GP der Niederlande: Tag der Helden in Assen
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GP der Niederlande: Tag der Helden in Assen
Im Töff-GP der Niederlande werden ungewöhnliche Geschichten geschrieben. Dominique Aegerter, Valentino Rossi und Jorge Lorenzo brillieren auf unterschiedliche Weise mit ihren Motorrädern. Aegerter feiert seinen ersten Podestplatz in der Moto2-Klasse.
Dominique Aegerter war eine der herausragenden Figuren in Assen. Der 22-jährige Berner setzte sich in einer vier Mann starken Verfolgergruppe durch und feierte seinen ersten Podestplatz in der Moto2-Klasse. «Ich habe alles gegeben, alles riskiert – und am Schluss ist meine Rechnung aufgegangen», sagte der Suter-Fahrer.
Ein anderer Held war Valentino Rossi. Vor 90 000 begeisterten Zuschauern feierte der italienische Superstar endlich wieder einen Sieg. Weit über zwei Jahre, seit dem 10. Oktober 2010, hatte der neunfache Weltmeister auf einen solchen Erfolg gewartet. «Das war einer der grössten Siege meiner Karriere, eben weil ich ihn so herbeigesehnt, weil ich so lange darauf gewartet habe», strahlte der Italiener.
Sein Teamkollege Jorge Lorenzo brachte den fünften Platz ins Ziel und verschwand sofort im Dunkel der Yamaha-Box – und doch war er an diesem Tag der grösste Held von allen. Am Donnerstag, im verregneten freien Training, war der Spanier mit genau 224 km/h auf einen glitschigen Begrenzungsstrich geraten, worauf sein Motorrad einige heftige Schlingerbewegungen machte und ihn dann über den Lenker abwarf. Lorenzo hielt sich den linken Arm und wurde in die mobile Rennklinik verfrachtet. Dort bestätigte sich die Vorahnung eines Bruchs am linken Schlüsselbein, eine Verletzung, die Normalbürgern eine mindestens dreiwöchige Arbeitspause beschert.
Nicht so Lorenzo. Vor dem Unfall war er in der Form seines Lebens gewesen, hatte zwei Siege hintereinander erkämpft und den Rückstand auf Dani Pedrosa in der WM-Wertung auf sieben Punkte verkürzt. Jetzt aus der Erfolgsspur geworfen zu werden, war schwer zu akzeptieren. «Operiert mich so schnell wie möglich», flehte er die Ärzte an. Vor Ort war das unmöglich, denn das kleine Spital von Assen war mit nur einem Chirurgen besetzt, der wegen anderer schwerer Fälle ohnehin schon Überstunden leistete. Xavier Mir, Starchirurg und als Rennarzt vor Ort, schlug vor, Lorenzo 24 Stunden zur Beobachtung dazubehalten und ihn dann in seiner Privatklinik in Barcelona mit Blick aufs nächste Rennen in Deutschland zu verarzten. Doch der vierfache Weltmeister schmiedete andere Pläne. Noch am Donnerstagabend stieg er in ein Privatflugzeug und jettete nach Spanien. Wenige Stunden später wurde ihm eine Platinplatte eingesetzt. Weil er das Schlüsselbein schon dreimal gebrochen hatte und jetzt drei neue Bruchstellen entdeckt wurden, war der Eingriff komplizierter als gedacht. Zwei Stunden dauerte es, bis der Knochen mit der Platte und acht Schrauben fixiert war. Lorenzo schlief ein paar Stunden und stieg am Freitagnachmittag abermals ins Flugzeug.
Todmüde von der Narkose traf er um 18.30 Uhr wieder im Fahrerlager von Assen ein. Am Samstagvormittag wurde Lorenzo vom verantwortlichen Arzt an der Rennstrecke für fit erklärt und fuhr das Warm-up-Training mit. Unglaublich, aber wahr: Im Rennen kämpfte er sich schnell auf den vierten Rang vor, musste nur den von hinten anrückenden Cal Crutchlow vorbeilassen und kam am Ende unmittelbar hinter dem WM-Rivalen Pedrosa als Fünfter ins Ziel. Sein Kommentar zur ganzen Aktion: «Wenn ich bis Freitag mit der Operation gewartet hätte, hätten mich die Ärzte nicht antreten lassen.»
Quelle
Dominique Aegerter war eine der herausragenden Figuren in Assen. Der 22-jährige Berner setzte sich in einer vier Mann starken Verfolgergruppe durch und feierte seinen ersten Podestplatz in der Moto2-Klasse. «Ich habe alles gegeben, alles riskiert – und am Schluss ist meine Rechnung aufgegangen», sagte der Suter-Fahrer.
Ein anderer Held war Valentino Rossi. Vor 90 000 begeisterten Zuschauern feierte der italienische Superstar endlich wieder einen Sieg. Weit über zwei Jahre, seit dem 10. Oktober 2010, hatte der neunfache Weltmeister auf einen solchen Erfolg gewartet. «Das war einer der grössten Siege meiner Karriere, eben weil ich ihn so herbeigesehnt, weil ich so lange darauf gewartet habe», strahlte der Italiener.
Sein Teamkollege Jorge Lorenzo brachte den fünften Platz ins Ziel und verschwand sofort im Dunkel der Yamaha-Box – und doch war er an diesem Tag der grösste Held von allen. Am Donnerstag, im verregneten freien Training, war der Spanier mit genau 224 km/h auf einen glitschigen Begrenzungsstrich geraten, worauf sein Motorrad einige heftige Schlingerbewegungen machte und ihn dann über den Lenker abwarf. Lorenzo hielt sich den linken Arm und wurde in die mobile Rennklinik verfrachtet. Dort bestätigte sich die Vorahnung eines Bruchs am linken Schlüsselbein, eine Verletzung, die Normalbürgern eine mindestens dreiwöchige Arbeitspause beschert.
Nicht so Lorenzo. Vor dem Unfall war er in der Form seines Lebens gewesen, hatte zwei Siege hintereinander erkämpft und den Rückstand auf Dani Pedrosa in der WM-Wertung auf sieben Punkte verkürzt. Jetzt aus der Erfolgsspur geworfen zu werden, war schwer zu akzeptieren. «Operiert mich so schnell wie möglich», flehte er die Ärzte an. Vor Ort war das unmöglich, denn das kleine Spital von Assen war mit nur einem Chirurgen besetzt, der wegen anderer schwerer Fälle ohnehin schon Überstunden leistete. Xavier Mir, Starchirurg und als Rennarzt vor Ort, schlug vor, Lorenzo 24 Stunden zur Beobachtung dazubehalten und ihn dann in seiner Privatklinik in Barcelona mit Blick aufs nächste Rennen in Deutschland zu verarzten. Doch der vierfache Weltmeister schmiedete andere Pläne. Noch am Donnerstagabend stieg er in ein Privatflugzeug und jettete nach Spanien. Wenige Stunden später wurde ihm eine Platinplatte eingesetzt. Weil er das Schlüsselbein schon dreimal gebrochen hatte und jetzt drei neue Bruchstellen entdeckt wurden, war der Eingriff komplizierter als gedacht. Zwei Stunden dauerte es, bis der Knochen mit der Platte und acht Schrauben fixiert war. Lorenzo schlief ein paar Stunden und stieg am Freitagnachmittag abermals ins Flugzeug.
Todmüde von der Narkose traf er um 18.30 Uhr wieder im Fahrerlager von Assen ein. Am Samstagvormittag wurde Lorenzo vom verantwortlichen Arzt an der Rennstrecke für fit erklärt und fuhr das Warm-up-Training mit. Unglaublich, aber wahr: Im Rennen kämpfte er sich schnell auf den vierten Rang vor, musste nur den von hinten anrückenden Cal Crutchlow vorbeilassen und kam am Ende unmittelbar hinter dem WM-Rivalen Pedrosa als Fünfter ins Ziel. Sein Kommentar zur ganzen Aktion: «Wenn ich bis Freitag mit der Operation gewartet hätte, hätten mich die Ärzte nicht antreten lassen.»
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