Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Ähnliche Themen
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Arthur Greiser Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Arthur Greiser Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Arthur Greiser Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Arthur Greiser Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Arthur Greiser Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Arthur Greiser Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Arthur Greiser Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Arthur Greiser Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Arthur Greiser Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Kalender Kalender


Arthur Greiser

Nach unten

Arthur Greiser Empty Arthur Greiser

Beitrag  Andy Di Okt 28, 2014 9:25 pm

Arthur Karl Greiser (* 22. Januar 1897 in Schroda, Provinz Posen; † 21. Juli 1946 in Poznań) war Senatspräsident der Freien Stadt Danzig von 1934 bis 1939 und Reichsstatthalter und Gauleiter der NSDAP im von den Deutschen besetzten Reichsgau Wartheland von 1939 bis 1945. Er wurde wegen des hunderttausendfachen Mordes, der massenhaften Deportation von Polen zur Zwangsarbeit und der Ausplünderung des polnischen Volkes als Kriegsverbrecher angeklagt und 1946 in Polen zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Arthur Greiser 220px-Arthur_Greiser

Arthur Greiser Bundesarchiv_Bild_183-C15532%2C_Arthur_Greiser_und_Gattin
Arthur Greiser und seine zweite Ehefrau Maria Körfer (1937)

Leben
Herkunft, Kriegsteilnahme und Berufstätigkeit

Greisers Vater war Gerichtsvollzieher. Ab 1903 besuchte Greiser die Volksschule, die zweijährige Mittelschule und das Königlich-Humanistische Gymnasium in Hohensalza, das er jedoch ohne Abschluss im August 1914 verließ. Er erlernte in seiner Kindheit und Jugend die polnische Sprache und beherrschte sie fließend.

Am 4. August 1914, bei Beginn des Ersten Weltkrieges, meldete sich Greiser als Freiwilliger. Er war zunächst bei der Kaiserlichen Marine, dann von August bis Oktober 1917 als Führer einer Flugstaffel beim Jagdgeschwader Richthofen. Im Oktober 1917 zu einer Seeflugstation im belgischen Ostende kommandiert, wurde er im Oktober 1918 abgeschossen und dabei schwer verwundet. Seine Genesung zog sich bis in den Frühling 1919 hin, eine Kriegsbeschädigung von 50 Prozent blieb zurück.

Von 1919 bis 1921 gehörte er als Freikorpskämpfer zum Grenzschutz Ost und wurde bei den Kämpfen im Baltikum eingesetzt. Im Mai 1921 endgültig demobilisiert, versuchte er im Zivilleben als Volontär in einem Exportgeschäft und als selbstständiger Handelsvertreter für die Stettiner Ölwerke in Danzig Fuß zu fassen. Im Vorfeld der Weltwirtschaftskrise ging Greiser 1928 bankrott, bis 1930 war er Kapitän eines Motorbootes für Passagierrundfahrten in der Danziger Bucht. In den 1920er Jahren war Greiser Mitglied der Danziger Freimaurerloge Zur festen Burg im Osten und übernahm dort die Aufgabe eines sogenannten „Pflegers“,[1] der die Aufgabe hatte, einer Familie eines verstorbenen Freimaurer-Bruders zur Seite zu stehen. Offiziell auf eigenen Wunsch trat er aus der Loge aus, was auch als „Deckung“ bezeichnet wird. Die Loge musste auf Grund der Nationalsozialisten am 11. April 1933 aufgelöst werden, bestand aber vermutlich heimlich noch bis etwa 1939. Nach dem Krieg wurde die Loge 1953 in Lüneburg wiedereröffnet und bestand dort bis zum Tode des letzten Danziger Mitglieds im Jahre 1970.[2]

Greiser war zweimal verheiratet: Aus der 1919 geschlossenen Ehe gingen drei Kinder hervor. Sein viertes Kind entstammt der 1934 geschlossenen Ehe mit der Pianistin Maria Körfer.

Als Politiker in Danzig

Arthur Greiser Bundesarchiv_Bild_183-E10106%2C_K%C3%B6nigsberg%2C_27._Deutsche_Ostmesse%2C_Ausstellung
Eröffnung der 27. Deutschen Ostmesse in Königsberg am 20. August 1939; beim Rundgang durch die Ausstellung v.r.n.l: Harry Siegmund, Arthur Greiser, Hans Pfundtner, Friedrich Landfried, Erich Koch

Greiser war 1922 und 1923 Mitglied der Deutschsozialen Partei (Mitglieds-Nr. 520) von Richard Kunze. Von 1924 bis 1926 gehörte er dem deutschnationalen Stahlhelm an.

Am 1. November 1929 trat Greiser auch der NSDAP (Mitgliedsnr. 166.635) und der SA bei. Am 30. Juni 1931 trat er von der SA zur SS (Mitgliedsnr. 10.795) über. In der SS wurde er stetig befördert und erreichte am 1. Januar 1935 den Rang eines SS-Brigadeführers. Im Oktober 1930 kurzzeitig kommissarischer Gauleiter des Gaues Danzig, arbeitete er dann bis 19. Juni 1933 als Gaugeschäftsführer hauptberuflich für die NSDAP. Von Oktober 1933 bis Oktober 1939 war Greiser stellvertretender Gauleiter von Danzig.

Nach dem Versailler Vertrag lag Danzig zur Zeit der Weimarer Republik außerhalb des Deutschen Reiches. Im November 1930 in den Danziger Volkstag gewählt, war Greiser bis Juni 1933 der Fraktionsführer der NSDAP. In diese Zeit fiel eine Verurteilung durch das Landgericht Elbing wegen „Beschimpfung des Republikschutzgesetzes“ zu einer Geldstrafe von 200 Reichsmark oder einer Woche Haft. Die Strafe wurde Greiser im Zuge einer Amnestie erlassen. Am 28. Mai 1933 erreichte die NSDAP die absolute Mehrheit im Volkstag; Greiser wurde Vizepräsident des Senats und zugleich Senator für Inneres. Am 28. November 1934 löste er Hermann Rauschning als Präsident des Senats ab und wurde damit Regierungschef der Freien Stadt Danzig. Sein Vetter Harry Siegmund folgte ihm als persönlicher Referent und späterer Chef des Führungsstabes.

Schon ab 1930 entwickelte sich zwischen Greiser und dem Gauleiter Albert Forster ein innerparteilicher Konkurrenzkampf. In der Partei Forster unterstellt, rangierte er als Senatspräsident staatspolitisch über dem Gauleiter und wurde folgendermaßen beurteilt: „Greiser war mehr Verstandesmensch. Er war Forster weit überlegen in der Kunst der Menschenkenntnis und der Menschenbehandlung, ebenso auch in allen wirtschaftlichen Fragen. Greiser war eine viel härtere Natur als Forster, zielbewusst, konsequent, überlegend und abwägend.“[3]

Seit 30. Januar 1938 war Greiser Inhaber des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP.[4]
Siehe auch: Freie Stadt Danzig und Harry Siegmund

Im Zweiten Weltkrieg

Arthur Greiser Bundesarchiv_Bild_183-1998-0109-502%2C_Arthur_Greiser_in_Posen
Arthur Greiser am 2. Oktober 1939 in Posen

Arthur Greiser 640px-Gr%C3%BCndungsdokument_DVL
Verordnung Greisers zur Deutschen Volksliste

Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde Arthur Greiser am 8. September 1939 Chef der Zivilverwaltung im Militärbezirk Posen. Am 21. Oktober 1939 wurde er Gauleiter und mit Wirkung vom 26. Oktober 1939 Reichsstatthalter für den Reichsgau Posen, der am 29. Januar 1940 in Warthegau umbenannt wurde. Sein Beauftragter für alle rassenpolitischen Fragen war Erhard Wetzel, der spätere Verfasser des so genannten Gaskammerbriefes.[5] Daneben bekleidete Greiser noch eine Vielzahl weiterer Funktionen: so war er ebenfalls ab 21. Oktober 1939 Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis XXI, ab dem 15. November 1941 Gauwohnungskommissar unter Robert Ley und ab dem 6. April 1942 Gaubeauftragter des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz Fritz Sauckel. Im Oktober 1939 wurde er zum Preußischen Staatsrat ernannt, ab dem 7. Juli 1940 war er Abgeordneter im, während der Zeit des Nationalsozialismus bedeutungslosen, Deutschen Reichstag.

Greiser pflegte engen Kontakt zu Himmler. In der SS wurde er auch während des Zweiten Weltkrieges weiter befördert und erreichte am 30. Januar 1942 den Rang eines SS-Obergruppenführers. Besondere Bedeutung erlangte Greisers Amt als regionaler Vertreter von Himmler in dessen Funktion als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums (RKFDV): Der neu geschaffene Reichsgau bestand nur aus Gebieten, die vor dem deutschen Angriff polnisches Staatsgebiet gewesen waren. Die Bevölkerung setzte sich aus einer starken polnischen Mehrheit (85 %) und etwa gleich großen jüdischen (8 %) und deutschstämmigen (7 %) Minderheiten zusammen. Mit verschiedensten Maßnahmen versuchte Greiser eine „Germanisierung“ des Warthegaus zu erreichen:

Die Bevölkerung wurde hinsichtlich ihrer „Eindeutschungsfähigkeit“ in Gruppen aufgeteilt und in der Deutschen Volksliste erfasst.
Große Teile der jüdischen Bevölkerung des Gaus wurde in das Ghetto Litzmannstadt in Łódź deportiert.
Auf Initiative Greisers[6] wurden ab Dezember 1941 im Vernichtungslager Kulmhof bei Chełmno mindestens 150.000 arbeitseinsatzunfähige Juden ermordet.
Am 1. Mai 1942 wandte sich Greiser an Himmler mit dem Vorschlag, 35.000 an offener Tuberkulose erkrankte Polen töten zu lassen, was er mit dem Begriff „Sonderbehandlung“ umschrieb.[7] Polnische Intellektuelle und Priester waren in besonderem Maße das Ziel von Morden und Deportationen in Konzentrationslagern.

Arthur Greiser Bundesarchiv_Bild_183-J09397%2C_Lodz%2C_Millionster_Umsiedler_im_Wartheland
Arthur Greiser (rechts) und Heinz Reinefarth begrüßen am 17. März 1944 den Millionsten Umsiedler in Litzmannstadt (Lodz)

Etwa 500.000 Polen wurden in das Generalgouvernement deportiert.
Im „Warthegau“ wurden etwa 350.000 volksdeutsche Umsiedler angesiedelt, die nach den Vereinbarungen des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages überwiegend aus der Sowjetunion und den baltischen Staaten ausgesiedelt wurden. Die Ansiedlung in Greisers Gau wurde von der Volksdeutschen Mittelstelle der SS und der Einwandererzentralstelle im damaligen Litzmannstadt organisiert.
Die im Warthegau verbliebenen Polen waren vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt. Zahlreiche Kirchen, aber auch Schulen und Universitäten wurden geschlossen. Private Kontakte zwischen Polen und Deutschen wurden ebenso verboten wie der Gebrauch der polnischen Sprache in der Öffentlichkeit.

In der Schlussphase des Krieges war Arthur Greiser ab dem 25. September 1944 auch Führer des „Deutschen Volkssturms“ im Gau Wartheland. Als die Rote Armee am 12. Januar 1945 ihre Großoffensive startete, gab es keine Evakuierungspläne für die Zivilbevölkerung. Greiser flüchtete am Abend des 20. Januar 1945 aus der zur „Festung“ erklärten Stadt Posen nach Frankfurt an der Oder und überließ Festungsbesatzung und Stadtbewohner in der nun folgenden Schlacht um Posen ihrem Schicksal. Seine Flucht wurde von Joseph Goebbels und Martin Bormann als „Feigheit“ angesehen, ein zunächst zur Bestrafung erwogener Einsatz als Führer eines Volkssturmbataillons kam jedoch nicht zustande, weil andere NS-Größen ihre schützende Hand über ihn hielten. Stattdessen wurde Greiser zur Kur nach Karlsbad geschickt, von wo er sich im März 1945 in die bayerischen Alpen absetzte.
Prozess und Hinrichtung in Polen

Arthur Greiser wurde am 17. Mai 1945 von US-amerikanischen Truppen in Oberbayern in Haft genommen. Ob es während der Haft zu Misshandlungen gekommen war, ist ungeklärt; Greiser hielt sich zeitweise in einem US-Lazarett in Karlsruhe auf und trug noch am 30. März 1946, dem Tag seiner Auslieferung an Polen, einen Kopfverband. Sein Prozess fand ab dem 21. Juni 1946 vor dem Obersten Polnischen Gerichtshof statt. Greiser wurde wegen Verbrechen gegen die polnische Bevölkerung, des hunderttausendfachen Massenmordes, der massenhaften Deportation von Polen zur Zwangsarbeit in das „Altreich“ und der Beraubung und Ausplünderung des polnischen Volkes und Staates angeklagt und am 9. Juli 1946 zum Tod durch den Strang verurteilt. Papst Pius XII. appellierte an die Polnische Regierung, die Todesstrafe nicht zu verhängen.[8] Am 21. Juli 1946 erfolgte die öffentliche Hinrichtung Greisers vor der Posener Zitadelle.
Schriften (Auswahl)

mit Albert Forster, Hjalmar Schacht: Drei für jeden Danziger hochbedeutsame Reden, Danzig: Müller 1935.
Danzig als politisches Problem, 1935 (Sonderdruck aus Hochschule und Ausland, Mai 1935).
mit Albert Forster: Danzigs Lebenskampf (= Schriften der Adolf-Hitler-Schule, Band 3), Hamburg: Hanseat. Verl.-Anst. 1935.
Die politische Stellung Danzigs zum Völkerbund, zu Polen und zum Reich, 1935 (Sonderdruck aus Nationalsozialistisches Handbuch für Recht und Gesetzgebung, München 1935).
Der Aufbau im Osten (= Kieler Vorträge, Band 68), Jena: Fischer 1942.


quelle - literatur & Einzelnachweise
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten