Prinzessin Hodica

Hodica (* nach 974; † unbekannt) war eine abodritische Prinzessin und spätere Äbtissin des Nonnenklosters auf der Mecklenburg.

Leben

Nach einer novellenhaften Überlieferung des Bosauer Priesters Helmold aus dem 12. Jahrhundert heiratete der abodritische Herrscher Billug nach langem Werben die Schwester des Oldenburger Bischofs Wago. Neben ihrer Herkunft soll sie sich durch besondere Schönheit ausgezeichnet haben. Sie gebar Billug eine Tochter namens Hodica.[1]

Hinter dem sagenhaften Billug verbirgt sich mit großer Wahrscheinlichkeit der abodritische Samtherrscher Mistivoj (965/67 bis ca. † 995) aus dem abodritischen Herrschergeschlecht der Nakoniden. [2] Diese hatten 931 aus politischem Kalkül den christlichen Glauben angenommen. Auch für Mistivoj ist die Zugehörigkeit zum Christentum belegt.[3] Wago ließ Hodica in einem Nonnenkloster ausbilden, in dem sie religiös erzogen und im Lesen und Schreiben unterwiesen wurde. Noch im Kindesalter setzte Wago sie als Äbtissin des Nonnenklosters an der Petrikirche auf der Mecklenburg ein. Nach sächsischem Vorbild lebten hier die unverheirateten Töchter der abodritischen Adligen.

Mistivojs Sohn Mistislaw löste das Nonnenkloster auf und verheiratete seine Schwester Hodica aus diplomatischen Gründen an einen Fürsten namens Boleslaw, bei dem es sich um einen hevellischen Fürsten gehandelt haben soll.[4] Helmold von Bosau hingegen erwähnt in diesem Zusammenhang einen polnischen Fürsten.[5]

Quelle - literatur & Einzelnachweise