Sirona - Göttin der Heilung
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Sirona - Göttin der Heilung
Sirona, auch Đirona, war eine keltische Göttin der Heilung. Sie wurde ikonographisch der römischen Heilgöttin Hygieia gleichgesetzt. Sie ist häufig Kultgenossin des Apollo Grannus.
Sirona-Heiligtum in Hochscheid, Informationstafel und Statue der Sirona
Fundorte von Inschriften der Sirona
Sirona ist ausschließlich aus Inschriften bekannt, keine antike Schriftquelle erwähnt sie, sie hat keinerlei Mythologie.
Bisher sind neun Weihinschriften für (Dea) Sirona alleine bekannt. Sie finden sich überwiegend in den Provinzen Gallia Belgica und Germania superior, vereinzelt in den Provinzen Gallia Celtica, Aquitania[1] und Lugdunensis.
Häufiger jedoch, insgesamt fünfzehn Mal, wird sie in Kombination mit Apollo genannt, der im Zuge der Interpretatio Romana mit dem Heilgott Grannus identifiziert wurde. Diese Inschriften finden sich in der Gallia Belgica und der Germania superior[2], in Raetia, Noricum, Pannonia und Dacia [3] sowie einmal in Rom[4], nicht jedoch im westlichen Gallien.
Ein Heiligtum des Apollo und der Sirona des 2. Jahrhunderts n. Chr. wurde in Hochscheid (Hunsrück) ausgegraben.[5] Dort fand sich auch die Inschrift „DEO APOLLINI ET SANCTE SIRONE“.[6] Ein weiteres Heiligtum des Apollo und der Sirona ist durch eine 201 n. Chr. datierte Bauinschrift aus Großbottwar belegt.[7] Sirona wurde häufig an Heilquellen verehrt.
Dargestellt wurde sie als junge mit einer Palla bekleideten Frau, teilweise mit Traube und Ähre als Attribut, teilweise, nach dem Vorbild der Hygieia, mit einer Schlange in ihren Händen haltend.
Name
Ihr Name bedeutet „erhabener, großer Stern“ [8] oder „Kalbin, Färse“. Helmut Birkhan präferiert die letztere Übersetzung, da er es, Garrett S. Olmsted folgend, mit der indogermanischen Wortwurzel *ster- („noch nicht geschlechtsreifes Rind“) in Verbindung bringt.[9]
In Inschriften kommen neben Sirona noch andere Schreibweisen vor: Mehrmals Đirona[10] und jeweils einmal Serana[11] und Thirona[12]. Die verschiedenen Schreibweisen des Anfangslautes zeigen die Schwierigkeit, ihn mit dem lateinischen Alphabet wiederzugeben. Das Đ wird Tau Gallicum genannt und ähnlich wie ein scharfes, zischendes ß, ss, z oder ts ausgesprochen, am Wortanfang jedoch auch wie st. Daher wurde die Göttin wohl ungefähr Zirona ausgesprochen.
Quelle - literatur & einzelnachweise
Sirona-Heiligtum in Hochscheid, Informationstafel und Statue der Sirona
Fundorte von Inschriften der Sirona
Sirona ist ausschließlich aus Inschriften bekannt, keine antike Schriftquelle erwähnt sie, sie hat keinerlei Mythologie.
Bisher sind neun Weihinschriften für (Dea) Sirona alleine bekannt. Sie finden sich überwiegend in den Provinzen Gallia Belgica und Germania superior, vereinzelt in den Provinzen Gallia Celtica, Aquitania[1] und Lugdunensis.
Häufiger jedoch, insgesamt fünfzehn Mal, wird sie in Kombination mit Apollo genannt, der im Zuge der Interpretatio Romana mit dem Heilgott Grannus identifiziert wurde. Diese Inschriften finden sich in der Gallia Belgica und der Germania superior[2], in Raetia, Noricum, Pannonia und Dacia [3] sowie einmal in Rom[4], nicht jedoch im westlichen Gallien.
Ein Heiligtum des Apollo und der Sirona des 2. Jahrhunderts n. Chr. wurde in Hochscheid (Hunsrück) ausgegraben.[5] Dort fand sich auch die Inschrift „DEO APOLLINI ET SANCTE SIRONE“.[6] Ein weiteres Heiligtum des Apollo und der Sirona ist durch eine 201 n. Chr. datierte Bauinschrift aus Großbottwar belegt.[7] Sirona wurde häufig an Heilquellen verehrt.
Dargestellt wurde sie als junge mit einer Palla bekleideten Frau, teilweise mit Traube und Ähre als Attribut, teilweise, nach dem Vorbild der Hygieia, mit einer Schlange in ihren Händen haltend.
Name
Ihr Name bedeutet „erhabener, großer Stern“ [8] oder „Kalbin, Färse“. Helmut Birkhan präferiert die letztere Übersetzung, da er es, Garrett S. Olmsted folgend, mit der indogermanischen Wortwurzel *ster- („noch nicht geschlechtsreifes Rind“) in Verbindung bringt.[9]
In Inschriften kommen neben Sirona noch andere Schreibweisen vor: Mehrmals Đirona[10] und jeweils einmal Serana[11] und Thirona[12]. Die verschiedenen Schreibweisen des Anfangslautes zeigen die Schwierigkeit, ihn mit dem lateinischen Alphabet wiederzugeben. Das Đ wird Tau Gallicum genannt und ähnlich wie ein scharfes, zischendes ß, ss, z oder ts ausgesprochen, am Wortanfang jedoch auch wie st. Daher wurde die Göttin wohl ungefähr Zirona ausgesprochen.
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