Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Die Benjeshecke Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Die Benjeshecke Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Die Benjeshecke Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Die Benjeshecke Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Die Benjeshecke Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Die Benjeshecke Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Die Benjeshecke Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Die Benjeshecke Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Die Benjeshecke Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Kalender Kalender


Die Benjeshecke

Nach unten

Die Benjeshecke Empty Die Benjeshecke

Beitrag  checker Mi Mai 13, 2015 11:00 am

Benjeshecken oder Totholzhecken sind Hecken, die durch linienhafte, lockere Ablagerungen von hauptsächlich dünnerem Gehölzschnitt, wie Äste und Zweige, durch Samenanflug oder Initialpflanzungen entstehen. Hermann Benjes beschrieb dieses Vorgehen Ende der 1980er Jahre. Benjeshecken bieten Vögeln und anderen Tieren Schutz und Nahrung, so dass diese mit ihrem Kot oder ihren Nahrungsdepots das Aussamen von Gehölzen beschleunigen sollen.

Die Benjeshecke 220px-Benjeshecke-%C3%B6hringen
Benjeshecke bei Öhringen-Michelbach am Wald

Die Benjeshecke 800px-Syke_Barrien_0030
Benjeshecke

Die Benjeshecke 800px-Benjeshecke-M2
Benjeshecke aus Tannenzweigen, ein Jahr nach deren Anlage. Hundorf bei Schwerin.

Die Benjeshecke 800px-Syke_Barrien_0032
Benjeshecke

Die Benjeshecke 800px-Takkenwal
Benjeshecke

Das Prinzip der Benjeshecke besteht darin, Hecken nicht durch Neuanpflanzung, sondern durch Windanflug und durch Samen aus dem Kot rastender Vögel aufbauen zu lassen. Dazu wird Gehölzschnitt (Äste, Zweige, Reisig) durcheinander, als Haufen oder in Streifen, als Wall locker gestapelt oder besser einfach abgekippt, was wiederum dem Schutz der heranwachsenden Pflanzen dient. Die Vorteile einer solchen Anlage bestehen zum einen in ihren günstigen Herstellungskosten, da nicht Pflanzen, sondern „Saatgut“ auf natürliche Weise bzw. autochthon eingebracht wird und Schnittholz oft als „Abfall“ vorhanden ist. Darüber hinaus bietet das locker gelagerte Totholz unmittelbar Lebensraum für zahlreiche Vogelarten (v. a. Heckenbrüter), Kleinsäuger und Insekten.

Seit Anfang der 1990er Jahre propagiert man am Beispiel der Benjeshecke wieder verstärkt das Anlegen von Hecken. In Sachsen wurde es sogar per Ministererlass gefördert. [1]

Als sinnvoll erweist sich die Benjeshecke dort, wo sie schnell und kostengünstig in weiträumig flurbereinigter, intensiv genutzter Agrarlandschaft wie Wiesen, Acker, einen Beitrag zum Biotopverbund leisten würde. Auch Kinder und Jugendliche lassen sich gut durch Bau und Beobachtung einer solchen Hecke zu Themen wie Natur- und Umweltschutz bewegen und Benjes selbst sieht es als ein Mittel der Umwelterziehung.

Die Nachteile der Benjeshecke bestehen vor allem darin, dass der Gehölzschnitt bestimmter Arten nach dem Auf-den-Stock-Setzen noch lange fähig ist, wieder auszuschlagen (z. B. Brombeere) und diese Arten sich denn auch am stärksten durchsetzen und verbreitet werden. Des Weiteren ist eine Spontanvegetation nicht in jedem Fall naturnah, sondern kann auch durch fremde Organismen benachbarte Vegetation oder gar Biotope gefährden. Die Benjeshecke ist daher nicht in jeder Landschaft als Naturschutzmaßnahme sinnvoll.

Insbesondere auf nährstoffreichen Böden ist es nicht selten zu beobachten, dass bei Ablagerung von Gehölzschnitt sich nicht – oder nicht kurzfristig – Gehölze etablieren, sondern konkurrenzstarke Hochstauden, meist die Brennnessel oder die Goldruten-Arten, die diese Entwicklung lange verzögern können. Je nach Landschaft kommen anstelle der erwünschten beerentragenden Dornsträucher auch bevorzugt Baumarten auf, meist die windverbreiteten Vorwaldarten Birke und Salweide, häufiger auch Esche oder Bergahorn. Diese Einschränkung seines Modells wird von Hermann Benjes in den jüngeren Auflagen seines Werks auch eingeräumt. Er propagiert nun vor allem, den Gehölzschnitt als Schutz und Keimbett für gepflanzte Gehölze einzusetzen.

Im Artenschutz bringt die Benjeshecke nur sehr langfristig Resultate, da sich zunächst keine bedrohten Arten von alleine ansiedeln können. Hecken benötigen 50 bis 120 Jahre zur Entstehung einer naturnahen und wertvollen Vegetation und eine Wiederbesiedelung dauert je nach Umfeld 30 bis 120 Jahre. Kostengünstige Benjeshecken können bis dahin eine wichtige Aufgabe im Biotopverbund übernehmen.

Siehe auch

Wallhecke

Quelle - literatur & einzelnachweise
checker
checker
Moderator
Moderator

Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten