*** Alizarin ***
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*** Alizarin ***
Alizarin ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung aus der Gruppe der Anthrachinone, die vor allem als Farbstoff genutzt wird. Alizarin darf nicht mit dem Azofarbstoff Alizaringelb verwechselt werden. In der Natur kommt Alizarin, mit Primverose zur Ruberythrinsäure glycosidisch verbunden, in der Wurzel des Färberkrapps vor.[3][4]
Das Wort Alizarin stammt vermutlich vom spanischen alizari ab, welches sich vom arabischen al-usara ableitet.[5] Beide Wörter bezeichnen den Färberkrapp (lat. rubia tinctorum „Färberröte“).
Probe von Alizarin
Synthese
Alizarin wird durch eine Alkalischmelze der Anthrachinon-2-sulfonsäure gewonnen, wobei nicht nur die Sulfonsäuregruppe abhydrolysiert, sondern eine zweite Hydroxygruppe in 1-Stellung eingeführt wird. Alizarin wird für technische Zwecke auch durch AlCl3-katalysierte Kondensation von Phthalsäureanhydrid mit Brenzcatechin gewonnen.
Entwicklung der Synthese
Carl Graebe und Carl Liebermann ermittelten 1868 zum ersten Mal die Struktur des Alizarin und meldeten 1869 die Herstellung von Alizarin aus Anthracen in Preußen (23. März 1869), Frankreich und England zum Patent an. Heinrich Caro verbesserte zusammen mit Graebe das Verfahren bei der BASF und am 25. Juni 1869 wurde den dreien für England das Patent auf das Sulfierungsverfahren (auch Sulfonisierungsverfahren) erteilt. Nur einen Tag später versuchte der Konkurrent aus England, William Henry Perkin dieses Verfahren patentieren zu lassen. Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, einigten sich Perkin und der BASF-Gründer Friedrich Engelhorn über die Produktion für den damals lukrativen englischen Markt.
Durch die Entwicklung der technischen Synthese wurde die Gewinnung von Alizarin aus der Krappwurzel bedeutungslos. Ihr Anbau, der vor allem in Südfrankreich, im Elsass und in den Niederlanden verbreitet war, kam bis 1876 fast völlig zum Erliegen.[6]
Verwendung
Farbmittel
Mit verschiedenen Metalloxiden beziehungsweise Metallsalzen bildet Alizarin sehr farbenfrohe Komplexe, die als Krapplacke bezeichnet werden (z. B. Alizarin-Aluminium-Calciumkomplex). Alizarin haftet nur an Stoffen,wenn man diese vorher in einer Lösung von Aluminiumsulfat oder Aluminiumacetat gebeizt hat. Krapplack dient auch als Pigment z. B. für die Herstellung von lichtechten Tapeten, für Künstlerfarben und Druckfarben.
In der klinischen Chemie und Histologie dient Alizarin als Anfärbemittel zur Untersuchung von z. B. Calcium-Ablagerungen in Hirngewebe[7].
pH-Indikator
Alizarin kann auch als Indikator verwendet werden.[8] Die Farbänderung erfolgt bei pH-Werten im Bereich von 4,5 bis 6,0 von gelb nach rot und (schwächer) im Bereich von 10 bis 12 von rot nach violett.
Historisches
Bereits im 13. und 14. Jahrhundert führte das Verfahren des Türkischrot-Färbens Kleinasien zu hoher Blüte. Wolle und Seide wurde dabei in einer mehrere Wochen dauernden Behandlung gebeizt (mithilfe von Kreide- und Alaunaufschlämmungen) und dann mit Krapp gefärbt. Die zu färbenden Stoffe wurden weiterhin mit einer Aufschwemmung von getrocknetem Kuh- und Schafsmist behandelt.
