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Derer von der Schulenburg

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Derer von der Schulenburg  Empty Derer von der Schulenburg

Beitrag  Andy Mo Jun 08, 2015 9:08 pm

Das Geschlecht derer von der Schulenburg ist ein zunächst brandenburgisches, später brandenburg-preußisches Adelsgeschlecht. 1237 taucht es erstmals in der Altmark durch den Ritter Wernerus de Sculenburch auf. Stammsitz der sich später weit verzweigenden Adelsfamilie war im 13. Jahrhundert die kleine Burganlage Schulenburg an der Jeetze bei Salzwedel in der Altmark. Wegen der Neigung zum Soldatenberuf entstammten der Adelsfamilie Feldmarschälle, Generäle und zahlreiche hohe Offiziere der preußischen Armee. Andere Vertreter erlangten hohe Positionen wie Staatsminister und Bischof. Zwei Angehörige des Geschlechts, Fritz-Dietlof und Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, gehörten bei der Erhebung gegen Hitler zum Verschwörerkreis des 20. Juli 1944 und wurden hingerichtet.

Derer von der Schulenburg  Schulenburg-Wappen

Ursprünge

Das Geschlecht von der Schulenburg trat im 13. Jahrhundert aus dem Dunkel der Geschichte hervor. Eventuell stammt es von dem alten holsteinischen Adelsgeschlecht Scharpenberg ab, das in den Elbmarschen ansässig war und im 13. Jahrhundert verschwand.[1][2] Angehörige des Geschlechts wurden in Urkunden dieser Zeit als Ritter und Burgmannen genannt. Sie erschienen im heutigen östlichen Niedersachsen und in der Altmark, dem nord-westlichen Teil des heutigen Sachsen-Anhalts. Durch eine bischöfliche Urkunde von 1237 wird als Erster des Adelsgeschlechts im Bereich der Altmark der Ritter Wernerus de Sculenburch bekannt. In weiteren Dokumenten aus den Jahren 1264 und 1271 werden der Ritter Thidericus de Sculenborch und Wernerus de Sculenburg genannt. Seit Ende des 13. Jahrhunderts dienten Familienmitglieder als Burgmannen auf der Burg Salzwedel. Adolph Friedrich Riedel, Herausgeber des Codex diplomaticus Brandenburgensis (erschienen 1838–1869) bezeichnet die Familie als die „merkwürdigste“, also bemerkenswerteste, aller brandenburgischen Familien.

Derer von der Schulenburg  Wappen_Schulenburg-01
Familienwappen an Schloss Wolfsburg

Das Wappenmotiv des Geschlechts stellt drei rote Adlerfänge mit scharfen Krallen dar. Im Mittelalter gab es nur drei Familien, deren Wappen drei Adlerfänge zeigte, darunter die von der Schulenburg. Als Familienwappen tauchte es erstmals in einer Urkunde von 1324 auf, die den Ritter Bernhard I. von der Schulenburg, Stammherrn des weißen Stamms, betraf. Der Adlerfang war ein häufiges Wappenbild brandenburgischer Geschlechter, das sich wahrscheinlich vom roten märkischen Adler Brandenburgs ableitete.
Namensgebende Stammburg

Der Name des Geschlechts beruht auf der Stammburg Schulenburg an der Jeetze bei Stappenbeck in der Altmark, wenige Kilometer südöstlich von Salzwedel. Die Namensgebung der Schulenburg leitete sich aus ihrer geographischen Lage und dem Wort schulen, sich verstecken (engl. skulk – im Verborgenen lauern) ab. Die Redewendung te der sculenden borch bedeutete bei der versteckten Burg und daraus wurde Schulenburg.

Derer von der Schulenburg  Schulenburg_Stappenbeck
Reste der Turmhügelburg Schulenburg in der Altmark

Die kleine Burgstelle mit den Ausmaßen von 20 x 25 Meter lag verborgen in den Jeetzesümpfen und hatte den Charakter einer Turmhügelburg. Davon ist heute nur noch ein Erdhügel zu sehen. Sie war bereits im 14. Jahrhundert wüst gefallen. Bei Nachforschungen im 19. Jahrhundert waren noch Reste von Burgturm, Wohnhaus und Keller vorhanden. Landesdirektor Wilhelm von der Schulenburg (langjähriger Vorsitzender des Altmärkischen Vereins für Vaterländische Geschichte und Industrie) grub seinerzeit mittelalterliche Waffen sowie Geräte aus und richtete die Burgstelle wieder her.
Neuer Familiensitz

Nachdem die kleine, im Sumpf gelegene Turmhügelburg Schulenburg bei Stappenbeck zum großen Teil zerfallen war, wurde 1345 etwa 12 km südwestlich die bereits bestehende Burg Beetzendorf zum Hauptsitz derer von der Schulenburg. Diese wesentlich größere Burg wertete das Geschlecht auf. Von da an galt es als schlossgesessen und gehörte zur oberen Stufe des altmärkischen Adels. Über Jahrhunderte war hier der Familienmittelpunkt. Weiteren Machtzuwachs erlangten die von der Schulenburg durch das Lehen über Burg und Ort Apenburg in der Altmark. Die Besitzungen Beetzendorf und Apenburg waren die Stammgüter des Geschlechts, die den Kern ihrer Grundherrschaft bis ins 19. Jahrhundert sicherten.

Die Burg Beetzendorf war bis um 1600 mit umgebenden Wassergräben festungsartig ausgebaut. Danach siedelten sich die Mitglieder der adligen Familie im Dorf Beetzendorf und der Umgebung an, so dass die Befestigungsanlage nutzlos wurde. Im Dreißigjährigen Krieg war sie nicht mehr verteidigungsfähig. Die letzte Kanone war 1642 verkauft worden und 1780 wurden die letzten Burggebäude abgerissen. Heute sind davon noch einige Ruinen vorhanden.

Familienstämme

Im 14. Jahrhundert teilte sich in der Altmark die Familie in zwei Linien. Dietrich II. (1304–1340) begründete die Schwarze Linie, sein jüngerer Bruder Bernhard I († nach 1340) die Weiße Linie. Beide Linien teilten sich im Laufe der Jahrhunderte weiter auf und werden genealogisch die nach "Ästen", "Zweige" und "Häuser" sortiert. In der heutigen Zeit ist das Geschlecht neben den Linien in Häuser untergliedert und befindet sich in der 22. Generation. Die Weiße Linie dominiert heute zahlenmäßig. Von allen Zweigen breitete sich der Wolfsburger Zweig am stärksten aus, der auf Adolph Friedrich zurückgeht.

Das Weiterbestehen des Geschlechts war wegen hoher Kindersterblichkeit, Seuchen, Kriege und durch den Eintritt von Mitgliedern in den geistlichen Stand nicht immer gesichert. 1499 gab es nur 42 männliche Vertreter, 1610 waren es schon 70 Personen. Der Rückgang auf 58 männliche Erbfolger im Jahre 1700 erklärt sich aus den Verlusten durch den Dreißigjährigen Krieg. Während es um 1800 70 männliche Schulenburgs gab, waren es um 1900 trotz der allgemeinen Bevölkerungszunahme nur 100 Personen. 1983 betrug die Zahl der männlichen Familienmitglieder 91 Personen. Im 20. Jahrhundert nahm das Aussterben einzelner Häuser des Geschlechts zu. Trotz des Verlustes von 15 Angehörigen im Zweiten Weltkrieg war die Ursache des Rückgangs vielmehr Ehe- und Kinderlosigkeit.
Sitze

Schwarze Linie:
Barchnau (Gut im Landkreis Preußisch Stargard)
Beetzendorf (Apenburger Hof)
Lieberose (Niederlausitz) 1519-1946
Radach (Gut im Landkreis Weststernberg)
Weiße Linie:
Altenhausen, Bodendorf und Emden (Landkreis Börde)
Angern (im Landkreis Börde)
Beetzendorf (Gut und Schloss)
Bodendorf (im Landkreis Börde)
Burgscheidungen (Gut und Schloss mit dem Rittergut Kirchscheidungen)
Burg Falkenberg, Oberpfalz
Farsleben (Gut)
Filehne (Gut und Schloss in der Provinz Posen)
Hehlen (Gut und Schloss)
Hovedissen (Rittergut in Leopoldshöhe)
Lodersleben (Rittergut bei Querfurt)
Osterwohle
Philippsburg (Leer), Ostfriesland
Trampe und Altendorf (Herrenhaus und Gut im Kreis Oberbarnim)
Tressow mit Bobitz, Groß Krankow, Petersdorf und Köchelstorf (Mecklenburg)
Schönbrunn (Denkendorf), Oberbayern
Schloss Vitzenburg (bei Querfurt)
Wolfsburg (Schloss) mit Schloss Neumühle und Rittergut Nordsteimke

Standeserhebungen

1563 wurden Jacob, Alexander und Daniel von der Schulenburg, die Söhne von Matthias von der Schulenburg, durch Kaiser Ferdinand I. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Sie waren die ersten Vertreter ihres Adelsgeschlechts, die eine Standeserhebung erreichten. Über die Söhne Daniels setzte sich die Freiherrenlinie wie folgt fort:

Matthias (1578–1656)
Alexander (1616–1681)
Alexander von der Schulenburg (1662–1733) (1713 Bestätigung des Reichsfreiherrenstandes)
Gustav Adolf (1632–1691)
Matthias Johann von der Schulenburg (ab 1715 Graf)
Daniel Bodo von der Schulenburg (ab 1715 Graf)
Henning (1587−1637)
Heinrich (1621–1691)

1644 wurde Heinrich Joachim von der Schulenburg (1610–1665) durch Kaiser Ferdinand III. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Seine beiden Ehen blieben jedoch kinderlos.

Testamentarisch hatte Heinrich Joachim Freiherr von der Schulenburg (1610–1665) verfügt, dass der als sein Universalerbe vorgesehene Achaz von der Schulenburg aus dem Hause Beetzendorf (1610–1680) die Freiherrenwürde erwerben müsse. Dies erreichte Achaz am 21. März 1667 bei Kaiser Leopold mit gleichzeitiger Wappenvermehrung.

Am 4. Dezember 1713 wurde Alexander von der Schulenburg (1662−1733) durch Kaiser Karl VI. in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Lebenswege

Der Lebensweg der männlichen Familienangehörigen der Adelsfamilie war vorgezeichnet. Neben der Verwaltung ihrer Güter betätigten sie sich in großer Zahl beim Militär: im Mittelalter als Burgmannen und als Hauptleute der Lehnsaufgebote in der Mark Brandenburg, in der frühen Neuzeit als Führer von Söldnertruppen und später als Offiziere, vor allem in der preußischen Armee, aber auch in anderen Ländern. Am bekanntesten wurde Johann Matthias von der Schulenburg, der im Dienste der Republik Venedig zum Feldmarschall aufstieg und von Kaiser Karl VI. 1715 als erstes Mitglied der Familie in den erblichen Reichsgrafenstand erhoben wurde.

Viele Vertreter der Familie haben auch Positionen in der Staatsverwaltung bekleidet. Die Neigung der Schulenburgs zum Soldatenberuf brachte es mit sich, dass die Familie in Kriegen zahlreiche Gefallene zu beklagen hatte, zuletzt im Ersten und Zweiten Weltkrieg.

Im 20. Jahrhundert waren zwei Angehörige des Geschlechts (Graf Dietlof und Graf Friedrich-Werner) Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 gegen das Regime Adolf Hitlers in der Zeit des Nationalsozialismus. Beide wurden vom Volksgerichtshof verurteilt und hingerichtet.

Etliche Mitglieder der Adelsfamilie erlangten hohe Positionen. Dazu gehörten vier Feldmarschälle, 25 Generäle, drei Herrenmeister des Johanniterordens, sechs Staatsminister und vier Bischöfe.

Die Familie hatte mehrere Erbämter inne. Sie waren spätestens seit dem 14. Jahrhundert Erbküchenmeister der Kurmark Brandenburg.[3] Sie waren auch Erbkämmerer der Landgrafschaft Thüringen seit dem 18. Oktober 1861.[4] Ferner hatten sie einen erblichen Sitz im preußischen Herrenhaus für den jeweiligen Standesherrn der Freien Standesherrschaft Lieberose vom 12. Oktober 1855 bis 1918.[5]

Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich auch zwei Eintragungen von Töchtern der gräflichen Familien von der Schulenburg aus dem mecklenburgischen Tressow und Groß Krankow von 1874 und 1903 zur Aufnahme in das adelige Damenstift.
Ausdehnung

