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Die ausgestorbene Akkadische Sprache

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Die ausgestorbene Akkadische Sprache Empty Die ausgestorbene Akkadische Sprache

Beitrag  Andy So Jul 20, 2014 12:40 am

Nun leider gab es damals keine Akkadischen Schreibfanatiker oder Bürgerintiativen die die Akkadische Sprache hätten retten können.Vielleicht aber sind sie ja ausgestorben,mehr oder minder Opfer der antiken Globalisierung, so wie heute Menschen aussterben weil sich noch denken oder zumindest glauben zu denken.
Bildungsbürger halten das natürlich für reine Verschwörungstheorie oder sogar Rechter Propaganda, Zionismus und Antisemetismus.
Nun wie auch immer, damit unsere Gutmenschen und Besserwisser etwas lernen,erzählen wir mal davon.
Dazu findet sich folgendes:

Akkadisch ist eine ausgestorbene semitische Sprache, die stark vom Sumerischen beeinflusst wurde. Sie wurde bis ins erste nachchristliche Jahrhundert in Mesopotamien und im heutigen Syrien verwendet, in den letzten Jahrhunderten zunehmend vom Aramäischen verdrängt und diente zuletzt nur noch als Schrift- und Gelehrtensprache. Ihre Bezeichnung ist vom Namen der Stadt Akkad abgeleitet. Akkadisch war parallel mit dem Aramäischen Volks- und Amtssprache in Mesopotamien sowie zeitweise die Sprache der internationalen Korrespondenz in Vorderasien bis nach Ägypten. Ihre beiden wichtigsten Dialekte waren Babylonisch und Assyrisch. Das Eblaitische wird von den meisten Forschern als nächster Verwandter des Akkadischen betrachtet.

Die ausgestorbene Akkadische Sprache 400px-Sargon_de_Acad.svg
Ausdehnung des Reiches des Sargon von Akkad um 2300 v. Chr.[1]

Klassifikation

Mit den übrigen semitischen Sprachen gehört das Akkadische zu den afroasiatischen Sprachen, einer Sprachfamilie, die in Vorderasien und Nordafrika beheimatet ist.

Innerhalb der semitischen Sprachen bildet das Akkadische eine eigene „ostsemitische“ Untergruppe. Es unterscheidet sich von nordwest- und südsemitischen Sprachen durch die Wortstellung Subjekt-Objekt-Verb (SOV), während die beiden anderen Zweige zumeist eine Verb-Subjekt-Objekt- oder Subjekt-Verb-Objekt-Stellung verwenden. Diese Wortstellung geht auf den Einfluss des Sumerischen zurück, das ebenfalls eine SOV-Stellung hat.

Daneben verwendet das Akkadische als einzige semitische Sprache die Präpositionen ina (Lokativ, also dt. in, an, bei, mit) und ana (Dativ-Allativ, also dt. für, zu, nach). Viele benachbarte, nordwestsemitische Sprachen, wie das Arabische und das Aramäische, haben stattdessen bi/bə (Lokativ) bzw. li/lə (Dativ). Die Herkunft der akkadischen Ortspräpositionen ist ungeklärt.

Im Gegensatz zu den meisten übrigen semitischen Sprachen hat das Akkadische nur einen Frikativ, nämlich ḫ [x]. Es hat sowohl den glottalen als auch die pharyngalen Frikative verloren, die für die übrigen semitischen Sprachen typisch sind. Die Sibilanten (Zischlaute) des Akkadischen waren zumindest bis zur altbabylonischen Zeit (ca. 19. Jahrhundert v. Chr.) ausschließlich Affrikaten.

