Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» Metallfilter Reinigung Dunstabzugshaube
Die Sponti`s Icon_minitimeMo Mai 06, 2024 12:17 am von Admin

» Telefunken S950 Settings
Die Sponti`s Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:24 am von Admin

» Füllstandanzeige
Die Sponti`s Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:16 am von Admin

» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Die Sponti`s Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Die Sponti`s Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Die Sponti`s Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Die Sponti`s Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Die Sponti`s Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Die Sponti`s Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
Mai 2024
MoDiMiDoFrSaSo
  12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031  

Kalender Kalender


Die Sponti`s

Nach unten

Die Sponti`s Empty Die Sponti`s

Beitrag  Andy Fr Sep 11, 2015 8:58 pm

Spontis waren von den 1970er- bis in die 1980er-Jahre hinein Gruppen linksgerichteter politischer Aktivisten, die sich in der Nachfolge der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und der 68er-Bewegung sahen.

Definition und Abgrenzung

Spontis hielten die „Spontaneität der Massen“ für das revolutionäre Element der Geschichte. Damit grenzten sich Spontis von den K-Gruppen ab, die im leninistisch-kommunistischen Sinne glaubten, für die Revolution sei eine Avantgarde-Partei vonnöten, die die Führung in eine bessere Zukunft übernehmen müsse. Im Gegensatz dazu war der Ansatz der Spontis eher „antiautoritär“. Entsprechend waren nicht Theorieschulungen und Parteiaufbau angesagt, sondern „spontane“, nichtsdestoweniger abgesprochene Aktionen in der Öffentlichkeit. Diese sollten einen beispielhaften, fantasievollen und mitreißenden Charakter haben. Um diesen zu erreichen, wurde auch auf die Mittel des Straßentheaters zurückgegriffen, um ein „linkes Gegenmilieu“ zu schaffen.
Entwicklung

Verbreitet war die „Sponti-Szene“ hauptsächlich in den Studentenstädten, insbesondere in Münster, West-Berlin, Konstanz und in Frankfurt am Main, wo sie in den Studentenparlamenten über mehrere Jahre die stärkste Fraktion und den AStA stellten, an einigen Unis unter dem Namen Basisgruppen, die zeitweise auch eine starke Fraktion im Verband Deutscher Studentenschaften waren.

Mit Hausbesetzungen kämpften sie gegen Immobilienspekulanten, zum Beispiel im Frankfurter Westend gegen dessen Umstrukturierung zum Versicherungen- und Bankenviertel. Einige Hausbesetzungen dauerten bis zu 20 Jahre an. Viele Häuser wurden später von Grund auf saniert und in teure Eigentumswohnungen in noblen Wohngegenden umgewandelt. Inzwischen hatte sich auch in der breiten Bevölkerung ein Interesse an der Erhaltung alter Bausubstanz gebildet.

Das Sprachrohr der Frankfurter Spontis war die Zeitschrift Pflasterstrand, ihre politische Organisation war zeitweise der Revolutionäre Kampf. Zu den Prominenten, die aus dem Frankfurter Sponti-Milieu hervorgingen, gehören Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit.

Als später Höhepunkt der Sponti-Bewegung und gleichzeitig als Beginn ihres Endes gilt der Tunix-Kongress in Berlin im Januar 1978, an dem, kurz nach dem Deutschen Herbst, schätzungsweise 15.000 bis 20.000 Menschen teilnahmen.

Die Alternativbewegung ging zu großen Teilen aus der Sponti-Bewegung hervor. Wesentlich beeinflusst von den Inhalten und der Kultur der Spontis wurden auch die „Autonomen“. In der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre übernahm eine Frankfurter Sponti-Gruppe um Joschka Fischer eine führende Rolle bei den damals noch radikal-oppositionellen Grünen und brachte sie auf einen Realokurs der Kompromisse und Regierungsbeteiligungen.

Spontis und ihre Sprache

Sehr beliebt waren die sogenannten „Sponti-Sprüche“, die - aus der Sponti-Szene selbst oder von Publizisten erfunden und ihnen zugeschrieben - zu hunderten in den Medien verbreitet wurden, z. B. „Freiheit für Grönland! Nieder mit dem Packeis!“ oder „Gestern standen wir noch vor einem Abgrund. Heute sind wir schon einen großen Schritt weiter.“ Ihnen zugeschrieben wird auch die Verkürzung und Verniedlichung von Substantiven, die sich bis heute in Kreisen der Jugendkultur erhalten hat, wie etwa „Konsti“ für Konstablerwache oder „Venti“ für Ventilator.

Siehe auch

   Schwarzer Block
   Undogmatische Linke
   Antiautoritärer Sozialismus
   Linksradikalismus
   Stadtindianer

Quelle - literatur & Einzelnachweise
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten