Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Ähnliche Themen
    Suchen
     
     

    Ergebnisse in:
     


    Rechercher Fortgeschrittene Suche

    Neueste Themen
    » R.I.P. Karin
    * Milo Dor * Icon_minitimeGestern um 12:04 am von Admin

    » R.I.P. Marcus
    * Milo Dor * Icon_minitimeFr Mai 17, 2024 8:07 am von Admin

    » Metallfilter Reinigung Dunstabzugshaube
    * Milo Dor * Icon_minitimeMo Mai 06, 2024 12:17 am von Admin

    » Telefunken S950 Settings
    * Milo Dor * Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:24 am von Admin

    » Füllstandanzeige
    * Milo Dor * Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:16 am von Admin

    » ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
    * Milo Dor * Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

    » Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
    * Milo Dor * Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

    » Akne Filme Dr. Pimple Pooper
    * Milo Dor * Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

    » R.I.P. Manni
    * Milo Dor * Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

    Navigation
     Portal
     Index
     Mitglieder
     Profil
     FAQ
     Suchen
    Partner
    free forum
    Mai 2024
    MoDiMiDoFrSaSo
      12345
    6789101112
    13141516171819
    20212223242526
    2728293031  

    Kalender Kalender


    * Milo Dor *

    Nach unten

    * Milo Dor * Empty * Milo Dor *

    Beitrag  checker Do Sep 25, 2014 4:54 am

    Milo Dor (* 7. März 1923 als Milutin Doroslovac in Budapest; † 5. Dezember 2005 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller serbischer Herkunft, zudem Übersetzer, Mittler zwischen verschiedenen Literaturen und Anwalt österreichischer Autoren. Er verfasste zahlreiche sozialkritische Romane, ohne das Unterhaltsame zu verschmähen. Am bekanntesten wurde er mit seiner Trilogie Raikow-Saga, die 1979 auch in einem Band erschien, und knapp 10 Jahre später durch sein Eingreifen in die Waldheim-Affäre.

    Leben

    Der Sohn eines Chirurgen und einer Mutter, die einen Kosmetiksalon führte, wuchs im Banat und später in Belgrad auf. Er besuchte das Gymnasium. Bereits als Schüler war er Mitglied der Kommunistischen Jugend und versuchte sich als Lyriker in serbokroatischer Sprache. 1940 wurde er der Schule verwiesen, weil er einen Schulstreik organisiert hatte. 1941 legte er als Externer sein Abitur ab. Er war in der jugoslawischen Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besatzung aktiv. Im März 1942 durch die Belgrader Spezialpolizei verhaftet, die der deutschen Gestapo unterstand, erlitt er Gefängnis- und Lageraufenthalte, dabei auch Folter. 1943 schoben ihn die Deutschen als Fremdarbeiter nach Wien ab. 1944 folgte eine erneute Verhaftung mit anschließender Schutzhaft.

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb Dor in Österreich. Er studierte bis 1949 Theaterwissenschaft und Romanistik an der Universität Wien und war gleichzeitig als deutsch schreibender Journalist tätig. Er war mit Hans Weigel sowie Reinhard Federmann befreundet, mit dem er zahlreiche Bücher gemeinsam schrieb.[1] Franz Theodor Csokor und Erich Kästner förderten ihn. Ab 1951 war er Mitglied der Gruppe 47.

    Sein erster, dokumentarisch angelegter Roman Tote auf Urlaub von 1952 fand starke Beachtung. Allerdings sei ihm auch mit seinem dritten, autobiographisch geprägten Roman Die weiße Stadt von 1969 („Held“ ist ein ins schäbige Kleinbürgertum abgesunkener ehemaliger Revolutionär) nicht „der große Zeitroman“ gelungen, heißt es im Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller.[2] Möglicherweise ging Dors Vielschreiben zu Lasten der Qualität. Da er sich vom Schreiben ernähren wollte, war er enorm produktiv, dabei auch als Hör- und Fernsehspielautor sowie Herausgeber und Übersetzer unermüdlich. Sein Roman Der letzte Sonntag. Bericht über das Attentat von Sarajewo von 1982 ist die Grundlage des Theaterstücks Die Schüsse von Sarajevo von seinem Sohn Milan Dor und Stephan Lack. Das Stück wurde am 3. April 2014 am Theater in der Josefstadt uraufgeführt.[3]
    Flaschenpost gegen Nationalismus

    Für das „Krebsgeschwür der Seele“ hält der vielsprachige Dor Vorurteile. „Ich weiß nicht, ob Bücher zum Abbau der nationalen Schranken und somit zur Verständigung zwischen verschiedenen Völkern dienen können, mir stehen aber keine anderen Waffen zur Verfügung als Worte, die vielleicht eines Tages als Flaschenpost irgendwelche junge Leserinnen und Leser erreichen und sie zum Nachdenken ermuntern werden.“[4]

    Dor lebte mit seiner zweiten Frau (Heirat 1955) bis zu deren Tod im Jahr 2002, dann allein, hauptsächlich bei Wien, aber auch in Rovinj auf der kroatischen Halbinsel Istrien. Sein Sohn ist der bekannte österreichische Filmemacher Milan Dor.

    Milo Dor starb nach einer Herzattacke 2005 in einem Wiener Krankenhaus und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 33 G, Nummer 36) beigesetzt. Sein Kollege Michael Scharang nahm in seiner Grabrede auf Dors Ader für Komik Rücksicht: „Es schnürt einem das Herz zusammen. Ein gemeinerer Gegensatz ist weder denkbar noch empfindbar als der zwischen der strahlenden Erscheinung Milo Dors und dem Umstand, daß dieser herrliche Mensch, der jeden Raum, den er betrat, allein durch seine Anwesenheit größer werden ließ, nun angewiesen ist auf die Enge eines Sarges.“[5]
    Auszeichnungen

    Mitglied des Österreichischen PEN-Clubs und langjähriger Präsident der Interessengemeinschaft Österreichischer Autoren
    1962 Österreichischer Staatspreis für Literatur
    1972 Anton-Wildgans-Preis
    1977 Literaturpreis der Stadt Wien
    1980 Österreichischer Würdigungspreis für Literatur
    1983 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
    1988 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
    1989 Österreichischer Staatspreis für Verdienste um die Österreichische Kultur im Ausland
    1990 Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
    1998 Andreas-Gryphius-Preis
    2001 Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch
    2003 Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
    2004 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien[6]
    2006 (posthum) Theodor-Kramer-Preis

    Werke

    Unterwegs, Erzählungen, Wien 1947
    Tote auf Urlaub, Roman, Stuttgart 1952[7]
    Und einer folgt dem andern, Kriminalroman, Nürnberg 1953 (zusammen mit Reinhard Federmann)
    der unterirdische strom: träume in der mitte des jahrhunderts. ein versuch, Frankfurt/Main 1953 (mit Reinhard Federmann)
    Romeo und Julia in Wien, Bad Wörishofen 1954 (mit Reinhard Federmann)
    Führer durch Jugoslawien, Reiseführer, Köln 1955 (unter dem Namen Alex Lutin)
    Othello von Salerno, Roman, München 1956 (mit Reinhard Federmann)
    Nichts als Erinnerung, Roman, Stuttgart 1959[8]
    Die Frau auf dem Medaillon, Roman, Wien 1959 (unter dem Namen Alexander Dormann)
    Das Gesicht unseres Jahrhunderts, Bildband, Düsseldorf 1960 (mit Reinhard Federmann)
    Salto mortale, Erzählungen, Zürich 1960
    Internationale Zone, Roman, 1961 (mit Reinhard Federmann)
    Die Abenteuer des Herrn Rafaeljan, Roman, Gütersloh 1963 (mit Reinhard Federmann)
    Der politische Witz, München 1964 (mit Reinhard Federmann)
    Der Sohn des Wesirs. Märchen aus Jugoslawien, Wien 1965
    Ballade vom menschlichen Körper, Graz 1966
    Der galante Witz, München 1966 (mit Reinhard Federmann)
    Der groteske Witz, München 1968 (mit Reinhard Federmann)
    Die weiße Stadt, Roman, Hamburg 1969
    Menuett, Drama, Wien 1971
    Das Pferd auf dem Balkon, Jugendbuch, Wien 1971
    Alle meine Brüder, Roman, München 1978
    Die Raikow-Saga, enthält die Roman-Trilogie Tote auf Urlaub / Nichts als Erinnerung / Die weiße Stadt, München 1979
    Istrien, Wien 1981 (mit Leo Zogmayer)
    Meine Reisen nach Wien und andere Verirrungen, Erzählungen, München 1981
    Der letzte Sonntag. Bericht über das Attentat von Sarajewo, Wien 1982
    Die Leiche im Keller: Dokumente des Widerstands gegen Dr. Kurt Waldheim, Wien 1988
    Auf dem falschen Dampfer: Fragmente einer Autobiographie, Wien 1988
    Auf der Suche nach der größeren Heimat, Reisebeschreibungen, St. Pölten 1988
    Ein schwerer Tag, Frankfurt am Main 1989
    Der Mann, der fliegen konnte, Erzählung, Wien 1990[9]
    Fragen eines altmodischen Humanisten: Rede anlässlich der Verleihung des Ehrenpreises des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln, 1990 (mit einer Laudatio von Alexander Giese)
    Leb wohl, Jugoslawien, Salzburg 1993[10]
    Mitteleuropa, Mythos oder Wirklichkeit, Salzburg 1996
    Und wenn sie nicht gestorben sind ..., Politthriller, Wien 1996 (mit Reinhard Federmann)
    Wien, Juli 1999, eine Geschichte, Wien 1997
    Grenzüberschreitungen: Positionen eines kämpferischen Humanisten, Wien 2003

    Einige Bücher wurden ins Englische, Französische, Serbische, Niederländische, Dänische oder Schwedische übersetzt
    Herausgeberschaft

    Es ist nicht leicht, ein Mann zu sein, München 1955
    Die Verbannten, Anthologie, Graz 1962
    Gemordete Literatur, Dichter der russischen Revolution, Salzburg 1963 (zusammen mit Reinhard Federmann)
    Genosse Sokrates, Wien 1963
    Televisionen: neue Fernsehspiele, Wien 1963
    Der Flug des Ikaros, Hörspiele, Herrenalb/Schwarzwald 1964
    Tausend Jahre Liebe, Klassiker der erotischen Literatur, Wien 1964
    Ein Orden für Argil, Anthologie jugoslawischer Prosa, Herrenalb/Schwarzwald 1965
    In memoriam Reinhard Federmann, Wien 1977
    Schreib wie du schweigst, Serbische Aphorismen, Wien 1984
    Die Leiche im Keller, Wien 1988
    Mit dem Kopf durch die Wand, Serbische Aphorismen, Graz 1988
    Das schwarze Licht, Serbische Erzähler der Gegenwart, Wien 1990
    Schriftsteller und Potentaten, Schriften aus fünf Jahrhunderten, Wien 1991
    Irren ist menschlich. Und patriotisch, Salzburg 1994
    Angekommen: Texte nach Wien zugereister Autorinnen und Autoren, Wien 2005

    Übersetzungen

    Stephen Crane: Die Flagge des Mutes, Frankfurt 1955 (mit Elisabeth Moltkau)
    Ivo Andrić: Der verdammte Hof, Berlin 1957
    Mond überm Zigeunerwagen, Serbische Lieder, München 1959 (mit Reinhard Federmann)
    Georges Simenon: Maigret und der Schatten am Fenster, Köln 1959 (mit Reinhard Federmann)
    Isaak Babel: Zwei Welten, München 1960 (mit Reinhard Federmann)
    Isaak Babel: Die Geschichten des Isaak Babel, München 1961
    Ivo Andrić: Die Geliebte des Veli Pascha, Novellen, Zürich 1962
    Ivo Andrić: Die Brücke über die Zepa, Hamburg 1963 (mit Alois Schmaus und Reinhard Federmann)
    Miroslav Krleža: Die Glembays, Drama, Graz 1963
    Miroslav Krleža: In Agonie, Drama, Graz 1964
    Miroslav Krleža: Leda, Drama, Graz 1964
    Georges Simenon: Maigret und die Zwillinge, Stuttgart 1964 (mit Isolde Kolbenhoff)
    Miroslav Krleža: Galizien, Drama, Wien 1971
    Miroslav Krleža: Die Wolfsschlucht, Wien 1977
    Isaak Babel: Petersburg 1918, Pfullingen 1977 (mit Reinhard Federmann)
    Ivo Brean: Hamlet in Unterschlammdorf, Wien 1978
    Vasko Popa: Wolfserde, München 1979
    Branislav Nušić: Die Macht, Wien 1983
    Milovan Vitezović: Mensch ärgere dich, Aphorismen, Wien 1985
    Dušan Kovačević: Der Profi, Berlin 1991
    Vasko Popa: Die kleine Schachtel, Klagenfurt 1993
    Vasko Popa: Nebenhimmel, München (mit Karl Dedecius)
    Ivo Andrić: Buffet Titanic, Klagenfurt 1995 (mit Reinhard Federmann)
    Bogdan Bogdanović: Der verdammte Baumeister, Wien 1997
    Ildi Ivanji: Wetten am Tor, Wien 2000
    Jovan Sekelj: Memoiren eines Antihelden, Wien 2003
    Stanislav Vinaver: Wien, Wien 2003

    Quelle - literatur & Einzelnachweise
    checker
    checker
    Moderator
    Moderator

    Anzahl der Beiträge : 49390
    Anmeldedatum : 03.04.11
    Ort : Braunschweig

    Nach oben Nach unten

    Nach oben

    - Ähnliche Themen

     
    Befugnisse in diesem Forum
    Sie können in diesem Forum nicht antworten