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Das Hambacher Fest

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Das Hambacher Fest  Empty Das Hambacher Fest

Beitrag  Andy So Sep 06, 2015 8:35 pm

Das Hambacher Fest fand vom 27. Mai bis 1. Juni 1832 auf dem Hambacher Schloss und nahe bei Hambach sowie in Neustadt an der Haardt in der damals zu Bayern gehörigen „Rheinpfalz“ statt. Es gilt als Höhepunkt bürgerlicher Opposition in der Zeit der Restauration und zu Beginn des Vormärz. Die Forderungen der Festteilnehmer nach nationaler Einheit, Freiheit und Volkssouveränität hatten ihre Wurzeln im Widerstand gegen die restaurativen Bemühungen des Deutschen Bundes.

Das Hambacher Fest  220px-Hambacher_Fest_1832
Der Zug zum Hambacher Schloss. Teilkolorierte Federzeichnung von 1832, Farbreihung Schwarz-Rot-Gold von unten zu lesen

Das Hambacher Fest ist im Zusammenhang mit anderen Ereignissen zu sehen, so dem Wartburgfest (1817), der französischen Julirevolution (1830), dem polnischen Novemberaufstand (1830/31), der Belgischen Revolution (1830/31), dem gleichzeitig gestarteten Gaibacher Fest (27. Mai 1832), dem ebenfalls gleichzeitig begonnenen Sandhof-Fest (27. Mai 1832)[1], dem Nebelhöhlenfest (Anfang Juni 1832)[2], dem Wilhelmsbader Fest (Ende Juni 1832)[3], dem Frankfurter Wachensturm (1833) sowie der Märzrevolution (1848/49).

Vorgeschichte

Politisches und rechtliches Umfeld


Nach der Eroberung der linksrheinischen deutschen Gebiete durch französische Revolutionstruppen in den 1790er Jahren, rechtlich ab 1801, gehörte die heutige Pfalz zur Französischen Republik. Die pfälzische Bevölkerung war deshalb vertraut mit den Ideen der Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (französisch: liberté, égalité, fraternité).[5] Mit der Niederlage in den Befreiungskriegen ging Napoleon Bonapartes Ära zu Ende. Die Sieger teilten auf dem Wiener Kongress 1814 bis 1815 Mitteleuropa auf und zogen neue Grenzen.[6] Im Vertrag von München 1816 vereinbarte das Kaisertum Österreich die Gebietsabtretung des Rheinkreises an das Königreich Bayern. Das Gebiet war während des Wiener Kongresses Österreich zugeschlagen worden.[7][8] Als „Rheinkreis“ stand das Gebiet unter bayerischer Verwaltung (später als „Rheinpfalz“ benannt zur Unterscheidung von der bayerischen Oberpfalz). Die mit der Besatzung durch Frankreich aus der Revolution übernommenen Freiheitsrechte, geprägt durch den Code Civil, blieben in Teilen erhalten. Die praktische Umsetzung führte jedoch immer wieder zu Konflikten zwischen rheinpfälzischen Bürgern und der bayerischen Zentralgewalt.[5] Die restaurativen Verhältnisse der Ära Fürst von Metternich ab 1815 bedingten einen Rückzug durch politisch motivierte Enttäuschung. Das Verhalten der Bürger war zumeist „rechtschaffen“ also bieder, um nicht in Konflikt mit der Obrigkeit zu geraten.[9]
Bildungsbürgerliches Aufstreben

Das aufstrebende Bürgertum konnte sich Bildung leisten. Besser gestellte Bürger schickten ihren Nachwuchs auf Gymnasien und folgend an Universitäten, die zuvor dem Adel vorbehalten waren. Zudem eröffnete das Aufkommen von Realschulen verbesserte Bildung für das weniger begüterte Bürgertum.[10][11] Viele Studenten nahmen an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Sie traten hierfür in Freikorps ein. Anstatt auf den König schworen die Kämpfer der Freikorps ihren Eid auf das Vaterland.[12] Nach dem gemeinsamen Kampf gründeten Teile der zurückkehrenden Studenten Burschenschaften, da diese sich dem Ziel „Freiheit und Selbständigkeit des Vaterlandes“ verpflichtet fühlte und die regional nach Herkunftsgebiet gewachsenen Landsmannschaften als nicht mehr zeitgemäß ansah. Die erste Burschenschaft, die diese Idee für sich vorsah, war die 1815 gegründete Urburschenschaft in Jena.[13][14] Das von der Jenenser Studentenschaft ausgerichtete Wartburgfest führte 1817 im thüringischen Eisenach Studenten aus nahezu allen Kleinstaaten des Deutschen Bundes zusammen.[15] Die Burschen fassten auf dem Fest Grundsätze und Beschlüsse, die von nationaler Einheit, Rede- und Pressefreiheit über Bürgerrechte bis hin zur Abschaffung von Zöllen, Handelssperren sowie unterschiedlichen Maßen und Gewichten reichten.[Anm 1] Die Bewegung begleitete das liberale Pressegesetz Sachsen-Weimars, das der Presse gestatte die aufgekommenen Gedanken in die Öffentlichkeit zu transportieren.[16]

Die Karlsbader Beschlüsse vom 20. September 1819 bildeten die Grundlage für das Verbot. Dies drängte die Urburschenschaften zur Selbstauflösung am 26. November 1819 und führten zur Demagogen­verfolgung.[17][18] Als Folge traten die Studenten in schon bestehende Landsmannschaften ein, gründeten Corps oder führten die Burschenschaften im Untergrund weiter.[19] Die Studenten, die seit dem Mittelalter als „fahrende Scholaren“ bezeichnet wurden und Sonderrechte wie etwa das Waffentragen aufgrund ihrer Wanderschaft besaßen, verbreiteten dennoch auf ihren Reisen zwischen der Heimat und den Universitätsstätten die Forderungen im Volk.[20] Mit Abschluss ihres Studiums gingen sie in den Jahren nach 1815 in der Gesellschaft auf und gaben ihr Gedankengut weiter an die Folgegenerationen. Die Gewalt und das Unrecht[Anm 2], das die Jugend erfuhr, führten dazu, dass die Ideale von Einigkeit und Freiheit sowie das Verlangen nach einer Verfassung ohne Willkür auch auf die ältere Generation übergingen.[17] Beispielhaft für andere Teilnehmer des Hambacher Fests auch war der Mitorganisator, Redner und Zeitungsherausgeber Johann Georg August Wirth zur Zeit seines Studiums Teil der studentischen Bewegung geworden.[21]
Wirtschaftliches Umfeld

Die beginnende Frühindustrialisierung beeinflusste zunehmend die Lebensverhältnisse der Bevölkerung und führte ursächlich in Teilen dieser zum sich gleichzeitig entwickelnden Pauperismus.[22] Die Obrigkeit aus Bayern benachteiligte die Wirtschaft der Pfalz durch hohe Zoll- und Steuerabgaben. Die Steuern waren zwei- bis viermal so hoch bemessen wie in „Altbayern“.[23] Durch die Eingliederung in den 1828 gegründeten bayerisch-württembergischen Zollverein am 20. Dezember 1829 erleichterte sich zwar der grenzüberschreitende Handel innerhalb dieses Zollvereins jedoch erschwerte sich der Warenaustausch mit Kleinstaaten in anderen Zollvereinen.[24][25] Die Zollaufschläge auf Wein und Tabak, die Hauptexporterzeugnisse der Region, erhöhten die Preise. Der Frankfurter Literat und Hambacher Fest Teilnehmer Johann Wilhelm Sauerwein schrieb im September 1831 dazu: „Deutschland ist immer noch ein großer Wald, aber voll Schlagbäumen, und Schlagbäume sind für Fürsten die ergiebigsten Bäume.“[26]

Im Jahre 1829 stiegen nach einer Missernte die Nahrungsmittelpreise. Die Not in der Bevölkerung verschärfte sich durch strenge Winter um 1830 sowie die schlechte Weinlese und die mäßige Getreideernte des Jahres 1831. Als Folge stiegen die Preise für Grundnahrungsmittel in der Zeit zwischen 1829 und 1832 um mehr als ein Drittel.[27][28] Die Leidenden sahen sich gezwungen beispielsweise im Wald illegal Holz zu schlagen. Die Tragweite ist erkennbar in der Anzahl der Gerichtsverhandlungen. Nahezu ein Fünftel der regionalen Bevölkerung klagten die Behörden wegen Forstfrevels an.[29]
Revolutionäre Zeiten

Erste Bestärkung zum Umbruch kam aus Frankreich. Am Ende der französischen Julirevolution von 1830 dankte König Karl X. von Frankreich ab und flüchtete nach Großbritannien ins Exil. Auf den Thron folgte ihm Louis Philippe von Orléans, der die Krone aus den Händen des Parlaments empfangen hatte, was ihm den Beinamen „Bürgerkönig“ einbrachte. Die Einsetzung des neuen Königs durch das Volk stärkte die liberalen Bewegungen in Europa.[30] Im August sprang der Funke auf die Niederlande über. In der belgischen Revolution 1830/31 verkündete eine provisorische bürgerliche Übergangsregierung die Souveränität Belgiens. Der nationale Unabhängigkeitskampf, an dessen Ende sich Belgien als selbständiges Königreich mit liberaler Verfassung und einem gestärkten Parlament von den Niederlanden trennte, breitete sich von Brüssel aus.[31] Des Weiteren drängte es die Polen im Novemberaufstand 1830/31 zur nationalen Einheit und Unabhängigkeit. Seit dem Wiener Kongress war ein Teil des Landes der russischen Obrigkeit zugeschlagen worden. Die russische Politik im sogenannten „Kongresspolen“ führte zu gewaltsamen Unruhen, an deren Spitze sich polnische Militärs beteiligten. Russland unter Zar Nikolaus I. schritt militärisch ein. Die Gegenwehr hielt nicht stand und zwang die Aufständischen ins Ausland, wo sie um Asyl baten und in Frankreich auch gewährt bekamen.[32]
Übergreifende Begeisterung
→ Hauptartikel: Polenschwärmerei

Die Polen zogen durch Deutschland ins französische Exil. Der direkte Weg dorthin führte an der Freien Bundeshauptstadt Frankfurt vorbei.[33] Die Heilige Allianz zwischen dem zaristischen Kaiserreich, dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Preußen verhinderten indes ein Engagement der deutschen Staaten auf Seiten der Polen.[34] Preußen und der Deutsche Bund griffen in die Situation in Polen nicht ein, weil sie befürchteten, dass die eigenen polnischen Untertanen aufbegehren könnten.[33] Den Hauptteil der deutschen Bevölkerung interessierte das Schicksal der Polen nur wenig, jedoch verbrüderten sich die liberalen Bürger mit den polnischen Flüchtlingen, die sie für den „Freiheitskampf“ bewunderten.[35] Sie engagierten sich für die Ausländer mit Geld- und Sachspenden.[34]

Die Konzentration der Bevölkerung auf das Ausland war nicht zuletzt der Pressezensur geschuldet, da die Berichterstattung über Innerstaatliches unterbunden wurde. Es vermehrte sich die ausführliche Berichterstattung über die Anrainerstaaten. Dies führte zu Interesse, Annäherung und Zustimmung für die Idee des französischen Liberalismus und entwickelte sich wie in Frankreich selbst immer weiter zur radikalen Ausprägung.[36] Die Neuwahlen des bayrischen Landtags im Dezember 1830 brachten den Liberalen Erfolge. In München begeisterten sich öffentlich die Studenten darüber. Die Freude ging in Unruhen über. Der bayrische König Ludwig I. nahm dies zum Anlass, um die Universität zu schließen, Verhaftungen durchzuführen und die Pressezensur am 28. Januar 1831 zu verschärfen.[37][38] Als Reaktion engagierten sich die Oppositionellen in der Kammer für Rücknahme der Presseverordnung und schafften diese wieder ab.[37] Die immer noch gültigen freiheitlicheren Verfassungsrechte im rheinpfälzischen Gebiet veranlassten zu dieser Zeit zahlreiche Bayern zur Übersiedlung wegen der Einschränkungen in „Altbayern“.[38]

Aufgrund der zuvor genannten Verhältnisse formierte sich auch in Deutschland eine Opposition aus frühliberalen, bildungs-, besitz- und stadtbürgerlichen Kräften. Diese wurden durch die Revolutionen im Ausland zur Auflehnung gegen die auf Restauration bedachten Machtverhältnisse im Deutschen Bund ermutigt.[39]
Das Fest
Überblick über wichtige Festteilnehmer
→ Hauptartikel: Liste der Teilnehmer am Hambacher Fest
Ehrengast:
Oppenheim - Ludwig Börne.jpg Carl Ludwig Börne: Schriftsteller, schrieb für die Allgemeine Zeitung und engagierte sich für das „Junge Deutschland“;
Als Ehrengast von Johann Georg August Wirth eingeladen;
beteiligt an der Versammlung am Vortag;
die Metternich-kritische Zeitschrift Die Wage wurden verboten
Hauptakteure:
Philipp Jakob Siebenpfeiffer Philipp Jakob Siebenpfeiffer: Herausgeber der Zeitschriften Rheinbayern und Der Bote aus Westen (später: Westbote);
Mitbegründer des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein auf dem „1. Schülerfest“;
Initiator – Verfasser der Einladung zum Hambacher Fest;
Hauptredner;
Anwesender bei der Zusammenkunft im Haus Schoppmanns
Johann-Georg-August-Wirth-2.jpg Johann Georg August Wirth: Herausgeber der Zeitschrift Deutsche Tribüne;
Mitbegründer des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein auf dem „1. Schülerfest“;
Hauptredner;
Anwesender bei der Zusammenkunft im Haus Schoppmanns; war Herausgeber der Festzeitschrift
Deutscher Preß- und Vaterlandsverein:
FSchueler.jpg Friedrich Schüler: bayerischen Kammerabgeordneten;
Mitbegründer des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein auf dem nach ihm benannten „1. Schülerfest“;
Vorstandsvorsitzender des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Redner;
Anwesender bei der Zusammenkunft im Haus Schoppmanns
Joseph Savoye: Vorstandsvorsitzender des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Redner;
Anwesender bei der Zusammenkunft im Haus Schoppmanns;
Ferdinand Geib: Vorstandsvorsitzender des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein
Pistor Daniel Friedrich Ludwig.JPG Daniel Friedrich Ludwig Pistor: Verfasser von Artikeln für Zeitschriften;
Sekretär des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Redner;
Anwesender bei der Zusammenkunft im Haus Schoppmanns;
später im Bund der Geächteten
Paul-Camille von Denis.jpg Paul Camille von Denis: Mitglied des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Hauptfinanzier des Gleichen
zeitgenössische Darstellung des Hambacher Festes:
Erhard Joseph Brenzinger.jpg Erhard Joseph Brenzinger: war Teilnehmer am Hambacher Fest zusammen mit seinen Freunden Bassermann, Mathy und von Soiron;
fertigte die viel variierte Radierung des Hambacher Festes an
Redner und weitere wichtige Personen von denen Abbildungen existieren:
Ernst Ludwig Große.jpg Ernst Ludwig Große: Redakteur der Bayerischen Blätter und Der bayrischen Chronik;
verfasste regierungskritische Flugschriften und Aufsätze;
Mitglied des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Redner

Redner und weitere wichtige Personen von denen Abbildungen existieren:
Harro Harring.png Harro Harring: „Berufsrevolutionär“ und Schriftsteller;
beteiligt an der Versammlung am Vortag
Die Gartenlaube (1871) b 297.jpg Jacob Venedey: Mitarbeiter an der Mannheimer Zeitschrift Wächter am Rhein;
beteiligt an der Versammlung am Vortag
Hambach Fest 9 Brüggemann.JPG Karl Heinrich Brüggemann: Mitarbeiter bei Siebenpfeiffers Zeitschrift, vormalig Redakteur der Zeit[Q 1];
Mitglied des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Anführer einer Delegation von ca. 200 Heidelberger Studenten;
Redner;
Anwesender bei der Zusammenkunft im Haus Schoppmanns
Hambach Fest 6 Deidesheimer.JPG Friedrich Deidesheimer: Kaufmann und Weingutsbesitzer;
Mitunterzeichner der Einladung zum Hambacher Fest;
Mitorganisator;
Redner
Jpbecker.jpg Johann Philipp Becker: Bürstenmacher und „Berufs“-Revolutionär;
Gründer des Filialkomitee Frankenthal des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Redner
Fritz Reuter 1830.jpg Fritz Reuter: Schriftsteller und Publizist;
Redner
Rudolf Lohbauer 1840.jpg Rudolf Lohbauer: Redakteur des Hochwächters;
Redner
Gustav-Koerner.jpg Gustav Körner: Jurist und Buchhändler;
Mitglied des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Beteiligter an der Frankfurter Abordnung, die Wirth ein Schwert übergab für seine Verdienste um die Pressefreiheit
Hambach Fest 7 Kolb.JPG Georg Friedrich Kolb: Publizist und Verleger der Neuen Speyerer Zeitung;
Mitglied des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein;
Als Berichterstatter der Metternich-kritischen NSZ auf dem Hambacher Fest
Hambach Fest 5 Abresch.JPG Johann Philipp Abresch: Kaufmann;
Trug die Fahne „Deutschlands Wiedergeburt“

Idee zum Fest und Organisation im Vorfeld

Das Hambacher Fest  800px-Einladungsaufruf_Hambacher_Fest
Einladungsaufruf zum Hambacher Fest aus der Festzeitschrift Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach von Wirth

Die Obrigkeit hemmte die oppositionelle Presse. Die Hauptakteure des Hambacher Festes Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth waren davon nicht minder betroffen. Staatliche Stellen beobachteten Wirths Zeitung Deutsche Tribüne von der ersten Auflage an.[40] Auch Siebenpfeiffers Zeitung Westbote überzogen die Behörden mit Schikanen. Anfang 1832 versiegelte der angewiesene Bürgermeister Wirths Druckerpresse, weil dieser ohne Erlaubnis seine Zeitung dennoch herstellte. Siebenpfeiffer erging es ebenso.[41]

