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Heinrich Zschokke

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Heinrich Zschokke Empty Heinrich Zschokke

Beitrag  checker Fr Feb 20, 2015 1:05 pm

Johann Heinrich Daniel Zschokke (* 22. März 1771 in Magdeburg; † 27. Juni 1848 in Aarau), häufig Heinrich Zschokke, auch Johann von Magdeburg und Johann Heinrich David Zschokke genannt, war ein deutscher Schriftsteller und Pädagoge. Er liess sich in der Schweiz einbürgern und übernahm in der Folge zahlreiche politische Ämter und wirkte als liberaler Vorkämpfer und Volksaufklärer.

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Heinrich Zschokke

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Heinrich Zschokke 1842

Leben

Der Sohn des Altmeisters der Magdeburger Tuchmacherinnung Schokke wuchs nach dem Tod der Eltern erst bei Geschwistern und dann bei dem Schriftsteller und Rektor des altstädtischen Gymnasiums Elias Caspar Reichard auf. Er besuchte das Pädagogium am Kloster Unser Lieben Frauen sowie das altstädtische Gymnasium. Ab 1788 war er Theaterdichter einer Wandertruppe, im Herbst 1790 nahm er ein Studium der Philosophie und Theologie an der Universität Frankfurt (Oder) auf. Nach der Promotion 1792 war er bis 1795 Privatdozent für Philosophie.

1795 bis 1796 unternahm er eine Bildungsreise durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz, wo er sich schliesslich niederliess. Er wurde Leiter einer Erziehungsanstalt in Reichenau im Kanton Graubünden, arbeitete an der Verbesserung des Schulwesens, wurde zunehmend politisch aktiv und erhielt das Bürgerrecht Graubündens. 1805 heiratete er Nanny Nüsperli. Das Ehepaar hatte zwölf Söhne und eine Tochter.
Politik

Nachdem die Franzosen im März 1798 die Schweiz erobert und die Helvetische Republik ausgerufen hatten, unterstützte Zschokke die „Patrioten“, die einen Anschluss Graubündens an den neuen Staat forderten. Als bei einer Volksabstimmung am 1. August 1798 die Gegner des Anschlusses gewannen, wurde er von seinen politischen Gegnern bedroht und musste neun Tage später nach Aarau fliehen. Die Regierung Graubündens erkannte sein Bürgerrecht ab und setzte ein Kopfgeld auf ihn aus. 1801 erhielt Zschokke sein Bürgerrecht zurück, als die Gegner des Anschlusses abgesetzt worden waren und Graubünden der Helvetischen Republik beitrat.

Zschokke arbeitete in verschiedenen Ämtern für die Helvetische Regierung in Luzern. Von November 1798 bis Mai 1799 war er Leiter des „Bureaus für Nationalkultur“, von Mai bis September 1799 Distriktskommissär in Stans. Danach war er Regierungskommissär in drei verschiedenen Kantonen: Von September 1799 bis Februar 1800 im Kanton Waldstätte, von Mai bis September 1800 im Kanton Tessin und von September 1800 bis November 1801 im Kanton Basel.

Zschokke liess sich mit seiner Familie in Aarau und zeitweise im Schloss Biberstein nieder. Von 1818 bis zu seinem Tod lebte er in der Villa Blumenhalde, die er selbst entworfen hatte. Die Regierung des neu geschaffenen Kantons Aargau ernannte ihn 1804 zum Oberforst- und Bergrat, was seinem naturwissenschaftlichen Interesse entgegenkam. In dieser Funktion verfasste er ein zweibändiges Handbuch für Forstbeamte und reorganisierte die aargauische Forstwirtschaft grundlegend; sein Wirken galt für die damalige Zeit als vorbildlich und wegweisend.

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Zschokke-Denkmal im Stadtpark Aarau

Im Jahre 1815 wurde Zschokke in den Grossen Rat des Kantons Aargau gewählt. Er gehörte zwar keiner Partei an, stand aber den liberalen Kräften nahe. Er nahm während der Restaurationszeit mehrmals das Amt eines Tagsatzungsabgeordneten für den Aargau ein. Als Mitglied und später als Präsident der Helvetischen Gesellschaft setzte er sich offen für eine Reform der Schweiz in liberalem Sinn ein. Als die Liberalen 1830 die Macht im Kanton übernahmen, erreichte er eine Stärkung der Volksrechte in der neuen Kantonsverfassung. 1833 wurde Zschokke aargauischer Abgesandter an der Tagsatzung und setzte sich für die Bildung eines modernen Bundesstaates ein. 1841 unterstützte er den Antrag zur Aufhebung aller Klöster des Aargaus (→Aargauer Klosterstreit). 1843 zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück.

Der Nachlass von Heinrich Zschokke befindet sich im Staatsarchiv Aargau.
Werk

Als Schriftsteller wandte sich Zschokke anfangs der Räuber- und Schauerromantik zu, etwa in der Tragödie Graf Monaldeschi (1790) und den Romanen Abällino der große Bandit (1793) und Alamontade, der Galeerensklave (1803). Später schrieb er moralische Erzählungen mit aufklärerischer Tendenz. Seine Novellen (Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv), Der tote Gast, Das Goldmacherdorf, Die Nacht in Brczwezmcisl) waren beim Publikum sehr beliebt, ebenso sein Erbauungsbuch Stunden der Andacht. 1814 erschien seine Erzählung Hans Dampf in allen Gassen.

Zschokke war zu seiner Zeit einer der meistgelesenen deutschsprachigen Schriftsteller. Ausserdem machte er sich verdient durch Forschungen zur älteren Geschichte der Schweiz und mit der Herausgabe volkserzieherischer Zeitschriften. Er verfasste ein umfangreiches Werk zur Geschichte Bayerns. Er gehörte u. a. der Literarischen Gesellschaft des Kantons Luzern an, in die auf seinen Antrag hin am 4. März 1799 auch sein Freund Markus Vetsch, Mitglied des helvetischen Grossen Rates und der helvetischen Tagsatzung, aufgenommen wurde. Daneben gab er zahlreiche Zeitungen heraus; sein 1804 gegründetes Wochenblatt „Der Schweizerbote“ erschien bis 1878.

Heinrich Zschokke ist auch für seine übersetzerischen Tätigkeiten bekannt. Er übersetzte unter anderem die von Rodolphe Töpffer verfassten „Nouvelles Genevoises“.

Schriften zur Geschichte der Schweiz

Die drey ewigen Bünde im hohen Rhätien – Historische Skizze, Zürich 1798. Erster Theil (244 Seiten) und Zweiter Theil (211 Seiten). online.
Geschichte vom Kampf unt Untergang der schweizerischen Bergkantone, Gessner, Bern und Zürich 1801, 362 Seiten, online.
Historische Denkwürdigkeiten der helvetischen Staatsumwälzung. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Zschokke. Winterthur 1803, online.
Geschichte des Freystaats der drey Bünde im hohen Rhätien. Zürich 1817, 2. Auflage, 438 Seiten, online.
gemeinsam mit Emil Zschokke: Des Schweizerlands Geschichte für das Schweizervolk, 9. Auflage, Aarau 1853, online.
Ausgewählte Historische Schriften. In sechszehn Theilen. Zweiter Theil: Der Aufruhr von Stans – Geschichte von Kampf und Untergang der Schweizerischen Berg- und Waldkantone, Aarau 1830, online.

Schriften zur Landeskunde der Schweiz

Meine Wallfahrt nach Paris. Erster Theil Zürich 1796, Zweiter Theil Zürich 1797. Online-Auszug.
Die klassischen Stellen der Schweiz, Karlsruhe und Leipzig 1836 ff. – Darin: Sankt Gallen (Kloster und Stadt, Bad Pfäffers, Sargans, Zwinglis Hütte bei Wildhaus), restaurierter Text in: Sankt Gallus, Verlag Bär, Niederuzwil 2011, ISBN 978-3-9523212-7-0, S. 109–132.

Schriften zur Geschichte Bayerns

Baierische Geschichte
Erstes und zweites Buch: Des Landes Urgeschichte bzw. Die Zeiten deutschen Heerbanns und Faustrechts. 2. Auflage, Aarau 1821, 392 Seiten, online.
Drittes Buch: Die Ursprünge baierischer Volksfreiheiten. 2. Auflage, Aarau 1830, 338 Seiten, online.
Viertes Buch Die Bruderkriege der Schyren. 2. Auflage, Aarau 1830, 435 Seiten, online.
Fünftes Buch: Die Zeiten der Glaubenskriege. Aarau 1816, 572 Seiten, online.
Sechstes Buch
Teil 1: Die letzten Kurfürsten zu Baiern. 3. Auflage, Aarau 1828, 340 Seiten, online.
Teil 2: Karl Theodors Herrscherjahre in Baiern. 3. Auflage, Aarau 1828, 340 Seiten, online.

Sonstiges

Das Projekt Gutenberg hat im Rahmen der Ausgewählte Schriften, Band 24 auf den Seiten 233 bis 260 Zschokkes Schrift Es ist sehr möglich digitalisiert veröffentlicht. Diese Schrift wurde im Jahre 1947 im Steuben-Verlag Paul G. Esser, Berlin, in leicht veränderter und leicht gekürzter Form gedruckt.
Nachkommen

Heinrich Zschokke war der Vater des Ingenieurs Olivier Zschokke, des Naturforschers Theodor Zschokke und des Pfarrers und Schriftstellers Emil Zschokke, sowie Grossvater des Bauingenieurs Conradin Zschokke, des Zoologen Friedrich Zschokke, des Veterinärmediziners Erwin Zschokke, des Bauingenieurs Richard Zschokke und des Metallurgen Bruno Zschokke. Er war der Urgrossvater des Bildhauers Alexander Zschokke und Ururgrossvater des Schriftstellers Matthias Zschokke.

Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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