Vor 20 Jahren: Widerstand gegen Teststrecke
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Vor 20 Jahren: Widerstand gegen Teststrecke
"Anatopia" - so nannten zumeist junge Leute aus der links-alternativen Szene ihr Hüttendorf, das sie Mitte der 1990er-Jahre in Papenburg errichtet hatten. Es bestand aus etwa 20 selbst gezimmerten Hütten. Mit dem Protestcamp versuchten die Umweltschützer, eine Teststrecke für neue Fahrzeuge von Mercedes zu verhindern. Dreieinhalb Jahre lang hielt der Protest an. Am Schluss war er erfolglos. Vor 20 Jahren wurden die Hütten auf dem Hochmoor an der Grenze zwischen dem Emsland und Ostfriesland von der Polizei geräumt. Die sogenannten Erlkönige drehen seit 1997 auf der Teststrecke ihre Runden.
Protest und Test alternativen Zusammenlebens
Unter anderem bei Landwirten in der Umgebung versorgten sich die Hüttendorf-Bewohner mit Lebensmitteln und Wasser. Es war ein einfaches Leben in "Anatopia". Auch Achim Riemann lebte dort einige Zeit, um für den Erhalt eines der letzten Hochmoore zu protestieren: "Wir waren gegen Teststrecke und wollten aber auch gleichzeitig einmal ausprobieren, wie man denn anders zusammenleben kann."
Teststrecke: Gegner blockieren Straße zum Hüttendorf
07.01.1995 19:30 Uhr
Hallo Niedersachsen
Gegner einer geplanten Teststrecke in Papenburg verbarrikadieren am 7. Januar 1995 die Straße zu einem Protest-Hüttendorf und attackieren die Polizei mit Steinen und Leuchtmunition.
Video:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Teststrecke-Gegner-blockieren-Strasse-zum-Huettendorf,hallonds25180.html
Im Sommer waren etwa 100 Leute im Camp
Je nach Jahreszeit lebten mal mehr, mal weniger Aktivisten in dem Dorf, erinnert sich der frühere CDU-Politiker Ulrich Nehe, damals zweiter Bürgermeister der Stadt Papenburg. "Im Winter war es dann mal ganz flau, da waren es nur noch drei oder vier, die die Stellung hielten, aber zur wärmeren Jahreszeit wurden es wieder mehr. Es waren zirka 100 Leute, viele Studenten, aus Berlin, aus Oldenburg, aber auch aus Holland", erzählt Nehe im Gespräch mit NDR 1 Niedersachsen.
Kein Widerstand aus der Bevölkerung
Wie Nehe waren die meisten Papenburger für das Großprojekt. "Die Bevölkerung hat sich solidarisch hinter die Prüfstreckenbauer gestellt". Bis auf einen Grünen-Politiker im Stadtrat habe es aus der Region keinen Widerstand gegeben, so Nehe. Mit den Gegnern der Teststrecke, die von weiter her angereist waren, habe man dennoch sachlich diskutieren können. "Was ich dabei vor allem noch in Erinnerung habe, ist, dass wir fürchterlich zerstochen wurden von Mücken, die hier waren."
An einem Sonntagvormittag räumten 350 Polizisten das Hüttendorf. Es kam zum Widerstand vom sogenannten Schwarzen Block. Die Hüttendorfbewohner waren da schon ausgezogen.
Quelle
Protest und Test alternativen Zusammenlebens
Unter anderem bei Landwirten in der Umgebung versorgten sich die Hüttendorf-Bewohner mit Lebensmitteln und Wasser. Es war ein einfaches Leben in "Anatopia". Auch Achim Riemann lebte dort einige Zeit, um für den Erhalt eines der letzten Hochmoore zu protestieren: "Wir waren gegen Teststrecke und wollten aber auch gleichzeitig einmal ausprobieren, wie man denn anders zusammenleben kann."
Teststrecke: Gegner blockieren Straße zum Hüttendorf
07.01.1995 19:30 Uhr
Hallo Niedersachsen
Gegner einer geplanten Teststrecke in Papenburg verbarrikadieren am 7. Januar 1995 die Straße zu einem Protest-Hüttendorf und attackieren die Polizei mit Steinen und Leuchtmunition.
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Im Sommer waren etwa 100 Leute im Camp
Je nach Jahreszeit lebten mal mehr, mal weniger Aktivisten in dem Dorf, erinnert sich der frühere CDU-Politiker Ulrich Nehe, damals zweiter Bürgermeister der Stadt Papenburg. "Im Winter war es dann mal ganz flau, da waren es nur noch drei oder vier, die die Stellung hielten, aber zur wärmeren Jahreszeit wurden es wieder mehr. Es waren zirka 100 Leute, viele Studenten, aus Berlin, aus Oldenburg, aber auch aus Holland", erzählt Nehe im Gespräch mit NDR 1 Niedersachsen.
Kein Widerstand aus der Bevölkerung
Wie Nehe waren die meisten Papenburger für das Großprojekt. "Die Bevölkerung hat sich solidarisch hinter die Prüfstreckenbauer gestellt". Bis auf einen Grünen-Politiker im Stadtrat habe es aus der Region keinen Widerstand gegeben, so Nehe. Mit den Gegnern der Teststrecke, die von weiter her angereist waren, habe man dennoch sachlich diskutieren können. "Was ich dabei vor allem noch in Erinnerung habe, ist, dass wir fürchterlich zerstochen wurden von Mücken, die hier waren."
An einem Sonntagvormittag räumten 350 Polizisten das Hüttendorf. Es kam zum Widerstand vom sogenannten Schwarzen Block. Die Hüttendorfbewohner waren da schon ausgezogen.
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