Der Freundeskreis um Wirth, zu dem auch der bayerische Abgeordnete der Zweiten Kammer Friedrich Schüler gehörte, diskutierte die Verwirklichung der Pressefreiheit. Bereits in der Ausgabe vom 12. Juli 1831 regte Wirth ehemals ein Verein zur Beförderung der freien Presse an.[42][43] Um die Bemühungen von Abgeordneten zu ehren, veranstalteten in dieser Zeit Bürger Feste – Versammlungen waren durch die Obrigkeit verboten. Eines dieser Feste gaben die rhein-bayerischen Bürgern in Zweibrücken Bubenhausen als Festbankett am 29. Januar 1832 für Friedrich Schüler.[44][45] Die Teilnehmer dieses „Ersten Schülerfestes“ sahen sich selbst als Patrioten. Ihre Forderung war, dass sich jegliche Gesetzmäßigkeit aus Volkssouveränität erschließen müsse und nicht mehr durch göttliche Legitimation des Königtums begründbar sei. Würde dieser Wechsel vollzogen, so wäre es der Grundstein für „Deutschlands Wiedergeburt“.[Q 2] In der Weiterführung der Idee gründeten die Anwesenden den Deutschen Vaterlandsverein zur Unterstützung der freien Presse (Deutscher Preß- und Vaterlandsverein – PVV). In Wirths Zeitung derDeutschen Tribüne erschien am 3. Februar 1832 der Artikel „Deutschlands Pflichten“, der zur Unterstützung des Vereins aufrief.[42] Die Zeitung selbst fungierte als Vereinsorgan und berichtete über aktuelle Entwicklungen.[46] Den vorläufigen Vorsitz nahm am 21. Februar Schüler zusammen mit den beiden Advokaten Joseph Savoye und Ferdinand Geib ein.[47][48]

Fürst von Metternich drängte den Deutschen Bund noch im März, dem Treiben ein Ende zu bereiten.[49] Die bayerische Regierung handelte entsprechend und gab zum 1. März ein allgemeines Vereinsverbot heraus, unter das auch der Preß- und Vaterlandsverein fiel. Zudem verbot sie zugleich die Deutsche Tribüne. Einen Tag später sprach auch die Preßkomission des Deutschen Bundes ein Verbot der Zeitungen Siebenpfeiffers und Wirths aus. Selbst die Verhaftung Wirths am 16. des Monats brach aber nicht den Geist der Opposition. Vielmehr füllten andere Publikationen die hervorgerufene Lücke, so etwa die Zeitschrift Bürgerfreund von Johann Heinrich Hochdörfer. Das Appellationsgericht (Berufungsgericht) zu Zweibrücken sprach Wirth am 14. April frei. Das Urteil führte zu öffentlicher Anteilnahme und bekräftigte, dass Journalisten sich gegen die Zensur publizistisch zur Wehr setzen durften. Der Freispruch Wirths und die daraus sich andeutende Ungerechtigkeit des Vereinsverbots brachte dem Preß- und Vaterlandsverein großen Zulauf.[50]

Siebenpfeiffer schlug vor, im damaligen „Neustadt an der Haardt“[Anm 3] ein „deutsches Nationalfest“ zu organisieren. Das Ereignis sollte auf und bei der Schlossruine im „bedetungsvollen Mai“ in „Hambach an der Haardt“[Anm 4] stattfinden.[Q 3] Siebenpfeiffer verfasste dafür die Einladung. Schüler, Savoye, Geib, der Ortsverein des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein und weitere Personen[Anm 5] um die Ortschaft Neustadt organisierten das Volksfest.[Q 4] Am 20. April 1832 erschien die Einladung zum „Nationalfest der Deutschen“ in der Presse.[51] Die bayerische Regierung versuchte durch ihren Vertreter Andrian-Werburg, das Fest zu verhindern. Er verbot es und erließ am 8. Mai eine Verordnung, die den Zutritt nach Neustadt, Winzingen und Hambach begrenzte, der Polizei Sonderrechte zur Schließung von Wirtshäusern einräumte, Versammlungen von mehr als fünf Leuten und das Halten von Reden an öffentlichen Orten untersagte. Der Stadtrat von Neustadt protestierte dagegen und umliegende Städte der Region[Anm 6] schlossen sich an. Zudem klagte der Vorstand des Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins.[Q 5] Die Regierung musste die Verordnung zurücknehmen. Um aber nicht Andrian-Werburg bloßzustellen, ließ sie das Verbot des Festes bestehen. Das Für und Wider steigerte das Interesse am Fest und mobilisierte die Öffentlichkeit.[52]

So hier unterbrechen wir,wer weiterlesen möchte, hier der Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hambacher_Fest

Andy
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