Geschichte und Schrift

Schrift

Die ausgestorbene Akkadische Sprache AkkadischLand
Keilschrift (neuassyrische Zeichenform)
(1 = Wortzeichen (WZ) „mischen“/Silbenz. (SZ) ḫi,
2 = WZ „Wassergraben“,
3 = SZ aʾ,
4 = SZ aḫ, eḫ, iḫ, uḫ,
5 = SZ kam,
6 = SZ im,
7 = SZ bir)

Altakkadisch ist auf Tontafeln seit etwa 2600 v. Chr. überliefert. Es wurde mit der von den Sumerern übernommenen Keilschrift geschrieben. Im Unterschied zum Sumerischen wurde diese jedoch im Akkadischen zu einer voll ausgebildeten Silbenschrift weiterentwickelt. Der Logogramm-Charakter dieser Schrift trat in den Hintergrund. Dennoch verwendete man vor allem bei sehr häufig gebrauchten Wörtern wie „Gott“, „Tempel“, u. a. auch weiterhin die entsprechenden Logogramme. So kann das Zeichen AN z. B. einerseits als Logogramm für „Gott“ stehen, andererseits den Gott An bezeichnen und auch als Silbenzeichen für die Silbe -an- verwendet werden. Daneben kommt das gleiche Zeichen als Determinativ für Götternamen zur Anwendung.

Das Beispiel 4 in der Abbildung rechts zeigt eine andere Eigenart des akkadischen Keilschriftsystems. Viele Silbenzeichen haben keinen eindeutigen Lautwert. Manche, wie z. B. AḪ, differenzieren ihren Silbenvokal nicht. Auch in der anderen Richtung gibt es keine eindeutige Zuordnung. Die Silbe -ša- wird beispielsweise mit dem Zeichen ŠA, aber auch mit dem Zeichen NÍĜ wiedergegeben, oft sogar innerhalb eines Textes wechselnd.
Sprachentwicklung

Das Altakkadische, das bis zum Ende des dritten vorchristlichen Jahrtausends verwendet wurde, unterscheidet sich sowohl vom Babylonischen wie auch vom Assyrischen und wurde von diesen Dialekten verdrängt. Bereits im 21. Jahrhundert v. Chr. waren diese beiden späteren Hauptdialekte deutlich unterscheidbar. Altbabylonisch ist, wie auch das ihm nahestehende Mariotische, deutlich innovativer als das etwas archaische Altassyrische und das sprachlich und geografisch entferntere Eblaitische. So findet sich im Altbabylonischen erstmals die Form lu-prus (ich will entscheiden), statt älterem la-prus. Dennoch hat auch Assyrisch eigene Neuerungen entwickelt, wie z. B. die „assyrische Vokalharmonie“, die jedoch nicht mit den Harmoniesystemen im Türkischen oder Finnischen zu vergleichen ist. Das Eblaitische ist sehr archaisch, es kennt noch einen produktiven Dual sowie ein nach Fall, Zahl und Geschlecht differenziertes Relativpronomen. Beides ist bereits im Altakkadischen verschwunden.

Die ausgestorbene Akkadische Sprache Cuneiform_script
Eine akkadische Inschrift

Altbabylonisch ist die Sprache König Hammurapis, der den in heutiger Zeit nach ihm benannten Codex Hammurapi, einen der ältesten Gesetzestexte der Welt, schuf. Ab dem 15. Jahrhundert v. Chr. spricht man von „Mittelbabylonisch“. Die Trennung ist dadurch bedingt, dass die Kassiten um 1550 v. Chr. Babylon eroberten und über 300 Jahre lang beherrschten. Sie gaben zwar ihre Sprache zugunsten des Akkadischen auf, beeinflussten die Sprache jedoch. In der Blütezeit des Mittelbabylonischen galt es in der gesamten Alten Welt des Orients, einschließlich Ägyptens, als Schriftsprache der Diplomatie. In diese Zeit fällt auch die Übernahme zahlreicher Lehnwörter aus nordwestsemitischen Sprachen und aus dem Hurritischen. Diese waren jedoch nur in den Grenzregionen des akkadischen Sprachgebiets gebräuchlich.

Auch das Altassyrische entwickelte sich im zweiten vorchristlichen Jahrtausend weiter. Da es jedoch eine reine Volkssprache war – die Könige schrieben Babylonisch –, sind nur wenige umfangreiche Texte aus dieser Zeit überliefert. Man spricht von „Mittelassyrisch“ bei dieser Sprache von etwa 1500 v. Chr. an.

Im 1. Jahrtausend v. Chr. wurde das Akkadische mehr und mehr als Amtssprache verdrängt. Zunächst bestanden ab etwa 1000 v. Chr. Akkadisch und Aramäisch parallel als Amtssprachen. Das wird auf vielen Abbildungen deutlich, auf denen ein Tontafelschreiber Akkadisch schreibt und ein Papyrus- oder Lederschreiber Aramäisch. Auch die zeitgenössischen Texte zeigen dies. Man spricht ab dieser Zeit von „Neuassyrisch“ bzw. „Neubabylonisch“. Ersteres erhielt im 8. Jahrhundert v. Chr. einen großen Aufschwung durch den Aufstieg des Assyrischen Reichs zur Großmacht. Im Jahre 612 v. Chr. wurde die Stadt Ninive und damit das assyrische Reich zerstört. Von da an gab es nur noch etwa zehn Jahre lang spärliche assyrische Texte.

Die ausgestorbene Akkadische Sprache 800px-Pergamon_Museum_Berlin_2007086
Detailansicht der Bauinschrift am Ischtar-Tor (604-562 v. Chr.)

Nach dem Ende der mesopotamischen Reiche, das durch die Eroberung des Gebiets durch die Perser kam, wurde Akkadisch, das dann nur noch in Form des „Spätbabylonischen“ existierte, als Volkssprache verdrängt, jedoch als Schriftsprache weiterhin verwendet. Auch nach dem Einmarsch der Griechen unter Alexander dem Großen im 4. Jahrhundert v. Chr. konnte sich die Sprache als Schriftsprache behaupten. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass zu dieser Zeit Akkadisch als gesprochene Sprache bereits ausgestorben war oder zumindest nur noch in sehr kleinem Umfang verwendet wurde. Die jüngsten Texte in akkadischer Sprache stammen aus der Mitte des dritten nachchristlichen Jahrhunderts.
Entzifferung

Die akkadische Sprache wurde erst wiederentdeckt, als der Deutsche Carsten Niebuhr in dänischen Diensten 1767 umfangreiche Abschriften von Keilschrifttexten anfertigen konnte und in Dänemark präsentierte. Sofort begannen die Bemühungen, die Schrift zu entschlüsseln. Besonders hilfreich waren dabei mehrsprachige Texte, die unter anderem altpersische und akkadische Teile hatten. Dadurch, dass zahlreiche Königsnamen in diesen Texten vorkamen, konnte man zumindest einige Keilschriftzeichen identifizieren, die 1802 von Georg Friedrich Grotefend der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Bereits damals erkannte man, dass Akkadisch zu den semitischen Sprachen gehört. Der endgültige Durchbruch in der Entzifferung der Schrift und damit im Zugang zur akkadischen Sprache gelang in der Mitte des 19. Jahrhunderts Henry Rawlinson.
Dialekte

Die folgende Tabelle enthält zusammenfassend die bisher sicher identifizierten Dialekte des Akkadischen.

Dialekt Region
Assyrisch Nordmesopotamien
Babylonisch Zentral- und Südmesopotamien
Mariotisch Mittlerer Euphrat (in und um Mari)
Tell Beydar Nordsyrien (in und um Tell Beydar)

Einige Wissenschaftler (z. B. Sommerfeld (2003)) nehmen weiterhin an, dass das in den ältesten Texten verwendete „Altakkadisch“ keine Vorform der späteren Dialekte Assyrisch und Babylonisch war, sondern ein eigener Dialekt, der jedoch von diesen beiden verdrängt wurde und früh ausstarb.

Das Eblaitische in Nordsyrien (in und um Ebla) wird von manchen Forschern als ein weiterer akkadischer Dialekt betrachtet, meistens jedoch als eigenständige ostsemitische Sprache.
Phonetik und Phonologie

Da das Akkadische als gesprochene Sprache ausgestorben ist und über die Aussprache keine zeitgenössischen Aufzeichnungen gemacht wurden, lässt sich die exakte Phonetik und Phonologie nicht mehr erforschen. Jedoch können aufgrund der Verwandtschaft zu den übrigen semitischen Sprachen und auch der Varianten der Schreibungen innerhalb des Akkadischen einige Aussagen getroffen werden.
Konsonanten

Die folgende Tabelle gibt die in der akkadischen Keilschriftverwendung unterschiedenen Laute wieder. Die IPA-Zeichen stellen die nach Streck 2005 vermutete Aussprache dar. In Klammern dahinter folgt die Transkription, die in der Fachliteratur für diesen Laut anzutreffen ist, sofern sie sich vom Lautschrift-Zeichen unterscheidet. Diese Transkription wurde für alle semitischen Sprachen von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) vorgeschlagen und daher als DMG-Umschrift bezeichnet.

Daneben wird von den meisten Akkadologen die Existenz eines hinteren mittleren Vokals (o oder ɔ) vermutet. Die Keilschrift bietet hierfür jedoch kaum Evidenz.

Alle Konsonanten und Vokale kommen kurz und lang vor. Konsonantenlänge wird durch Doppeltschreibung des betreffenden Konsonanten ausgedrückt, Vokallänge durch einen Querstrich über dem Vokal (ā, ē, ī, ū). Dieser Unterschied ist phonemisch, d. h. bedeutungsunterscheidend, und wird auch in der Grammatik ausgenutzt, z. B. iprusu (dass er entschied) vs. iprusū (sie entschieden).


Betonung

Über die Betonung im Akkadischen ist nichts bekannt. Zwar gibt es einige Anhaltspunkte, wie die Vokaltilgungsregel, die im folgenden kurz beschrieben wird, sowie einige Schreibungen in der Keilschrift, die eine Hervorhebung bestimmter Vokale darstellen könnten, jedoch konnte bisher keine Betonungsregel bewiesen werden.

Das Akkadische kennt eine Regel, die kurze (und wahrscheinlich unbetonte) Vokale löscht. Dies geschieht nicht mit Vokalen in der letzten Silbe von Wörtern und auch nur in offenen Silben, die einer anderen offenen Silbe mit kurzem Vokal folgen. Offene Silben sind dabei solche, die auf einen Vokal enden. Beispielsweise lautet das Verbaladjektiv (Partizip II) des Verbs prs (entscheiden, trennen) in seiner weiblichen Form paris-t-um (-t zeigt das feminine Geschlecht an, -um ist die Nominativ-Endung). Das /i/ wird nicht getilgt, da es sich in einer geschlossenen Silbe (/ris/) befindet. In seiner männlichen Form heißt es jedoch pars-um, da in der zugrundeliegenden Form /pa.ri.sum/ das /i/ in einer offenen Silbe steht und auf eine kurze offene Silbe (/pa/) folgt.
In den späteren Sprachstufen des Akkadischen ist daneben eine generelle Tilgung kurzer Vokale im Wortauslaut zu beobachten.
Grammatik
Morphologie
Allgemeines

Wie alle semitischen Sprachen verwendet auch das Akkadische die sogenannte Wurzelflexion. Die „Wurzel“ eines Wortes, die seine Grundbedeutung beinhaltet, besteht in der Regel aus drei Konsonanten, den sogenannten Radikalen. Die Radikale oder Wurzelkonsonanten werden in der Transkription manchmal mit großen Buchstaben wiedergegeben, z. B. PRS (entscheiden, trennen). Zwischen und um diese Wurzelkonsonanten werden im Akkadischen verschiedene Infixe, Präfixe und Suffixe gesetzt, die grammatikalische und wortbildende Funktionen besitzen. Das Konsonant-Vokal-Muster, das sich ergibt, differenziert die Grundbedeutung der Wurzel. Der mittlere Wurzelkonsonant (Radikal) kann einfach oder verdoppelt (gelängt) sein. Dieser Unterschied ist ebenfalls bedeutungsdifferenzierend. Beispiele hierfür finden sich im Abschnitt „Verbmorphologie“.

