Das Gokstad-Schiff
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Aufklärung :: Aufklärung allgemein :: Frühzeit -Deutschland - Europa -Weltweit
Seite 1 von 1
Das Gokstad-Schiff
Das Gokstad-Schiff ist ein Wikingerschiff aus dem späten 9. Jahrhundert. Es wurde in einem Schiffsgrab neben einem Hügelgrab bei dem Bauernhof Gokstad in Sandar, Sandefjord, Vestfold, Norwegen entdeckt und 1880 von Nicolay Nicolaysen ausgegraben.
Das Gokstad-Schiff während der Ausgrabung im Jahre 1880
Das Gokstad-Schiff im Wikinger-Schiff-Museum in Oslo, Norwegen
Gokstad-Nachbau auf der Weltausstellung in Chicago 1893
Modell des Gokstad-Schiffes.
Beschreibung
Das in Klinkerbauweise gebaute Schiff ist 23,33 m lang und 5,25 m breit. Es ist vollständig aus Eiche gebaut. Man hat das Gewicht des Schiffes mit voller Ausrüstung auf 20,2 t berechnet. Eine Kopie des Schiffes hatte eine Vermessung von 31,78 Registertonnen.[1] Die Höhe von der Unterkante des Kiels bis zur Oberkante der Bordwand beträgt 1,95 m. Die seitliche Höhe über der Wasserlinie beträgt 1,10 m, der Tiefgang 0,85 m. Der Kiel besteht aus einem einzigen durchgehenden Balken. Er ist in der Mitte 37 cm hoch, am Achterende 42 cm, am Bug 40 cm. Er ist am Schiffsboden 10 cm breit, an seiner Unterseite 13 cm. An den Oberkanten des Kiels ist beidseitig eine Leiste stehen geblieben, an der die unterste Bohle der Schiffswand befestigt ist, so dass die Oberseite des Kiels 20 cm breit ist. Der Kiel ist vorn und achtern leicht nach oben geschwungen, so dass er mittschiffs 30 cm tiefer liegt als an den Enden. An diesen Enden fehlt die stehen gebliebene Leiste. Stattdessen ist dort ein Falz eingeschnitten, an dem die Seitenplanken eingelassen und befestigt sind. An die Kielenden sind besondere Holzstücke angesetzt, die eine steigende Kurve aufweisen. Der Steven am Bug ist aus bestem Material, jedoch unvollständig, da das Oberstück im Boden offenbar verrottet ist. Das vom Achtersteven erhaltene Stück misst 3 m. Der Querschnitt beträgt an der dicksten Stelle 45 cm. Auch hier dient ein seitlicher Falz zur Befestigung der Seitenplanken. Wie hoch der Steven reichte, lässt sich nicht mehr feststellen. An der Bruchstelle des Achterstevens lässt sich erkennen, dass er nach oben wesentlich dicker wurde. Die Seiten des Schiffes bestehen aus jeweils 16 Planken. Die Fugen zwischen den Planken wurden mit gedrehtem und teergetränktem Tierhaar gedichtet, das in eine kleine Nut an den Stoßseiten eingelegt wurde. An einigen Stellen erkennt man, dass später nachgedichtet wurde. Die oberste Planke war etwas dicker. An ihr wurden die Schilde aufgehängt, 32 auf jeder Seite und abwechselnd gelb und schwarz angestrichen. Auf der Fahrt wurden sie jedoch hereingenommen.
Das Schiff hat Platz für 32 Ruderer, die Besatzung war allerdings mehr als doppelt so groß, da sich zwei Mannschaften beim Rudern ablösten. Das rechteckige Segel hatte eine Fläche von rund 110 m². Dieses konnte das Schiff auf zwölf Knoten bringen. In flachem Wasser konnte das Ruder hochgeklappt werden.
Außer dem Schiff wurden noch drei kleine Boote, ein Zelt, ein Schlitten und Reiterzubehör gefunden. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Grab in früheren Zeiten geplündert wurde.
Die konservierten Reste des Gokstad-Schiffs sind im Wikingerschiff-Museum auf Bygdøy, Oslo, ausgestellt, in dem sich auch das Tuneschiff und das Oseberg-Schiff befinden.
Siehe auch
Wikingerschiffbau
Geschichte des Wikingerschiffbaus
Wikingerschiff
Tuneschiff
Oseberg-Schiff
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Das Gokstad-Schiff während der Ausgrabung im Jahre 1880
Das Gokstad-Schiff im Wikinger-Schiff-Museum in Oslo, Norwegen
Gokstad-Nachbau auf der Weltausstellung in Chicago 1893
Modell des Gokstad-Schiffes.
