Unglück vor Hindu-Tempel in Indien: Mindestens 89 Tote bei Massenpanik

Bei einer Massenpanik vor einem Hindu-Tempel in Indien sind mindestens 89 Menschen, unter ihnen 17 Kinder, ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, wurden mehr als 100 weitere Gläubige verletzt.



Das Unglück ereignete sich im Bezirk Datia, rund 350 Kilometer nördlich von Bhopal, der Hauptstadt des Bundesstaats Madhya Pradesh. Auf einer etwa sieben Meter breiten Brücke über den Fluss Sindh vor dem Ratangarh-Tempel hielten sich nach Behördenangaben rund 25.000 Menschen auf, als die Panik ausbrach. Auslöser war offenbar das sich schnell verbreitende Gerücht, die Brücke sei kurz davor, einzustürzen, weil sie von einem Traktor gerammt worden sei. Allerdings bestand laut Polizei zu keinem Zeitpunkt Einsturzgefahr.

Viele Menschen wurden nieder getrampelt, andere sprangen in den Fluss und ertranken. Weil der Unglücksort sehr abgelegen ist, kam für viele Opfer jede Hilfe zu spät.
Schwere Vorwürfe gegen die Polizei

Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur IANS, die Polizei habe mit Schlagstöcken auf die Menschen eingeschlagen, um die Massen in Schach zu halten. Dies habe die Panik noch verschlimmert. Die Polizei weist die Anschuldigungen zurück.

In dem Tempel wurde der Abschluss des Navaratri-Festes zu Ehren der Hindu-Göttin Durga begangen. Das Navaratri-Fest lockt vor allem im Norden Indiens Millionen Gläubige in die Tempel, am letzten Tag des neuntägigen Festivals ist das Gedränge dort groß.

Immer wieder kommt es bei religiösen Festen in Indien wegen der Vielzahl an Pilgern zu schweren Unfällen und Paniken mit Toten und Verletzten. Im Januar 2011 waren im Bundesstaat Kerala mehr als hundert Hindus bei einer Massenpanik ums Leben gekommen. Im Jahr 2008 starben mehr als 200 Menschen vor dem Chamunda-Tempel bei Jodhpur.



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