Heinrich Dittmar
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Heinrich Dittmar
Heinrich Dittmar (* 15. Dezember 1792 in Ansbach; † 24. Juli 1866 in Zweibrücken) war ein deutscher Pädagoge.
Leben und Wirken
Heinrich Dittmar stammte aus dem Fürstentum Ansbach, das in seinem Geburtsjahr an das Königreich Preußen fiel und war der Sohn des brandenburgischen Geheimsekretärs Johann Gottlieb Dittmar, sowie dessen Gattin Christiane geb. Zahn. Die Familie bekannte sich zum evangelischen Glauben.
Dittmar studierte seit 1810 in Erlangen und Würzburg, erst die Rechte, dann Philosophie. In Erlangen wurde er Mitglied der Freimaurerloge Libanon zu den drei Zedern. Von dieser Geistesrichtung wandte er sich jedoch bereits wieder 1815, zugunsten dezidiert christlicher Anschauungen ab, wobei ihn namentlich der Philosoph Johann Jakob Wagner (1775−1841) beeinflusse.[1]
Nachdem er sich bei Johann Heinrich Pestalozzi im schweizerischen Ifferten, mit dessen Schulmethoden vertraut gemacht hatte, errichtete er in Würzburg, mit einigen Freunden, selbst eine Schul- und Erziehungsanstalt nach jenen Prinzipien; 1817 eine weitere in Nürnberg.
1824 wurde er Subrektor und 1827 Rektor der Lateinschule im pfälzischen Grünstadt, wo er fast 30 Jahre lang sehr erfolgreich wirkte. Für seine biblischen Studien wollte er das Alte Testament in seiner Ursprache lesen, weshalb er Kontakt zu dem aus Kindenheim stammenden Rabbiner David Heman (1793−1873) aufnahm,[2] der als Lehrer an der jüdischen Schule von Grünstadt unterrichtete. Dieser strebte seinerseits danach griechisch zu lernen und in das Neue Testament eingeführt zu werden. So ergab sich eine Freundschaft zwischen beiden, Heman wurde 1833 evangelisch getauft und ein bekannter jüdisch-christlicher Konvertit seiner Zeit. Da er in diesem Zusammenhang seine Stellung verlor, stellte ihn Dittmar als Mathematiklehrer an der Grünstadter Lateinschule an, wo seine Leistungen von dem obersten bayerischen Schulmann Friedrich Thiersch 1838 sehr gelobt wurden.[3]
Als Gegner der Pfälzischen Revolution von 1849 bestimmte man Heinrich Dittmar 1852 zum Schulleiter des Gymnasiums in Zweibrücken, da das Gedankengut der Aufständischen in dieser Stadt besonders verbreitet war. Hier starb er 1866, sein Grabdenkmal mit Porträtbüste ist auf dem Hauptfriedhof Zweibrücken erhalten.[4]
Heinrich Dittmar war verheiratet mit Sophia geb. Oehrl († 1826), nach deren Tod mit Louisa Karolina More die ebenfalls starb und zuletzt mit deren Schwester Philippina More. An einem Höhenweg westlich von Grünstadt, von wo man einen guten Blick in die Rheinebene hat, befindet sich ein einfacher Gedenkstein mit der Bezeichnung „Sophienruhe 1825“, welchen der Schulrektor im Gedenken an den dortigen Lieblingsplatz seiner ersten Frau errichten ließ. Er war Inhaber des Bayerischen Michaelsordens 1. Klasse und gehörte dem Pegnesischen Blumenorden an.
Laut Allgemeiner Deutscher Biografie war Dittmar besonders der Geschichtsschreibung zugetan und versuchte durch all seine diesbezüglichen Werke den Leitsatz „Christus ist der Mittelpunkt der Weltgeschichte“ zu beweisen.
Werke
Außer zahlreichen Jugendschriften und einigen Ausgaben älterer Literaturdenkmäler, zum Beispiel des "Merks" von Abraham a Sancta Clara (Frankfurt 1827)
Gedichte "Das Minnebüchlein", Berlin 1824
"Waizenkörner gestreut in junge Herzen" (Frankfurt, 1827, verlegt von Johann David Sauerländer)
"Geschichte der Welt vor und nach Christus, für das allgemeine Bedürfnis dargestellt" (Heidelberg 1845-60; 4. Aufl. 6 Bde.)
"Historischer Atlas (Teil 1-2)". 5. Aufl., Winter, Heidelberg 1866 (Digitalisat)
"Die Weltgeschichte im Umriß" (12. Auflage, das. 1881, 2 Bde.)