Beschreibung
Das in Klinkerbauweise gebaute Schiff ist 23,33 m lang und 5,25 m breit. Es ist vollständig aus Eiche gebaut. Man hat das Gewicht des Schiffes mit voller Ausrüstung auf 20,2 t berechnet. Eine Kopie des Schiffes hatte eine Vermessung von 31,78 Registertonnen.[1] Die Höhe von der Unterkante des Kiels bis zur Oberkante der Bordwand beträgt 1,95 m. Die seitliche Höhe über der Wasserlinie beträgt 1,10 m, der Tiefgang 0,85 m. Der Kiel besteht aus einem einzigen durchgehenden Balken. Er ist in der Mitte 37 cm hoch, am Achterende 42 cm, am Bug 40 cm. Er ist am Schiffsboden 10 cm breit, an seiner Unterseite 13 cm. An den Oberkanten des Kiels ist beidseitig eine Leiste stehen geblieben, an der die unterste Bohle der Schiffswand befestigt ist, so dass die Oberseite des Kiels 20 cm breit ist. Der Kiel ist vorn und achtern leicht nach oben geschwungen, so dass er mittschiffs 30 cm tiefer liegt als an den Enden. An diesen Enden fehlt die stehen gebliebene Leiste. Stattdessen ist dort ein Falz eingeschnitten, an dem die Seitenplanken eingelassen und befestigt sind. An die Kielenden sind besondere Holzstücke angesetzt, die eine steigende Kurve aufweisen. Der Steven am Bug ist aus bestem Material, jedoch unvollständig, da das Oberstück im Boden offenbar verrottet ist. Das vom Achtersteven erhaltene Stück misst 3 m. Der Querschnitt beträgt an der dicksten Stelle 45 cm. Auch hier dient ein seitlicher Falz zur Befestigung der Seitenplanken. Wie hoch der Steven reichte, lässt sich nicht mehr feststellen. An der Bruchstelle des Achterstevens lässt sich erkennen, dass er nach oben wesentlich dicker wurde. Die Seiten des Schiffes bestehen aus jeweils 16 Planken. Die Fugen zwischen den Planken wurden mit gedrehtem und teergetränktem Tierhaar gedichtet, das in eine kleine Nut an den Stoßseiten eingelegt wurde. An einigen Stellen erkennt man, dass später nachgedichtet wurde. Die oberste Planke war etwas dicker. An ihr wurden die Schilde aufgehängt, 32 auf jeder Seite und abwechselnd gelb und schwarz angestrichen. Auf der Fahrt wurden sie jedoch hereingenommen.
Das Schiff hat Platz für 32 Ruderer, die Besatzung war allerdings mehr als doppelt so groß, da sich zwei Mannschaften beim Rudern ablösten. Das rechteckige Segel hatte eine Fläche von rund 110 m². Dieses konnte das Schiff auf zwölf Knoten bringen. In flachem Wasser konnte das Ruder hochgeklappt werden.
Außer dem Schiff wurden noch drei kleine Boote, ein Zelt, ein Schlitten und Reiterzubehör gefunden. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Grab in früheren Zeiten geplündert wurde.
Die konservierten Reste des Gokstad-Schiffs sind im Wikingerschiff-Museum auf Bygdøy, Oslo, ausgestellt, in dem sich auch das Tuneschiff und das Oseberg-Schiff befinden.
Siehe auch
Wikingerschiffbau
Geschichte des Wikingerschiffbaus
Wikingerschiff
Tuneschiff
Oseberg-Schiff
Quelle - literatur & Einzelnachweise
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Aufklärung :: Aufklärung allgemein :: Frühzeit -Deutschland - Europa -Weltweit
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Mo März 18, 2024 6:23 am von checker
» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Mo März 18, 2024 6:15 am von checker
» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Sa März 02, 2024 4:50 am von Andy
» R.I.P. Manni
Sa Dez 30, 2023 6:31 am von checker
» R.i.P. Manfred Wüstefeld
So Dez 10, 2023 9:07 am von checker
» R.I.P. Holger
Fr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy
» R.I.P Rudolf HAASE
Do Sep 21, 2023 5:55 am von Andy
» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Do Aug 03, 2023 1:58 am von Andy
» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Do Aug 03, 2023 1:55 am von Andy