Ab dem 15. Jahrhundert dehnte sich das Geschlecht durch den Erwerb von Besitzungen außerhalb der Altmark weiter aus. Um 1600 erreichte der Grundbesitz des Geschlechts seine größte Ausdehnung. Angehörige der Schulenburgs hatten Lehnsgüter in Brandenburg, dem Erzbistum Magdeburg, Anhalt, Wolfenbüttel, Lüneburg, Braunschweig, Sachsen, Pommern, in der Niederlausitz und in Böhmen.
Wirtschaftliche Basis

Ihren Lebensunterhalt erlangten die Familienangehörigen derer von der Schulenburg dadurch, dass sie den vom jeweiligen Landesherren zum Lehen erhaltenen Grundbesitz (Acker) Bauern zum Wirtschaften überließen. Diese zahlten darauf Abgaben oder leisteten Frondienste. Ansätze zu eigener Landwirtschaft zeigten die von der Schulenburg durch die Gründung von Vorwerken, aus denen sich später Güter entwickelten. Die Vertreter der Wolfsburger Linie (siehe auch dort) betreiben heute selbst einen großen Land- und Forstbetrieb auf den familieneigenen Flächen.

Bedeutende Namensträger

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Alabaster-Epitaph für Fritz von der Schulenburg (1591-1613) in der Tübinger Stiftskirche

Derer von der Schulenburg  640px-Johann_Matthias_von_der_Schulenburg
Johann Matthias von der Schulenburg (1661-1747), sächsischer General, venezianischer Feldmarschall, 1715 erster Reichsgraf; Gemälde von Giovanni Antonio Guardi, 1741

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Adolph Friedrich Graf von der Schulenburg (1685–1741), preußischer Generalleutnant des Schulenburgischen Regiments unter Friedrich dem Großen

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Melusine von der Schulenburg (1693–1778), Herzogin von Kendal und Munster; Mätresse Georgs I. von Großbritannien

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Friedrich Werner Graf von der Schulenburg (1875–1944), Diplomat, als Widerstandskämpfer hingerichtet

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Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg-Tressow (1902–1944, als Widerstandskämpfer hingerichtet)


