China: Bombenleger Qian Mingqi als Held gefeiert

China: Bombenleger Qian Mingqi als Held gefeiert



Hochgeladen von NTDde am 02.06.2011

Vor fast 10 Jahren wurde Qian Mingqi Opfer einer Zwangsräumung. Seitdem versuchte der in der südwestlichen Provinz Jiangxi ansässige Mann vergeblich, dass Gerichte sein Anliegen angemessen behandeln. Vergangenen Dienstag schließlich seine Verzweiflungstat: Qian platzierte in der Stadt Fuzhou Bomben vor drei Regierungsgebäuden. Er sprengte die Gebäude und tötete dabei auch sich selbst.

Stunden nach den Explosionen begannen Chinesische Bürger, Qian im Internet zu loben.

Einer schreibt: „Ein weiterer Mensch der Gerechtigkeit ist verstorben. Im Himmel gibt es keine Verbrecher. Die Menschen sind es, die im Himmel zählen."

Einem Blog, betitelt mit „Wir wünschen dem Helden Qian Mingqi eine gute Reise", folgten weitere Kommentare, wie: „Mehr und mehr Helden tauchen auf" und „Sich opfern, um korrupte Beamte in die Luft zu jagen".

In den nächsten Tagen erschienen ähnliche Nachrichten. Einige wurden zum Ziel der Internet-Polizei des Chinesischen Regimes.

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Diese Kommentare zeugen von einem Volk, das durch die herrschende Kommunistische Partei immer mehr Rechte verliert. Der Menschenrechtsanwalt Yao Lifa aus Hubei sagt, die Bürger haben genug von einem gescheiterten System, das gegen sie arbeitet.

[Yao Lifa, Chinesischer Menschenrechtsanwalt]:
„Viele Polizisten und Ermittlungsbeamte sind sehr korrupt, sie schützen Verbrecher oder korrupte Personen. Das schürt natürlich die Wut in der Öffentlichkeit und führt zu Racheaktionen. Diese kommen nicht mehr überraschend. Die Gerichte und das Polizeisystem behandeln Bittsteller nicht gesetzmäßig. Die Wut der Bittsteller ist extrem groß."

Laut Associated Press besuchten über 30.000 Gleichgesinnte die Microblogging-Seite von Qian auf Sina Weibo, nach dessen To. Qians Konto ist seitdem gesperrt.

Staatliche Medien berichteten am Dienstag, die Explosionen hätten vier Menschen getötet und vier weitere seien noch im Krankenhaus.