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Adolf Butenandt

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Adolf Butenandt Empty Adolf Butenandt

Beitrag  Andy Sa Jul 11, 2015 12:07 am

Adolf Friedrich Johann Butenandt (* 24. März 1903 in Lehe; † 18. Januar 1995 in München), war ein Universitätsprofessor für Biochemie und erhielt 1939 den Nobelpreis für Chemie in Anerkennung seiner Arbeiten auf dem Gebiet der Steroidhormone.

Adolf Butenandt A._Butenandt_1921

Leben

Er wuchs in Lehe (heute Stadtteil von Bremerhaven) auf, wo er an der Leher Oberrealschule – der Lessingschule – 1921 das Abitur machte. Danach studierte er Chemie und Biologie an der Philipps-Universität Marburg. Seitdem war er bis zu seinem Tode Mitglied der Studentenverbindung Turnerschaft Philippina. 1924 wechselte er an die Universität in Göttingen. 1927 promovierte Butenandt bei Adolf Windaus in Göttingen „Über die chemische Konstitution des Rotenons, des physiologisch wirksamen Bestandteils der Derris elliptica“. 1929 isolierte und bestimmte er die Struktur des weiblichen Sexualhormons Estrogene. Nach der Habilitation 1931 mit „Untersuchungen über das weibliche Sexualhormon“ wurde er Leiter der organischen und biochemischen Abteilung des Allgemeinen Chemischen Universitätslaboratoriums Göttingen. 1933 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Technische Hochschule Danzig. Am 11. November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat.[1] Im Jahr 1934 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1935 absolvierte er einen Studienaufenthalt in den USA auf Einladung der Rockefeller-Stiftung und lehnte einen Ruf an die Harvard-Universität ab. Nachdem er am 1. Mai 1936 trotz Aufnahmesperre[1] in die NSDAP aufgenommen worden war (Parteimitgliedsnummer 3716562) und der Deutschen Arbeitsfront und dem NS-Lehrerbund beigetreten war, ging er als Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biochemie nach Berlin-Dahlem.[1] Von 1938 bis 1944 war er Honorarprofessor für Biochemie an der Universität Berlin.

1939 wurde ihm (gemeinsam mit Leopold Ružička) der Nobelpreis für Chemie zuerkannt. Weil Hitler nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an Carl von Ossietzky Deutschen verboten hatte, den Nobelpreis anzunehmen, konnte Butenandt erst 1949 die Medaille und die Urkunde entgegennehmen.[2]

Butenandts Rolle im Dritten Reich ist umstritten. So soll er erwogen haben, die antibiotische Wirkung von Schimmelpilzen an menschlichen Lebern zu testen. Der Spiegel überschrieb in seiner Ausgabe vom 3. April 2006 eine Meldung über Butenandt jedoch mit den Worten Freispruch für Butenandt.[3] Demnach stellte der Immunchemiker Norbert Hilschmann, dessen Arbeit sich auf alte Institutsdokumente und persönliche Briefe Butenandts stützt, fest, dass keiner dieser Vorwürfe zutrifft.

Robert N. Proctor, Gastwissenschaftler im Forschungsprogramm Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus, wiederum stellt in seinem Papier Adolf Butenandt – Nobelpreisträger, Nationalsozialist und MPG-Präsident fest:[4]

„Nachzuweisen ist, daß Butenandt enger als bisher angenommen mit Wissenschaftlern zusammengearbeitet hat, die in derartige Forschungen involviert waren. Neue Quellen belegen, daß er an medizinisch-militärischen Forschungsprojekten, u. a. an der Luftwaffenversuchsstation in Rechlin, beteiligt war. Aus den Quellen geht hervor, daß Butenandt alle Institutsunterlagen vernichtete, die mit dem Vermerk Geheime Reichssache gekennzeichnet waren. Zwingend scheint die Schlußfolgerung, daß Butenandts Nachlaß, obwohl mit 80 Regalmetern der umfangreichste im Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, kein vollständiges und ausgewogenes Bild von seinen Aktivitäten insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus vermitteln kann. Bisher konnte kein Hinweis auf eine antisemitische Haltung Butenandts gefunden werden; im Gegenteil, mehrfach ist belegt, daß er in den 1930er Jahren einzelnen Juden geholfen hat. Mehrfach zu belegen ist jedoch auch, daß Butenandt nach dem Kriege half, Kollegen vom Nazismusvorwurf reinzuwaschen. Butenandt hat dazu beigetragen, eine neue Konzeption von Wissenschaft populär zu machen, derzufolge Wissenschaft a priori mit politischer Unschuld gleichzusetzen sei. In diesem Sinne hat er dazu beigetragen, die Bemühungen der Nachkriegszeit zu vereiteln, die Mittäterschaft der Wissenschaft bei den Verbrechen der Hitler-Ära aufzuklären, strafrechtlich zu verfolgen und „Wiedergutmachung“ zu leisten.“

Gesichert ist inzwischen, dass Butenandt ab 1939 als Fachkraft für Biochemie bei der Zeitschrift Der Biologe mitwirkte, die vom SS-Ahnenerbe übernommen worden war. 1942 war er korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung und arbeitete zusammen mit Theodor Benzinger und Erich Hippke an geheimen Luftwaffenforschungsprojekten. Im selben Jahr wurde er Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und arbeitete im Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie mit, wobei er auch über die Versuche an epileptischen Kindern durch seinen Assistenten Gerhard Ruhenstroth-Bauer informiert war. Seit 1944 gehörte Butenandt dem wissenschaftlichen Beirat des Generalkommissars für das Sanitäts- und Gesundheitswesen Karl Brandt an.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biochemie in Max-Planck-Institut für Biochemie umbenannt und zunächst nach Tübingen, 1956 schließlich nach München verlegt. Als Nachfolger des Nobelpreisträgers Otto Hahn war Butenandt 1960 bis 1972 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.

Butenandt heiratete am 28. Februar 1931 in Göttingen Erika von Ziegner (1906–1995), die Tochter des Obersten Siegfried von Ziegner (31. August 1866 – 26. Juni 1935) und Marie Luise Eschenburg (22. Oktober 1878 – 26. Dezember 1954). Er hatte sieben Kinder.

Werk
Sexualhormone

Im Jahr 1929 isolierte Adolf Butenandt mit Estron eines der weiblichen Sexualhormone.[5] Zwei Jahre später isolierte er mit Androsteron ein männliches Geschlechtshormon. Im Jahr 1934 entdeckte er das Hormon Progesteron. Durch seine Forschung wurde gezeigt, dass die Geschlechtshormone eng mit den Steroiden verwandt sind. Seine Untersuchungen auf dem Gebiet der Sexualhormone ermöglichte die Synthese von Cortison sowie anderer Steroide, die schließlich zur Entwicklung von Verhütungsmitteln führte.

Insektenpheromone

Adolf Butenandt begann in den 1940er Jahren ein Projekt zur Identifizierung von Insektenpheromonen. Nach fast 20-jähriger Arbeit gelang die endgültige Extraktion und Reinigung eines Stoffes aus mehr als 500.000 Seidenspinnern, den er Bombykol nannte. Er synthetisierte die vier möglichen Stereoisomere und testete sie auf ihre biologische Aktivität.[7] Da nur ein Isomer dieselbe Aktivität wie das Extrakt zeigte, erbrachte er damit den Nachweis, dass die Kommunikation unter Insekten auf stofflicher Basis erfolgt.
Auszeichnungen und Ehrungen

1939: Nobelpreis für Chemie (gemeinsam mit Leopold Ruzicka) für die Identifizierung der Sexualhormone Östrogen, Progesteron und Androsteron
1942: Kriegsverdienstkreuz[4]
1953: Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis
1959: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern (1959) und Schulterband (1964)
1960: Ehrenbürger der Stadt Bremerhaven
1961: Wilhelm-Normann Medaille der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft
1962: Bayerischer Verdienstorden
1962: Ritter des Ordens Pour le Mérite Friedensklasse
1964: Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
1967: Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München
1969: Kommandeur der französischen Ehrenlegion
1972: Ordre des Palmes Académiques
1973: Harnack-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft, 1983 Harnack-Medaille in Gold
1981: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
1985: Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1985: Ehrenbürger der Stadt München
1994: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[8]
Ehrenpräsident der Max-Planck-Gesellschaft
Ehrendoktor der Medizin (Dr. med. h.c.)
Ehrendoktor der Tiermedizin (Dr. med.vet. h.c.)
Ehrendoktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat. h.c.)
Ehrendoktor der Philosophie (Dr. phil. h.c.)
Ehrendoktor der Allgemeinen Wissenschaften (Dr. Sc. h.c.)
Ehrendoktor der Ingenieurswissenschaften (Dr.-Ing. E.h.)

Quelle - literatur & Einzelnachweise
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