"Leitfaden der Weltgeschichte" (9. Auflage das. 1879)
"Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang" (8. Auflage das. 1880) (Digitalisat)
"Abriß der bairischen Geschichte". Winter, Heidelberg 1882 (Digitalisat)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben und Wirken
Heinrich Dittmar stammte aus dem Fürstentum Ansbach, das in seinem Geburtsjahr an das Königreich Preußen fiel und war der Sohn des brandenburgischen Geheimsekretärs Johann Gottlieb Dittmar, sowie dessen Gattin Christiane geb. Zahn. Die Familie bekannte sich zum evangelischen Glauben.
Dittmar studierte seit 1810 in Erlangen und Würzburg, erst die Rechte, dann Philosophie. In Erlangen wurde er Mitglied der Freimaurerloge Libanon zu den drei Zedern. Von dieser Geistesrichtung wandte er sich jedoch bereits wieder 1815, zugunsten dezidiert christlicher Anschauungen ab, wobei ihn namentlich der Philosoph Johann Jakob Wagner (1775−1841) beeinflusse.[1]
Nachdem er sich bei Johann Heinrich Pestalozzi im schweizerischen Ifferten, mit dessen Schulmethoden vertraut gemacht hatte, errichtete er in Würzburg, mit einigen Freunden, selbst eine Schul- und Erziehungsanstalt nach jenen Prinzipien; 1817 eine weitere in Nürnberg.
1824 wurde er Subrektor und 1827 Rektor der Lateinschule im pfälzischen Grünstadt, wo er fast 30 Jahre lang sehr erfolgreich wirkte. Für seine biblischen Studien wollte er das Alte Testament in seiner Ursprache lesen, weshalb er Kontakt zu dem aus Kindenheim stammenden Rabbiner David Heman (1793−1873) aufnahm,[2] der als Lehrer an der jüdischen Schule von Grünstadt unterrichtete. Dieser strebte seinerseits danach griechisch zu lernen und in das Neue Testament eingeführt zu werden. So ergab sich eine Freundschaft zwischen beiden, Heman wurde 1833 evangelisch getauft und ein bekannter jüdisch-christlicher Konvertit seiner Zeit. Da er in diesem Zusammenhang seine Stellung verlor, stellte ihn Dittmar als Mathematiklehrer an der Grünstadter Lateinschule an, wo seine Leistungen von dem obersten bayerischen Schulmann Friedrich Thiersch 1838 sehr gelobt wurden.[3]
Als Gegner der Pfälzischen Revolution von 1849 bestimmte man Heinrich Dittmar 1852 zum Schulleiter des Gymnasiums in Zweibrücken, da das Gedankengut der Aufständischen in dieser Stadt besonders verbreitet war. Hier starb er 1866, sein Grabdenkmal mit Porträtbüste ist auf dem Hauptfriedhof Zweibrücken erhalten.[4]
Heinrich Dittmar war verheiratet mit Sophia geb. Oehrl († 1826), nach deren Tod mit Louisa Karolina More die ebenfalls starb und zuletzt mit deren Schwester Philippina More. An einem Höhenweg westlich von Grünstadt, von wo man einen guten Blick in die Rheinebene hat, befindet sich ein einfacher Gedenkstein mit der Bezeichnung „Sophienruhe 1825“, welchen der Schulrektor im Gedenken an den dortigen Lieblingsplatz seiner ersten Frau errichten ließ. Er war Inhaber des Bayerischen Michaelsordens 1. Klasse und gehörte dem Pegnesischen Blumenorden an.
Laut Allgemeiner Deutscher Biografie war Dittmar besonders der Geschichtsschreibung zugetan und versuchte durch all seine diesbezüglichen Werke den Leitsatz „Christus ist der Mittelpunkt der Weltgeschichte“ zu beweisen.
Werke
Außer zahlreichen Jugendschriften und einigen Ausgaben älterer Literaturdenkmäler, zum Beispiel des "Merks" von Abraham a Sancta Clara (Frankfurt 1827)
Gedichte "Das Minnebüchlein", Berlin 1824
"Waizenkörner gestreut in junge Herzen" (Frankfurt, 1827, verlegt von Johann David Sauerländer)
"Geschichte der Welt vor und nach Christus, für das allgemeine Bedürfnis dargestellt" (Heidelberg 1845-60; 4. Aufl. 6 Bde.)
"Historischer Atlas (Teil 1-2)". 5. Aufl., Winter, Heidelberg 1866 (Digitalisat)
"Die Weltgeschichte im Umriß" (12. Auflage, das. 1881, 2 Bde.)
"Leitfaden der Weltgeschichte" (9. Auflage das. 1879)
"Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang" (8. Auflage das. 1880) (Digitalisat)
"Abriß der bairischen Geschichte". Winter, Heidelberg 1882 (Digitalisat)
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