Die Konsonanten ʔ, w, j und n werden als „schwache Radikale“ bezeichnet. Wurzeln, die diese Radikale enthalten, bilden unregelmäßige Stammformen.

Dieses morphologische System unterscheidet sich deutlich von dem der indoeuropäischen Sprachen. Im Deutschen ändert sich beispielsweise die Wortbedeutung grundlegend, wenn man einzelne Vokale austauscht, z. B. „Rasen“ vs. „Rosen“.
Kasus, Numerus und Genus

Das Akkadische hat zwei grammatische Geschlechter, männlich und weiblich. Weibliche Substantive und Adjektive haben meistens ein -(a)t am Ende des Stamms. Das Kasussystem ist einfach. Es beinhaltet im Singular drei Kasus (Nominativ, Genitiv und Akkusativ), im Plural jedoch nur zwei Kasus (Nominativ und Obliquus). Adjektive kongruieren in Kasus, Numerus und Genus mit dem Bezugswort und folgen diesem in der Regel.

Am Beispiel der Substantive šarrum (König) und šarratum (Königin) und des Adjektivs dannum (stark) wird in der folgenden Tabelle das Kasussystem im Altbabylonischen verdeutlicht:

Kasus/Numerus männlich weiblich
Substantiv
Nominativ Singular šarr-um šarr-at-um
Genitiv Singular šarr-im šarr-at-im
Akkusativ Singular šarr-am šarr-at-am
Nominativ Plural šarr-ū šarr-ātum
Obliquus Plural šarr-ī šarr-ātim
Adjektiv
Nominativ Singular dann-um dann-at-um
Genitiv Singular dann-im dann-at-im
Akkusativ Singular dann-am dann-at-am
Nominativ Plural dann-ūtum dann-ātum
Obliquus Plural dann-ūtim dann-ātim

Wie man sieht, unterscheiden sich die Endungen für Substantive und Adjektive nur im männlichen Plural. Einige Substantive, vor allem geografische Begriffe wie „Stadt“, „Feld“ u. ä. können im Singular zusätzlich einen Lokativ auf -um bilden. Dieser ist jedoch anfangs nicht produktiv und die resultierenden Formen stellen erstarrte adverbiale Bestimmungen dar. In neubabylonischer Zeit wird der um-Lokativ immer häufiger und ersetzt in vielen Formen die Konstruktion mit der Präposition ina.

In späteren Entwicklungsstufen des Akkadischen ist, außer im Lokativ, zunächst die sogenannte Mimation (analog mit der Nunation, die im Arabischen auftritt), also das -m, das in den meisten Kasusendungen auftritt, entfallen. Später fielen im Singular der Substantive Nominativ und Akkusativ zu -u zusammen. Im Neubabylonischen trat ein Lautwandel ein, durch den kurze Vokale im Wortauslaut verschwanden. Damit entfiel die Unterscheidung der Kasus außer bei den männlichen Nomen im Plural. In vielen Texten wurden die Kasusvokale jedoch weiterhin geschrieben, dies jedoch nicht konsequent und oft auch falsch. Da die wichtigste Kontaktsprache des Akkadischen in dieser Zeit das Aramäische war, das ebenfalls über keine Kasusunterscheidung verfügt, war diese Entwicklung wohl nicht nur phonologisch bedingt.
Status

Das akkadische Substantiv besitzt drei verschiedene Status. Sie drücken die syntaktische Beziehung des Substantivs zu anderen Satzteilen aus. Der status rectus (regierter Status) ist dabei die Grundform. Der status absolutus (absoluter Status) wird verwendet, wenn das Substantiv in einem Nominalsatz (z. B. A ist ein B) als Prädikat verwendet wird.
(1) Awīl-um šū šarrāq.
Mensch – Nominativ er Dieb (Status Abs.)
‚Dieser Mensch ist ein Dieb.‘

Folgt einem Substantiv ein Possessivsuffix oder ein Substantiv im Genitiv, so muss es im status constructus stehen, der oft genau wie der Status absolutus durch Abtrennen des Kasussuffixes gebildet wird.
(2) mār-šu
Sohn (St.constr.) – 3.Person.Singular.männl.Possessivpronomen
‚sein Sohn‘, ‚seines Sohnes‘, ‚seinem Sohn‘, ‚seinen Sohn‘
(3) mār šarr-im
Sohn (St.constr.) König – Genitiv.Singular
‚der Sohn des Königs‘

Eine Genitivverbindung kann jedoch auch mit der Partikel ša hergestellt werden. Das Substantiv, von dem die Genitivphrase abhängt, steht dabei im Status rectus. Die gleiche Partikel wird auch zur Anknüpfung von Relativsätzen verwendet.
(4) mār-um ša šarr-im
Sohn – Nominativ.Singular Attribut König – Genitiv.Singular
‚der Sohn des Königs‘
(5) awīl-um ša māt-am i-kšud-Ø-u
Mensch – Nominativ.Singular Attribut Land – Akkusativ.Singular 3.Person – erobern (Präteritum) – Singular.männl. – Subordinativ
‚der Mann, der das Land eroberte‘
Verbmorphologie

Bei den Verben werden vier Stämme unterschieden. Der Grundstamm (G-Stamm) ist die nicht-abgeleitete Form. Mit dem Dopplungsstamm (D-Stamm) werden Applikativ-, Kausativ- oder Intensivformen gebildet. Er erhielt seine Bezeichnung von der Dopplung des mittleren Radikals, die für D-Formen typisch ist. Die gleiche Dopplung tritt jedoch auch im Präsens der übrigen Stammformen auf. Der Š-Stamm (Stammbildungselement š-) wird für Kausative verwendet. Im D- und Š-Stamm ändern die Konjugationspräfixe ihren Vokal in /u/. Der N-Stamm drückt Passiv aus. Das Stammbildungselement n- wird dabei an den folgenden ersten Konsonanten der Wurzel angeglichen, der dadurch gelängt wird (vgl. Bsp. 9 in der folgenden Tabelle). In einigen Formen steht es jedoch nicht direkt vor dem Konsonanten, wodurch die ursprüngliche Form /n/ erhalten bleibt (vgl. Bsp. 15).

Jeder der vier Stämme kann neben der normalen Verwendung einen Reflexiv- und einen Iterativstamm bilden. Die Reflexivstämme werden mit einem Infix -ta- gebildet. Daher werden sie auch Gt-, Dt-, Št- bzw. Nt-Stamm genannt, wobei der Nt-Stamm nur von sehr wenigen Verben gebildet wird. Für die Iterativstämme verwendet man ein Infix -tan-, das jedoch nur im Präsens sichtbar ist. Die übrigen Zeitformen und Ableitungen der sog. tan-Stämme Gtn, Dtn, Štn und Ntn lauten wie die entsprechenden Formen der Reflexivstämme.

Von vielen Verben lassen sich auf diese Weise theoretisch viele tausend Formen bilden. Diese äußerst umfangreiche Verbmorphologie ist eines der besonderen Merkmale der semitischen Sprachen. Die folgende Tabelle zeigt einen kleinen Ausschnitt aus der Formenvielfalt der Wurzel PRS (entscheiden, trennen).

So hier brechen wir ab,wer weiter lesen möchte hier der Link dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Akkadische_Sprache

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