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Der Spanisch-Amerikanische Krieg

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Der Spanisch-Amerikanische Krieg Empty Der Spanisch-Amerikanische Krieg

Beitrag  checker Do Apr 30, 2015 6:42 am

Der Spanisch-Amerikanische Krieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen den USA und dem Königreich Spanien vom 25. April bis 12. August 1898. Er endete mit der Besetzung Kubas, Puerto Ricos, Guams und der Philippinen durch die USA und für Spanien mit dem Verlust seiner letzten bedeutsamen Kolonien.

Der Spanisch-Amerikanische Krieg 300px-Charge_of_the_Rough_Riders_at_San_Juan_Hill
Angriff der Rough Riders am San-Juan-Hügel. Gemälde von Frederic Sackrider Remington.

Der Spanisch-Amerikanische Krieg stellt einen bedeutenden Abschnitt in der Geschichte der USA dar. Er steht mit für den Anfang einer Politik der Vereinigten Staaten, ihre Interessensgebiete über das nordamerikanische Festland hinaus auszuweiten. Beim Spanisch-Amerikanischen Krieg ging es den USA um die Kontrolle über die verbleibenden Kolonialgebiete Spaniens und um den Zugang zu asiatischen Märkten durch die Philippinen.

Die in den USA bekannte Bezeichnung Splendid Little War geht auf den Secretary of State John Hay zurück, der in einem Brief an Theodore Roosevelt erklärte, es sei ein prima kleiner Krieg gewesen, der mit den besten Absichten begonnen habe und mit großartiger Intelligenz und in großartigem Geist weitergeführt worden sei und bei dem das Glück den Tüchtigen belohnt habe.

Vorgeschichte des Krieges
Das spanische Kolonialreich

Spanien war nach der Entdeckung Amerikas zu einer bedeutenden europäischen Macht geworden. Doch schon im 18. Jahrhundert schwand der Einfluss des spanischen Großreichs. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts die gesamte Iberische Halbinsel von Napoleon unterworfen worden war, erreichten in fast ganz Lateinamerika die aufkommenden Unabhängigkeitsbewegungen ihr Ziel (siehe auch Simón Bolívar). Übrig blieben Besitzungen in der Karibik (vor allem Kuba), im Pazifik (vor allem Philippinen) und an der west- und nordafrikanischen Küste.

Doch auch in diesen letzten Kolonien traten Unabhängigkeitsbestrebungen hervor, bedingt durch eine hohe und ungerechte Steuerlast und fehlende Mitwirkungsmöglichkeiten der Bevölkerung an Politik und Verwaltung. Das Spanien der Restauración verweigerte sich jedoch dringend notwendigen Reformschritten. Dazu kamen politische und wirtschaftliche Interessen der USA, die die einheimische Bevölkerung ermunterten, gegen die Kolonialmacht zu rebellieren.
Die amerikanischen Interessen in Kuba

Die Annexion oder der Kauf Kubas wurden wiederholt von US-Präsidenten erwogen. Nach Jefferson und Madison schätzte 1823 auch John Quincy Adams die Annexion Kubas als eine unverzichtbare Aufgabe ein. In den 1850er Jahren lehnte Spanien den Vorschlag der USA ab, Kuba zu verkaufen (Ostend Manifesto). Vor allem Politiker der Südstaaten waren vor dem Bürgerkrieg daran interessiert, mit Kuba einen weiteren Sklaven haltenden Staat in die Union einzugliedern. Andererseits widersprachen jedoch rassistische Bedenken dem Ziel, Kuba (auf dem viele Menschen afrikanischer Herkunft lebten) gleichberechtigt in die USA zu integrieren. Diese Ansicht hatte auch Einfluss auf die US-Haltung zur kubanischen Unabhängigkeit, die Regierung unter US-Präsident Cleveland äußerte Bedenken, dass ein kubanischer Sieg zu einer weißen und schwarzen Republik ohne weiße Vorherrschaft führen könnte. Die spanische Regierung versuchte diese Ansicht zu nutzen und warnte den US-Außenminister in einem Brief bezüglich der Unabhängigkeitsbewegung: „In dieser Revolution ist das schwarze (negro) Element der bedeutendste Teil“.[3] Die US-Regierung betrachtete sowohl eine kubanische Unabhängigkeit als auch eine spanische Herrschaft über Kuba als den Interessen von US-Unternehmen abträglich.

