Die Bizone
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Die Bizone
Bizone oder Vereinigtes Wirtschaftsgebiet ist die Bezeichnung für den Teil Deutschlands, der nach dem Zweiten Weltkrieg der US-amerikanischen und der britischen Besatzungsmacht unterstellt war. Die beiden ursprünglich getrennten Besatzungszonen wurden am 1. Januar 1947 zur Bizone zusammengeschlossen.
Besatzungszonen Deutschland 1945
Flag of the United States.svg Amerikanische Besatzungszone
Flag of France.svg Französische Besatzungszone
Flag of the United Kingdom.svg Britische Besatzungszone
Flag of the Soviet Union.svg Sowjetische Besatzungszone
Geschichte
In einer Konferenz von Vertretern der Länder der amerikanischen und britischen Zone vom 5. bis 11. September 1946 erfolgten Beschlüsse zur Errichtung von Verwaltungsräten für Wirtschaft (Minden), Verkehr (Frankfurt am Main), Ernährung und Landwirtschaft (Stuttgart), Post- und Fernmeldewesen (Frankfurt am Main) sowie eines gemeinsamen Deutschen Finanzrates (Stuttgart). Während der Konferenz wies der US-amerikanische Außenminister James F. Byrnes am 6. September in seiner sogenannten Rede der Hoffnung auf die Notwendigkeit der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands und die Belebung seiner wirtschaftlichen Kräfte sowie die Stärkung der deutschen Selbstverantwortung in Politik und Wirtschaft hin.
Auf der Konferenz der Regierungschefs der Länder der britischen und amerikanischen Zone am 4. Oktober 1946 in Bremen wurden Vorschläge zur Bildung eines „Deutschen Länderrates“ diskutiert. Am 2. Dezember 1946 unterzeichneten der britische Außenminister Ernest Bevin und sein US-Kollege James F. Byrnes in New York die wirtschaftliche Vereinigung der amerikanischen und britischen Zone mit Wirkung vom 1. Januar 1947.
Die Wirtschaftsverwaltung der amerikanischen und britischen Zone wurde durch den Verwaltungsrat für Wirtschaft mit Sitz in Minden übernommen. Später folgte auch die administrative Annäherung, der Weg zu einem westdeutschen Teilstaat war vorgezeichnet, wenn viele westdeutsche Politiker auch noch Widerstand dagegen setzten (siehe dazu auch: Koblenzer Beschlüsse). Mit der Bizone wurde einerseits der Grundstein zu einer neuen staatlichen und wirtschaftlichen Entwicklung gelegt, der mit der Währungsreform im Juni 1948 zementiert wurde, andererseits wurden aber auch die Weichen für die endgültige Teilung in West- und Mitteldeutschland (Ostdeutschland) gestellt. Die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich betonten zwar immer den rein administrativen und ökonomischen Charakter der Bizone, allerdings gilt die Bizone als Grundlage für die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, zumal der Bund in die Rechte und Pflichten der Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes eintrat (Art. 133 des Grundgesetzes).
Am 29. Mai 1947 wurde ein Abkommen zwischen der amerikanischen und britischen Militärregierung über die Einrichtung eines Wirtschaftsrates für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet mit Sitz in Frankfurt am Main unterzeichnet.
Am 7. Januar 1948 erfolgte die erste deutsch-alliierte Konferenz mit Teilnehmern der Ministerpräsidenten und Militärgouverneure der amerikanischen und britischen Zone über die Neuorganisation der Zweizonenverwaltung. Es erfolgten Beschlüsse zur Umbildung des Wirtschaftsrates, die Schaffung einer zweiten Kammer aus Vertretern der deutschen Länder, die Errichtung eines Obergerichtshofes und einer Zentralbank für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet.
Geografie und Einwohner
Zur eigentlichen Bizone gehörten die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Württemberg-Baden – der Nordteil des späteren Baden-Württemberg –, nicht jedoch Württemberg-Hohenzollern, Baden, Rheinland-Pfalz, das Saarland (für eine Regelung der aufgeworfenen Frage, wie mit Frankreichs Abwicklung des Warenverkehrs zwischen dem Saarprotektorat und der Bizone zu verfahren war, unterzeichneten die drei westlichen Militärregierungen im Februar 1948 das Wirtschaftsabkommen zur Saar[1]), der bayerische Landkreis Lindau und West-Berlin. Die Bevölkerung der Bizone umfasste einschließlich Flüchtlinge und Vertriebene etwa 41 Millionen Menschen, während im Jahr 1936 nur 34 Millionen in diesem Gebiet gelebt hatten.
Siehe auch
Westzone
Sowjetische Besatzungszone (Ostzone)
Londoner Sechsmächtekonferenz
Trizone
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Besatzungszonen Deutschland 1945
Flag of the United States.svg Amerikanische Besatzungszone
Flag of France.svg Französische Besatzungszone
Flag of the United Kingdom.svg Britische Besatzungszone
Flag of the Soviet Union.svg Sowjetische Besatzungszone
Geschichte
In einer Konferenz von Vertretern der Länder der amerikanischen und britischen Zone vom 5. bis 11. September 1946 erfolgten Beschlüsse zur Errichtung von Verwaltungsräten für Wirtschaft (Minden), Verkehr (Frankfurt am Main), Ernährung und Landwirtschaft (Stuttgart), Post- und Fernmeldewesen (Frankfurt am Main) sowie eines gemeinsamen Deutschen Finanzrates (Stuttgart). Während der Konferenz wies der US-amerikanische Außenminister James F. Byrnes am 6. September in seiner sogenannten Rede der Hoffnung auf die Notwendigkeit der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands und die Belebung seiner wirtschaftlichen Kräfte sowie die Stärkung der deutschen Selbstverantwortung in Politik und Wirtschaft hin.
Auf der Konferenz der Regierungschefs der Länder der britischen und amerikanischen Zone am 4. Oktober 1946 in Bremen wurden Vorschläge zur Bildung eines „Deutschen Länderrates“ diskutiert. Am 2. Dezember 1946 unterzeichneten der britische Außenminister Ernest Bevin und sein US-Kollege James F. Byrnes in New York die wirtschaftliche Vereinigung der amerikanischen und britischen Zone mit Wirkung vom 1. Januar 1947.
Die Wirtschaftsverwaltung der amerikanischen und britischen Zone wurde durch den Verwaltungsrat für Wirtschaft mit Sitz in Minden übernommen. Später folgte auch die administrative Annäherung, der Weg zu einem westdeutschen Teilstaat war vorgezeichnet, wenn viele westdeutsche Politiker auch noch Widerstand dagegen setzten (siehe dazu auch: Koblenzer Beschlüsse). Mit der Bizone wurde einerseits der Grundstein zu einer neuen staatlichen und wirtschaftlichen Entwicklung gelegt, der mit der Währungsreform im Juni 1948 zementiert wurde, andererseits wurden aber auch die Weichen für die endgültige Teilung in West- und Mitteldeutschland (Ostdeutschland) gestellt. Die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich betonten zwar immer den rein administrativen und ökonomischen Charakter der Bizone, allerdings gilt die Bizone als Grundlage für die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, zumal der Bund in die Rechte und Pflichten der Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes eintrat (Art. 133 des Grundgesetzes).
Am 29. Mai 1947 wurde ein Abkommen zwischen der amerikanischen und britischen Militärregierung über die Einrichtung eines Wirtschaftsrates für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet mit Sitz in Frankfurt am Main unterzeichnet.
Am 7. Januar 1948 erfolgte die erste deutsch-alliierte Konferenz mit Teilnehmern der Ministerpräsidenten und Militärgouverneure der amerikanischen und britischen Zone über die Neuorganisation der Zweizonenverwaltung. Es erfolgten Beschlüsse zur Umbildung des Wirtschaftsrates, die Schaffung einer zweiten Kammer aus Vertretern der deutschen Länder, die Errichtung eines Obergerichtshofes und einer Zentralbank für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet.
Geografie und Einwohner
Zur eigentlichen Bizone gehörten die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Württemberg-Baden – der Nordteil des späteren Baden-Württemberg –, nicht jedoch Württemberg-Hohenzollern, Baden, Rheinland-Pfalz, das Saarland (für eine Regelung der aufgeworfenen Frage, wie mit Frankreichs Abwicklung des Warenverkehrs zwischen dem Saarprotektorat und der Bizone zu verfahren war, unterzeichneten die drei westlichen Militärregierungen im Februar 1948 das Wirtschaftsabkommen zur Saar[1]), der bayerische Landkreis Lindau und West-Berlin. Die Bevölkerung der Bizone umfasste einschließlich Flüchtlinge und Vertriebene etwa 41 Millionen Menschen, während im Jahr 1936 nur 34 Millionen in diesem Gebiet gelebt hatten.
Siehe auch
Westzone
Sowjetische Besatzungszone (Ostzone)
Londoner Sechsmächtekonferenz
Trizone
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