Kein Herz für Kinder

Bade-Insel wird abgerissen



Anruf eines erbosten Vaters in der Redaktion, der soeben Zeuge der Bauarbeiten im Hallenbad Bürgerpark wurde. "Totaler Protest. Die reißen die süße Insel im Becken weg. Hunderte Kinder werden ganz große Tränen weinen. Im Ernst!"

Doch der Betreiber, die Braunschweig Stadtbad GmbH, verteidigt die ihrer Meinung nach längst überfällige Maßnahme. "Reif für die Insel" – das sei nun Vergangenheit. Doch die Demontage habe Gründe: Zum einen, die Insel habe "relativ viel Wasserfläche weggenommen" und die sei insbesondere nach der Schließung des Bewegungsbades in der Korfesstraße Ende 2008 wertvoller denn je geworden.

"Viele Kinderkurse – vorwiegend Seepferdchen- und Babykurse – finden seither im Bürgerbadepark statt, und zwar parallel zum öffentlichen Badebetrieb, so dass wir für jeden Quadratzentimeter Wasserfläche dankbar sind, der uns künftig mehr zur Verfügung stehen wird", erklärt Sprecherin Anne Stalla. Das Gleiche gelte für die Aquakurse.

Die Wasserkaskaden, die in die Insel integriert waren, werde es künftig nicht mehr geben, aber stattdessen eine Schwallwasserdüse, die sich auch für Massagen eignet.

Darüber hinaus bestehe im großen Mehrzweckbecken nach 13 Jahren Badebetrieb allgemeiner Sanierungsbedarf. Außerdem, so Anne Stalla weiter, würden neue LED-Scheinwerfer für eine tolle Lichtatmosphäre im Bad sorgen und die Energiekosten gegenüber der jetzigen veralteten Lichttechnik senken. Ansonsten würden im Bad und am Konzept keine Veränderungen vorgenommen. "Also: Die Brodelbucht bleibt erhalten sowie auch das kleine Therapiebecken und natürlich die wohlige Wassertemperatur, die gerne von Leuten mit Problemen am Bewegungsapparat genutzt wird."

Das Bad wird im Ganzjahresbetrieb geführt. Die Wassertemperatur liegt ständig bei 32 Grad und das bei einer durchgehenden Wassertiefe von 1,35 Metern.

Die Besucherzahlen waren in den vergangenen Jahren steigend. Wurden 2006 noch 61 000 Gäste gezählt, waren es drei Jahre später 81 300 und im vergangenen Jahr sogar 85 000 Besucher. Weitere sollen nun hinzugewonnen werden.

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