Nachdem aber die USA im Jahre 1890 die Arrondierung ihres kontinentalen Staatsgebietes und dessen Erschließung abgeschlossen hatten und die Indianerkriege zu Ende gegangen waren (siehe auch Geronimo, Wounded Knee), griff die auf Erschließung neuer Märkte ausgerichtete US-Politik auf den verbliebenen Überseebesitz der alten Kolonialmacht Spanien über.
Der kubanische Unabhängigkeitskrieg 1868–1898
→ Hauptartikel: Kubanischer Unabhängigkeitskrieg

Auf Kuba veröffentlichte der Großgrundbesitzer Carlos Manuel de Céspedes 1868 den Grito de Yara, die erste Unabhängigkeitserklärung. Daraufhin begann ein zehn Jahre dauernder Krieg, der wesentlich zur Entstehung eines kubanischen Nationalgefühls beitrug, aber verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes hatte. Im Frieden von Zanjón 1878 wurden den Kubanern geringe Zugeständnisse gemacht, die als unzureichend empfunden wurden. Die Unabhängigkeitsbewegung war so nicht besänftigt worden, sondern eher gestärkt. Insbesondere der Schriftsteller José Martí setzte sich mit seinem Essay Nuestra América („Unser Amerika“) für die Befreiung ganz Lateinamerikas ein.

Wirtschaftliche Probleme sowie die Unfähigkeit und Unwilligkeit der spanischen Kolonialverwaltung führten 1895 zu einem erneuten Aufstand unter der Führung Martís, der 1892 die Revolutionäre Partei Kubas gegründet hatte. Ihm war es gelungen, die beiden wichtigsten militärischen Führer der Unabhängigkeitsbewegung, Máximo Gómez und Antonio Maceo, zu einer Wiederaufnahme des Unabhängigkeitskrieges zu vereinen. José Martí fiel im Kampf und wurde zum Nationalhelden. Der Guerillakrieg gegen Spanien wurde jedoch weitergeführt und brachte die Kolonialmacht an die Grenzen ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.
Siehe auch: Mambí
Ursachen und Anlass

US-Unternehmen hatten zu diesem Zeitpunkt bereits einen großen Anteil in der kubanischen Wirtschaft (der sich nach dem Krieg noch deutlich vergrößerte). Die auf der Insel seit 1895 stattfindenden Kämpfe behinderten weitere Investitionen und schmälerten mögliche Gewinnperspektiven. Die Vereinigten Staaten erholten sich gerade von einer wirtschaftlichen Depression (1893–1897), der dritten nach Ende des Sezessionskriegs 1865. Da weder Spanien noch die Unabhängigkeitskämpfer eine militärische Entscheidung auf Kuba bewirken konnten, drängte sich dem mächtigen Nachbarstaat das Problem immer mehr auf.

Außerdem schien der asiatische Markt, schon seit langem auch für die USA verlockend, gerade in Bewegung zu geraten. Die Philippinen waren von hohem strategischem Wert, da Manila unter den Spaniern eine Drehscheibe des Handels zwischen Ostasien und Amerika geworden war. Die USA hatten schon deutliches Interesse an den pazifischen Inseln Hawaii und Samoa gezeigt. Die Interessen im Pazifik waren zwar nicht ausreichend, die US-Regierung zu einem Krieg mit Spanien zu bewegen, jedoch war die Eroberung Manilas bereits Teil der seit 1896 durchgespielten Kriegsszenarien der US-Regierung.

Die US-Bevölkerung sympathisierte mehrheitlich mit den Aufständischen in Kuba. Die Rebellion wurde mit dem US-Unabhängigkeitskampf verglichen. Darüber hinaus war die spanische Politik gegenüber den Aufständischen auf Kuba sehr brutal, was in der US-Öffentlichkeit beachtet wurde. Uneinheitlicher war die Haltung zu der Frage, ob die USA mit ihrem Militär intervenieren sollten. So begleiteten etwa die Gewerkschaften Knights of Labor und American Federation of Labor (AFL) die Aufstände mit Sympathie, eine Resolution für eine US-Intervention erlitt innerhalb der AFL jedoch zunächst eine Niederlage, da eine dauerhafte US-Expansion (Ersatz des spanischen Kolonialismus) befürchtet wurde. Nach dem Beginn des Krieges und der euphorischen Medienberichterstattung entwickelte sich jedoch eine deutlich sichtbare Mehrheit für den Krieg, gegen den nun nur noch die Sozialisten sich mehrheitlich wandten.[4]

