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    Die Mätresse

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    Die Mätresse Empty Die Mätresse

    Beitrag  Andy Mo Jul 07, 2014 8:19 pm

    Nun bestimmt habt ihr den Begriff schon einmal gehört,oder?
    Nur was darunter gemeint ist,wissen die wenigsten.
    Unsere Schwarze Hexe ist zbs. solch eine ausgebildet und mit Mätressen kann man zusammen mehr oder minder wohnen,aber man Ehelicht sie nicht.
    In Kirchenkreisen nennt man das aus Tempelhure oder Dirne und davon gibt es  jede menge heute noch.Was sich auf die Biblische Geschichte von Maria Magdalena bezieht.
    Nun wie auch immer,dazu findet sich folgendes:

    Mätresse (aus frz. Lehrerin, Hausherrin), als historischer Begriff in Europa maîtresse en titre, Titularmätresse, maîtresse regnante, regierende Mätresse, auch offizielle Mätresse war der mächtigste weibliche Günstling am absolutistischen Hof und zumeist ranggleich mit dem mächtigsten männlichen Günstling, dem Premierminister.

    Die Mätresse 280px-Fran%C3%A7ois_Boucher_019_%28Madame_de_Pompadour%29
    Madame de Pompadour, eine Mätresse Ludwigs XV.

    Bedeutungsverschiebung und Forschungsstand

    Die Bedeutung des Begriffs Mätresse änderte sich im Lauf der Jahrhunderte von der herausragenden Geliebten in der Renaissance zur politischen Karrierefrau im Absolutismus und sank im 19. Jahrhundert als Folge der bürgerlichen Revolutionen ab zur Prostituierten. Diese historischen Bedeutungsverschiebungen haben eine Bedeutungsverwirrung zur Folge, zumal einige Fürsten[1] neben ihrer Ehefrau und der offiziellen Mätresse auch wechselnde Geliebte hatten. Mätressen galten lange als unwürdiger „Gegenstand“ [2] der Forschung. Es gibt zahlreiche unterhaltsame Bücher über sie, jedoch erst wenige wissenschaftliche Untersuchungen. 1982 nannte Helga Möbius[3] die „merkwürdige“ Institution der offiziellen Mätresse „so etwas wie ein Hofamt“, 1991 arbeitete Gabriele Hoffmann [4] die Institution der Mätresse als Karriereposition am absolutistischen Fürstenhof sowie das Profil einer erfolgreichen Mätresse heraus, 2001 erschien eine Diplomarbeit von Thomas Kuster über Mätressen des 18. Jahrhunderts. Von nun an folgten in kürzer werdenden Abständen wissenschaftliche Arbeiten[5] über Konkubinen und Günstlinge im Spätmittelalter, über Favoritinnen im Frankreich der Renaissance, über die maîtresses en titre im Absolutismus. Die einschlägigen Veröffentlichungen stimmen darin überein, dass die Institution der Mätresse erst im Absolutismus voll ausgebildet war.
    Die Karriere des weiblichen Günstlings

    Maîtresse en titre wurde die tatsächliche oder vorgebliche Geliebte[6] eines Königs erst dann, wenn sie offiziell der Königin am Hof vorgestellt worden war. Sie bekam eine Wohnung und jährliche Zahlungen[7] aus der Hofkasse. Sie sollte als schöne, gebildete, geistreiche Gastgeberin[8] den Hof zum beachteten Mittelpunkt des Landes machen. Mätressen waren soziale Aufsteigerinnen. Die volle Laufbahn einer erfolgreichen Mätresse reicht vom Status einer Frau in ungefestigter Standesposition zwischen Bürgertum und niedrigem Adel bis zur Heirat mit einem König: Ludwig XIV. heiratete in zweiter Ehe Marquise de Maintenon[9], Friedrich IV. von Dänemark heiratete Anna Sophie von Reventlow, Zar Peter der Große heiratete Martha Skawronskaja, die nach seinem Tod Russland als Zarin Katharina I. regierte. Fast alle Mätressen waren zu Beginn ihrer Karriere erwachsene Frauen, selten jünger als 25 Jahre und oft schon mit einem Mann aus niederem Adel verheiratet, der sie an den Hof gebracht hatte. Auslösend für eine Karriere war meist eine Liebesgeschichte, die öffentlich stattfand und ausgespielt wurde. Doch Liebe genügte nur in Ausnahmefällen, um offizielle Mätresse zu werden. Wer am Hof aufsteigen wollte, brauchte eine Partei, die für sie arbeitete. Mehrfach sorgten Ehemänner dafür, dass ihre Frau zum mächtigsten weiblichen Günstling aufstieg, [10] woraufhin sie selbst als Premierminister des Landes der mächtigste männliche Günstling am Hof wurden.
    König und Mätresse

    Im 17. und 18. Jahrhundert versuchten zahlreiche europäische Fürsten, Aristokratie und Ständeparlamente von der traditionellen Mitregierung abzudrängen und absolutistische Herrschaftsstrukturen aufzubauen. Sie stützten sich dabei auf Leute, die ihre Stellung am Hof nur ihnen verdankten, auf Günstlinge, die ins Nichts[11] fielen, wenn sie die königliche Gnade verloren: die Minister, die Mätressen und deren Söhne. „Die Königlichen Natürlichen Kinder“ standen in der Rangordnung, die Christian V. 1680 für den Hof in Kopenhagen erließ,[12]in der Ersten Rangklasse. Sie hatten damit Vortritt vor allen Adligen des Landes. Die Kinder des Königs mit seiner Mätresse waren eine Elitegruppe am Hof, die den alten hohen Adel in Schach hielt, der seinerseits dafür sorgte, dass die Bastardsöhne und überhaupt die neuen Günstlinge nicht übermächtig wurden. Dieses Spannungsgleichgewicht verhinderte, dass alter und neuer Adel[13] sich gegen den König zusammenschlossen.
    Hof und Mätresse

    Absolute Könige bauten ihre Höfe zu einem Instrument der Herrschaft über den Adel aus.[14] Adlige durften keine bürgerlichen Berufe ausüben, und die Erwerbschancen für zweite und dritte Söhne hingen zum großen Teil von der Gunst des Königs und seiner Vertrauten,[15] allen voran der Mätresse, ab: Über sie konnte man vielleicht an ihn herankommen und Amt und Einkommen in der neuen Verwaltung erlangen, ein Kommando im Heer oder ein besoldetes Ehrenamt am Hof. König und Mätresse machten aus Rittern Höflinge. Der Dreißigjährige Krieg hatte die Sitten verrohen lassen. Die Damen, allen voran die Mätresse, die Gebieterin am Hof, gaben den neuen Ton an. Sie verlangten Liebenswürdigkeit, Gefälligkeit, Rücksichtnahme – Höflichkeit. Der Hof wurde zu einer eigenen Welt, zum herausgehobenen Schauplatz, an dem die Zeitgenossen sich orientierten. Besonders Ludwig XIV. feilte das System des Hofdienstes aus. Der Dienst am König wurde zur Verehrung eines Gottes. August der Starke von Sachsen gab bei einem Staatsfest 1709 Auskunft darüber, wie er sich, die Mätresse und die Königin sah: Er erschien bei einem „Götteraufzug“[16] in den Straßen Dresdens als Apoll, als Gott des Lichtes, der von allen Geliebte, als der Erretter, der Schutzherr der Dichtkunst und der Musik. Er trug eine goldene Sonnenmaske. Die Mätresse Constantia von Cosel war Diana, die Zwillingsschwester Apolls. Apoll war der Sonnengott, Diana die Mondgöttin – die anspruchsvollste Frau am Götterhimmel, die Göttin der Jagd, die mit Waffen umgeht und eine Verletzung des Anstands durch einen Mann tödlich bestraft. Die Kurfürstin Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth saß bei diesem Götterumzug im Wagen der Priesterinnen der Vesta, der Göttin des Herdfeuers, der Familie und des Staates, um die Apoll gefreit hat.
    Königin und Mätresse

    Bei wichtigen offiziellen Anlässen trat die Mätresse gemeinsam mit dem König und der Königin auf. Eine Mätresse sollte der Königin stets die ihr zustehende Ehre erweisen. Eine Königin verband den König mit den regierenden Fürsten Europas. Fürstliche Heiraten wurden aus politischen Gründen vereinbart. Die Abstammung der Königin, ihre Verwandtschaft und ihre Erbansprüche erhöhten das Ansehen und die Macht eines Königs. Nur ihre Kinder konnten sein Haus fortführen. Obwohl die Ehepartner sich oft erst am Tag vor der Hochzeit kennenlernten, hatten manche Bräute sich Hoffnung auf ein kinderreiches Familienleben gemacht, wie es das an zahlreichen Höfen auch gab.[17] Die Geschichte dieser Zeit ist voll von unglücklichen Königinnen, die neben einer glänzenden Mätresse um ihren Rang am Hof und um die Liebe ihres Mannes kämpften. Offener Ehebruch war trotz der sexuellen Freizügigkeit an vielen Höfen nicht selbstverständlich. Im bürgerlichen Leben wurde Ehebruch zwischen Verheirateten oft mit dem Tode bestraft. So erhob sich in einigen Ländern die Frage, ob der Ehebruch eines verheirateten Fürsten mit einer Mätresse nicht doch strafbar sei. Die Juristische Fakultät der Universität Halle erstellte dazu ein Gutachten.[18] Gutachter waren die Professoren Christian Thomasius, Nikolaus Hieronymus Gundling und Johann Peter von Ludewig. Ihr Ergebnis: Die Verachtung, die eine außereheliche Geschlechtsgemeinschaft verdient, entfällt bei großen Fürsten und Herren, da diese den Strafgesetzen nicht unterworfen sind, sondern allein Gott über ihre Handlungen Rechenschaft geben müssen, außerdem scheint die Gottähnlichkeit des Herrschers sich auch etwas auf seine Mätresse zu übertragen.
    Der politische Einfluss der Mätressen

    Der politische Einfluss einer Mätresse war nicht institutionalisiert. Er konnte an einem Hof bedeutend, an einem anderen unerheblich sein. Häufig wurde er einer Mätresse von ihren Gegnern vorgeworfen, die sie vom Hof entfernen und eine eigene Kandidatin zur maîtresse en titre machen wollten. Eingehende vergleichende Untersuchungen zum politischen Einfluss europäischer Titularmätressen stehen noch aus, deshalb hier drei Beispiele: Der politische Einfluss der Mätresse Maintenon am Hof Ludwigs XIV. war wohl bedeutend, wenn er auch nicht exakt umrissen werden kann. Schon allein Gerüchte über ihre Macht steigerten ihn. Sie scheint sich nicht auf eine politische Partei am Hof gestützt zu haben, war aber eng mit den natürlichen Kindern des Königs verbunden, deren Mutter die Maitresse Montespan war und die die Maintenon erzogen hatte. Sicher scheint, dass sie, wenn es um eine Auszeichnung oder einen Posten am Hof ging, den zuständigen Minister zu einer Besprechung bat, ehe dieser einen Vorschlag dem König unterbreitete. Sie schob Leute vor und begründete Existenzen, wehrte andere ab, redete mit bei Heiraten der königliche Familie. Die Mätresse Cosel war von einer politischen Clique am Hof in Dresden August, dem König von Polen, zugeschoben worden, die sächsische Einflüsse auf seine Politik stärken wollte, als er Polen zu verlieren schien und seine bisherige polnische Mätresse nicht mehr brauchte, die ihn mit dem abtrünnigen hohen Adel Polens verbunden hatte. Die Cosel versuchte, den König von der Wiedereroberung Polens abzubringen, und sie mischte sich in die Pläne des Premierministers für eine Kabinettsreform ein, beides erfolglos. Als August wieder König von Polen wurde, hielt der Premierminister ihm vor, dass er nun wieder eine polnische Mätresse brauchte, und eine politische Clique in Polen schob ihm die Gräfin Dönhoff zu. Die Cosel wollte keine offizielle Mätresse in Warschau neben sich dulden und musste gehen. Madame de Pompadour war wohl die glanzvollste aller Mätressen. Ludwig XV. hatte Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen, die er nicht gut kannte, und die Pompadour war seine Privatsekretärin. Sie förderte Wissenschaftler und Schriftsteller, sie baute Schlösser und Sommerhäuser, förderte Maler, Bildhauer, Kabinettmacher, ließ die Porzellanfabrik in Sèvres bauen und war eine unermüdliche Festmeisterin in Versailles. Sie schuf ein Theater und inszenierte 61 Stücke, Opern und Ballette. Die politische Zusammenarbeit des Königs und seiner Mätresse war wenig erfolgreich. Für alle Niederlagen der Franzosen im Siebenjährigen Krieg machte man in Paris die Pompadour verantwortlich. Schmähschriften erschienen über sie, und wenn sie in die Stadt fuhr, wurde ihre Kutsche mit Dreck und Steinen beworfen.
    Das Ende einer Institution

    Die Könige hatten die Hilfe der Mätressen in ihrem Machtkampf gegen den Adel gebraucht, aber Ende des 18. Jahrhunderts, im Kampf der Bürger gegen die Höfe, rückten Könige und Adel zusammen: Die Könige brauchten die offiziellen Mätressen nicht mehr. Mit der Emanzipation des Bürgertums und seiner Lebensweise gewann im 19. Jahrhundert auch der Puritanismus an Einfluss. Das höfische Ideal der vollkommenen Frau, die Körper, Geist und Seele ausbildete, galt nicht mehr. Aus den Titularmätressen wurden, in rückblickenden Urteilen, Huren.

    Siehe auch

       Ḫarimtum
       Pilegesch
       Liste der Mätressen der Könige von Frankreich
       Konkubine
       Kurtisane
       Hetäre
       Pornokratie



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