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Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges

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Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges Empty Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges

Beitrag  Andy Mi Okt 22, 2014 10:58 pm

Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg gab es auf Seiten der alliierten Streitmächte und der Achsenmächte. Es gab auch Internierungen bei kriegsunbeteiligten Staaten.

Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges 220px-Italian_soldiers_taken_prisoner_during_Operation_Compass
Italiener in britischer Kriegsgefangenschaft auf einem Marsch im heutigen Libyen

Rechtsstatus

Zu den Grundlagen gehören unter anderem die Haager Landkriegsordnung, die Haager Abkommen, das Genfer Protokoll und die Genfer Konventionen. Dabei unterschied sich die Situation auf dem östlichen Kriegsschauplatz von der auf dem westlichen dadurch, dass bei der Kriegführung eine völkerrechtliche Bindung an die Haager Landkriegsordnung und die beiden Genfer Konventionen über die Behandlung der Kriegsgefangenen und der Verwundeten weder von der Sowjetunion noch vom Deutschen Reich angestrebt wurde, wobei die „sowjetischen Vorschriften über die Behandlung der Kriegsgefangenen in vielen Punkten dem Kriegsvölkerrecht entsprachen“, obwohl sie im Unterschied zum Deutschen Reich weder der Genfer Konvention über die Kriegsgefangenen noch der Haager Landkriegsordnung beigetreten war.[1]
Hilfe durch Dritte

Nicht am Krieg beteiligte Staaten und internationale Organisationen leisteten nach den Regeln des Kriegsvölkerrechts Hilfe, um das Schicksal der Kriegsgefangenen zu erleichtern. Zu den Hilfeleistungen gehörten:

Interessenvertretung durch eine Schutzmacht
Betreuung durch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz
Internierung und Austausch von Kriegsgefangenen

Soldaten der Achsenmächte

Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges Sinzig_enclosure
Sinzig (Rheinwiesenlager)

Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges Gefangenen-Meldung_Vorderseite
Gefangenenmeldung für deutsche Kriegsgefangene im Gefangenschaft der USA (Vorderseite der Postkarte)

Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges Gefangenen-Meldung_Rueckseite
Rückseite der Postkarte

Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges 640px-Denkmal_Kriegsgefangener
Denkmal für Kriegsgefangene und Vermisste in Neustadt am Rübenberge

Kriegsgefangene der Achse in Gefangenschaft der Westmächte

Etwa 3.630.000 Soldaten der Wehrmacht befanden sich in britischen Lagern in Großbritannien, Deutschland, Italien, Kanada, Malta, Madagaskar und anderen Ländern. Darunter waren auch 58.600 Österreicher.

Ungefähr 3.100.000 deutsche Kriegsgefangene befanden sich in amerikanischen Lagern, davon rund 371.000[2] in den USA. 135.000 wurden 1943 in Tunesien gefangengenommen, 10.000 in Italien und 182.000 1944 bei der Invasion der Normandie.[3] Jeder Kriegsgefangene erhielt sofort nach seiner Gefangennahme sowie bei jedem Adresswechsel eine Postkarte, auf der er seinen Angehörigen Angaben über seinen Gesundheitszustand machen sowie seine gegenwärtige Anschrift und Gefangenennummer mitteilen konnte (siehe Abbildungen). Die Gefangenen wurden auf zahlreiche Lager verteilt. „Fraternisation“ war nicht erwünscht; in den Südstaaten wurden die Soldaten in der Landwirtschaft eingesetzt, wo sie zum Teil mit Afroamerikanern konkurrierten, die häufig Arbeiten unter schlechten Arbeitsbedingungen, niedrigem Prestige und mit geringem Lohn leisteten. Viele Kriegsgefangene entwickelten zu den US-Bewachern ein "fast freundschaftliches" Verhältnis;[4] die Farmer bedankten sich häufig mit kleinen Zuwendungen oder Einladungen zum Essen;[5] viele blieben nach der Repatriierung in brieflichem Kontakt zu den Farmern und erhielten auch Paketsendungen.[6] Die Verpflegung in den Lagern war anfangs besser als vorher in der Wehrmacht und auch besser als für die US-Zivilbevölkerung;[7] nach Kriegsende von Juli bis August 1945 wurden die Rationen drastisch reduziert, Zigaretten und Alkohol waren nicht erhältlich,[8] wurden dann aber wieder erhöht. Die Deutschen erhielten amerikanische Armeekleidung mit der Kennzeichnung "POW" (prisoner of war); sie hatten aber auch das Recht, ihre Uniform, Rangabzeichen und Orden zu tragen.[9] Sie konnten Sportveranstaltungen organisieren, Theater- und Musikgruppen bilden.[10]