Präsident Grover Cleveland erklärte im Dezember 1896, dass die USA nicht unbegrenzt Geduld gegenüber Spanien zeigen würden, und Präsident William McKinley führte schließlich in seiner Annual Message 1897 aus, dass die USA angesichts des anhaltenden spanischen Vernichtungsfeldzugs zu einer Intervention genötigt werden könnten. Im März 1898 unterrichteten mehrere Politiker und Berater, unter anderem Henry Cabot Lodge senior, McKinley davon, dass zahlreiche US-Geschäftsleute aufgrund der Wirtschaftsinteressen auf eine schnelle Lösung der kubanischen Frage drängen. Am 27. März 1898 erließ McKinley ein Ultimatum an Spanien mit der Forderung nach einem Waffenstillstand.[5]

Der Spanisch-Amerikanische Krieg 220px-USSMaine-Havana
Die USS Maine im Hafen von Havanna

Gegen spanische Proteste schickten die USA mit der USS Maine unter Kapitän Charles Dwight Sigsbee ein Schlachtschiff zu einem „Freundschaftsbesuch“ in den Hafen von Havanna. Gleichzeitig wurde die US-Flotte bei Key West zusammengezogen, und es liefen Vorbereitungen für eine Blockade der Insel, um die spanischen Kolonialtruppen vom Nachschub abzuschneiden und weitere Truppenverstärkungen zu unterbinden.

Um Provokationen zu vermeiden, verbot der Kommandant der Maine der Besatzung, an Land zu gehen. Am 15. Februar 1898 kam es auf dem Schiff zu einer verheerenden Explosion, bei der 268 Seeleute den Tod fanden. Die USA beschuldigten Spanien, einen Angriff verübt zu haben; die amerikanische Öffentlichkeit war empört. Unter anderem schürten die Publizisten William Randolph Hearst und Joseph Pulitzer die Stimmung gegen Spanien. Der Schlachtruf der Hearst-Presse lautete: Remember the Maine, to hell with Spain! („Denkt an die Maine – Zur Hölle mit Spanien!“) Hearst wies seinen Korrespondenten Remington an, in Havanna zu bleiben und Bilder heranzuschaffen, damit er, Hearst, den Krieg heranschaffen könne: “You furnish the pictures. I’ll furnish the war.”

Das Wrack der USS Maine ist Gegenstand vieler Nachforschungen geworden. Unter anderem kam eine Untersuchung 1976 zu dem Ergebnis, dass nicht, wie seinerzeit von der US-Regierung vermutet, eine Mine unter dem Schiff detonierte, sondern die Explosion im Innern der USS Maine stattfand. So könnte womöglich ein unentdeckter Schwelbrand in einem der Kohlebunker, der auf ein benachbartes Magazin übergriff, die Katastrophe ausgelöst haben (s. a. Kohlebrand). Eine neuere Untersuchung, in Form einer Simulation, des National Geographic Magazine (1999) schließt eine extern verursachte Minenexplosion nicht aus, sieht aber auch keine genügenden Beweise für die These.[6]

Präsident McKinley, der einem Krieg zunächst ablehnend gegenübergestanden hatte, bat den Kongress unter öffentlichem Druck am 11. April 1898 um Erlaubnis, Truppen nach Kuba zu schicken, um gegen die spanischen Truppen vorzugehen. Die Erwähnung der Unabhängigkeitsfrage und von Rebellen als Kriegsteilnehmern wurde in der Erlaubnis vermieden. Am 19. April verabschiedeten der Kongress und der Senat gemeinsam eine Joint Resolution, in der der Abzug Spaniens aus Kuba gefordert wurde und die Präsident McKinley autorisierte, alle militärischen Mittel einzusetzen, die nötig seien, um Kubas Unabhängigkeit zu sichern. Das nach Senator Henry M. Teller (Colorado) benannte Teller-Amendment ergänzte den Beschluss durch die Bedingung, dass die USA nach einer kubanischen Unabhängigkeit Kuba nicht annektieren dürften. Dieses Amendment wurde von den kubanischen Rebellen positiv aufgenommen und führte – trotz der von einigen Rebellen zuvor geäußerten Bedenken, dass die US-Regierung möglicherweise Spaniens Königreich als Kolonialherrscher ablösen wolle – dazu, dass die US-Truppen von den Rebellen begrüßt wurden.[5] Der Beschluss wurde am 20. April an Spanien übermittelt. Daraufhin brach Spanien alle diplomatischen Beziehungen zu den USA ab und erklärte am 23. April den Krieg.