Heinrich Caro gelingt in Zusammenarbeit mit den Berliner Professoren Carl Graebe und Carl Liebermann 1869 die erste Synthese eines natürlichen Farbstoffs: Alizarin, der rote Farbstoff der Krappwurzel, hauptsächlich in der Baumwollfärberei eingesetzt.[9]
Quelle - literatur & Einzelbachweise
Das Wort Alizarin stammt vermutlich vom spanischen alizari ab, welches sich vom arabischen al-usara ableitet.[5] Beide Wörter bezeichnen den Färberkrapp (lat. rubia tinctorum „Färberröte“).
Probe von Alizarin
Synthese
Alizarin wird durch eine Alkalischmelze der Anthrachinon-2-sulfonsäure gewonnen, wobei nicht nur die Sulfonsäuregruppe abhydrolysiert, sondern eine zweite Hydroxygruppe in 1-Stellung eingeführt wird. Alizarin wird für technische Zwecke auch durch AlCl3-katalysierte Kondensation von Phthalsäureanhydrid mit Brenzcatechin gewonnen.
Entwicklung der Synthese
Carl Graebe und Carl Liebermann ermittelten 1868 zum ersten Mal die Struktur des Alizarin und meldeten 1869 die Herstellung von Alizarin aus Anthracen in Preußen (23. März 1869), Frankreich und England zum Patent an. Heinrich Caro verbesserte zusammen mit Graebe das Verfahren bei der BASF und am 25. Juni 1869 wurde den dreien für England das Patent auf das Sulfierungsverfahren (auch Sulfonisierungsverfahren) erteilt. Nur einen Tag später versuchte der Konkurrent aus England, William Henry Perkin dieses Verfahren patentieren zu lassen. Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, einigten sich Perkin und der BASF-Gründer Friedrich Engelhorn über die Produktion für den damals lukrativen englischen Markt.
Durch die Entwicklung der technischen Synthese wurde die Gewinnung von Alizarin aus der Krappwurzel bedeutungslos. Ihr Anbau, der vor allem in Südfrankreich, im Elsass und in den Niederlanden verbreitet war, kam bis 1876 fast völlig zum Erliegen.[6]
Verwendung
Farbmittel
Mit verschiedenen Metalloxiden beziehungsweise Metallsalzen bildet Alizarin sehr farbenfrohe Komplexe, die als Krapplacke bezeichnet werden (z. B. Alizarin-Aluminium-Calciumkomplex). Alizarin haftet nur an Stoffen,wenn man diese vorher in einer Lösung von Aluminiumsulfat oder Aluminiumacetat gebeizt hat. Krapplack dient auch als Pigment z. B. für die Herstellung von lichtechten Tapeten, für Künstlerfarben und Druckfarben.
In der klinischen Chemie und Histologie dient Alizarin als Anfärbemittel zur Untersuchung von z. B. Calcium-Ablagerungen in Hirngewebe[7].
pH-Indikator
Alizarin kann auch als Indikator verwendet werden.[8] Die Farbänderung erfolgt bei pH-Werten im Bereich von 4,5 bis 6,0 von gelb nach rot und (schwächer) im Bereich von 10 bis 12 von rot nach violett.
Historisches
Bereits im 13. und 14. Jahrhundert führte das Verfahren des Türkischrot-Färbens Kleinasien zu hoher Blüte. Wolle und Seide wurde dabei in einer mehrere Wochen dauernden Behandlung gebeizt (mithilfe von Kreide- und Alaunaufschlämmungen) und dann mit Krapp gefärbt. Die zu färbenden Stoffe wurden weiterhin mit einer Aufschwemmung von getrocknetem Kuh- und Schafsmist behandelt.
Heinrich Caro gelingt in Zusammenarbeit mit den Berliner Professoren Carl Graebe und Carl Liebermann 1869 die erste Synthese eines natürlichen Farbstoffs: Alizarin, der rote Farbstoff der Krappwurzel, hauptsächlich in der Baumwollfärberei eingesetzt.[9]
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