Dietrich III. von der Schulenburg, Bischof von Brandenburg († 1393)
Werner von der Schulenburg († 1515), Staatsmann in brandenburgischen und pommerschen Diensten
Christoph von der Schulenburg (1513–1580), der letzte katholische Bischof von Ratzeburg
Albrecht IV. von der Schulenburg (1535–1583), kurbrandenburgischer Rat und Hauptmann der Altmark
Levin von der Schulenburg (1581–1640), Landrat
Fritz von der Schulenburg (1591–1613), Student in Tübingen
Gustav Adolf von der Schulenburg (1632–1691), kurbrandenburgischer Geheimrat, Kammerpräsident und Erbherr auf Emden
Dietrich Hermann I. von der Schulenburg (1638–1693), Landesdirektor und Kriegskommissar der Altmark
Friedrich Achaz von der Schulenburg-Hehlen (1647–1701), Geheimer Rat, Diplomat, Hofrichter, Berghauptmann (1690-) in Wolfenbüttel
Matthias Johann Graf von der Schulenburg (1661–1747), kursächsischer General; Generalfeldmarschall und Diplomat der Republik Venedig
Daniel Bodo Graf von der Schulenburg (1662–1732), königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Generalleutnant und Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Dehlitz
Alexander Freiherr von der Schulenburg (1662–1733), Generalleutnant und Gouverneur von Celle
Melusine von der Schulenburg (1667–1743), Mätresse des englischen Königs Georg I.
Achaz von der Schulenburg (1669–1731), preußischer Generalleutnant
Werner Graf von der Schulenburg (1679–1755), dänischer Kriegsminister und Feldmarschall
Adolph Friedrich Graf von der Schulenburg (1685–1741), preußischer Generalleutnant
Georg Werner von der Schulenburg (1690–1743), preußischer Oberst und Regimentschef
Ernst August Freiherr von der Schulenburg (1692–1743), kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Brigadier
Melusina von der Schulenburg, Countess of Walsingham (1693–1778), deutsch-englische Adlige
Alexander Jakob von der Schulenburg (1710–1775), kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Generalmajor
Daniel Christoph Georg von der Schulenburg-Hehlen (1716-1772), Oberstleutnant, Großneffe des venezianischen Feldmarschalls Matthias Johann von der Schulenburg, der ihn erzog; nach 1738 im kurhannoverschen Dienst; seit 1746 Deutschordensritter; seit 1757 Landkomtur der Deutschordensprovinz Sachsen
Gebhard Werner von der Schulenburg (1722–1788), Hofmarschall am preußischen Hofe
Levin Rudolph von der Schulenburg (1727–1788), Geheimer Staats- und Kriegsminister
August Ferdinand von der Schulenburg (1729–1787), preußischer Generalmajor, Ritter des Pour le Mérite
Levin Friedrich von der Schulenburg (1738–1801), kursächsischer Geheimer Rat und Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Burgscheidungen und Kirchscheidungen sowie Kleinliebenau
Friedrich Wilhelm von der Schulenburg-Kehnert (1742–1815), preußischer Offizier und Außenminister zuletzt
Alexander Friedrich Georg Graf von der Schulenburg-Blumberg (1745–1790), Staatsminister beim Generaldirektorium zuständig für die Seehandlungskompagnie, die Banksachen, die Witwenverpflegungsanstalt und -kasse sowie die Tabakadministration
Alexander von der Schulenburg-Emden (1762–1820), deutscher Großgrundbesitzer
Gebhard von der Schulenburg-Wolfsburg (1763–1818), Präsident der Reichsstände des Königreichs Westphalen und leitender Politiker im Herzogtum Braunschweig
Friedrich von der Schulenburg-Angern (1769–1821), deutscher Regierungsbeamter
Leopold Wilhelm von der Schulenburg (1772–1838), preußischer Landrat, Ritter des Pour le Mérite
Moritz Levin Friedrich von der Schulenburg (1774–1814), königlich-sächsischer Kammerherr, Majoratsherr auf Burg- und Kirchscheidungen, Erbherr von Branderode und Netzschkau
Joseph Ferdinand Adolf Achaz von der Schulenburg (1776–1831), preußischer Generalleutnant
Ludwig Graf von der Schulenburg (1786–1858), kaiserlich russischer Generalmajor
Eduard von der Schulenburg-Emden (1792–1871), deutscher Gutsbesitzer und Mitglied des Preußischen Herrenhauses
Werner von der Schulenburg-Wolfsburg (1792–1861), Befreiungskämpfer, Gutsbesitzer und Politiker
Gustav von der Schulenburg (1793–1855), Offizier und Mitglied des Preußischen Herrenhauses
Hermann Otto von der Schulenburg (1794–1860), preußischer Generalleutnant
Friedrich Albrecht Graf von der Schulenburg (1801–1869), Mitglied des preußischen Herrenhauses
Wilhelm von der Schulenburg (1806–1883), preußischer Landrat, Landesdirektor der Altmark