Viele waren mit Vorbehalten "gegen das angeblich kulturlose und oberflächige Amerika" gekommen[11] und machten nun auch andere Erfahrungen. Die US-Behörden begannen eine reeducation und ein kleiner Teil von Freiwilligen genoss spezielle Schulungen, um nach der Rückkehr als "Vorhut des neuen, demokratischen Deutschland" am Aufbau des Landes teilnehmen zu können.[12] Nach Kriegsende wurden viele der Deutschen zu potentiellen Konkurrenten der demilitarisierten US-Veteranen auf dem Arbeitsmarkt und wurden darum schnell repatriiert.[13] Die USA begannen ab Mitte Mai 1945 mit der Entlassung von Kriegsgefangenen, überstellten jedoch wegen des Arbeitskräftebedarfs auch 740.000 Gefangene an Frankreich, 123.000 an Großbritannien, 14.000 an die Niederlande, 30.000 an Belgien und 5.000 an Luxemburg. Zur Wiedergutmachung wurden Gefangene auch an Polen und die Tschechoslowakei übergeben. Frankreich zwang etwa 50.000 deutsche Kriegsgefangene zur hochriskanten Zwangsarbeit als Minenräumer.[14] General George S. Patton schreibt „I am also opposed to sending PW's to work as slaves in foreign lands [in particular, to France] where many will be starved to death.“[15] Im Frühjahr 1946 wurde dem IKRK schließlich erlaubt, Besuche abzuhalten und den Kriegsgefangenen in der amerikanischen Zone begrenzte Mengen an Nahrungsmitteln zukommen zu lassen.[16]

Während der Moskauer Konferenz im März und April 1947 befanden sich in Großbritannien 435.295, in Frankreich 641.483 und in den USA 14.000 Gefangene. Die Konferenz einigte sich darauf, bis zum 31. Dezember 1948 alle Gefangenen nach Deutschland zu entlassen. Für deutsche Kriegsgefangene in Frankreich bestand die Möglichkeit, für ein Jahr als freier Zivilarbeiter weiter zu arbeiten, z. B. in der Landwirtschaft.[17]
Verluste unter den deutschen Kriegsgefangenen

Die folgende Tabelle zeigt die Zahl der Kriegsgefangenen der Wehrmacht und Waffen-SS in Gefangenschaft des jeweiligen Landes und die Quote der Kriegsgefangenen, die in der Gefangenschaft umkamen.[18] Die Zahlen zeigen, dass die Todesquoten für Kriegsgefangene der Ostfront immens hoch waren im Vergleich mit den Todesquoten in den Lagern der Westalliierten. Aber auch unter den Westalliierten gab es deutliche Unterschiede. Im französischer Gefangenschaft waren die Todesquoten deutlich höher als den Lagern der USA oder Großbritanniens.
Land der Gefangenschaft Kriegsgefangene
der Wehrmacht und der SS Verluste
absolut Verluste
in Prozent
Frankreich 937.000 24.178 2,6
UdSSR 3.060.000 1.094.250 35,8
Ost- und Südosteuropa 289.000 93.028 32,2
Großbritannien 3.635.000 1.254 0,03
USA 3.097.000 5.802 0,2
sonstige 76.000 675 0,9
Summe 11.094.000 1.219.187 11,0

Laut den Angaben des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes ist das Schicksal von weiteren 1.300.000 deutschen Militärangehörigen ungeklärt, sie gelten als vermisst.

In amerikanischen Lagern in Frankreich und in Deutschland (zum Beispiel in den Rheinwiesenlagern) gab es aufgrund mangelhafter Versorgung und Unterbringung eine Todesquote von 0,5 bis 1 Prozent,[19] allerdings wurden diese Lager recht schnell aufgelöst. In Gefangenenlagern in den USA war die Sterblichkeit weitaus geringer.

Frankreich setzte 49.000 deutsche Kriegsgefangene völkerrechtswidrig für die Minenräumung ein.
Siehe auch: Disarmed Enemy Forces und Deutsche Zwangsarbeiter nach 1945

Deutsche Soldaten in sowjetischer Gefangenschaft

Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges Kgf-PersAkte-2
Deckblatt der Personalakte Utschetnoje Djelo / Учетное Дело – mit dem Abschlussvermerk (Entlassung) vom 23. Mai 1949, Vordruck des Innenministeriums der UdSSR (MWD) zur Befragung von Kriegsgefangenen

Zwischen 1941 und 1945 gerieten 3,15 Millionen[20] Soldaten der Wehrmacht in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1,11 Millionen deutsche Kriegsgefangene kamen dabei um.[21][22]

Kriegsgefangene der Sowjetunion wurden nach Einlieferung ins Lager registriert und es wurde über sie eine Personalakte nach nebenstehendem Muster angelegt. Die mit der Heimkehr der Gefangenen abgeschlossenen Personalakten befinden sich in Verwahrung des Föderalen Archivdienstes Russlands – Reichsstiftung – Russisches Reichskriegsarchiv (RGWA) in Moskau.

Die letzte größere Entlassung von Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion („Heimkehr der Zehntausend“) fand 1955 statt. Vorangegangen war ein Staatsbesuch des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer vom 8. bis 14. September 1955 zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen und der Freilassung deutscher Kriegsgefangener.[23][24]Ebenso kam in Österreich der letzte Heimkehrerzug erst nach Abschluss des Staatsvertrages von 1955 an.
Siehe auch: Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs
Deutsche Soldaten in jugoslawischer Gefangenschaft

Nach einer Analyse von Böhme[25] starben etwa 80.000 deutsche und österreichische Soldaten in jugoslawischer Gefangenschaft. Wegen der unübersichtlichen Lage der letzten Kriegstage lässt sich die Zahl der bei der Kapitulation der Wehrmachtseinheiten in Jugoslawien in Gefangenschaft geratenen Soldaten nicht genau bestimmen. Schmider, der sich auf das Zahlenmaterial von Böhme stützt, schätzt, dass es zwischen 175.000 und 200.000 waren. Berücksichtigt man, dass in den Jahren 1948/1949 vom Roten Kreuz nur etwa 85.000 Rückkehrer gezählt wurden, überlebten weniger als die Hälfte der Kriegsgefangenen die Gefangenschaft.[26]
Japanische Soldaten in amerikanischer Gefangenschaft

Insgesamt gab es etwa 208.000 japanische Kriegsgefangene. Der Großteil davon wurde von den Amerikanern gefangen genommen. Der erste japanische Kriegsgefangene im Pazifikkrieg war Sakamaki Kazuo.
Japanische Soldaten in sowjetischer Gefangenschaft

Etwa 600.000 Mann gerieten am Ende des Zweiten Weltkrieges im Rahmen der Operation Auguststurm in sowjetische Gefangenschaft; von diesen kamen viele beim Arbeitsdienst in sibirischen Bergwerken um.

Alliierte Soldaten
Sowjetische Soldaten in deutscher Gefangenschaft

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Mit dem „Judenstern“ gekennzeichneter sowjetischer Kriegsgefangener, 1941

Zwischen 1941 und 1945 gerieten weit über 5 Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. 3,3 Millionen sowjetische Kriegsgefangene kamen dabei um.[27]

Arbeitseinsätze sowjetischer Gefangener fanden schon vor dem Führerbefehl vom 31. Oktober 1941 statt.[28] Obwohl das Oberkommando der Wehrmacht schon im März 1941 für die Wochen nach dem Überfall, den Sommer und Herbst 1941, mit zwei bis drei Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen gerechnet hatte, waren keine wenigstens einigermaßen ausreichenden Vorbereitungen für deren existenzsichernde Unterkunft und Versorgung getroffen worden.[29] Die Gefangenen kampierten überwiegend unter desaströsesten Bedingungen im Freien. Hinzu kam eine absolut unzureichende Ernährung, schlechte Hygiene und kaum medizinische Versorgung, so dass viele an Krankheiten wie Ruhr- und Fleckfieberepidemien umkamen, die meisten starben einen schon vor Kriegsbeginn im sogenannten Hungerplan einkalkulierten Hungertod.[30] Das Lager Zeithain z. B. wird auch Sterbelager genannt, da die nicht mehr arbeitsfähigen Verwundeten oder Kranken in Lazaretten weiter unterversorgt waren.[31] Sowjetische Kriegsgefangene wurden auch in deutschen Konzentrationslagern inhaftiert, etwa im KZ Sachsenhausen.[32]

Hunderttausende von ihnen liegen heute – ebenso wie gefallene Soldaten der Roten Armee und sowjetische Zwangsarbeiter der NS-Zeit – auf Sowjetischen Kriegsgräberstätten in Deutschland, unzählige wurden in Massengräbern verscharrt. Ihre Leichname kommen teilweise nach und nach zum Vorschein.[33]

Die Zahl der sowjetischen Kriegsgefangenen, die von Einsatzkommandos der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes nach Juli 1941 als „politisch Untragbare“ ermordet wurden, wird auf weit über 140.000 geschätzt.[34] (siehe auch Kommissarbefehl)

1.836.000 sowjetische Kriegsgefangene kehrten in die Sowjetunion zurück. Da die Gefangennahme von Stalin als Verrat angesehen wurde, war ein Teil dieser Rückkehrer Repressionen ausgesetzt. So wurden 16-17 Prozent von ihnen in Strafbataillone eingegliedert und weitere 16–17 Prozent in den Lagern des GULag inhaftiert. Etwa zwei Drittel der ehemaligen Kriegsgefangenen wurden demnach nicht bestraft. Ein Teil von diesen hatte jedoch Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche oder wurde aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen.[35]

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Beitrag  Andy Mi Okt 22, 2014 11:01 pm

Westalliierte Soldaten in deutscher Gefangenschaft

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Britische und griechische Kriegsgefangene 1941 in Griechenland.

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Alliierte Kriegsgefangene 1942 nach der Operation Jubilee

Diese Soldaten stammten insbesondere aus Belgien, Frankreich, Holland, Norwegen, Polen, Großbritannien, den USA, Serbien und nach dem Bruch des Bündnisses auch aus Italien.

Man kannte als Bezeichnungen „Stalag“ (Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager, im Wesentlichen der Wehrmacht unterstellt), „Stalag Luft“ (Luftwaffen-Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager, der Luftwaffe unterstellt) und „Marlag“ (Kriegsmarine-Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager, unterstellt dem Allgemeinen Marinehauptamt), ferner „Oflag“ (Kriegsgefangenen-Offizierslager), „Dulag“ (Kriegsgefangenen-Durchgangslager), „Heilag“ (Kriegsgefangenen-Heimkehrerlager) und „Ilag“ (Internierungslager).

Zum Teil wurden einige alliierte Soldaten, nachdem sie aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurden, unter bestimmten Voraussetzungen und Bestimmungen erschossen, einige wurden in Konzentrationslager verbracht, im Übrigen war der Arbeitseinsatz üblich (Rüstungsindustrie und andere Industriezweige, Bergbau, Aufräumarbeiten).

Siehe auch: Militärinternierter
Alliierte in japanischer Gefangenschaft

Während des Pazifikkriegs gerieten britische, niederländische, australische, neuseeländische und amerikanische Soldaten in japanische Kriegsgefangenschaft. Da die Japaner die zweite Genfer Konvention von 1929 und auch die Haager Landkriegsordnung nicht anerkannten, behandelten sie ihre Kriegsgefangenen nach ihrer eigenen Ordnung. Kriegsgefangene galten als Menschen ohne Ehre, da sie nicht in Ehre für ihr Land gefallen waren, das heißt, dass sie nicht bis in den Tod gekämpft hatten. In aller Regel waren sie daher mit „minderwertiger Arbeit“ zu betrauen, die zwar für die Japaner von Wichtigkeit war, in deren Augen aber nur von ehrlosen Menschen ausgeführt werden konnte. In den japanischen Gefangenenlagern verstarben auf Grund von Wasser- und Nahrungsmangel, sowie der unmenschlichen Behandlung eine große Anzahl alliierter Soldaten.

Kriegsverbrechen der Japaner an alliierten Gefangenen:

Todesmarsch von Bataan – ca. 16.000 Tote
Death Railway – ca. 16.000 alliierte und ca. 100.000 asiatische Tote
Kriegsgefangenenlager Sandakan / Todesmärsche von Sandakan – ca. 2700 australische und britische Tote

Weitere Soldaten
Polnische Soldaten in sowjetischer Gefangenschaft

Nach dem Angriff der UdSSR auf Polen am 17. September 1939 wurden 250.000 polnische Soldaten gefangen genommen.

Die ungefähr 15.000 Offiziere wurden in drei Sonderlagern des NKWD in Koselsk, Ostaschkow und Starobelsk gefangen gehalten und später ermordet.[36]
Polnische Soldaten in deutscher Gefangenschaft

Etwa 400.000 polnische Soldaten (darunter etwa 16.000 Offiziere) gerieten in deutsche Gefangenschaft. Ferner wurden 200.000 polnische Zivilisten wegen angeblicher Verdachtsmomente inhaftiert. Ungefähr 10.000 polnische Kriegsgefangene starben.[37]
Italienische Soldaten in deutscher Gefangenschaft

600.000 italienische Soldaten wurden in der Zeit zwischen September 1943 und Mai 1945 interniert. Das deutsche Reich verweigerte den Soldaten des ehemaligen Verbündeten Italien den Status von Kriegsgefangenen und setzte sie als Zwangsarbeiter ein.[38] Etwa 45.000 italienische Kriegsgefangene verloren ihr Leben.[39]

Ausstellungen zu den Haftbedingungen

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Schlafraum für französische Kriegsgefangene im „Haus Molz“, Rekonstruktion des Zustandes während des Zweiten Weltkriegs im Freilichtmuseum Roscheider Hof

Im Gegensatz zu vielen literarischen Zeugnissen hat sich von den Lagern, in denen die Kriegsgefangenen untergebracht waren, relativ wenig erhalten. Eher ein Zufallsfund waren die Funde im „Haus Molz“ im Zuge dessen Translozierung in das Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof Anfang der 1990er-Jahre. Im Zuge weiterer Forschungsarbeiten konnte auch anhand erhaltener Bilder nachgewiesen werden, dass dieses Haus während des Zweiten Weltkrieges eine Außenstelle des Trierer Kriegsgefangenenlagers – hauptsächlich für französische Kriegsgefangene – gewesen ist. Als Folge dessen wurde 2008 im Flur des Hauses eine thematische Ausstellung eingerichtet. Im Obergeschoss wurde nach alten Fotografien die Vergitterung der Fenster und die Ausstattung des Schlafraums mit aus rohem Holz zusammen gezimmerten Betten für die Kriegsgefangenen rekonstruiert.
Suche nach ehemaligen Kriegsgefangenen

Die Deutsche Dienststelle (WASt) gibt Auskunft über das Schicksal von deutschen Wehrmachtangehörigen, darunter auch Kriegsgefangenen. Seit dem Jahr 2000 gibt auch die Dokumentationsstelle Dresden (Stiftung Sächsische Gedenkstätten) Auskünfte zu sowjetischen Kriegsgefangenen in deutscher Gefangenschaft. Im November 2009 veröffentlichte die Dokumentationsstelle auf ihrer Internetseite eine Datenbank,[40] in der nach sowjetischen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs recherchiert werden kann.[41][42][43]
Dramen

Die Kriegsgefangenschaft deutscher Soldaten und deren Heimkehr wurde vielfach literarisch aufgearbeitet. Am bedeutendsten hiervon ist das Drama „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert. Die amerikanische Sitcom „Ein Käfig voller Helden“ befasst sich – ohne Anspruch auf historische Genauigkeit – mit alliierten Kriegsgefangenen in einem deutschen Lager.
Spielfilme

In folgenden Spielfilmen wurde die Situation in Kriegsgefangenenlagern des Zweiten Weltkriegs dargestellt (Auswahl):

Die Brücke am Kwai
Stalag 17
Gesprengte Ketten
Colonel von Ryans Express

Dokumentarfilme

Liebe unerwünscht, dreiteiliger Dokumentationsfilm (Thema: heimliche Liebesbeziehungen zwischen deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich und Französinnen).
Kriegsgefangenschaft (1/4): Verschleppt und ausgebeutet. Produktion Österreich 2011. Gezeigt in 3sat am 20. Januar 2013, von 20:15–21:05 Uhr. (Französische und sowjetische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter in der Kriegsproduktion, Kinder schwangerer Zwangsarbeiterinnen bewusst benachteiligt mit hoher Sterberate, sowjetische Kriegsgefangene nach der Befreiung weiter in sowjetische Lager).
Kriegsgefangenschaft (2/4): Der goldene Westen? Produktion Österreich 2011. Gezeigt in 3sat am 20. Januar 2013, von 21:05–22:00 Uhr. (Deutsche Kriegsgefangene in USA nach Genfer Konvention behandelt. Nach Kriegsende in UK, F, Sowjetunion zur Beseitigung der Kriegsschäden eingesetzt).
Kriegsgefangenschaft (3/4): Endstation Sibirien? Produktion ORF und preTV 2012. Gezeigt in 3sat am 21. Januar 2013, von 20:15–21:05 Uhr. (Deutsche/österreichische Kriegsgefangene nach Sowjetunion zur Zwangsarbeit).
Kriegsgefangenschaft (4/4): Heimkehr. Produktion ORF und preTV 2012. Gezeigt in 3sat am 21. Januar 2013, von 21:05–22:00 Uhr. (Sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter nach Kriegsende in UDSSR wieder in Zwangsarbeit und Ächtung. Französische Kriegsgefangene nach Kriegsende in Frankreich der Kollaboration verdächtigt. Deutsche/österreichische Heimkehrer aus der Sowjetunion finden in der Heimat keine Arbeit mehr).


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