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Deutsche Einigungskriege

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Deutsche Einigungskriege Empty Deutsche Einigungskriege

Beitrag  checker Sa Jul 05, 2014 8:27 am

Als deutsche Einigungskriege (gelegentlich auch Reichseinigungskriege genannt) bezeichnet man die Kriege, die zwischen 1864 und 1871 zur Entstehung des „kleindeutschen Nationalstaates“ (1871, Deutsches Reich) unter der Führung Preußens geführt haben. Zu den deutschen Einigungskriegen zählt man den Deutsch-Dänischen Krieg im Jahre 1864, den Preußisch-Österreichischen Krieg (auch Deutscher Krieg, Deutsch-Deutscher Krieg oder Bruderkrieg) im Jahre 1866 und zuletzt den Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871.

Vorgeschichte

Nach der gescheiterten Revolution von 1848/1849 in Deutschland war die Frage nach einer deutschen Einigung noch nicht geklärt. Zwar wurde der Deutsche Bund wiederhergestellt, doch die nationalen Gefühle wurden dadurch nicht befriedigt. Hinzu kam noch, dass auch der Adel den Nutzen einer nationalstaatlichen Einigung sah, besonders unter wirtschaftlichen Aspekten. Ein einheitlicher deutscher Binnenmarkt sollte für die anrollende industrielle Revolution in Deutschland die Grundlage sein.

Deutscher Dualismus

In der Revolution von 1848/1849 zeichnete sich bereits eine kleindeutsche Lösung ab, dennoch war der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland noch nicht geklärt. Österreich war immer noch der Vorsitzende des Deutschen Bundes, allerdings war das Königreich Preußen wirtschaftlich und politisch stärker als der Konkurrent im Süden. Dieser Dualismus zwischen Preußen und Österreich wurde in den deutschen Einigungskriegen geklärt.

Berufung Bismarcks

In dem preußischen Verfassungskonflikt wurde Otto von Bismarck im Jahre 1862 vom preußischen König zum Ministerpräsidenten ernannt. Bismarck regierte gegen die preußische Verfassung und legte in dieser Zeit den Grundstein für die deutschen Einigungskriege. Die durch ihn durchgeführte Heeresreform war Grundlage für die erfolgreichen preußischen Kriege. Auch seine Einstellung hinsichtlich der Lösung politischer Probleme war bedeutend für die folgende, kriegerische Haltung Preußens. Allerdings ist Bismarck vor allem anzurechnen, dass er die liberalen Kräfte in Preußen für eine deutsche „Einigung von oben“ gewinnen konnte.

Deutsch-Dänischer Krieg

Ursachen und Gründe

Nach außen hin ging es im Deutsch-Dänischen Krieg um die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Dänemark, das Schleswig, Holstein und Lauenburg verwaltete (Schleswig als dänisches Lehen, Holstein und Lauenburg als Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes), verleibte sich Schleswig faktisch durch eine Verfassungsänderung im November 1863 (Novemberverfassung) ein. Dies verstieß aber gegen das Londoner Protokoll von 1852, welches zwar die Integrität des dänischen Gesamtstaates als „ständiges Prinzip“ betonte, aber auch vorschrieb, Schleswig verfassungsrechtlich nicht enger an Dänemark zu binden als Holstein. Preußen nahm dies zum Anlass, um die Spannungen zwischen Dänemark und dem Deutschen Bund zu verschärfen. Der Bundestag beschloss am 1. Oktober 1863 eine Bundesexekution gegen Dänemark in Holstein, am 23. Dezember 1863 rückten schließlich Truppen des Bundes in Holstein und Lauenburg ein. Anfang Februar besetzten Preußen und Österreich ohne Zustimmung des Bundestages auch Schleswig [1].
Verlauf

Die Armeen Preußens und Österreichs besiegten innerhalb weniger Monate die dänischen Truppen. Das war auch nötig, denn wegen des 1852 geschlossenen Londoner Protokolls fürchtete Bismarck bei einem zu lange dauernden Krieg die militärische oder politische Einmischung Frankreichs oder Russlands.
Folgen

Das Herzogtum Holstein wurde Österreich zugesprochen, während Preußen das Herzogtum Schleswig annektierte. In diesem Krieg wurde somit die nördliche Grenze des zukünftigen Deutschen Reichs festgelegt. Eine weitere Folge dieses Krieges waren Verwaltungskonflikte zwischen Preußen und Österreich, welche der Anlass für den Preußisch-Österreichischen Krieg waren.
Deutscher Krieg
→ Hauptartikel: Deutscher Krieg
Ursachen und Gründe

Anlässe für diesen Krieg waren Streitigkeiten um die Verwaltung der Herzogtümer Holsteins und Schleswig sowie Österreichs Unterstützung für nationale Bestrebungen in Holstein. Vorrangig ging es bei diesem Krieg jedoch um den deutschen Dualismus, welcher nun endgültig ausgefochten werden sollte.
Verlauf

Preußen und seine Verbündeten waren den österreichischen und dessen verbündeten Kräften deutlich überlegen. Gründe hierfür waren zum einen die technische Überlegenheit, die preußische Armee hatte zum Beispiel den Hinterlader, zum anderen eine besser ausgebaute Infrastruktur, welche schnelle Truppentransporte ermöglichte.
Folgen

Preußen annektierte infolge des Krieges das Königreich Hannover, die Herzogtümer Holstein und Nassau, das Kurfürstentum Hessen sowie die Freie Stadt Frankfurt am Main. Somit hatte Preußen eine Verbindung zwischen seinem brandenburgischen Kernland und den wirtschaftlich wichtigen Rheinprovinzen. Als Folge dieses Krieges musste Österreich auch noch Venetien an Italien abtreten. Österreich hatte Venetien 1797 im Friede von Campo Formio erhalten (siehe Geschichte Venetiens).

