Flüchtlinge aus Niger ( Unbunt): Verdurstet in der Wüste
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Flüchtlinge aus Niger ( Unbunt): Verdurstet in der Wüste
Ihr Weg in eine bessere Zukunft endete in der Wüste. Die Leichen von 93 Menschen wurden in der Sahara gefunden. Mehr als die Hälfte waren Kinder. Sie wollten von Niger nach Algerien und von dort wohl weiter nach Europa.
Niamey - Almoustapha Alhacen hat mitgeholfen, die Leichen zu bergen, 87 Tote, davon die Hälfte Kinder. "Die Körper waren schon zersetzt. Es war schrecklich. Wir haben sie in einem Umkreis von 20 Kilometern gefunden und in kleinen Gruppen", berichtet der freiwillige Helfer der örtlichen Presse. Bereits vergangene Woche waren in der Umgebung die Leichen von fünf Frauen und Mädchen gefunden worden, Mitglieder derselben Flüchtlingsgruppe.
Ende September waren die Flüchtlinge aufgebrochen, in zwei vollgeladenen Fahrzeugen, berichtet die britische Zeitung "Guardian". Die Fahrt sollte auf einer Schmugglerroute aus Niger durch die Wüste nach Algerien gehen und für manche von dort weiter nach Europa.
Doch nur etwa zehn Kilometer vor der algerischen Grenze hatte eines der beiden Fahrzeuge eine Panne. Das andere fuhr davon, um Hilfe zu holen, und kam nicht mehr zurück. Was aus seinen Insassen wurde, ist nicht bekannt.
Als klar war, dass keine Hilfe kommen würde, hatten die Zurückgebliebenen noch versucht, sich durchzuschlagen. Die nächste Wasserquelle war 20 Kilometer entfernt, bei Temperaturen, die an den heißesten Tagen in der Sahara auf über 50 Grad steigen können. Die Leichen mancher Mütter fand man auf der Strecke zusammengekauert mit ihren Kindern im Schatten eines Baumes.
Knapp zwei Dutzend Menschen haben den Wüstenmarsch überlebt
Ein paar Überlebende haben es tatsächlich geschafft. 19 Flüchtlinge wurden im Süden Algeriens aufgegriffen und von dort wieder zurück nach Niger gefahren. Eine Frau traf zufällig auf ein Auto in der Wüste. Der Fahrer brachte sie nach Arlit, im Norden Nigers am Rand der Sahara. Und ein Flüchtling ist die 83 Kilometer bis nach Arlit gelaufen.
Wer die Toten sind, darüber gibt es noch keine Erkenntnisse, auch nicht über ihre möglichen Schlepper. Unter den 87 Toten waren 48 Kinder, 32 Frauen und sieben Männer.
Da Europa sich abschottet, zahlen Menschen, die dorthin fliehen wollen, Schmuggelbanden und nehmen sogar Lebensgefahren in Kauf. Die Risiken, denen Flüchtlinge ausgesetzt sind, haben in den vergangenen Wochen größere Aufmerksamkeit erfahren, nach einer erneuten Reihe von Tragödien.
Anfang des Monats waren vor Lampedusa rund 400 Menschen ertrunken. Viele von ihnen waren Familien aus Konfliktregionen wie Syrien, Somalia und Eritrea, die für sich keinen besseren Ausweg sahen, als das Risiko einer illegalen Überfahrt nach Europa einzugehen. In Deutschland demonstrierten Flüchtlinge mit einem Hungerstreik für eine Überarbeitung der Asylgesetze.
Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Immer wieder kommt es zu Hungerkatastrophen. Für Flüchtlinge ist das benachbarte Algerien oftmals das nächstliegende Ziel. Manche von ihnen finden dort Arbeit. Für andere jedoch soll Algerien nur ein Zwischenstopp sein auf dem Weg nach Norden weiter nach Europa.
Quelle
Niamey - Almoustapha Alhacen hat mitgeholfen, die Leichen zu bergen, 87 Tote, davon die Hälfte Kinder. "Die Körper waren schon zersetzt. Es war schrecklich. Wir haben sie in einem Umkreis von 20 Kilometern gefunden und in kleinen Gruppen", berichtet der freiwillige Helfer der örtlichen Presse. Bereits vergangene Woche waren in der Umgebung die Leichen von fünf Frauen und Mädchen gefunden worden, Mitglieder derselben Flüchtlingsgruppe.
Ende September waren die Flüchtlinge aufgebrochen, in zwei vollgeladenen Fahrzeugen, berichtet die britische Zeitung "Guardian". Die Fahrt sollte auf einer Schmugglerroute aus Niger durch die Wüste nach Algerien gehen und für manche von dort weiter nach Europa.
Doch nur etwa zehn Kilometer vor der algerischen Grenze hatte eines der beiden Fahrzeuge eine Panne. Das andere fuhr davon, um Hilfe zu holen, und kam nicht mehr zurück. Was aus seinen Insassen wurde, ist nicht bekannt.
Als klar war, dass keine Hilfe kommen würde, hatten die Zurückgebliebenen noch versucht, sich durchzuschlagen. Die nächste Wasserquelle war 20 Kilometer entfernt, bei Temperaturen, die an den heißesten Tagen in der Sahara auf über 50 Grad steigen können. Die Leichen mancher Mütter fand man auf der Strecke zusammengekauert mit ihren Kindern im Schatten eines Baumes.
Knapp zwei Dutzend Menschen haben den Wüstenmarsch überlebt
Ein paar Überlebende haben es tatsächlich geschafft. 19 Flüchtlinge wurden im Süden Algeriens aufgegriffen und von dort wieder zurück nach Niger gefahren. Eine Frau traf zufällig auf ein Auto in der Wüste. Der Fahrer brachte sie nach Arlit, im Norden Nigers am Rand der Sahara. Und ein Flüchtling ist die 83 Kilometer bis nach Arlit gelaufen.
Wer die Toten sind, darüber gibt es noch keine Erkenntnisse, auch nicht über ihre möglichen Schlepper. Unter den 87 Toten waren 48 Kinder, 32 Frauen und sieben Männer.
Da Europa sich abschottet, zahlen Menschen, die dorthin fliehen wollen, Schmuggelbanden und nehmen sogar Lebensgefahren in Kauf. Die Risiken, denen Flüchtlinge ausgesetzt sind, haben in den vergangenen Wochen größere Aufmerksamkeit erfahren, nach einer erneuten Reihe von Tragödien.
Anfang des Monats waren vor Lampedusa rund 400 Menschen ertrunken. Viele von ihnen waren Familien aus Konfliktregionen wie Syrien, Somalia und Eritrea, die für sich keinen besseren Ausweg sahen, als das Risiko einer illegalen Überfahrt nach Europa einzugehen. In Deutschland demonstrierten Flüchtlinge mit einem Hungerstreik für eine Überarbeitung der Asylgesetze.
Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Immer wieder kommt es zu Hungerkatastrophen. Für Flüchtlinge ist das benachbarte Algerien oftmals das nächstliegende Ziel. Manche von ihnen finden dort Arbeit. Für andere jedoch soll Algerien nur ein Zwischenstopp sein auf dem Weg nach Norden weiter nach Europa.
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