Kriegsverlauf

Der Spanisch-Amerikanische Krieg Cristobal-colon_h63229
Der spanische Kreuzer Cristóbal Colón, der im Juli 1898 bei Santiago de Cuba versenkt wurde

Der Krieg wurde auf dem philippinischen Archipel begonnen. Die US-Asienflotte besiegte am 1. Mai 1898 das veraltete spanische Geschwader unter Patricio Montojo y Pasarón in der Schlacht in der Bucht von Manila. Um die befestigte Garnison der Hauptstadt angreifen zu können, musste der US-Kommandant George Dewey aber auf Verstärkung aus den USA warten. In Schach gehalten wurden die Spanier zusätzlich von philippinischen Nationalisten unter Emilio Aguinaldo, die in den USA zunächst einen Verbündeten sahen und sich auf deren vage Versprechungen verließen. Eine Beeinträchtigung für die US-Armee erfolgte jedoch zunächst, da ein Lebensmittelunternehmen an die Armee im Mai 1898 500.000 Pfund Rindfleisch verkaufte, das zu einem großen Teil aus Gammelfleisch bestand und zu tausenden Lebensmittelvergiftungen führte.

Im Juni begann mit der Landung von US-Einheiten auf Kuba bei Daiquiri und Siboney (später am 25. Juli auch auf Puerto Rico) der Krieg in der Karibik. Letztlich konnten auch hier die Spanier den kräftemäßig weit überlegenen USA nichts entgegensetzen. US-Schiffe blockierten sämtliche kubanische Häfen und provozierten somit einen Durchbruchversuch der spanischen Flotte. An einem einzigen Tag, dem 3. Juli 1898, wurde die gesamte spanische Atlantikflotte unter Pascual Cervera von der zahlenmäßig und vor allem technisch überlegenen US-Marine unter William T. Sampson vernichtet (→ Seeschlacht vor Santiago de Cuba). Auf dem kubanischen Festland siegten die USA zuvor am 24. Juni bei Las Guásimas und am 1. Juli bei El Caney, Kettle Hill und San-Juan-Hügel (siehe auch Rough Riders). Die US-Army hatte jedoch erhebliche Probleme mit Nachschub und Versorgung der Landetruppen. Von den etwa 5000 US-Soldaten, die im Spanisch-Amerikanischen Krieg ihr Leben verloren, starben 4600 an tropischen Krankheiten, insbesondere am Gelbfieber.

Nach der Niederlage auf dem karibischen Kriegsschauplatz war auch auf den Philippinen die Lage der Spanier aussichtslos. Die Garnison in Manila vereinbarte deshalb mit dem US-Oberbefehlshaber George Dewey die Kapitulation. Sie ergab sich lieber den Amerikanern als den Einheimischen, da sie deren Rache wegen der vorangegangenen kolonialen Unterdrückung fürchtete.

Während des Krieges versuchte das Deutsche Kaiserreich, europäische Mächte für ein Eingreifen auf der Seite Spaniens zu gewinnen. Es kam auch zu Provokationen Deutschlands gegen amerikanische Schiffe in der Bucht von Manila (→ Manila-Zwischenfall) sowie kaiserlich-deutschen Waffenlieferungen an spanische Truppen. „Manila müssen wir haben!”, äußerte sich der deutsche Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1898. Nach Drohungen der US-Navy zogen sich die deutschen Schiffe zurück.

Das Kriegsende erfolgte mit der Unterzeichnung des sogenannten Vorfriedensprotokolls unter Vermittlung des französischen Botschafters Jules Cambon in Washington am 12. August 1898.[7] Manila wurde am 13. August von der US-Armee besetzt. Die aufständischen Filipinos hingegen durften die Stadt nicht betreten. Ebenso wurde in Santiago de Cuba den Unabhängigkeitskämpfern kein Zugang gestattet. Es sollte verhindert werden, dass ein Kubaner mit den Spaniern über deren Kapitulation verhandelt bzw. diese unterschreibt. Nachdem diese am 12. Juni 1898 ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, mussten sie allerdings erkennen, dass sie einer neuen, weitaus mächtigeren Kolonialmacht gegenüberstanden.

Der Friedensvertrag

Der Spanisch-Amerikanische Krieg 800px-Jules_Cambon_signs_Treaty_of_Paris%2C_1899
Der französische Botschafter in den USA Jules Cambon unterzeichnet im Namen Spaniens am 1. Mai 1899 die Ratifikationserklärung des Vertrags

Nach zweimonatigen Verhandlungen wurde der Pariser Frieden 1898 (auch Vertrag von Paris) zwischen Spanien und den USA geschlossen und am 10. Dezember 1898 unterzeichnet. Der Vertrag wurde vom US-Senat am 6. Februar 1899 ratifiziert, von Spanien am 19. März 1899.

Spanien musste Puerto Rico (inklusive der Spanischen Jungferninseln), Guam und die Philippinen an die USA abtreten und erhielt dafür von den USA 20 Millionen US-Dollar (was inflationsbereinigt 2014 rund 570 Millionen US-Dollar entsprechen würde).[8] Kuba wurde, wie im sogenannten Teller-Amendment festgelegt, formal unabhängig, blieb aber zunächst unter US-Besatzung. Durch die Aufnahme des Platt-Amendment in die kubanische Verfassung von 1901 wurde die faktische politische und militärische Abhängigkeit Kubas von den USA besiegelt.

Spanien erhielt außerdem für zehn Jahre die Erlaubnis, philippinische Häfen mit Schiffen anzulaufen und Handel zu denselben Konditionen zu betreiben wie die USA.
Folgen
Kuba und Puerto Rico

Kuba wurde 1902 zur Republik erklärt. Die Souveränität war bis 1934 durch das Platt-Amendment eingeschränkt, das den USA bei Beeinträchtigung amerikanischer Interessen ein jederzeitiges Interventionsrecht in Kuba gab. Als im September 1899 kubanische Arbeiter für eine Arbeitszeitverkürzung streikten, wurde die US-Armee zur Sicherung der Gebäude eingesetzt, um einen effektiven Streik zu unterbinden. Der Anteil von US-Unternehmen in der kubanischen Wirtschaft nahm zu, und die United Fruit Company kaufte für rund 20 Cent/Acre 1,9 Millionen Acre (rund 8000 km²) Land.

Puerto Rico (inklusive der Spanischen Jungferninseln) wurde eine US-amerikanische Überseebesitzung. 1900 beendete der Foraker Act die militärische Besatzung, 1917 wurden die Puerto-Ricaner Staatsbürger (Jones-Shafroth Act), 1941 wurde der Insel ein assoziierter Status im föderalen Gefüge der Vereinigten Staaten eingeräumt. Am 6. November 2012 stimmten die Puerto-Ricaner parallel zur US-Präsidentschaftswahl, an der sie, da sie nicht in einem US-Bundesstaat leben, nicht teilnehmen durften, in einem Referendum über den Status Puerto Ricos mehrheitlich dafür, den Status als (51.) Bundesstaat zu beantragen. Dieser muss vom US-Kongress bewilligt werden. Da sowohl die Demokratische als auch die Republikanische Partei der USA im Vorfeld ihre Unterstützung angekündigt hatten, scheint dies nur noch eine Frage der Zeit.

Der Spanisch-Amerikanische Krieg 800px-10kMiles
Politische Karikatur von 1898: Die Schwingen des amerikanischen Adlers überspannen „zehntausend Meilen“ von den Philippinen bis Puerto Rico

Philippinen

Die Philippinen wurden als weitere Folge des Spanisch-Amerikanischen Krieges zu einer amerikanischen Überseebesitzung. Präsident William McKinley bezeichnete den Erwerb der Inselgruppe als ein „Gottesgeschenk“ und Senator Albert J. Beveridge sah sie als „Sprungbrett nach China“, dessen gigantische Märkte den Amerikanern nun offenstünden. Im Philippinisch-Amerikanischen Krieg 1899 bis 1902 versuchte die Unabhängigkeitsbewegung erfolglos die Unabhängigkeit gegen die neue Kolonialmacht zu erreichen. Die Philippinen standen bis zur japanischen Besetzung 1941 unter direkter amerikanischer Verwaltung und erhielten erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1946 die formelle Unabhängigkeit
Siehe auch: Geschichte der Philippinen
Spanien

Im unterlegenen Spanien löste das „Desaster von 1898“ vom Untergang nationaler Größe eine intellektuelle Bewegung aus, aus der die sogenannte „Generation von 1898“ hervorging, die für eine politische Neubesinnung des Landes eintrat. Außerdem setzte eine verstärkte kulturelle und politische Umorientierung im Baskenland und in Katalonien ein. Fortan wurde verstärkt die Autonomie bzw. nationale Unabhängigkeit vom spanischen Zentralstaat angestrebt. In den traditionell herrschenden Schichten wurde der Verlust an internationaler Bedeutung als nationale Schande empfunden.

Vereinigte Staaten

Für die USA bildete der Spanisch-Amerikanische Krieg den Ausgangspunkt für eine koordinierte Militärverwaltung der USA, die im Joint Chiefs of Staff mündete. Vorbild hierfür war das preußisch-deutsche Heer mit seinem Generalstab.

Mit dem Sieg von 1898 traten die USA trotz heimischer isolationistischer Bewegungen (Monroe-Doktrin) in den Kreis der imperialistischen Weltmächte ein. Mehrere Inseln und Inselgruppen, die im Zuge des Krieges Außengebiete der USA wurden, sind dies bis heute noch. Dies gilt für Puerto Rico und Guam, die durch den Friedensvertrag von Spanien abgetreten wurden, wie auch für Hawaii, das zuvor seit 1894 eine unabhängige Republik (davor ein Königreich) gewesen war und von den USA nun als Aufmarschgebiet genutzt und annektiert wurde.
Deutsches Reich

Mit dem Deutsch-Spanischen Vertrag über die Südseegebiete vom 12. Februar 1899 konnte das Deutsche Reich die Karolinen, die Palauinseln sowie die Marianen von Spanien erwerben. Zuvor hatte das Deutsche Reich bereits Interesse an den Philippinen gezeigt (so schlug z. B. der deutsche Gesandte in Manila, Friedrich Krüger, die Begründung einer philippinischen Monarchie unter einem deutschen Prinzen vor) und im Sommer 1898 ein starkes Geschwader unter dem Kommando von Diederichs' nach Manila entsandt. Dieses Geschwader stand dort dem US-Geschwader unter George Dewey kampfbereit gegenüber (Manila-Zwischenfall). Es gibt Berichte, wonach von US-Seite sogar Warnschüsse abgefeuert wurden.

Vor allem der Manila-Vorfall führte zu einer Entfremdung zwischen dem Deutschen Reich und den USA (vgl. Samoa-Krise). Die US-Navy erarbeitete infolgedessen den „War Plan Black“ aus, der sich mit der Möglichkeit eines deutsch-amerikanischen Krieges befasste. In den 1920er und 1930er Jahren hatten die US-Streitkräfte in einem „Joint Army and Navy Board“ eine Reihe von Farbcodierungen „color-coded war plans“ zur Kennzeichnung und strategischer Vorbereitung auf eine Vielzahl potenzieller und hypothetischer Kriegsszenarien entworfen.
Gedenkstätten

Auf dem San-Juan-Hügel am Stadtrand von Santiago de Cuba, dem historischen Ort der entscheidenden Schlacht, besteht seit Ende der 1920er Jahre ein Gedenkpark mit mehreren Denkmälern. Der sogenannte Friedensbaum markiert die Stelle der Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen spanischen und US-amerikanischen Truppen am 16. Juli 1898.[9]

Außerhalb von Santiago de Cuba wurde 1998 ein Museum eingeweiht, das dem Krieg gewidmet ist. Es liegt an der Landstraße, die vom Landungspunkt der US-Truppen, dem Strand von Siboney, zum San-Juan-Hügel führt.[10][11] Weiterhin erstreckt sich von der Bucht von Santiago entlang der Küste in westlicher Richtung ein unterwasserarchäologisches Schutzgebiet, in dem geführte Tauchgänge zu den dort im Verlauf der Seeschlacht untergegangenen Schiffen durchgeführt werden.[12][13]

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