Julius von der Schulenburg (1809–1893), preußischer Generalleutnant, Hofmarschall, Rechtsritter des Johanniterordens und Senior des Geschlechts
Bernhard von der Schulenburg-Altenhausen (1809–1872), deutscher Rittergutsbesitzer und Verwaltungsbeamter
Ernst Graf von der Schulenburg (1812–1843), preußischer Landrat
Edo Graf von der Schulenburg (1816–1904), preußischer Landrat
Adelbert von der Schulenburg-Filehne (1817–1874), Allodialherrschaftsbesitzer und Reichstagsabgeordneter
Günther von der Schulenburg (1819–1895), deutscher Gutsbesitzer und Politiker
Florens Bernhard von der Schulenburg (1826–1900), deutscher Rittergutsbesitzer, Hofbeamter und Parlamentarier
Hermann von der Schulenburg (1829–1865), preußischer Offizier, später Kapuzinerpater
Ernst Friedrich Werner von der Schulenburg-Beetzendorf (1829–1911), Rittergutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter
Otto von der Schulenburg (1834–1923), preußischer Generalmajor
Werner von der Schulenburg-Burgscheidungen (1836–1893), Gutsbesitzer und Mitglied des Preußischen Herrenhauses
Ferdinand von der Schulenburg (1836–1903), preußischer Generalmajor
Werner von der Schulenburg (1841–1913), preußischer Landrat und Politiker
Friedrich (Fritz) Graf von der Schulenburg-Angern (1843–1921), Landrat und Mitglied des Preußischen Herrenhauses
Bernhard von der Schulenburg (1844–1929), preußischer Generalmajor, Rechtsritter des Johanniterordens
Werner von der Schulenburg-Hehlen (1847–1931), deutscher Rittergutsbesitzer und Politiker (DHP), MdR
Wilibald von Schulenburg (1847–1934), deutscher Landschaftsmaler und Volkskundler
Dietrich Graf von der Schulenburg-Lieberose (1849–1911), deutscher Standesherr und Politiker
Bernhard Graf von der Schulenburg (1852–1936), Mitglied des preußischen Herrenhauses
Werner Graf von der Schulenburg-Heßler (1852–1930), Mitglied des preußischen Herrenhauses
Werner Graf von der Schulenburg(1857–1924), Mitglied des preußischen Herrenhauses
Günther Graf von der Schulenburg (1859–1935), sächsischer Generalleutnant
Rudolf von der Schulenburg (1860–1930), Jurist, königlich preußischer Oberpräsident und Politiker.
Friedrich Graf von der Schulenburg (1865–1939), General und Politiker (NSDAP), Reichstagsabgeordneter
Günther von der Schulenburg (1865) (1865–1939), deutscher Gutsbesitzer und Schwulenaktivist
Friedrich Werner Graf von der Schulenburg (1875–1944), Diplomat, als Widerstandskämpfer hingerichtet
Albrecht von der Schulenburg (1881–1965), preußischer Landrat
Werner von der Schulenburg (1881–1958), Militärattaché, Theaterautor und Dichter
Winfred von der Schulenburg (1882–1945), deutscher Generalleutnant, General z.b.V. für das Kriegsgefangenenwesen im OKW
Gisela Gräfin von Wintzingerode-Bodenstein, geb. Gräfin von der Schulenburg (1886–1972), engagiertes Mitglied der Bekennenden Kirche, bot der kirchlichen Opposition in der NS-Zeit auf der Burg Bodenstein einen Treffpunkt
Otto von der Schulenburg (1888–1972), Jurist und Politiker, Landrat des Kreises Northeim 1932–1945.
Wedige von der Schulenburg (1896–1977), Offizier
Ilse Gräfin von der Schulenburg (1898-1988), Äbtissin des Stiftes Wallenstein in Fulda
Wolf-Werner von der Schulenburg (1899–1944), deutscher Offizier und nationalsozialistischer Politiker
Leopold Graf von der Schulenburg(1900–1986), Kanzler des Johanniter-Ordens
Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg-Tressow (1902–1944, als Widerstandskämpfer hingerichtet)
Tisa von der Schulenburg (1903–2001), bildende Künstlerin und Ordensschwester (Schwester Paula).
Werner Ludwig Botho Hubertus Graf von der Schulenburg (* 1929), Diplomat und Botschafter in Griechenland
Wilhelm Graf von der Schulenburg (* 1932), Ehrenvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter und langjähriger Präsident der COMASSO (europäische Vereinigung der Pflanzenzüchter)
Rudolf Graf von der Schulenburg (* 1938), Präsident des Automobilclubs von Deutschland
Barbara von der Schulenburg (1944–2012), Rechtsanwältin und Notarin, früher Beauftragte der Bundesregierung für die Familienzusammenführung gegenüber der DDR
Wedige von der Schulenburg (* 1945), Politiker, Bremer Bürgerschaftsabgeordneter
Hermann Graf von der Schulenburg, Bevollmächtigter der Deutschen Bahn AG in Berlin
Johann-Matthias Graf von der Schulenburg (* 1950), Wirtschaftswissenschaftler
Richard von der Schulenburg (* 1974), Musiker

Linie Angern

Derer von der Schulenburg  Schloss_Angern
Wasserschloss Angern

Die Linie Angern weist mit rund 500 Jahren neben der Linie Beetzendorf die älteste schulenburgische Tradition auf. Die 1341 entstandene Wasserburg Angern (heute Landkreis Börde) kam 1448 in Familienbesitz. Die Brüder Busso, Bernhard und Matthias von der Schulenburg erhielten sie für 400 Gulden als magdeburgisches Lehen. Während des Dreißigjährigen Krieges brannten Burg und Gutsgebäude 1631 komplett nieder. 1736 wurde auf den alten Kellergewölben ein Schloss mit drei Gebäudeflügeln errichtet. Die Anlage blieb weiterhin von einem breiten Wassergraben umgeben, der ihr auch heute noch den Charakter eines Wasserschlosses verleiht. 1849 erfolgte eine Modernisierung im Stile des Klassizismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sigurd Graf von der Schulenburg als Besitzer von Schloss Angern und den dazugehörigen Ländereien entschädigungslos enteignet. Die sowjetische Besatzungsmacht wies ihn 1946 aus, nachdem seine Familie dreizehn Generationen lang dort gelebt hatte.

Zu DDR-Zeiten war im Schloss eine Berufsschule untergebracht. Aber erst nach der Wende von 1989 wurde die Bausubstanz durch Leerstand und Wassereinbruch nachhaltig geschädigt. 1997 erwarb Alexander Friedrich Christoph II. Graf von der Schulenburg die vom Verfall bedrohte Schlossanlage. Nach einer Sanierung zogen er und seine Familie im Jahre 2000 aus Hamburg nach Angern. Der Schlossherr vermietet für Veranstaltungen repräsentative Säle und Salons im Barock- sowie Rokoko-Stil. Außerdem pflegt er die landwirtschaftliche Familientradition des Hauses Angern und bewirtschaftet auf zurückerworbenen Flächen 800 ha Forst sowie 150 ha Ackerland.

Wolfsburger Linie

Derer von der Schulenburg  Gebhard_vonder_Schulenburg
Gebhard Werner Graf von der Schulenburg aus dem Hause Beetzendorf (1722–1788), der erste Spross der Wolfsburger Linie mit Ehefrau Sophie Charlotte; 1750-86 Hofmarschall Friedrichs des Großen

1746/47 kamen die von der Schulenburg durch Erbgang in den Besitz der Güter des Geschlechts derer von Bartensleben mit der Wolfsburg. Die Ehefrau von Adolph Friedrich von der Schulenburg-Beetzendorf (1685–1741), Anna Adelheit Catharina von Bartensleben (1699–1756), brachte die wehrhafte Schlossanlage in die Familie ein, wobei ihr Mann bereits vor dem Erbeintritt 1741 gefallen war. Sie war Alleinerbin, als ihr Vater Gebhard Werner von Bartensleben 1742 verstarb und das Geschlecht im Mannesstamme erlosch. Aus den Kindern von Adolph Friedrich und Anna Adelheid Catharina entwickelte sich der Wolfsburger Familienzweig der von der Schulenburg. Zum bedeutendsten Nachfolger wurde der 1722 auf der Wolfsburg geborene Gebhard Werner Graf von der Schulenburg.

Als Familienbegräbnis nutzten die Herren von der Schulenburg nach der Übernahme der Wolfsburg Mitte des 18. Jahrhunderts die unmittelbar an der Burg errichtete Kirche St. Marien im heutigen Alt-Wolfsburg. In der Gruft ruhen aus der Zeit zwischen 1759–1805 elf ihrer Angehörigen neben neun Vertretern der vorherigen Schlossherrn von Bartensleben. Der Wolfsburger Familienzweig hatte seit dem 18. Jahrhundert viele Kirchenpatronate inne, bei denen die Erhaltung der entsprechenden Gotteshäuser und die Betreuung der Geistlichen zu leisten war. Als Günther Graf von der Schulenburg 1985 als letzter Schlossherr der Wolfsburg verstarb, hatte er das Patronat in 26 Kirchen der Umgegend inne.

Die neue Wolfsburg im 20. Jahrhundert

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Schloss Neumühle

In den 1930er Jahren wurde das Gebiet um das Schloss Wolfsburg zum Mittelpunkt des Großdeutschen Reiches erklärt. Hier sollten das Volkswagenwerk und die Stadt des KdF-Wagens entstehen. Ende 1937 stand fest, dass die Familie von der Schulenburg ihren angestammten Besitz Schloss Wolfsburg verlassen musste. Ihr Grund und Boden von etwa 2.000 ha landwirtschaftlicher Fläche wurde zum Aufbau von Stadt und Werk benötigt und enteignet. Familienoberhaupt Günther Graf von der Schulenburg entschied, im alten schulenburgischen Waldbesitz Neumühle bei Tangeln (damals Landkreis Salzwedel) ein neues Schloss zu bauen. In vierjähriger Bauzeit entstand ab 1938 Schloss Neumühle als einer der letzten großen Schlossbauten des 20. Jahrhunderts in Deutschland, geplant und gebaut durch den bekannten Architekten Paul Bonatz. Das neue Schloss wurde in moderner Bauweise aus Stahlbeton mit vier runden Ecktürmen errichtet und fiel nur wenig kleiner als die Wolfsburg aus. Im November 1942 bezog die Familie etwa 35 km nordöstlich der „alten“ die „neue“ Wolfsburg im Forst Neumühle, zum Transport des Inventars des Schlosses Wolfsburg wurden etwa 1000 m Reichsbahnwaggons benötigt. Die Stadt des KdF-Wagens erwarb 1943 die alte Wolfsburg für 560.000 Reichsmark (heute: 2.082.905 EUR).

Rückkehr nach Wolfsburg-Nordsteimke

Derer von der Schulenburg  Schulenburg_Nordsteimke
Herrenhaus des Rittergutes von der Schulenburg in Nordsteimke

Kurz vor dem Abzug der britischen Truppen und dem Einzug der Roten Armee am 1. Juli 1945 flüchtete die Familie von der Schulenburg aus ihrem Schloss in Neumühle unter Zurücklassung fast der gesamten Habe zurück zur Wolfsburg in die britische Besatzungszone. Die sowjetischen Besatzungssoldaten plünderten das Inventar von Schloss Neumühle, warfen das Archivgut auf den Hof und zündeten es an. Den Schlossverwalter, Herrn Gaal, brachten die neuen Machthaber in das Internierungslager Buchenwald, wo er umkam. Die Familie nahm nach dem Krieg und dem Verlust der Güter im Osten durch Enteignung ihren Sitz auf dem Rittergut Nordsteimke, das seit 1846 im Familienbesitz war.

Grundstein für den Neubeginn war der land- und forstwirtschaftliche Familienbesitz im Raum Wolfsburg. Die Mitglieder der gräflichen Familie sind seither als Land- und Forstwirte tätig und betätigen sich als mittelständische Unternehmer. Die Verwaltung der schulenburgischen Güter erfolgt heute vom Rittergut in Wolfsburg-Nordsteimke aus, wo eine Straße nach dem Geschlecht benannt ist. Das derzeitige Familienoberhaupt (2005) ist Dr. Günzel Graf von der Schulenburg, der 1934 auf Schloss Wolfsburg zur Welt kam. Sein 1965 geborener Sohn, Günther Graf von der Schulenburg, übernahm 1998 die Verantwortung für den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb. Die Forstverwaltung bewirtschaftet insgesamt 5.300 ha Forstfläche in der Region Wolfsburg, der Altmark, der Colbitz-Letzlinger Heide sowie im Fläming (Brandenburg). Von Nordsteimke aus erzeugt der landwirtschaftliche Betrieb im Stadtgebiet und im benachbarten Landkreis Helmstedt auf rund 600 ha Fläche Ackerfrüchte wie Getreide, Raps und Zuckerrüben.

Begräbnisstätte

Derer von der Schulenburg  Gruft_Schulenburg
Familiengruft in der St.-Marien-Kirche

Als Begräbnisstätte wählte die Wolfsburger Linie die unmittelbar an der Wolfsburg gelegene St.-Marien-Kirche in Alt-Wolfsburg. Sie war Patronatskirche derer von der Schulenburg und diente den Schlossbewohnern etwa ab dem 16. Jahrhundert als Hauskirche. In der Gruft unter dem Glockenturm befinden sich 27 prunkvoll verzierte Särge aus Alabaster und schwarzem Marmor, darunter auch Kindersärge. Elf Verstorbene tragen den Namen von der Schulenburg. In den übrigen Särgen liegen weitläufigere Familienangehörige und acht Angehörige des Geschlechts der von Bartensleben, die vor den Schulenburgs Schlossherren auf der Wolfsburg waren. Die hier Bestatteten verstarben zwischen 1670 und 1832. Nach der letzten Beisetzung wurde die Gruft verschlossen und erst bei einer Renovierung 1984 wieder geöffnet.

Quelle - literatur & Einzelnachweise
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