde und Entführungen zu lebenslanger Haft verurteilt und unehrenhaft vom Militär entlassen.
Videla: „Habe Krieg gegen Terrorismus geführt“
1990 begnadigte Präsident Carlos Menem Videla und andere Militärs. 2010 nannte der Oberste Gerichtshof diesen Schritt verfassungswidrig und hob die Begnadigung auf. Videla selbst bezeichnete sich als „politischen Häftling“.
„Es hat keinen Sinn, sich im Rahmen einer rechtlosen Justiz zu verteidigen“, erklärte er jüngst im Prozess über den berüchtigten „Plan Cóndor“. Seine Regierung habe einen „Krieg gegen den Terrorismus“ geführt. Unter dem Namen „Plan Cóndor“ kooperierten in den 70er-Jahren die Geheimdienste der damaligen Militärdiktatoren Argentiniens, Brasiliens, Chiles, Boliviens, Paraguays und Uruguays, um linke Regimegegner auch über die Grenzen hinweg zu verfolgen.
Der Staatsstreich gegen Perón sei durchgeführt worden, „um eine anarchische Gesellschaft zu disziplinieren, um aus dem demagogischen Populismus zu kommen und eine liberale Marktwirtschaft zu etablieren“, erklärte der ehemalige General die Ziele der Diktatur in einem 2012 veröffentlichten Buch.
Videla wurde am 2. August 1925 in eine Militärfamilie in Mercedes, hundert Kilometer westlich von Buenos Aires, geboren.
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