Dennoch verschonte Bismarck das Kaisertum Österreich und verzichtete auf Annexionen, obwohl der König Preußens anderer Meinung war. Der Hintergedanke dabei war, dass Österreich Preußen in Zukunft gewogener sein werde. Wichtiger war jedoch, dass der Dualismus zugunsten Preußens beendet wurde. Österreichs Interessenbereich verschob sich dagegen in den Osten Europas. Außerdem wurde der Deutsche Bund aufgelöst und der Norddeutsche Bund gegründet.

Deutsch-Französischer Krieg

Ursachen und Gründe

Im spanischen Thronfolgestreit galt Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen als vielversprechender Kandidat auf den Thron Spaniens. Frankreich fürchtete jedoch, von zwei Seiten durch von Hohenzollern regierte Staaten eingekreist zu werden, worauf Napoleon III. den Rückzug der Kandidatur Prinz Leopolds forderte, sowie zusätzlich eine Entschuldigung und eine schriftliche Zusicherung, dass niemals wieder Hohenzollern für den spanischen Thron kandidieren würden. Die sogenannte Emser Depesche, ein von Bismarck vor diesem Hintergrund in verschärfter Form an die Presse weitergeleitetes, eigentlich regierungsinternes Telegramm wurde von der französischen Bevölkerung als Beleidigung aufgefasst. Napoleon III. erklärte hierauf Preußen den Krieg.
Verlauf

Preußen konnte nicht nur den Norddeutschen Bund gegen Frankreich aufbringen, sondern entgegen den Erwartungen Frankreichs auch noch die süddeutschen Staaten, da es vorher Schutz- und Trutzbündnisse mit diesen eingegangen war. Somit waren die deutschen Truppen den französischen deutlich überlegen, was zu einem schnellen Sieg über Frankreich führte. Nach der Gefangennahme des französischen Kaisers in der Folge der Schlacht bei Sedan kämpfte Frankreich als Republik noch ein Jahr weiter.
Folgen

Frankreich musste neben der Abtretung von Elsass und Lothringen an Preußen auch noch eine Kriegsreparation in Höhe von 5 Mrd. Goldfranc zahlen. Der Hauptgegner einer deutschen Einigung war besiegt, sodass am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles das Deutsche Kaiserreich ausgerufen und der König von Preußen, Wilhelm I., entgegen seinem Wunsch, zum „Deutschen Kaiser“ statt zum „Kaiser der Deutschen“ proklamiert wurde.
Folgen der Reichsgründung für Europa

Benjamin Disraeli (1804–1881, britischer Premierminister 1868 und 1874–1880) meinte zur Reichsgründung:

„Der Ausgang des deutsch-französischen Krieges und die Entstehung des neuen Nationalstaates, „die deutsche Revolution, (ist) ein größeres politisches Ereignis als die französische Revolution des vergangenen Jahrhunderts. […] Das Gleichgewicht der Macht (ist) völlig zerstört und das Land, welches am meisten darunter leidet und die Wirkungen dieser großen Veränderungen am meisten spürt, (ist) England.“

Disraelis Kritik richtete sich vor allem gegen die liberale Regierung Englands, weniger gegen den deutschen Nationalstaat. Die Hauptintention dieser Aussage: Der amtierende Premierminister Gladstone (1809–1898) versage in der Außenpolitik (siehe auch Splendid Isolation); er habe den Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht zugelassen.

Für die Balance of power war die deutsche Reichsgründung von Vorteil. Mitteleuropa, das durch die Ambitionen Frankreichs jahrzehntelang eine Krisenregion darstellte, kam endlich zur Ruhe. Gleichzeitig stabilisierte Deutschland das europäische Gleichgewichtssystem: Sowohl Frankreich als auch Russland wurden nun von Preußen-Deutschland in Schach gehalten. Das war auch für Großbritannien, dessen Weltmachtstellung vom Funktionieren des Gleichgewichtssystems abhing, sehr vorteilhaft.

In den Einigungskriegen praktizierte der preußische Ministerpräsident Bismarck teilweise Vorsicht und Mäßigung. Die Annexion einiger norddeutscher Staaten verletzte zwar die Vorstellungen Frankreichs, nicht aber die Interessen Russlands oder Großbritanniens. Österreich wurde 1866 geschont; die Reichsgründung von 1871 in Frankreich, mit der Bismarck den „Erbfeind“ demütigen wollte, war allerdings eine Provokation und beeinflusste jahrzehntelang das Deutsch-Französische Verhältnis. Eine weitere Demütigung Frankreichs hätten die Nachbarn Russland und Großbritannien vermutlich nicht zugelassen. Bismarck lehnte 1871 die Eroberung weiterer von Deutschen bewohnter Gebiete, wie dem Baltikum, ab. Sein Standpunkt in der Außenpolitik von 1871, dass das Reich saturiert sei, sollte die Befürchtungen der Nachbarn beruhigen.

Quelle - literatur & Einzelnachweise
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