Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Das Studentisches Brauchtum Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Kalender Kalender


Das Studentisches Brauchtum

Nach unten

Das Studentisches Brauchtum Empty Das Studentisches Brauchtum

Beitrag  Andy Mi März 25, 2015 10:04 pm

Zum studentischen Brauchtum gehören diverse, teilweise seit dem Mittelalter existierende Bräuche, Rituale, Verhaltensmuster, Sitten, Zeremonien und Feste, die das Studentenleben prägten und in unterschiedlicher Ausprägung an den meisten Universitäten auch heute noch existieren.

Das Studentisches Brauchtum 220px-Deposition_-_Holzschnitt_16._Jahrhundert
Studentische Deposition, 16. Jahrhundert

Im deutschsprachigen Raum löste sich das studentenspezifische Brauchtum im Zuge der 1968er-Studentenbewegung weitgehend auf und öffnete sich der allgemeinen Jugendkultur. Besonders gepflegt wird es heute noch in traditionellen Studentenverbindungen. Das historische Brauchtum der Studenten wird von Studentenhistorikern erforscht und in Studentenmuseen dokumentiert.

Das Studentisches Brauchtum Landshuter_Burschengarderobe_um_1806
Landshuter Burschengarderobe um 1806 (Zeichnung in einem studentischen Stammbuch)

Das Studentisches Brauchtum 640px-Naturgeschichte_-_Homo_studens
„Trägt farbige Bänder ….“ Zwei studentische Kulturen um 1845

Studentisches Brauchtum im deutschsprachigen Raum

Ausprägung

Seit dem Mittelalter bis tief in die 1960er Jahre (abgesehen von der Zeit des Nationalsozialismus) war das Leben der Studenten stark von demjenigen anderer junger Menschen ihrer Altersgruppe abgesondert. Da die Universität so umfassende studentenspezifische soziale Rollenangebote machte, hat der Soziologe Klaus Allerbeck das damalige „Student Sein“ als „totale Rolle“ charakterisiert,[1] die sich erst in den 1970ern zu einer sozial differenzierten Rolle unter anderen entwickelte.

Entsprechend dieser totalen Rolle entwickelte sich ein entfaltetes spezifisch studentisches Brauchtum, das sich in zahlreichen besonderen Verhaltensweisen äußerte. Diese umfaßten beispielsweise Zustimmungs- oder Ablehnungsformen wie Beifallklopfen, Scharren, Auszischen oder das Ausbringen von vivat bzw. pereat, Auszüge und Aufzüge, Komitat und Eingangsgeleit, Fackelzüge, Katzenmusik, Bierstaaten sowie die Pflege des gesellschaftlichen Lebens. Dazu gehören auch spezielle studentische Kartenspiele wie etwa Quodlibet. Auch eine Studentensprache mit eigenen Anreden (Herr Kommilitone) gehörte dazu. Ebenso waren Studentenlieder und das studentische Fechten lange Zeit wichtige Elemente des studentischen Brauchtums in Mitteleuropa.

Zum Studentenleben und seinen Bräuchen gehörten ebenso Studentengefängnisse (Karzer) wegen der eigenen Gerichtsbarkeit der Universitäten, Leichenbegängnisse für Professoren und Studenten, Studentengemeinden, Studentensport, Studentenheime, studentische Mensen, Studentenzeitungen (Studentenkurier), Studententheater, -orchester (Collegium Musicum Instrumentale), -chöre (Collegicum Musicum Vocale) und -kabaretts.
Geschichte

Im frühen 15. Jahrhundert wurde der bereits in Paris und Bologna bekannte Brauch der Deposition auch in Deutschland eingeführt. Diese war ein traditionelles, eher halboffizielles Initiationsritual für Studenten, der sich bis ins 18. Jahrhundert hielt. Das Ritual ging der Immatrikulation an einer Universität voraus und beinhaltete das Ablegen der Hörner vor Eintritt ins Studium.

Im 16. und 17. Jahrhundert war das Leben der Studenten vom Brauch des Pennalismus geprägt, einem Dienstverhältnis zwischen jüngeren und älteren Studenten in den studentischen Landsmannschaften.

Mit der zunehmenden Ausprägung eines studentischen Standesbegriffs im Heiligen Römischen Reich der Frühen Neuzeit, der seinen Ausdruck auch im Führen eines Degens fand, entwickelte sich ein studentisches Duellwesen, aus dem im 19. Jahrhundert schließlich die heutige Mensur hervorging.

Das Studentisches Brauchtum 800px-Hospitium_Jena_1750
Hospitium in Jena, Stammbuchmalerei um 1750: Der Gastgeber (links im Hausmantel mit Hausschlüssel) lässt seine Gäste trinken, „biß ihr unter dem tisch liegt“.

Eine im 18. Jahrhundert an deutschen Universitäten üblicher studentischer Brauch war das Hospitium, bei dem ein Student als Gastgeber fungierte und seine Kommilitonen trinken lassen konnte.

Im 18. Jahrhundert entstand auch der Brauch des Landesvaterstechens, bei dem Studenten – ursprünglich zu Ehren ihres Landesfürsten – gemeinsam ihre Mützen mit der Klinge eines Degens (oder später eines Schlägers) durchbohren.

Insbesondere im 19. Jahrhundert prägten Studentenverbindungen mit den ihnen eigenen Insignien wie Wappen und Zirkeln, dem öffentlichen Auftreten in Mütze und Band und besonderen Feiern wie den Kneipen und Stiftungsfesten das studentische Leben. Noch aus vorindustrieller Zeit stammte die soziale Schichtung vom Fuchs als „Einsteiger“, Burschen als „voll aktives“ Mitglied und Altem Herrn als „Ehemaliger“, der auch die Burse (daher Börse) finanziell unterstützte.

Siehe auch

Scholar
Carmina Burana
Archipoeta
Cornelius Relegatus
Bummelstudent
Natürliche Abschilderung des academischen Lebens
Jobsiade

Quelle - literatur & Einzelnachweise
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten