22 Kinder sterben an Schulessen
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22 Kinder sterben an Schulessen
Reis, Linsen und Gemüse - offenbar hochgiftig: 22 Grundschüler sind in Indien nach dem Verzehr von Schulessen gestorben. Kriminalexperten haben nach offiziellen Angaben Spuren von Insektengift in den Zutaten gefunden.
Von Sandra Petersmann, ARD-Hörfunkstudio Neu-Delhi
"Wer hat unsere Kinder ermordet?": Wütend und fassungslos stürmen Angehörige im Distrikt Chapra im ostindischen Bundesstaat Bihar durch die Straßen. Sie verlangen Aufklärung und fordern, dass die Schuldigen bestraft werden. Ein junger Mann hat seine kleine Schwester durch die Massenvergiftung verloren. "Sie war mit den anderen Kindern in der Schule. Als sie nach Hause kam, klagte sie über starke Bauchschmerzen und weinte. Ich bin dann zur Schule gerannt, um zu fragen, was die Kinder gegessen haben. Ich sah Schüler auf der Straße liegen. Alle Opfer haben Reis mit Linsen und Gemüse zum Mittagessen bekommen."
Weltweit größtes Schulspeisungsprogramm
Bihar gehört zu den ärmsten und bevölkerungsreichsten indischen Bundesstaaten. Das Mittagessen an der betroffenen staatlichen Grundschule war kostenlos. In ganz Indien profitieren nach offiziellen Angaben rund 120 Millionen Kinder vom größten staatlichen Schulspeisungsprogramm der Welt. Es soll gerade die Eltern auf dem Land dazu ermutigen, ihre Kinder zur Schule zur schicken. Doch wie viele staatliche Hilfsprogramme ist auch die kostenlose Schulspeisung anfällig für Misswirtschaft und Korruption.
Im aktuellen Vergiftungsfall sollen die Verantwortlichen nicht geschont werden, kündigt die Sozialministerin von Bihar an. "Wir werden das genau untersuchen und dann kompromisslos handeln. Die Schuldigen werden nicht davonkommen. Das sieht nicht nach einem systematischen Versagen aus, sondern nach einem lokalen Einzelfall."
Regierung verspricht Aufklärung
In der Hauptstadt Neu-Delhi stellt sich der Bildungsminister den Medien. Auch die Zentralregierung hat eine offizielle Untersuchung eingeleitet, um die Massenvergiftung aufzuklären. "Diese tragische Vergiftung des Essens, die in Bihar Kinder getötet hat, macht uns unglaublich traurig", sagt Pallam Raju. "Wir nehmen das sehr ernst und haben den Verantwortlichen für die Schulspeisung nach Bihar geschickt."
Die meisten der inzwischen 22 Todesopfer waren jünger als zehn Jahre. Fast 30 Kinder werden mit klassischen Vergiftungssymptomen wie Fieber und Magenkrämpfe im Krankenhaus behandelt, einige von ihnen schweben in Lebensgefahr. Nach ersten Angaben sind im Schulmittagessen der Kinder Spuren von Phosphorsäure nachgewiesen worden. Diese sogenannten Organophosphate kommen häufig in Insektengiften vor, die auf Reis- und Getreidefelder und auf Gemüsebeete gespritzt werden.
Quelle
Von Sandra Petersmann, ARD-Hörfunkstudio Neu-Delhi
"Wer hat unsere Kinder ermordet?": Wütend und fassungslos stürmen Angehörige im Distrikt Chapra im ostindischen Bundesstaat Bihar durch die Straßen. Sie verlangen Aufklärung und fordern, dass die Schuldigen bestraft werden. Ein junger Mann hat seine kleine Schwester durch die Massenvergiftung verloren. "Sie war mit den anderen Kindern in der Schule. Als sie nach Hause kam, klagte sie über starke Bauchschmerzen und weinte. Ich bin dann zur Schule gerannt, um zu fragen, was die Kinder gegessen haben. Ich sah Schüler auf der Straße liegen. Alle Opfer haben Reis mit Linsen und Gemüse zum Mittagessen bekommen."
Weltweit größtes Schulspeisungsprogramm
Bihar gehört zu den ärmsten und bevölkerungsreichsten indischen Bundesstaaten. Das Mittagessen an der betroffenen staatlichen Grundschule war kostenlos. In ganz Indien profitieren nach offiziellen Angaben rund 120 Millionen Kinder vom größten staatlichen Schulspeisungsprogramm der Welt. Es soll gerade die Eltern auf dem Land dazu ermutigen, ihre Kinder zur Schule zur schicken. Doch wie viele staatliche Hilfsprogramme ist auch die kostenlose Schulspeisung anfällig für Misswirtschaft und Korruption.
Im aktuellen Vergiftungsfall sollen die Verantwortlichen nicht geschont werden, kündigt die Sozialministerin von Bihar an. "Wir werden das genau untersuchen und dann kompromisslos handeln. Die Schuldigen werden nicht davonkommen. Das sieht nicht nach einem systematischen Versagen aus, sondern nach einem lokalen Einzelfall."
Regierung verspricht Aufklärung
In der Hauptstadt Neu-Delhi stellt sich der Bildungsminister den Medien. Auch die Zentralregierung hat eine offizielle Untersuchung eingeleitet, um die Massenvergiftung aufzuklären. "Diese tragische Vergiftung des Essens, die in Bihar Kinder getötet hat, macht uns unglaublich traurig", sagt Pallam Raju. "Wir nehmen das sehr ernst und haben den Verantwortlichen für die Schulspeisung nach Bihar geschickt."
Die meisten der inzwischen 22 Todesopfer waren jünger als zehn Jahre. Fast 30 Kinder werden mit klassischen Vergiftungssymptomen wie Fieber und Magenkrämpfe im Krankenhaus behandelt, einige von ihnen schweben in Lebensgefahr. Nach ersten Angaben sind im Schulmittagessen der Kinder Spuren von Phosphorsäure nachgewiesen worden. Diese sogenannten Organophosphate kommen häufig in Insektengiften vor, die auf Reis- und Getreidefelder und auf Gemüsebeete gespritzt werden.
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